Sphärisches Lesevergnügen
Wo die Dünen schimmernPinswin, ein Sohn der Insel Amrum, lebt seit vielen Jahren in den USA. Er hat eine Tochter Jessieanne, die in der Kosmetikfirma ihrer Großmutter arbeitet und deren Ziel es ist, eine Lotion herzustellen, ...
Pinswin, ein Sohn der Insel Amrum, lebt seit vielen Jahren in den USA. Er hat eine Tochter Jessieanne, die in der Kosmetikfirma ihrer Großmutter arbeitet und deren Ziel es ist, eine Lotion herzustellen, die nicht nur auf die Haut, sondern auch auf die Seele wirkt. Als ihr Vater darauf besteht, dass sich Jessieanne nach einer schweren Lungenerkrankung auf Amrum auskurieren soll, ist sie erstmal nicht begeistert von der Idee, in die alte Heimat ihres Vaters zu reisen…
„Wo die Dünen schimmern“ ist der zweite Teil der großen Nordsee-Trilogie, in sich abgeschlossen, meiner Meinung nach sollte man den ersten Teil gelesen haben.
Erzählt wird die Lebensgeschichte von Pinswin, dem Vater von Jessieanne im Erzählstrang der Vergangenheit und Jessieannes Geschichte in der Gegenwart, beide einander ähnlich und doch grundverschieden. Die unterschiedlichen Kapitel sind durch Jahreszahlen sehr gut voneinander getrennt und es ist ein Roman, in dem Botschaften versteckt sind, nein, nicht offensichtlich, aber bei genauem Lesen findet der Leser die Botschaft zwischen den Zeilen versteckt. Beide Erzählstränge sind sehr gut miteinander verwoben, spannend und fesselnd geschrieben.
Es sind auch die vielen kleinen Begebenheiten, mal dramatisch, mal traurig, mal ein wenig philosophisch, die diesen Roman zu einer außerordentlichen Erzählung machen, spannend auf seine ureigene Art und Weise, mit ein wenig Melancholie, Freude und Glück, ein Roman, in den sich der Leser fallen lassen kann, eingebettet in wunderschöne und lebendige Landschaftsbeschreibungen der Insel Amrum. Lebendige, manchmal ein wenig schrullige Charaktere, die allesamt sehr authentisch wirken, geben dem Roman eine besondere Würze.
Der sanfte leise Erzählstil, flüssig und leicht lesbar, nimmt den Leser gefangen und man spürt beim Lesen des Romans die besondere Liebe der Autorin zu der Insel Amrum, aber auch zu den von ihr erschaffenen Charakteren. Der Roman nimmt mit auf eine wunderbare Reise.
Patrica Koelle schreibt mit dem Herzen und dadurch werden die Personen lebendig, man riecht das Salz des Meeres, spürt den Wind, fühlt den Sand auf der Haut prickeln, die Autorin schreibt sehr gekonnt zwischen den Zeilen und den Leser erwartet ein sphärisches Lesevergnügen und ich freue mich schon jetzt auf den dritten Teil.