Hollywood
Rose McGowan lässt uns in diesem Buch an ihrem Leben teilhaben, das doch einige Hürden für sie bereit gehalten hat. Sie wuchs in der Sekte "Kinder Gottes" auf, die ihr Vater aber verließ, nachdem dort ...
Rose McGowan lässt uns in diesem Buch an ihrem Leben teilhaben, das doch einige Hürden für sie bereit gehalten hat. Sie wuchs in der Sekte "Kinder Gottes" auf, die ihr Vater aber verließ, nachdem dort auch Kindesmisshandlung erlaubt wurde. Danach lebte sie teilweise auf der Straße, zog zu unterschiedlichsten Leuten, die nicht den besten Einfluss auf sie hatten und landete schlussendlich in Hollywood. Was für manche wie ein Märchen aussehen möchte, ist aber keines, da die Welt in Hollywood zu großen Teilen nur schöner Schein ist...
Das Buch ist einfach geschrieben und zeigt dieses auch die wirkliche, offene Sprache der Autorin. Somit wirkt es authentisch und fast als würde sie dem Leser persönlich ihre Erlebnisse selbst erzählen.
Über das Gesagte im Buch lässt sich meiner Meinung nach streiten. Rose McGowan sind viele schlimme Dinge passiert und bewundere ich, dass sie die breite Masse daran teilhaben lässt. Insbesondere das Thema sexueller Missbrauch in Hollywood ist verstörend und brandaktuell.
Die anprangernde Art der Schauspielerin und ihre doch teilweise extremen Ansichten kann ich teilweise aber nicht nachvollziehen und werden diese auch bei vielen anderen Lesern polarisieren. Ob dies nicht auch streckenweise so gewünscht ist, kann ich nicht sagen. Als Beispiel muss ich anführen, dass niemand volljähriger dazu gezwungen wird, sich für ein Leben in der Öffentlichkeit zu entscheiden. Die eigene Entscheidung und die dazugehörigen Schattenseiten, kann ich dann aber auch nur bedingt jemand anderem vorhalten. Auszunehmen sind hier natürlich Straftaten, für die der Verursachen natürlich zur Rechenschaft zu ziehen ist. Konkret denke ich mir einfach, dass ich nicht jeden Menschen der gerne Filme sieht, dafür anprangern kann, dass er die Probleme eines öffentlichen Lebens oder von Hollywood fördert.
Ganz interessant fand ich hingegen die Ausführungen zu ihrem Lebensweg, insbesondere der Kindheit in der Sekte. Leider haben sich diese aber auf den letzten 50 Seiten verloren, da es sich dabei eher nur um Moralisierung und Mitteilung von Ansichten der Autorin handelt.
Alles in allem ist es aber eine wirklich gute Biographie, die sich zu lesen lohnt, wenn man nicht jedes Wort in die Waagschale legt!