Richtig starke Figuren
Ich glaube, ich liebe diesen Band noch mehr, als ich den ersten geliebt habe, und schon den fand ich ziemlich fantastisch. Es geht erneut hauptsächlich um Figuren und deren Innenleben, und gibt nicht wirklich ...
Ich glaube, ich liebe diesen Band noch mehr, als ich den ersten geliebt habe, und schon den fand ich ziemlich fantastisch. Es geht erneut hauptsächlich um Figuren und deren Innenleben, und gibt nicht wirklich einen riesigen übergreifenden Plot, aber dennoch ist eine Geschichte vorhanden, nur eben in etwas kleineren Dimensionen bei den einzelnen Figuren, und anders als bei Band eins hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte hier wesentlich besser gepasst hat.
Also Band eins mochte ich eindeutig auch, aber da hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte eher abseits der Figuren stand, und hier geht es eindeutig um die Figuren und deren Geschichten. Vermutlich hilft es auch, dass es diesmal nicht ganz so viele Figuren sind, sondern insgesamt vier, und von denen liegt das Hauptaugenmerk eindeutig nur auf Zweien, bei denen die anderen beiden lediglich Teil der Geschichte sind, und ich glaube, dadurch wirkt das Buch wesentlich zielgerichteter und harmonischer, als es für mich bei Band eins der Fall war.
Und zusätzlich dazu, dass die Geschichte mich diesmal sogar mehr überzeugt hat, sind die Figuren mindestens genauso gut geschrieben, wie in Band eins. Ich mag es, wie Chambers Konzepte von Figuren erschafft, und übergreifende Thematiken durch Figuren aufgreift, ohne dass die Figuren leer wirken. Es wirkt durchaus so, als würden Sidra oder Jane stellvertretend für etwas stehen, aber gleichzeitig sind sie eindeutig ihre eigenen Figuren, und sie haben Charakter, und es macht einfach so viel Spaß, über sie zu lesen, und sie auf ihren Wegen zu begleiten. Ich fand das Buch sowohl unglaublich spannend als auch sehr nachdenklich, und es regt eindeutig zum Reflektieren an, mit den Schwierigkeiten, die die Figuren zu überwinden haben.
Außerdem hat mir auch hier das Worldbuilding wieder sehr gefallen. Es war um einiges eingegrenzter, als in der Vorgeschichte, vermutlich, weil durch weniger Figuren nicht ganz so viele verschiedene Spezies aufgegriffen werden müssen, aber trotzdem war es eindeutig vorhanden, und ich hatte nicht das Gefühl, als wäre an irgendwelchen Stellen gespart worden, sondern obwohl es weniger war, fühlte die Welt sich trotzdem durchdacht und vielseitig an.
Generell mag ich Chambers Worldbuilding einfach unglaublich gerne, und es macht mich immer wieder verdammt glücklich, zu sehen, wie queere Themen so natürlich in allen Bereichen der Welt vertreten sind. Es macht einfach Spaß, das zu sehen, und wie es in unterschiedliche Bereiche unterschiedlich einfließt, ohne dass es dabei in der Welt unnatürlich wirkt.
Wieder einmal fantastische Figuren, die einem innerhalb kürzester Zeit ans Herz wachsen, und zusätzlich noch spannende Charakterentwicklung in ein wenig Plot. Und natürlich eine sehr faszinierende und magische Welt. Ich weiß noch nicht, wann ich zum nächsten Band kommen werde, aber ich bin mir sehr sicher, dass ich hier nicht mit der Reihe aufhören werde!