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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2018

Überraschendes Highlight und fantastische Geschichte!

Zwillingsblut - Der Kampf der Zwerge
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Der Kettenfürst ist dabei, alle Länder unter seine Kontrolle und Schmerz und Elend über die Bevölkerung zu bringen. Nur ein Orakelspruch verspricht einen letzten Funken Hoffnung: Der Kettenfürst kann gestürzt ...

Der Kettenfürst ist dabei, alle Länder unter seine Kontrolle und Schmerz und Elend über die Bevölkerung zu bringen. Nur ein Orakelspruch verspricht einen letzten Funken Hoffnung: Der Kettenfürst kann gestürzt werden, doch nur durch die Hand von Zwillingen, die in einer besonderen Nacht zur Welt gekommen sind.
So wachsen die Zwergenzwillinge Gorin und Galdra im Glauben auf, die Zwillinge der Prophezeiung zu sein. Doch auf ihrem Weg müssen sie erkennen, dass nicht alles in Stein gemeißelt ist und die Welt voller Abenteuer und Gefahren ist.

Dieses Buch erreichte mich im genau richtigen Moment. Abgesättigt von den immer wiederkehrenden Mustern, gelangweilt von so vielen nicht im Gedächtnis bleibenden Geschichten und genervt von so manchen Protagonisten war dieses Buch der helle Schein im Dämmerlicht einer sich anbahnenden Leseflaute.
Die Charaktere waren allesamt großartig beschrieben. Ich konnte mich in viele sofort hineinversetzen, fühlte mit ihnen mit und begleitete sie mit großer Freude. In fast jedem Kapitel gab es neue Geschöpfe und Gestalten zu entdecken, die diesem Buch so viel Lebendigkeit einhauchten. Und auch wenn es durchaus etliche handelnde Charaktere und viele Nebencharaktere gab, so viel es mir nie schwer, die Charaktere von einander zu unterscheiden. Ein jeder hatte so viel Tiefe, eine solch starke Persönlichkeit, so dass er nicht in der Menge unterging.
Auch die Handlungsorte waren sehr gut beschrieben, das Worldbuilding generell ist dem Autor fantastisch gelungen. Gut gefallen haben mir hier die vielen Karten, die sowohl auf dem Buchumschlag als große Übersicht als auch vor Kapiteln als detailreiche Dreingabe abgedruckt waren.
Außerdem lobend erwähnen möchte ich die Vielschichtigkeit, die die Geschichte aufweist. Immer wieder gab es Einschübe und Erzählungen beziehungsweise Legenden aus vergangenen Tagen, die mir als Leser die Welt noch näher brachte, ihr noch mehr Leben einhauchte und ganz neue Perspektiven auf die Geschichte aufzeigten.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, der Erzählton passt sehr gut zum Inhalt. Ich habe in „Zwillingsblut“ endlich wieder ein Buch gefunden, bei dem ich mich selber mitten in der Nacht noch beim Lesen ertappte, auch wenn ich eigentlich nur noch eine Seite beenden wollte. Der Spannungsbogen ist dem Autor sehr gut gelungen.
Besonders gefallen haben mir auch immer wieder die Wendungen der Geschichte. Einige Dinge sah ich sich anbahnen, bei vielen wurde ich wirklich sehr überrascht. Hier möchte ich ein wirklich sehr großes Lob an den Autor aussprechen, der mich trotz so vieler High Fantasy Bücher, die mich in meinem Leben begleitet haben, doch immer wieder (und das durchaus mehrmals!) überraschen konnte.
„Zwillingsblut“ gehört definitiv zu meinen Jahreshighlights!

Ich vergebe die volle Punktzahl und freue mich schon sehr auf alle noch kommenden Bücher des Autors.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Berührend und einzigartig. Schon jetzt ein Jahreshighlight!

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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„Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren“ ist ein Buch, dass mich auf den ersten Blick gleich angesprochen hat. Ich habe mir noch nicht einmal den Klappentext aufmerksam durchgelesen. Ich wusste ...

„Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren“ ist ein Buch, dass mich auf den ersten Blick gleich angesprochen hat. Ich habe mir noch nicht einmal den Klappentext aufmerksam durchgelesen. Ich wusste einfach, dass ich es lesen MUSSTE.

Schon immer interessierte sich die zwölfjährige Su für die Erde und ihre spannenden Bewohner. Während andere Mädchen sich anfingen, um Jungs Gedanken zu machen, konnte sie naturwissenschaftliche Fakten herunterbeten. Doch als ihre Freundin Franny in den Sommerferien ertrinkt, ändert sich die Welt für Su. Sie beschließt, nicht mehr zu sprechen, die Welt nicht mehr mit sinnlosen und leeren Worten zu füllen. Außerdem versucht sie, Klarheit über Frannys Tod zu bekommen, denn schließlich war diese eine hervorragende Schwimmerin. Und schnell hat sie einen Übeltätet gefunden: Die Irukandji, eine todbringende Qualle.

Su ist eine ganz besondere Protagonistin. Sie ist so, wie ich gerne gewesen wäre. Mutig, entschlossen und nicht bereit, von den eigenen Prinzipien abzuweichen. Dabei auch noch wahnsinnig intelligent und wissbegierig.
Die weiteren Charaktere, wie die Familie von Su, ihre Lehrerin für Naturwissenschaften Mrs. Turton und Franny waren toll ausgearbeitet.
Dadurch, dass das Buch kaum wörtliche Rede beinhaltete und fast wie ein Monolog geschrieben war, werden dem Leser sehr detaillierte Einblicke in die Gedankenwelt von Su gegeben.
Es geht um das Heranwachsen und Erwachsen werden. Darum, wie es ist, Freundschaften zu schließen und zu verlieren. Wie es ist, einfach nur am Leben zu sein.
Und erst nach Beenden des Buches ist mir klar geworden, dass es auch darum geht, zu trauern. Um einen geliebten Menschen und verpasste Gelegenheiten. Die Geschichte ist so viel tiefer, als ich es anfangs erwartete.
Besonders gut gefallen hat mir auch die Einteilung der Abschnitte, die an ein wissenschaftliches Protokoll angelehnt waren. Der Inhalt war toll abgestimmt auf diese Abschnitte.
Die Kapitel waren nie zu lang, der Wechsel von der eigentlichen Erzählzeit zu Rückblicken aus dem Leben von Franny und Su wurde durch Verwendung von kursiver Schrift für die Rückblicke sehr gut kenntlich gemacht.
Der Schreibstil berührte mich sehr, er war trotz einfach gehaltenem Satzbau dennoch so bewegend und interessant, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Ich habe schon lange kein Jugendbuch mehr gelesen, dass mich emotional so sehr berührte. Zum Ende hin musste selbst ich ein paar Tränchen verdrücken.
Ich habe neben dem Lesen auf einem Notizzettel alle erwähnten Experten notiert und später gegooglet, die im Nachwort angesprochenen Videos auf eine „Watch-List“ gesetzt und die Bilder nachgeschaut. Kurzum, das Buch hat mich noch nach Beendigung lange Zeit beschäftigt und wird von nun an einen ganz besonderen Platz in meinen Bücherregal bekommen.
Obwohl ich ein paar Semester Biologie studiert habe und in Zoologie meine beste Note erzielte, wies auch ich fachlich erhebliche Defizite in der Quallenkunde auf und bin so froh, diese mit Hilfe dieses Buches füllen zu können. Ich werde mich von nun an mehr mit diesen Lebewesen beschäftigen!

Ich vergebe die volle Punktzahl. Das Buch ist innerhalb kürzester Zeit mein Jahresfavorit geworden und darf von nun an neben anderen Herzensbüchern stehen.
Ich kann das Buch jedem nur wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 27.06.2018

Informativ, augenöffnend und immer relevanter

Der digitale Tod
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Wem gehören eigentlich meine digital produzierten Daten nach meinem Tod?
Diese Frage beschäftigte mich im Laufe des Buches wirklich sehr. Genauso wie die Frage: Wie soll mit meinen Daten nach meinem Ableben ...

Wem gehören eigentlich meine digital produzierten Daten nach meinem Tod?
Diese Frage beschäftigte mich im Laufe des Buches wirklich sehr. Genauso wie die Frage: Wie soll mit meinen Daten nach meinem Ableben umgegangen werden?
Fragen, die ich mir vorher noch nie in meinem Leben stellte. Warum auch, habe ich mit Mitte 20 (zum Glück!) noch nicht viel über meinen Tod nachdenken müssen. Und wenn, dann gäbe es vielleicht ich dringendere und wichtigere Fragen, die im Vordergrund stehen würden.

Tobias Schrödel hingegen stellten sich eines Tages zusätzlich eine ganz andere Frage. Ist der Umgang mit Daten eines Verstorbenen eigentlich moralisch vertretbar?
Und nicht nur moralisch, sondern auch ethisch und juristisch.
Dieser großen Frage und vielen weiteren nimmt er sich in diesem Buch an und erklärt verständlich und einfühlsam wichtige Aspekte.
Als IT-Experte, der auch mal bei Stern TV zu sehen ist, bekommt er immer wieder Anfragen von Menschen, denen Daten abhanden gekommen sind, die verzweifelt sind, da die Festplatte nicht funktioniert oder die ein Bild gerettet haben wollen. Doch eines Tages schreibt ihm Daniela, die ihn bittet, das Handy ihrer verstorbenen Tochter zu öffnen, da sie die PIN nicht kennt. Doch je mehr er sich mit diesem besonderen Fall beschäftigt, desto mehr Lücken sieht er in unserer digitalen Gesellschaft und desto mehr Fragen tauchen auf. So versucht Tobias Schrödel für sich die Frage zu beantworten, ob das, was er vorhat, überhaupt in Ordnung ist.
Das Buch ist mit knapp 200 Seiten, die mit vielen Absätzen und Bildern gespickt sind, wirklich kein dicker Wälzer. Und doch klingt noch immer so viel nach, was auf diesen wenigen Seiten geschrieben wurde.
Ich habe mich mit Freunden und meiner Familie ausgetauscht wie noch nie über ein anderes Buch zuvor. Und wie auch der Autor, habe ich die Erfahrung gemacht, dass es keine gemeingültige Meinung zu dem digitalen Nachlass gibt. Jeder von uns geht an das Thema mit einer anderen Vorgeschichte ran, einer anderen Einstellung. Und herauskommen hunderte verschiedene Meinungen. Auch deshalb ist eine allgemeine Regelung so wichtig. Damit ich weiß, wie ich mich zu verhalten habe.
Die Lockerheit, mit der dieses so ernste Thema besprochen wurde, spiegelte sich vor allem auch im Schreibstil wieder. Es ist kein Lehrbuch, sondern eine persönliche Erzählung voller interessanter und informativer Details.
Was mir an diesem Buch am meisten gefiel, waren die interessanten Einschübe von Experten anderer Themengebiete. So wurde ein Gespräch mit einem Juristen abgedruckt, aber unter anderem auch Gespräche einer Trauerrednerin und eines Pfarrers. Diese verschiedenen Blickwinkel auf ein großes Thema gaben mir weitere Denkanstöße, lieferten wertvolle Informationen und öffneten mir sogar in einzelnen Passagen die Augen.
Kurzum, ein Buch über eine Thematik, die immer mehr an Wichtigkeit und Relevanz gewinnt, toll geschrieben und versehen mit interessanten Meinungen.
So schnell werde ich das Buch nicht vergessen!

Ich vergebe die volle Punktzahl.Empfehlen würde ich das Buch jedem, der in irgendeiner Art und Weise eine Datenspur in der digitalen Welt hinterlässt. Es lohnt sich sehr, sich darüber einmal Gedanken zu machen.

Veröffentlicht am 06.05.2018

Gelungener Einstieg in die Welt von Maradaine

Die Chroniken von Maradaine - Der Zirkel der blauen Hand
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Veranix, Magiestudent der Universität Maradaine führt des nachts ein geheimes Leben. Während seine Kommilitonen friedlich in ihren Betten schlafen, macht er sich auf den Weg, um Maradaine von Effite zu ...

Veranix, Magiestudent der Universität Maradaine führt des nachts ein geheimes Leben. Während seine Kommilitonen friedlich in ihren Betten schlafen, macht er sich auf den Weg, um Maradaine von Effite zu befreien. Die gefährlichste Droge, der schon zu viele willenlos zum Opfer fielen. Doch hat er es auf einen bestimmten Mann abgesehen: Fenmere, der mit seiner Bande den Großteil der Stadt beherrscht. Doch einer dieser nächtlichen Ausflüge nimmt eine überraschende Wendung, als Veranix zwei wertvolle Dinge in die Hand fallen. Und schon hat er nicht mehr nur die Banden am Hals, die ihn als gesichtslosen Räuber von ihnen „der Dorn“ genannt jagen, sondern auch einen der mächtigsten Magier Zirkel von Maradaine: Den Zirkel der blauen Hand.

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Mit rasantem Tempo und spannender Handlung setzt die Geschichte sofort ein und als Leser wird man sofort in den Bann gezogen.
Dies liegt an den wirklich tollen Charakteren, einem sehr durchdachten Plot und einem dazu passenden Schreibstil.
Veranix gefiel mir richtig gut als Protagonist. Er verfolgte ein nobles Ziel, war dennoch nicht überheblich, hatte seine Ecken und Kanten und machte Fehler. Kurzum, er wurde sehr menschlich und nicht heldenhaft und makellos dargestellt.
Manches Mal liefen brenzlige Situationen vielleicht etwas zu gut für ihn, doch löste der Autor Konfliktsitautionen immer gekonnt, sodass es nie unglaubwürdig wurde.
Neben Veranix gefielen mir die Nebencharaktere sehr gut. Seine Freunde Delmin und Kaiana hatten Tiefe und waren neben Veranix keine blassen Schatten. Viel zu oft gehen Nebencharaktere einfach unter, dies war in diesem Buch definitv nicht der Fall.
Auch das Setting gefiel mir sehr gut, ich mochte die Unterrichtsstunden an der Universität vor allem sehr gerne und hätte mir hier noch ein paar mehr Schilderungen gewünscht. Vielleicht wird in einem Folgeband ja noch näher auf die Universität eingegangen.
Sehr interessant fand ich das Konzept der Magie in Form von Numina, das verständlich erklärt wurde und sehr viel Potential bietet, in den Folgebänden noch weiter ausgebaut zu werden. Nicht jeder ist dazu fähig, Numina zu benutzen. Des Weiteren kann der Gebrauch von Numina durch Metalle beeinflusst werden. Ich bin nun sehr gespannt, was der Autor in den Folgebänden noch an Einfallsreichtum bereithält.
Der zweite Band, der Ende Juli 2018 erscheinen soll, wird im selben Universum spielen, jedoch nicht die Geschichte um Veranix und seine Freunde weitererzählen.
Das Cover finde ich nicht so gut gelungen, doch es ist immer noch um Längen besser als das Originalcover. Also bitte nicht vom Cover abschrecken lassen!
Ich ging mit Neugier jedoch ohne Erwartungen an dieses Buch heran und wurde schon nach wenigen Kapitel absolut positiv überrascht. Dass mir dieses Buch so gut gefallen würde, hätte ich anfangs wirklich nicht erwartet.

Ich vergebe 5 Sterne. Sowohl Worldbuilding als auch Plot ist dem Autor sehr gut gelungen und die Charaktere waren einfach toll. Empfehlen kann ich das Buch Liebhabern von Kvothes Universitätszeit oder auch Liebhabern vom Aufbau der Magie im Stil von Mistborn von Brandon Sanderson. Ansonsten natürlich auch jedem anderen Fantasyliebhaber!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 03.04.2018

Außergewöhnlich, berührend und grandios!

Zwischen zwei Sternen
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Lovelace, eine KI-Einheit eines Raumschiffes, gibt es nicht mehr. Sie wurde von der Technikerin Pepper gerettet und in ein Bodykit transferiert, die für Lovelace dadurch alles riskierte. Denn genau dieser ...

Lovelace, eine KI-Einheit eines Raumschiffes, gibt es nicht mehr. Sie wurde von der Technikerin Pepper gerettet und in ein Bodykit transferiert, die für Lovelace dadurch alles riskierte. Denn genau dieser Vorgang ist strengstens verboten. Doch Pepper hat ihre ganz eigenen Gründe, ihr zu helfen und so bilden diese so unterschiedlichen zwei eine Gemeinschaft.

Ich habe „Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten“ geliebt und es zählt zu einem meiner absoluten Lieblingsbücher. Und auch dieses Buch zog mich komplett in seinen Bann.
Die Charaktere sind wie auch schon im Vorgänger absolut einzigartig. Und die Fragen, die man sich beim Lesen unweigerlich stellt, führen den Leser immer wieder weg von der Handlung und lassen ihn grübeln. Über das Miteinander, unsere Welt, den Umgang mit vollkommen fremden Menschen, Lebewesen und Dingen, was uns eigentlich menschlich macht.
Doch der Leser kann auch hautnah miterleben wie es ist, sich ganz plötzlich in einer fremden Umgebung, einer anderen Kultur, einem anderen Körper wiederzufinden. Denn Lovelace gibt es tatsächlich nicht mehr, dass muss sie sich eingestehen. Und so wählt sie den Namen Sidra für sich und lernt langsam, mit dem fremden Körper umzugehen.
Sidra ist ein ganz fantastischer Charakter, der mich immer wieder auch mich selber in Frage stellen ließ. Sie ist (natürlich, schließlich ist sie eine KI-Einheit) sehr schlau, sammelt viele Information und lernt langsam, mit anderen Lebewesen zu interagieren.
Pepper und ihr Partner Blue haben mir sehr gefallen und die Hingabe, mit der die beiden sich um Sidra kümmern, ist wirklich außergewöhnlich.
Die Erzählperspektive wechselt immer wieder. Denn außer dem Strang aus Peppers oder Sidras Sicht, so gibt es noch einen weiteren von Jane 23, der mich wirklich sehr mitnahm. Denn Jane 23 ist ein künstlich geschaffener Mensch, der nur dafür geschaffen wurde, Schrott zu sortieren. Doch durch einen Unfall gelingt es Jane, aus der Fabrik zu entwischen. Doch ab dann fängt ihr Abenteuer erst an, denn nun ist sie ganz allein und auf sich gestellt. In einer Welt, von der sie nicht wusste, dass sie existiert.
Diese Perspektivwechsel, die öfters auch zeitliche Wechsel waren, gefielen mir sehr gut. So bekommt der Leser viel mehr Informationen, mit denen er gedanklich spielen kann, sich ein eigenes Bild schaffen kann und spekulieren kann.
Der Schreibstil ist wirklich ganz ausgezeichnet und passt in das eher ruhige Gesamtbild.
Denn dies ist wahrlich kein Science-Fiction-Roman, der voller Weltraumschlachten oder Sternenterstörern ist. Es ist eine sehr ruhige Erzählung, die obwohl fast 450 Seiten lang, sich nie hinzieht oder zäh fließend ist. Und genau dies macht dieses Buch so außergewöhnlich.

Ich vergebe die volle Punktzahl für dieses Buch. Noch immer bin ich der Meinung, dass meine Rezension dem wahren Charakter dieses Buches nicht gerecht wird. Es ist einfach ein absolutes Herzensstück.
Wer gerne mal in das Science-Fiction-Genre schnuppern möchte, keine actiongeladenen Weltraumschlachten braucht oder gerne ein bisschen philosophiert beim Lesen, dem kann ich dieses grandiose Werk nur ans Herz legen. Empfehlen würde ich jedoch, zuerst den ersten Band (Der lange weg zu einem kleinen zornigen Planeten) zu lesen.