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Veröffentlicht am 03.08.2018

Ein magisches Häschen braucht deine Hilfe!

Magische Häschen – Schokosüße Wünsche
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Freundlicherweise hat mir der Verlag die beiden bisher erschienen Bücher zu Rezensionszwecken kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Geschichten drehen sich um das kleine Wildkaninchen Pfeil, das die Mondschimmerwiese ...

Freundlicherweise hat mir der Verlag die beiden bisher erschienen Bücher zu Rezensionszwecken kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Geschichten drehen sich um das kleine Wildkaninchen Pfeil, das die Mondschimmerwiese beschützen will und sich dafür in unserer Welt verstecken muss. Doch dafür braucht er Hilfe.

Sue Bentley lebt und arbeitet in Northampton in einem von Hecken umsäumten Haus. Bevor sie sich ihrer schriftstellerischen Tätigkeit widmete, arbeitete sie als Bibliothekarin. Bücher sind also ihre Leidenschaft. Sue Bentley schreibt unter diversen Pseudonymen. Bei arsEdition sind weitere Buchreihen über zauberhafte Tiere erschienen: "Zauberponys", "Zauberkätzchen" und "Auf magischen Pfoten".

In der Reihe der "Magischen Häschen" sind bisher zwei Bände erschienen: "Schokosüße Wünsche" und "Traumhafte Ferien".
Beide Bände beginnen mit einem Brief des Oberhauptes der Kolonie von der Mondschimmerwiese namens Blitz. Er schreibt dass sein tapferer Freund Pfeil, seine Welt verlassen muss, um einen magischen Schlüssel vor den Finsterhasen zu verstecken. Doch dafür braucht er Hilfe. Pfeil kann die unterschiedlichsten Fellfarben annehmen, aber an den winzigen Regenbogen in seinen Augen ist er stets zu erkennen.

Die beiden Geschichten sind sich sehr ähnlich und haben einen stark wiederholenden Charakter. Das magische Häschen Pfeil muss die Mondschimmerwiese verlassen und kommt dazu in unsere Welt.
In "Schokosüße Wünsche" trifft er dabei auf Hanna. Das Mädchen geht auf eine neue Schule und hat dort anfänglich Schwierigkeiten, eine Freundin zu finden. Doch durch Pfeils Hilfe schafft sie es, Anschluss zu finden.

Die Illustrationen von Angela Swan sind liebevoll in schwarz-weiß gestaltet und sehr realitätsnah. Sie passen sehr schön zur Geschichte und bieten auch jüngeren Kindern die Möglichkeit der Geschichte aufmerksam zu folgen.

Wie bereits erwähnt, sind sich die beiden Geschichten sehr ähnlich. Da wir die Bücher hintereinander weg gelesen haben, wurde mir das ganz besonders deutlich. In beiden Fällen muss sich Pfeil dringend verstecken, beide Male erschreckt er sich und hoppelt einfach davon, sodass die Mädchen große Sorge um ihn haben und beide Male scheint er im gleichen oder sehr ähnlichem Wortlaut zu erklären, dass er, sobald sein Schlüssel dauerhaft leuchtet, dringend in seine Welt zurück kehren muss und sich möglicherweise nicht von seinen Freundinnen verabschieden kann. Mich persönlich störte das massiv, meine Tochter hingegen gar nicht. Ganz pragmatisch sagte sie, dass Pfeil das ja auch jedem Kind unbedingt sagen muss, damit es Bescheid weiß.

Für mich als Vorleserin hätte eines der beiden Bücher vollkommen gereicht. Meine 7-jährige Tochter fand aber beide Bücher toll. Die Spannung hält sich eher in Grenzen, sodass diese Bücher auch gut vor dem Zubettgehen vorgelesen werden können.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Einhorn-Fans aufgepasst!

Mia and me - Das große Buch der Einhörner
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Das Buch ist bei Egmont Balloon erschienen und ist mit vielen Illustrationen aus der bekannten Serie versehen. Hier werden alle wichtigen Einhörner beschrieben. Es gibt Steckbriefe, Angabe bezüglich des ...

Das Buch ist bei Egmont Balloon erschienen und ist mit vielen Illustrationen aus der bekannten Serie versehen. Hier werden alle wichtigen Einhörner beschrieben. Es gibt Steckbriefe, Angabe bezüglich des Aussehens, die Bedeutung des Einhorns für die Geschichte, die Familienzugehörigkeit und eine Beschreibung der wichtigsten Charakterzüge.

Bereits in "Mia and Me: Die Legende von Centopia" wurden einige Einhörner vorgestellt. Im "großen Buch der Einhörner" werden allerdings wesentlich mehr Einhörner aufgegriffen, aber es fehlte ein wenig der Zauber, der in dem Legenden-Buch so wundervoll war.

Nichtsdestotrotz ist dieses Buch eine schöne Zusammenfassung aller vorkommenden Einhörner Centopias. Mia and Me Fans werden es lieben.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Eine witzige, etwas schräge und vor allem ungewöhnliche Geschichte.

Amalia von Flatter, Band 01
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Bei "Amalia von Flatter" handelt es sich um eine neue Kinderbuchreihe von der Autorin Laura Ellen Anderson. Normalerweise stehen Glitzer und Einhörner bei Büchern für junge Leserinnen meist im Mittelpunkt. ...

Bei "Amalia von Flatter" handelt es sich um eine neue Kinderbuchreihe von der Autorin Laura Ellen Anderson. Normalerweise stehen Glitzer und Einhörner bei Büchern für junge Leserinnen meist im Mittelpunkt. Nicht so bei dieser neuen Reihe, wo es Vampire und Monsterfreunde gibt, wo Kürbisse als Haustier gehalten werden und selbstgemachte Zehenmarmelade auf dem Frühstückstisch (in der Nacht) steht.

Laura Ellen Anderson lebt in England und arbeitet als Illustratorin. Zum ersten mal schrieb und illustrierte sie ein Kinderbuch komplett selbst. Dabei entstand "Amalia von Flatter".

Amalia von Flatter ist ein Vampirmädchen und wohnt in Nokturnia. Des Nächtens vertreiben sich hier Monster ihre Zeit. Amalias Eltern veranstalten jedes Jahr ein großes Fest, doch in diesem Jahr haben sich der König und sein Sohn angemeldet. Prinz Marillo ist alles andere als liebenswürdig und stellt Amalias Alltag auf den Kopf. Als er dann auch noch ihren geliebten Kürbis entführt, steht für sie fest, dass sie sich gegen den Prinzen zur Wehr setzen muss.

In die Geschichte hinein zu finden, fiel uns etwas schwer. Die ersten 80 Seiten zogen sich etwas und meine Tochter war oftmals leicht gelangweilt. Auch die Beschreibungen des sonderbaren Essens sowie die gegenseitige Anrede der Protagonisten („Mein Dunkler“ Seite 13, „mein kleiner Garstling“ Seite 17) waren gewöhnungsbedürftig und für 6 bis 7-jährige wohl eher unverständlich.
Nach der umfangreichen Vorstellung von Nokturnia und seinen Bewohnern zog die Handlung dann aber gut an und es wurde spannend. Die einzelnen Charaktere sind gut gezeichnet und Amalia von Flatter ist ein wirklich liebenswertes Mädchen mit tollen Freunden, die jederzeit zu ihr halten. Natürlich bleibt auch die große Überraschung am Schluss nicht aus.
Im Anschluss finden sich noch drei Rezepte von Gerichten, die im Buch erwähnt wurden.

Das Cover hat uns gut gefallen, es hebt sich von den typischen Mädchenlektüren besonders gut ab, da es größtenteils in schwarz und lila gehalten ist, mit wenigen rote Akzenten.
Die vielen schwarz-weiß Zeichnungen sind gut gelungen und sorgen hier und da für echten Ekel, wenn da ein abgehackter Finger liegt oder ein Augapfel über die Seite kullert. Die Liebe zum Detail ist hier deutlich zu erkennen. Zu Beginn gibt es eine große Karte von Nokturnia, sowie einige Portraits der Protagonisten. Neben den vielen fantasievollen Zeichnungen sind einige Seiten auch einfach so mit Verzierungen versehen.

Dieses Buch hebt sich von der gängigen Kinderliteratur für Mädchen ab. Das große Schriftbild lädt junge Leser ein, aber auch zum Vorlesen ist das Buch gut geeignet. Wenn man sich durch die längere Vorstellung dieser uns unbekannten Welt gearbeitet hat, macht das Buch wirklich großen Spaß und meine Tochter ist schon ganz gespannt auf die noch folgenden Bücher dieser neuen Reihe.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein Flüchtling berichtet über sein Leben.

Aus Syrien geflüchtet
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"Aus Syrien geflüchtet" ist ein autobiografischer Roman für Jugendliche zu einem sehr aktuellen Thema: der sogenannten „Flüchtlingskrise“. Auf dieses Buch bin ich gar nicht selbst gestoßen, sondern wurde ...

"Aus Syrien geflüchtet" ist ein autobiografischer Roman für Jugendliche zu einem sehr aktuellen Thema: der sogenannten „Flüchtlingskrise“. Auf dieses Buch bin ich gar nicht selbst gestoßen, sondern wurde direkt vom Autor angeschrieben. Er hatte meine Rezension über "Willkommen bei den Friedlaenders" gelesen und fragte mich, ob ich Interesse hätte, sein Buch zu besprechen. Da mich die Thematik interessiert, war ich natürlich sofort neugierig auf das Buch.

Seif Arsalan ist das Pseudonym des Autors. Zunächst wollte er unter seinem richtigen Namen veröffentlichen, Freunde und Verwandte rieten ihm aber davon ab, da er in Syrien politisch verfolgt wird. Der Autor ist 20 Jahre alt und 2016 als Flüchtling nach Deutschland gekommen.

Der junge Mann erzählt nicht nur von seiner Flucht aus Syrien nach Deutschland. Er beginnt mit Berichten aus seiner Kindheit, seinen diversen Umzügen und damit einhergehenden Schulwechseln. Diese Ereignisse sind gefolgt von seiner Flucht und die Ankunft in Deutschland.

Es war interessant zu lesen, wie seine Familie in Syrien gelebt, dass sein Vater zwei Frauen geheiratet hat. Er lebte also gleichzeitig in zwei Familien, denn in Syrien ist es durchaus möglich eine zweite Frau zu ehelichen ohne sich zuvor scheiden zu lassen. Dass das einige Schwierigkeiten mit sich bringt ist offensichtlich und wird von Seif Arsalan auch klar benannt.
Der Schreibstil ist einfach gehalten und die Ereignisse sind oft sehr knapp wiedergegeben. Meist erscheinen einem die Gefühle etwas distanziert dargestellt. Die inneren Konflikte des jungen Mannes kommen aber dennoch zu Wort.
Für mich unverständlich ist die Haltung des Vaters. Er verhält sich kalt und egoistisch und ist seinen Kindern kein liebevoller Vater. Er gibt lediglich sein Einverständnis zur Flucht, scheint sich aber keine Gedanken darüber zu machen, dass seine Frau und sein Sohn in Sicherheit sind, oder eine bestmöglich geplante Flucht antreten können. Wie ein Vater so emotionslos sein kann, ist mir unbegreiflich und der letzte Satz des Buches lässt den Leser einfach nur traurig zurück. Da schreibt ein zutiefst verletzter Sohn darüber, dass er eine schlimme Flucht erlebt hat und sein einziger Wunsch ist Anerkennung und Liebe durch seinen Vater.
Das Cover des Buches lässt einen vielleicht etwas rätseln, es zeigt einen jungen Mann mit Koffer, hinter ihm liegt ein Teddybär. Ich würde es so auslegen, dass der junge Mann sich auf dem Fluchtweg befindet und dabei seine Kindheit hinter sich lässt. Er wird gezwungen erwachsen zu werden, da er die Verantwortung für sich und die Mutter übernehmen muss.

"Aus Syrien geflüchtet" ist ein schmales Büchlein, welches Jugendlichen einen guten ersten Eindruck gibt und vor allem zeigt, dass Flüchtlinge Menschen wie du und ich sind. Sie sind nicht gefährlich, sondern waren gezwungen ihre Heimat, ihre Freunde und ihre Familie zu verlassen, um in Sicherheit leben zu können. Für die Schule ist dieses Buch sicherlich gut geeignet, da es in einfachen und knappen Worten beschreibt, was Flüchtlinge dazu bringt nach Deutschland zu kommen und welche Gefahren und Strapazen sie dafür in Kauf nehmen müssen.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Verirre dich nicht!

Pauls magische Reise
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Paul macht sich auf eine magische Reise durch verschiedene großformatige Labyrinthe, um am Ende bei Familie und Freunden anzukommen. Eine einfache Idee, die sowohl Kinder, als auch Erwachsene den richtigen ...

Paul macht sich auf eine magische Reise durch verschiedene großformatige Labyrinthe, um am Ende bei Familie und Freunden anzukommen. Eine einfache Idee, die sowohl Kinder, als auch Erwachsene den richtigen und manchmal verschlungenen Weg durch die Seiten suchen lässt.

Aleksandra Artymowska ist eine polnische Illustratorin, die bereits einige andere Bücher mit verschlungenen Labyrinthen illustriert hat. Neben "Pauls magische Reise" (Juni 2017) ist vor kurzem ein weiteres Buch als deutsche Ausgabe erschienen. "Mit 80 Rätseln um die Welt" (Februar 2018) beinhaltet nicht nur Labyrinthe, sondern auch Suchbilder.

Angetrieben durch einen heftigen Regen und die Sehnsucht nach seinen Lieben, macht Paul sich auf den Weg. Mal geht es unter die Erde, mal auf Bäume, Türme oder über Steine. Durch Rohre muss Paul laufen und auf Schiffchen den Weg über das Wasser finden. Dabei ist sein Weg nicht geradlinig, sondern verschlungen und manchmal auch gefährlich. Mal wird er in die Irre geleitet, aber am Ende findet er seinen Weg.

Worte findet man in diesem großformatigen Buch keine. Dafür aber zehn unterschiedliche Labyrinthe (jeweils auf einer Doppelseite abgebildet), durch welche der kleine Paul seinen Weg finden muss, um bei seiner Familie und seinen Freunden anzukommen. Das Buch ist hauptsächlich in Blau-, Grau- und Grüntönen gehalten. Die zehn Labyrinthe gleichen sich dabei aber dennoch nicht.
Dem Leser, oder vielleicht sollte man eher Sucher sagen, ist es kaum möglich, sich die Wege zu merken, so verwinkelt sind sie. Deshalb hat man nicht nur einmal an diesem Buch seine Freude, sondern kann es immer wieder neu entdecken.
Außerdem wird Paul von Papierfliegern und anderen Origami Faltfiguren begleitet, welche – wie sich am Ende herausstellt – von seiner Familie und seinen Freunden auf den Weg zu Ihm geschickt wurden. Als Paul seine abenteuerliche Reise überstanden hat, warten seine Lieben bereits bei schönem Wetter auf ihn und heißen ihn willkommen.

Dieses Buch basiert auf einer einfachen Idee, nämlich der Suche nach dem richtigen Weg durch verzwickte Labyrinthe. Kinder haben große Freude daran, diesen zu finden und somit haben sie für eine Weile auf jeden Fall großen Spaß an diesem Buch. Es stellt sich jedoch die Frage, wie oft das Buch in Zukunft durchgeblättert werden wird. Ob es seinen Reiz schnell verliert oder weiterhin die Neugierde des Kindes weckt. Ein schönes Buch mit toller Idee, welches die Kinder auch ohne die Hilfe eines Erwachsenen entdecken können.