Cover-Bild Hanna
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rhein-Mosel-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 348
  • Ersterscheinung: 15.01.2021
  • ISBN: 9783898011006
Sandra Jungen

Hanna

Kriegsjahre einer Krankenschwester
Das Deutsche Reich 1942: Kurz nach ihrem Examen wird Hanna in die Krankenpflege der Wehrmacht eingegliedert. Obwohl sie lieber bei ihrer Familie in der Eifel wäre, beugt sie sich dem Befehl und kämpft fortan als Frontschwester um das Leben der Verwundeten – ebenso wie um das eigene. Nur mit knapper Not gelangt sie zurück nach Deutschland, wo sie in München den Luftkrieg in all seinen grausamen Facetten durchlebt und schließlich die harte Hand des Regimes am eigenen Leib erfahren muss. Basierend auf den Erinnerungen ihrer Großmutter, Jahrgang 1922, die den Zweiten Weltkrieg als Krankenschwes­ter erlebte, schildert Sandra Jungen die Geschichte einer jungen Frau, die ihre Zweifel an der NS-Ideologie viel zu lange verdrängt. Wie so viele in dieser Zeit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2018

Offen und detailgetreue Schilderungen eines schlimmen Lebensabschnittes ...

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Sandra Jungens Werk „Hanna – Kriegsjahre einer Krankenschwester“ ist im Rhein-Mosel Verlag bereits im Februar 2018 erschienen. Auf 332 Seiten erzählt sie die Geschichte ihrer Großmutter, welche als Krankenschwester ...

Sandra Jungens Werk „Hanna – Kriegsjahre einer Krankenschwester“ ist im Rhein-Mosel Verlag bereits im Februar 2018 erschienen. Auf 332 Seiten erzählt sie die Geschichte ihrer Großmutter, welche als Krankenschwester im Zweiten Weltkrieg dienen musste.

Hanna gehört im Jahr 1942 als fertige Krankenschwester nur zur Wehrmacht und muss ihren Dienst im Lazarett antreten. In Russland angekommen sieht sie all das Grauen der Soldaten und muss am Ende selbst um ihr Leben fürchten. Doch auch in Deutschland macht der Angriff der Gegenmächte nicht Halt. Und so müssen Hanna und ihre Freundinnen in den Fliegernächten weiterhin um ihr Leben fürchten …

Als ich eine Rezension zum Buch bei „Buchbahnhof“ von Yvonne gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf Sandra Junges Werk. Denn in letzter Zeit lese und schaue ich wieder viel über die Medizingeschichte und ihre Entwicklung.
Hannas Handlung ist klar für den Zweiten Weltkrieg definiert. Endlich konnte ich mal aus deutscher Sicht eine Handlung erleben, da es derzeit viele Geschichte aus Alliierter, aber nicht aus deutscher Seite, zu kaufen gibt, die auch noch ansprechend ist.
Besonders angetan ist man dann natürlich, wenn man liest, dass die Enkelin in Teilen die Geschichte ihrer Großmutter wiedergibt, was heutzutage ein wertvolles Gut ist. Und ich habe neue Dinge erfahren, die mir bis dato noch nie zu Ohren gekommen sind.
Doch beginnen wir mit Hanna. Denn diese ist es, die der Leser durch ihre Geschichte folgt. Sie ist jung, frisch von der Ausbildung und wird mitten ins Abenteuer gestoßen, dachte doch alle Welt noch an einen Sieg aufseiten der Deutschen. Auch empfand ich ihre Herangehensweise immer sehr fruchtlos, ja manchmal auch sehr naiv. Aber so bekam man mit, dass es doch viele Menschen gab, die einfach nicht wahrhaben wollten, was wirklich um sie herum passierte.
Da die Handlung zu Beginn nach Russland verlagert wird und der Leser eigentlich schon in der Schule gelernt haben sollte, was dort für Grausamkeiten auf die Soldaten wartete, hatte diese Sequenz ein unterschwelliges Grauen anhaften. Hinter jeder Ecke erwartete man Gefahren für Hanna und ihren Mitschwestern. Und auch die Zerrüttung untereinander, besonders von der Figur Gerda ausgehend, war immer wieder gefährlich für die junge Frau.
Hanna lies aber auch es sich nicht nehmen sich zu verlieben. Denn es waren schließlich keine Maschinen, die dieser sogenannte Führer sich herbeigewünscht hatte. Sondern junge Menschen, die ein Leben voller Träume vor sich sahen. Dass aus dieser Zeit des Elends und des allgegenwärtigen Todes unsere Zukunft hervorging – dafür möchte ich mich an dieser Stelle mal bei meinen Ur – und Großeltern bedanken!
Wenn man Hanna in diesen Schreckensstunden verfolgte, so dachte man doch selbst immer wieder nach, was man wohl selbst gefühlt hätte. Und darüber, wie sie diese schreckliche Zeit schilderte, war ich dankbar. Denn es gibt viele nüchterne Geschichten, die nur Fakten liefern, nicht aber die Gefühle der Menschen berücksichtigen.
Sandra Jungen hat sich hingegen für eine Gefühlvolle und doch alles umschreibende Variante entschieden, über die ich nicht nur geschockt, sondern auch froh war. Man beginnt die Figuren so sehr ins Herz zu schließen, da man jedwede Gefühlswendung mit ihnen durchlebt.

„Hanna – Kriegsjahre einer Krankenschwester“ beschönigt nicht und spricht offen und detailgetreu über das Leben einer jungen Frau im Zweiten Weltkrieg.

Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 04.04.2018

Spannende Lebensgeschichte

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Hannas Erlebnisse sind so erschreckend, wie nachvollziehbar. Unweigerlich fragte ich mich beim Lesen immer wieder, was ich empfunden hätte, wenn man mich an die Front geschickt hätte. Ich weiß nicht, wie ...

Hannas Erlebnisse sind so erschreckend, wie nachvollziehbar. Unweigerlich fragte ich mich beim Lesen immer wieder, was ich empfunden hätte, wenn man mich an die Front geschickt hätte. Ich weiß nicht, wie die jungen Menschen diese Erlebnisse durchgestanden haben und daran nicht zerbrochen sind.

Manchmal kommt einem das Ganze auch etwas surreal vor. Hanna hat zwischendurch Heimaturlaub und sieht ihre Familie. Urlaub? Im Krieg? Vom Krieg? Das ist doch alles kaum vorstellbar, oder? Lange Zeit hatte ich das Gefühl, dass Hanna den Krieg ganz gut wegsteckt. Sie will zwar nicht an die Front, aber sie ist bereit, ihren Dienst zu tun, egal, wo man sie hinschickt. Nach und nach offenbaren sich aber die kleinen und großen alltäglichen Schrecken des Krieges. Soldaten, die schwer verwundet und nicht mehr zu retten sind, Bomben über München, die direkt über dem Lazarett, in dem Hanna arbeitet abgeworfen werden. Ich habe keine Ahnung, wie man so etwas durchsteht. Ich muss gestehen, dass ich Hanna und ihre Kolleginnen dafür bewundert habe, dass sie sich bei allem Schrecken ihre Freundschaft und streckenweise auch ihre Fröhlichkeit bewahrt haben.

Mit Gerda haben wir hier quasi die Antagonistin. Schnell merkt der Leser, dass Gerda nicht über den Weg zu trauen ist. Hanna braucht da doch etwas länger, glaubt an das Gute im Menschen. Ab und an wollte man ihr zurufen: Halt den Mund. Was du sagst ist gefährlich. Gerade das machte dieses Buch so spannend. Ich las die Geschichte natürlich mit dem Hintergrundwissen, dass wir heute über den 2. WK und die Zeit unter den Nazis haben. Hanna geht zunächst recht unbedarft an die Sache heran, genau wie es wahrscheinlich die Meisten von uns getan hätten. Sie kann sich zunächst gar nicht wirklich vorstellen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die andere denunzieren, so hatte ich das Gefühl.

Sandra Jungen schreibt mit sehr viel Einfühlungsvermögen und auch wenn die Geschichte teilweise erfunden ist, wie die Autorin im Nachwort schreibt, so fusst sie doch auf einer wahren Lebensgeschichte und das macht es umso erschreckender. Wie leicht rutscht man einfach in eine solche Situation. Auch wenn nicht jeder freudestrahlend „Heil Hitler“ ruft, so hat der einfache Bürger doch lange nicht erkannt, wo das deutsche Volk da hin läuft, wem es hinterher rennt. Auch Hanna hinterfragt nicht, sondern stellt sich dorthin wo die Wehrmacht sie hin beordert und tut ihre Pflicht. Ich halte das absolut nicht für unrealistisch. Teilweise haben die Menschen sicher wirklich nicht mitbekommen, was im Land los war, die Kommunikation war ja bei weitem nicht so gut ausgebaut, wie sie es heute ist, man war nicht untereinander vernetzt. Teilweise verschließt man sicher auch die Augen, versucht sich selbst und eventuell noch seine Familie durch eine solche Zeit zu bringen, wie es Hannas Vater getan hat. Ich persönlich finde das sehr nachvollziehbar.

Eine Lebensgeschichte kann man nicht wirklich bewerten, was ich aber bewerten kann ist der Schreibstil und die Gesamtheit der erzählten Geschichte. Eindrücklich, eindringlich, emotional, teilweise sehr direkt, aber an keiner Stelle sensationsgierig. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Ich wünsche mir wirklich, dass ihr euch dieses Buch kauft und es lest!

Veröffentlicht am 16.02.2019

Krankenpflege an der Front

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Der Roman „Hanna“ von Sandra Jungen ist mit dem Untertitel „Kriegsjahre einer Krankenschwester“ 2018 im Rhein-Mosel-Verlag erschienen.
Schon der Klappentext des Buches hat mich neugierig gemacht. Ich arbeite ...

Der Roman „Hanna“ von Sandra Jungen ist mit dem Untertitel „Kriegsjahre einer Krankenschwester“ 2018 im Rhein-Mosel-Verlag erschienen.
Schon der Klappentext des Buches hat mich neugierig gemacht. Ich arbeite selbst als Krankenschwester und konnte es kaum erwarten Hannas Kriegsjahre mitzuerleben. Das Buch hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. 1942 wird Hanna kurz nach ihrem Examen in die Krankenpflege der deutschen Wehrmacht eingegliedert. Als Frontschwester kämpft sie fortan um das Leben der Verwundeten. Sandra Jungen hat es geschafft Hannas Erfahrungen wirklich authentisch zu beschreiben. Vor allem die Beschreibungen des Luftkriegs haben mich mitgerissen und mitfühlen lassen. Die Tatsache, dass die Autorin im Buch die Geschichte ihrer eigenen Großmutter erzählt, macht das Leseerlebnis nur noch intensiver. Und nicht nur Kriegserlebnisse machen das Buch so lesenswert, sondern auch Hannas Entwicklung, die im Laufe der Geschichte lernt, der Propaganda nicht mehr zu glauben, sondern die Geschehnisse kritisch zu hinterfragen. Wären doch nur mehr von unseren Vorfahren wie Hanna gewesen, vielleicht hätte das Elend ein früheres Ende gefunden.