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Veröffentlicht am 05.04.2018

Ein kritischer Blick auf Wilderei und illegalem Tierhandel

Mit Haut und Haar
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Klappentext
Die Koffer sind schon gepackt, und ihr erster Urlaub seit Jahren steht endlich in Aussicht. Tempe Brennan kann es kaum erwarten, der drückenden Hitze in Charlotte, North Carolina, und ihrer ...

Klappentext
Die Koffer sind schon gepackt, und ihr erster Urlaub seit Jahren steht endlich in Aussicht. Tempe Brennan kann es kaum erwarten, der drückenden Hitze in Charlotte, North Carolina, und ihrer Arbeit als forensische Anthropologin für ein paar Tage zu entfliehen. Doch daraus soll nichts werden. Im Garten eines abgelegenen Farmhauses spürt ihr Hund Boyd einen Plastikbeutel auf, dessen Inhalt Tempe als Knochen von Bären identifiziert. Wer könnte Interesse am Abschlachten dieser Wildtiere haben? Der neue Freund ihrer Tochter ist Park-Ranger und verhält sich verdächtig. Hat sich Katy Hals über Kopf in einen Killer verliebt? Wer auch immer die Täter sind, sie haben offenbar auch Menschenleben auf dem Gewissen, denn Boyd findet auf dem verlassenen Grundstück eine Leiche, der Kopf und Hände abgetrennt wurden. In der Folge überschlagen sich die Ereignisse. Der Absturz einer Cessna gibt den Behörden Rätsel auf. Warum zerschellte das Flugzeug am hellichten Tag in einem Maisfeld? Und was hat es mit der Substanz auf sich, die das Cockpit des Flugzeugs und die getöteten Insassen bedeckt? Die Wissenschaftlerin trägt mehr und mehr Teile eines Grauen erregenden Puzzles zusammen - und vergisst dabei fast, ihre eigene Haut zu retten.

Einstieg ins Buch
Als ich die Überreste des toten Babys einpackte, raste der Mann, den ich töten sollte, nordwärts nach Charlotte. ...

Meine Meinung
Einfach mal wieder Urlaub machen. Da hat sich Tempe Brennan so sehr drauf gefreut. Doch sie macht die Rechnung ohne ihren Hund Boyd. Der findet nämlich erst ein paar Teile von einem Bären und kurz darauf noch eine Leiche ohne Kopf und Hände. Aus dem Urlaub weit weg von der drückenden Hitze Charlottes wird also erstmal nichts. Tempe gerät bei ihren Ermittlungen in ein Netz aus illegalem Tierhandel und deren Schmugglern, die vor nichts zurückschrecken um ihr Geld zu verdienen. Zusammen mit Detective Andrew Ryan deckt sie Stück für Stück das illegale Wildern auf und gerät selbst in große Gefahr.

Der sechste Teil der Serie um Temperance Brennan beschäftigt sich mit dem Thema Wilderei und dem Schmuggel der vom Aussterben bedrohten Tiere. Kathy Reichs hat hier wieder sehr gut recherchiert und bringt Zahlen auf den Tisch, die bei mir eine Gänsehaut auslösen. Nicht nur die Anzahl der geschmuggelten Tiere, sondern auch die Art und Weise wie respektlos die Wilderer mit anderen Geschöpfen umgehen macht mich wütend. Ich kann nicht verstehen, warum sich Menschen das Recht herausnehmen, über den Dingen zu stehen und noch weniger kann ich Menschen verstehen, die glauben, dass Bärenkrallen fein zu Puder gerieben und einmal täglich eingenommen die Potenz steigern kann. Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Insgesamt verpackt sie die reichlichen Informationen sehr geschickt, sodass der Lesefluss nicht gestört wurde. Allerdings interessiere ich mich auch generell sehr für das Thema der vom Aussterben bedrohten Tiere und die Ursache davon. Deswegen ging fiel mir das Aufnehmen der vielen Informationen auch nicht schwer.

Die Charaktere sind auch im sechsten Teil immer noch sehr gut ausgearbeitet, also auch für die Leser geeignet, die die Reihe nicht von Anfang an gelesen haben. Obwohl die Bände natürlich irgendwie aufeinander aufbauen, ist jeder Roman ein abgeschlossenes Buch für sich. Ich finde es einfach schön, immer mal wieder auf Tempe und Ryan zu stoßen und zu schauen, wie sich die beiden und vor allem ihre Beziehung entwickelt. In diese Band geht es auch im Privatleben von Tempe mal wieder ein bisschen nach vorne. Randcharaktere beschreibt Kathy Reichs relativ oberflächlich und verliert sich dadurch nicht im Mitteilen von unnötigen Informationen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und so langsam verschwinden auch die vielen französischen Ausdrücke, obwohl die mich gar nicht mehr stören. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und enden wie immer mit einem schönen Cliffhanger, der sofort zum Weiterlesen einlädt. Die Spannung wird hier nicht durch einen Killer aufrechterhalten, der alle paar Seiten jemanden umbringt. Es geht eher darum einen Schritt schneller zu sein als die Wilderer und dabei nicht selbst zur Zielscheibe zu werden. Kontinuierlich wird der Spannungsbogen aufgebaut, bis am Ende wieder alles ganz rasant zugeht und ich gar nicht mehr schnell genug die Seiten umblättern konnte um weiterzulesen. Das Ende ist zwar nicht überraschend, aber doch anders als ich es erwartet habe, denn Kathy Reichs streut ganz bewusst einige Hinweise, die dem Leser Raum und Zeit geben sich eigene Gedanken zu machen. Mich lockte sie dadurch auf eine falsche Fährte.

Zitat
Das Flugzeug stank nach verkohltem Fleisch und Kerosin. Ruß wirbelte durch die Luft und verwandelte die enge Kabine in eine kleine Staubwüste. Rücken und Knie taten mir weh. Ich suchte vergeblich nach einer bequemeren Haltung. (Seite 71)

Fazit
"Mit Haut und Haar" ist ein Thriller, der wirklich lesenswert ist. Er befasst sich kritisch mit Wilderei und dem illegalen Handel mit Tieren. Für Fans von unterhaltsamen Thrillern eine gute Wahl. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 22.03.2018

Unterhaltsamer Thriller mit aktuellem Thema

Blutschatten
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Klappentext
"Du kannst dich nicht ewig auf dieser Insel verstecken." Polizist und Ziehvater Perry Beaumonde ist einer von zwei Menschen, die Sunday Night in ihr Leben lässt. Und er hat einen Auftrag für ...

Klappentext
"Du kannst dich nicht ewig auf dieser Insel verstecken." Polizist und Ziehvater Perry Beaumonde ist einer von zwei Menschen, die Sunday Night in ihr Leben lässt. Und er hat einen Auftrag für Sunday, die - seit man sie aus dem Militär- und Polizeidienst entlassen hat - in einer Hütte auf Goat Island vor der Küste South Carolinas haust. Geht es nach Beaumonde, ist es höchste Zeit für Sunday, ihr selbstgewähltes felsiges Exil zu verlassen.
Seit ihr Enkelin Stella vor über einem Jahr verschwand, ist Opaline Drucker, wohlhabende Witwe aus Charleston, darauf aus, diejenigen zu finden, die ihre Familie zerrissen haben. Ihre Tochter und ein Enkel starben bei einer Bombenexplosion - die Attentäter konnten nie ermittelt werden. Und von Stella fehlt seither jede Spur, die Polizei ist ratlos. Deshalb soll nun Sunday versuchen, ihr Schicksal aufzuklären. Eine Prämie für jeden der gefassten Hintermänner, ein unbegrenztes Spesenkonto und ein stattlicher Vorschuss - der Auftrag ist verlockend. Doch wenn Sunday zurück ins Leben und das verschwundene Mädchen finden will, muss sie sich vor allem endlich ihren eigenen Dämonen stellen.

Einstieg ins Buch
Die Nachbarin zu meiner Rechten hält mich für verrückt und bringt mir deshalb Käse. ...

Meine Meinung
Sunday Night lebt zurückgezogen in ihrer Hütte auf einer kleinen Insel vor der Küste von South Carolina. Sie will niemanden sehen und erst recht mit keinem Menschen sprechen. Ihr einziger regelmäßiger Besucher ist Bob, ein kleines Eichhörnchen, das Sunday liebevoll mit Kürbiskernen füttert. Eines Tages taucht ihr Ziehvater Beau bei ihr auf und erzählt ihr von einem kleinen Mädchen, das vor etwa einem Jahr verschwunden ist. Attentäter töteten den Bruder und die Mutter des Mädchens. Seitdem gibt es keine Spur, die der Polizei auf der Suche nach Stella weiterbringen könnte. Die Großmutter von Stella will jedoch Vergeltung für ihre tote Familie und heuert Sunday dafür an. In ihrer Militär- und Polizeivergangenheit hat Sunday alles über die Verfolgung von Menschen gelernt, um jemanden aufzuspüren ohne selbst entdeckt zu werden. Wird sie die Attentäter ausfindig machen können? Wird sie Stella rechtzeitig finden? Oder ist sie vielleicht gar nicht mehr am Leben?

Als riesiger Kathy Reichs Fan musste ich natürlich sofort das neue Buch mit der neuen Serie um Sunday Night lesen. Und innerhalb von 2 Tagen hatte ich das Buch leider auch schon durch. Sunday Night entpuppte sich als interessanter Charakter, der zu Beginn ein bisschen seltsam erscheint - so völlig zurückgezogen und fern jeder Zivilisation. Doch nach und nach wird dem Leser immer mehr von Sundays Vergangenheit erzählt und irgendwann gab es einen Moment, in dem ich genau verstand, warum sie ist wie sie ist. Das hat Kathy Reichs sehr gut aufgebaut, vor allem weil dieser Moment für mich total überraschend kam.

Der Plot an sich beinhaltet ein aktuelles Thema, nämlich die Angst vor Terroristen. Mit diesem Thriller macht Kathy Reichs diese Angst greifbar, denn als Leser ist man mittendrin - mittendrin in den Vorbereitungen der Attentäter, die gezielt gegen Islamisten arbeiten und mittendrin bei Sundays Versuch einen terroristischen Anschlag zu verhindern. Das Thema des Thrillers finde ich sehr authentisch und in der heutigen Zeit auch leider sehr realistisch. Kathy Reichs hat den Spannungsbogen in diesem Roman langsam aufgebaut und als sich ab dem letzten Drittel des Buches die Ereignisse überschlugen, konnte und wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Insgesamt hat mich das Buch hervorragend unterhalten und an keiner Stelle gelangweilt, dennoch habe ich mir auch nicht die Fingernägel auf Grund der Spannung abgekaut. Deswegen kann ich keine volle Punktzahl vergeben.

Den Titel des Buches finde ich okay, auch wenn man sich damit gedanklich erst etwas auseinandersetzen muss wie es denn nun zur geschichte passen könnte. Den Originaltitel dagegen finde ich sehr passend und originell. Das Cover ist ein typisches Kathy-Reichs-Cover ohne viel Schnick-Schnack, eben schlicht und ansprechend.

Vielen Dank liebes Team von Blessing und an das bloggerportal für dieses tolle Rezensionsexemplar!

Zitat
"Mir ist aufgefallen, dass Sie eine Schusswaffe tragen. "
"Ich fliege nicht nur wegen der Pizza nach Chicago."
"Ich verstehe. Das sollte auch kein Vorwurf sein. ..."
(Seite 39)

Fazit
Kathy Reichs hat mit Sunday Night eine interessante und taffe neue Ermittlerin geschaffen, die den Leser nicht kalt lässt. Für alle Fans von Kathy Reichs ein absolutes Muss! Von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.03.2018

Lesenswerter Roman mit toller Wertevermittlung

Die Oleanderschwestern
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Meine Meinung
Iris und Viola sind Schwestern - Zwillingsschwestern um genau zu sein - und wissen nichts voneinander. Bis sie sich eines Tages zufällig auf einer Garten-Show begegnen. Beide sind darüber ...

Meine Meinung
Iris und Viola sind Schwestern - Zwillingsschwestern um genau zu sein - und wissen nichts voneinander. Bis sie sich eines Tages zufällig auf einer Garten-Show begegnen. Beide sind darüber höchst verwirrt und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Die Zwillinge wurden getrennt, als sie kleine Mädchen waren. Iris wuchs nach der Trennung der Eltern bei ihrem Vater Francesco Donati auf, während Viola liebevoll von ihrer Mutter aufgezogen wurde. Von dem jeweils anderen Elternteil, sowie von der Zwillingsschwester wussten die Mädchen nichts. Doch nachdem die beiden jungen Frauen sich gegenseitig gesehen haben, kommen Fragen auf - Fragen die niemand beantworten will. Erst als Guilia Donati gesundheitlich so schlecht da steht und nach ihrem Sohn Francesco und den Mädchen verlangt, bekommen die offene und freundliche Iris und die schroffe Viola nach und nach die Antworten, die sie suchen bis sie am Ende nicht nur zu sich selbst finden müssen, sondern sich ebenfalls entscheiden müssen, ob sie das Erbe der großen und mächtigen Donati-Familie antreten wollen.

Der Roman von Cristina Caboni ist wirklich sehr bildlich geschrieben. Sie schafft es mit ihren Worten den Leser nach Italien zu entführen und ich fühlte mich durch ihre herrlichen Beschreibungen direkt in den wunderschönen Garten von La Spinosa versetzt. Auch die Figuren erweckt die Autorin mit ihren Worten zum Leben. Nach und nach baut sie die Charaktere liebevoll und detailliert auf und auch wenn ich manche Reaktionen nicht sofort nachvollziehen konnte, am Ende wird Licht ins Gefühls-Chaos gebracht und das trieb mir sogar ein paar Tränen in die Augen. Bereits nach der Hälfte des Buches hatte ich die ganze Familie Donati ins Herz geschlossen und habe mit ihnen mitgelacht, aber auch mitgelitten.

Der Roman hat mich berührt, vor allem wie die Schwestern versuchen dem anderen näher zu kommen und doch so viel Angst davor haben de anderen nicht gerecht werden zu können. Und doch hat mir manchmal der berühmte rote Faden gefehlt. Für die Entwicklung der Geschichte und der Figuren hätten es auch gut und gerne ein paar weniger Seiten sein können, aber alles in allem finde ich die Idee und die Umsetzung gut gelungen. Cristina Caboni beschäftigt sich in diesem Buch vor allem damit, was Gärten und Pflanzen eigentlich brauchen um gut gedeihen zu können. Reicht ihnen Wasser, Wind, Luft und Erde oder brauchen sie die Interaktion zwischen Mensch und Natur? Das Thema Verbindung zwischen eineiigen Zwillingen kratzt die Autorin nur leicht an, schließt aber eine Art telepathische Verbindung nicht aus. Ich bin sicher, dass Zwillinge eine besondere Verbindung zueinander haben, aber dieses Thema auszuweiten hätte nicht nur das Buch gesprengt, sondern würde auch diese Rezension ins Unermessliche stürzen.

Letztendlich geht es in diesem Buch darum, dem anderen und vor allem sich selbst zu verzeihen. Fehler zu machen, ist völlig normal, aber man sollte daraus lernen. Sie helfen dabei sich weiterzuentwickeln. Sich selbst Fehler einzugestehen und nicht sein ganzes Leben damit zu vergeuden Fehler zu bereuen, ist wohl die größte Weisheit hier.

Besonders gut fand ich, das über jedem Kapitel etwas über eine bestimmte Pflanze geschrieben wurde. Ich wurde nicht nur unterhalten, ich habe auch bei jedem Kapitel etwas Neues gelernt. Das Cover ist sehr blumig gestaltet, was absolut perfekt zur Geschichte passt, denn schließlich geht es vordergründig um einen großen Garten.

Vielen Dank liebes Team von blanvalet und an das bloggerportal für dieses tolle Rezensionsexemplar!

Zitat
"Du solltest noch mal mit deinem Sohn sprechen und ihn spüren lassen, wie sehr du ihn liebst. Die Liebe braucht klare Worte und keine Andeutungen." (Seite 155)

Fazit
Ein Roman über das Vergeben - nicht nur anderen, sondern auch sich selbst Fehler zu verzeihen. Ein wirklich lesenswerter Roman, der die Sicht auf manche Dinge wesentlich verändert - wenn man sich darauf einlässt. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.03.2018

Charmant und unterhaltsam!

Die Chocolaterie der Träume
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Klappentext
Keira ist eine Genießerin und Lauries beste Freundin. In Keira's Chocolates, ihrer kleinen Chocolaterie in der romantischen Valerie Lane in Oxford, stellt sie traumhafte Pralinen in sorgfältiger ...

Klappentext
Keira ist eine Genießerin und Lauries beste Freundin. In Keira's Chocolates, ihrer kleinen Chocolaterie in der romantischen Valerie Lane in Oxford, stellt sie traumhafte Pralinen in sorgfältiger Handarbeit her und liebt das, was sie tut, über alles. Genau wie für ihre Freundinnen aus der Valerie Lane ist die einzigartige Valerie Bonham Keiras großes Vorbild. Jeden Mittwoch treffen sich die fünf Freundinnen auf einen Tee in Laurie's Tea Corner und gönnen sich dabei Keiras großartige Pralinen, die überall beliebt sind. Bei all den leckeren Sachen kann Keira selbst oft nicht widerstehen und wird von Jahr zu Jahr ein wenig molliger. Aber was macht das schon? Sie steht zu ihrer Leidenschaft und zu ihren Kurven. Wenn sie ehrlich ist, sind ihr ihre Pralinen oft auch ein Trost, nämlich immer dann, wenn ihr Freund Jordan sie wieder wegen ihrer Figur kritisiert. Zum Glück stehen Keira ihre Freundinnen immer zu Seite - und dann gibt es noch diesen einen charmanten Kunden, der in letzter Zeit häufiger bei Keira's Chocolates einkauft ...

Einstieg ins Buch
An einem kalten Morgen Ende Januar trafen fünf Frauen in einer kleinen Straße in Oxford zusammen, die von sechs alten Straßenlaternen und acht leeren Blumenkübeln gesäumt wurde, in denen im Sommer die herrlichsten Blumen blühten und ihren Duft versprühten. ...

Meine Meinung
Keira führt ihre Chocolaterie mit Herz und voller Leidenschaft. Und genau das weiß ihre treue Kundschaft auch zu schätzen. Wenn doch nur ihr Freund Jordan diese Leidenschaft irgendwie nachvollziehen könnte. Doch Jordan lebt in einer anderen Welt. Er hat nur eines im Sinn: Gesunde Ernährung und Bewegung. Dass das über kurz oder lang zu Reibereien führt, hätte Keira wissen müssen. Und dann entdeckt sie nach einem Streit auch noch Jordans dunkles Geheimnis. Ihre Freundinnen in der Valerie Lane stehen ihr natürlich bei und unterstützen sie so gut sie können. Und dann sind da ja auch noch die ganzen anderen guten Taten, die es schaffen, Keira ein bisschen von Jordan abzulenken. Am Ende aber muss sie sich entscheiden...

Manuela Inusa entführt ihre Leser mit dem 2. Band der Serie wieder ins wunderschöne England - genauer gesagt nach Oxford. Bereits am Anfang des Buches hatte ich dank der tollen Beschreibungen schon das Gefühl mitten auf der Valerie Lane zu stehen. Die Autorin schafft es sehr leicht dem Leser dieses Gefühl von Zusammengehörigkeit zu vermitteln, das seit jeher in die Valerie Lane gehört. Das ganze Buch spielt sich fast ausschließlich auf dieser Straße und in Oxford ab und doch wurde es mir nie langweilig. Immer passierte etwas Neues und Aufregendes. Da gibt es zum Beispiel diesen einen Kunden, der immer Montags für seine Frau feinste Pralinen bei Keira kauft und als er nicht mehr kommt, fängt sie doch an sich Sorgen zu machen. Dabei hat sie ihre ganz eigenen Probleme.

Die Charaktere der Valerie Lane sind allesamt sehr herzlich und liebevoll darstellt. Nach und nach baut der Leser eine richtige Beziehung zu jedem einzelnen von ihnen auf und erst dadurch werden die Figuren greifbar und authentisch. Doch in diesem Buch steht Keira und ihr Leben im Vordergrund, so wie es im ersten Band Laurie war, die mit ihrem Teeladen im Vordergrund stand. Je mehr ich über die Charaktere erfahre, desto neugieriger bin ich auf sie. Da bleibt beispielsweise noch Ruby, die sich um ihren kranken Vater kümmern muss und oft spontan die Szenerie verlässt. Oder Susan, die einfach ein herzensguter Mensch ist und jeden unterstützt, wo sie nur kann.Das Einzige, was mich ein bisschen gestört hat, war die Zeit, die sich Keira genommen hat um am Ende ihre Entscheidung zu treffen. Manchmal zog sich das ein bisschen und ich dachte mir "aber warum denn?".

Der Plot an sich ist stimmig und plausibel. Der einfache Schreibstil trug dazu bei, dass ich das Buch leider viel zu schnell durchgelesen hatte und nun muss ich so lange auf den nächsten Band warten. Das Cover ist einfach wieder so wunderschön geworden und passt hervorragend zur Geschichte und in die Valerie Lane.

Vielen Dank liebes Team von blanvalet und an das bloggerportal für dieses tolle Rezensionsexemplar!

Zitat
Sie hätte weinen können vor Freude, denn diese kleine Geste sagte so viel mehr als tausend Worte. (Seite 56)

Fazit
"Die Chocolaterie der Träume" ist so ein schönes Buch, das den Leser scheinbar in eine andere Zeit reisen lässt. Charmant und unterhaltsam - von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Unterhaltsam bis zum Schluß

Totenweg
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Meine Meinung
Frida hatte eine schwere Kindheit. Ihre beste Freundin fiel einem Mord zum Opfer und zerstörte damit alles, was Frida kannte: Geborgenheit, Liebe, Freundschaft, Vertrauen und Familie. Nach ...

Meine Meinung
Frida hatte eine schwere Kindheit. Ihre beste Freundin fiel einem Mord zum Opfer und zerstörte damit alles, was Frida kannte: Geborgenheit, Liebe, Freundschaft, Vertrauen und Familie. Nach einer harten Zeit im Internat geht Frida zur Polizei um Ermittlerin zu werden. Durch ihren Ehrgeiz hat sie es schon weit gebracht. Sie zögert nicht, als ihr Vater fast totgeschlagen und halb ertrunken aufgefunden wird. Frida übernimmt kurzerhand den Hof ihres Vaters und kümmert sich um die Ernte und um alles, was sonst noch so anfällt. Nach und nach wird ihr klar, das es hier um mehr geht, als nur den Hof über Wasser zu halten. Ein zugezogener Landwirt mit viel Geld versucht Stück für Stück das ganze wertvolle Land in der Marsch aufzukaufen. Und er macht offensichtlich vor nichts halt. Wird Frida es schaffen ihn aufzuhalten und den Hof ihres Vaters zu retten?

"Totenweg" hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Die düstere Stimmung wird von Romy Fölck gekonnt in Szene gesetzt und vermittel dem Leser die ungemütliche und kühle Stimmung, die mittlerweile in der Marsch eingezogen ist. Vor allem aber symbolisiert das Wetter die Beziehung von Frida zu ihrem Elternhaus, die nach dem Mord an ihrer Freundin deutlich abgekühlt ist. Verregnet, düster und ohne Hoffnung. Frida muss nach der Rückkehr auf den Hof ihrer Eltern nicht nur mit deren Existenz, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen kämpfen. Hier vor Ort wird sie wieder mit allem konfrontiert, was sie damals scheinbar hinter sich gelassen hat. Frida ist eine Kämpfernatur, die sich nichts gefallen lässt. Ich konnte mich gut mit ihre identifizieren und war schnell auf ihrer Seite um jeden ihrer Schritte mitzuerleben.

Die übrigen Figuren hat die Autorin ebenfalls gekonnt aufgebaut. So zum Beispiel den Kommissar Haverkorn, der anfänglich etwas unterkühlt und streng wirkt, doch nach und nach immer menschlicher wird. Ein Blick hinter die Fassade kann manchmal Wunder bewirken.

Der Plot ist durchgängig unterhaltsam und auch zum Ende hin plausibel geklärt. Es bleiben keine Fragen offen. Romy Fölck hat es sehr geschickt verstanden falsche Fährten zu legen, sodass ich erst kurz vor Ende gemerkt habe, wer wirklich für alle verantwortlich ist. Verantwortlich für den Tod mehrerer Menschen und den Brand, der mehr aufdeckt, als er vertuschen sollte. Das hat mir wirklich gut gefallen und bis zum Schluss hatte ich einen ganz anderen Charakter in Verdacht. Leider wurde die Spannung nicht durchweg hochgehalten, doch das gab den Raum, um Charaktere wie Haverkorn aufzubauen, sodass man sein Verhalten besser verstehen konnte.

Das Cover ist passend gewählt und auch der Titel macht unbedingt Sinn, denn der Totenweg ist nicht nur der Weg, der zum Fundort einer Leiche führte, es ist auch der Weg, den Frida bezwingen muss um wieder leben zu können.

Zitat
Frida blickte selbstbewusst in die Runde, obwohl sie innerlich vor Anspannung zitterte. Wenn die Männer sie im Stich ließen, war es vorbei. (Seite 61)

Fazit
"Totenweg" überzeugt auf ganzer Linie. Das Buch ist unterhaltsam bis zum Schluss und ein lesenswerter Krimi, der zur Abwechslung mal in Deutschland spielt. Noch nie habe ich einen so guten Krimi von einem deutschen Autor gelesen. Von mir eine klare Leseempfehlung!

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