Mittelmäßiger Krimi
Zu nahEleanor Costello wird tot aufgefunden. Zunächst deutet alles darauf hin, dass die Forscherin sich selbst erhängt hat. Doch schnell zeigt sich, dass es Mord war. Wer ist der Täter? Und wo ist eigentlich ...
Eleanor Costello wird tot aufgefunden. Zunächst deutet alles darauf hin, dass die Forscherin sich selbst erhängt hat. Doch schnell zeigt sich, dass es Mord war. Wer ist der Täter? Und wo ist eigentlich ihr Mann abgeblieben? Detective Frankie Sheehan von der Dubliner Polizei beginnt zu ermitteln. Doch sie ist selbst noch sehr angeschlagen. Erst vor kurzem kam sie einem Täter zu nah.
Dieser Thriller war für mich eher ein Krimi. Ein sehr rasanter und auch spannender Krimi. Allerdings war es nicht genug Spannung, vor allem fesselnde Spannung, die es – meinem Geschmack nach – für einen Thriller braucht. Die Handlung gefällt mir und es hat Spaß gemacht ihr zu folgen. Und selbst Vermutungen über den Täter aufzustellen. Nur die Zeitabfolge war etwas merkwürdig. Teilweise vergingen zwischen zwei Kapiteln plötzlich Wochen, ohne dass die Ermittler etwas getan haben.
Die Charaktere konnten mich allerdings nicht überzeugen. Die meisten blieben eher im Hintergrund und Frankie Sheehan bildet den Vordergrund. Sie war mir leider recht unsympathisch. Ich wurde mit ihr nicht warm und konnte mich nicht in sie einfühlen. Sie war mir teilweise zu unüberlegt für einen Detective. Dann begeht sie auch noch mehrmals die gleichen Fehler. Wenn man einmal bei einem Alleingang in Schwierigkeiten geraten ist und dabei fast gestorben wäre, sollte man Alleingänge vielleicht lassen. Gefallen hat mir an ihr, dass sie versucht, zumindest anfangs, sich in das Opfer hineinzuversetzen und zu denken wie es, um so die Mordmotive herauszubekommen.
Der Schreibstil war ok. Er ist flüssig zu lesen und die Dialoge sind sehr rasant und zackig. Gern auch etwas direkt und bissig. Aber das Alles entsprach nicht der Art, die ich gerne lese. Der Umgangston zwischen Kollegen und auch zu den Vorgesetzten war etwas merkwürdig. Für mich zu locker – Teambesprechungen im Pub.
Alles in allem war „zu nah“ ein mittelmäßiger Krimi, den man lesen kann oder nicht. Wenn einem Krimis von Tony Parsons gefallen, wird man hier sicherlich auch glücklich. Ich vergebe drei von fünf Sternen.