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Veröffentlicht am 07.04.2018

Eine interessante Geschichte über das Schicksal und was passieren kann, wenn es beeinflusst wird.

Schicksalsbringer - Ich bin deine Bestimmung
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„Schicksalsbringer – Ich bin deine Bestimmung“ von Stefanie Hasse ist der erste Teil einer Fantasy-Dilogie rund um das Thema Schicksal und ist im Juli 2017 erschienen.

Kiera hat als kleines Mädchen auf ...

„Schicksalsbringer – Ich bin deine Bestimmung“ von Stefanie Hasse ist der erste Teil einer Fantasy-Dilogie rund um das Thema Schicksal und ist im Juli 2017 erschienen.

Kiera hat als kleines Mädchen auf einem Jahrmarkt eine alte Münze geschenkt bekommen, jahrelang als Schatz in einer Kiste gehütet, fällt sie ihr eines Tages wieder in die Hände und verändert plötzlich alles. Einer der beiden neuen Schüler an ihrer Schule (Phoenix) behauptet, dass sie mit dieser Münze das Schicksal anderer Menschen beeinflussen kann und er als Schicksalsbringer ihr deswegen nicht mehr von der Seite weichen darf. Gleichzeitig warnt er sie vor seinem Bruder (Hayden), der ebenfalls hinter der Münze her ist. Die Ereignisse überschlagen sich und Kiera muss einen Weg wählen, wie sie mit dem Schicksal umgehen will.

Dieses Buch wurde in den sozialen Medien hochgelobt und da mich das wunderschöne Cover sofort angesprochen hat, musste ich es unbedingt ebenfalls lesen.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Wortwahl und Satzstruktur sind sehr schlicht und einfach gehalten (mag daran liegen, dass es ein Jugendbuch ist?). Erzählt wird die Geschichte aus Kieras Perspektive. Dadurch bedingt und weil sie ihre Informationen über die Münze und das Schicksal nur häppchenweise bekommt, bleibt auch der Leser lange Zeit im Unklaren darüber, was es mit den beiden Jungen Phoenix und Hayden, dem Schicksal und der Münze auf sich hat.

Am Ende der Kapitel taucht manchmal noch ein mysteriöser Erzähler auf, der die Kieras Ereignisse und Entscheidungen beobachtet und bewertet. Auf der einen Seite erhält der Leser so weitere Bruchstücksinformationen, auf der anderen Seite wird dadurch die Neugier und Spannung hochgehalten.

Der Plot ist interessant. Ein Hauch Mythologie gepaart mit fantastischen Elementen sorgen für spannende Unterhaltung.

Die Charaktere sind relativ gut geschildert, auch wenn ihnen teilweise etwas Tiefe fehlt. Dies würde ich auf die Ich-Erzählperspektive schieben, da so die Gedanken und Gefühle der Personen, abgesehen von Kiera, nicht deutlich werden und man sich nur ein begrenztes Bild von ihnen machen kann.

Trotzdem kam für mich die Wendung bezüglich der Brüder nicht überraschend. Dieser Punkt war mir schon sehr früh klar. Wohingegen mich dann das Ende der Geschichte, welches ein ziemlich fieser Cliffhanger ist, doch eiskalt erwischt hat. Ich bin auf die Fortsetzung sehr gespannt und hoffe, dass einige Knoten in meinem Gehirn, die sich aufgrund der bruchstückhaften Erklärungen gebildet haben, wieder lösen werden.

Fazit:
Eine interessante Geschichte über das Schicksal und was passieren kann, wenn es beeinflusst wird.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Pädagogisch wertvoll – glaube ich nicht, aber wenn es die Kinder zum Lesen animiert und sie zum Lachen bringt, ist das doch schon sehr viel wert.

Die Krumpflinge - Egon macht Ferien
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Egon ist ein Krumpfling und lebt mit seiner Familie im Keller der Familie Artich. Albi Artich ist traurig, weil seine Nachbarsfreundin mit ihren Eltern über die Sommerferien ans Meer zum Campen fährt und ...

Egon ist ein Krumpfling und lebt mit seiner Familie im Keller der Familie Artich. Albi Artich ist traurig, weil seine Nachbarsfreundin mit ihren Eltern über die Sommerferien ans Meer zum Campen fährt und er muss mit seinen Eltern in ein ödes Wellness-Hotel.

Doch Egon und Albi hecken einen Plan aus, so dass Egon mit in den Urlaub fahren kann. Doch eine Kleinigkeit geht schief. Auch Oma Krumpfling und Professor Krumpfling werden ausversehen mit eingepackt. Dies führt zu jeder Menge Chaos. Ob der Urlaub trotzdem schön wird?

Das Kinderbuch „Die Krumpflinge – Egon macht Ferien“ von Annette Roeder ist der 8. Band über Egon und die Krumpflinge. Aber auch ohne Vorkenntnisse der anderen Bände gelingt der Einstieg in die Geschichte sehr gut.

Das Buch ist ideal für Kinder im Grundschulalter. Die Schrift ist sehr groß gehalten, so dass auch Erstleser die Wörter gut erkennen können. Außerdem lockern viele lustige Bilder die Geschichte auf und sorgen für jede Menge Lesespaß bei den Kleinen.

Ähnlich wie bei den Olchis gibt es einige Schimpfwörter zu entdecken und viele Streiche mitzuerleben.

Pädagogisch wertvoll – glaube ich nicht, aber wenn es die Kinder zum Lesen animiert und sie zum Lachen bringt, ist das doch schon sehr viel wert.

Veröffentlicht am 01.03.2018

Fazit: Angenehme Lesestunden gefüttert mit ein paar Hintergrundinformationen zum Thema Wölfe.

Winterherz
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„Winterherz“ von Tania Krätschmar ist im November 2010 erschienen.

Die Biologin Ella lebt abgeschieden in einer Waldhütte und arbeitet an einer wissenschaftlichen Abhandlung über Wölfe und deren Rückkehr ...

„Winterherz“ von Tania Krätschmar ist im November 2010 erschienen.

Die Biologin Ella lebt abgeschieden in einer Waldhütte und arbeitet an einer wissenschaftlichen Abhandlung über Wölfe und deren Rückkehr nach Deutschland. Wölfe sind ihre große Leidenschaft und sie wünscht sich nichts sehnlicher, als deren Spuren in ihrem Waldgebiet zu entdecken.

Doch nicht alle in der Region teilen diese Hoffnung. Die meisten stehen den Wölfen eher skeptisch oder gar feindlich gegenüber. Aufklärungsarbeit, um das Image der Wölfe zu verbessern, steht deswegen bei Ella ganz oben auf ihrer To-Do-Liste. Dementsprechend ist es nicht gerade förderlich, dass ihr Wolf-Hund-Mischling eines Tages ausreißt und ausgerechnet vor einem Museum, das gerade von einer Kindergruppe besucht wird, auftaucht. Zumal der Museumsbesitzer Sander Wölfe hasst.

Um diesen Fehler wieder gut zu machen, sucht Ella den Kontakt mit dem undurchsichtigen, zurückhaltenden Sander. Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine gewisse Zuneigung zwischen den beiden, aber Sanders Abneigung gegen die Wölfe droht alles zu gefährden.
Neben der Liebesgeschichte, die sich sehr langsam entwickelt, erfährt der Leser sehr viel Wissenswertes über Wölfe – ihr Jagdverhalten, die Lebensumstände und die Gründe für die Angst der Menschen vor dem Wolf.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig, der Plot ist interessant, weist allerdings hier und da ein paar Längen auf. Trotzdem gibt es auch immer wieder kleinere Spannungsbögen, die das Buch durchaus interessant und lesenswert machen.

Die Geschichte wird aus einer allwissenden Perspektive erzählt. Zwischendrin gibt es immer mal wieder Rückblenden von Sander über seine Vergangenheit, womit der Leser so nach und nach erfährt, worin sein Wolfshass begründet ist (wobei man diesen Grund im Ansatz schon sehr schnell erahnen kann).

Die Charaktere sind authentisch herausgearbeitet. Ihre Gefühle und Eigenarten sind gut nachvollziehbar.

Das Cover ist recht schlicht, es zeigt Wolfsspuren im Schnee und einen Zweig Beeren. Damit ist zum einen das Thema Wölfe und zum anderen der Winter mit aufgegriffen. Außerdem verbreitet das Bild eine romantische Atmosphäre (meine TB-Ausgabe hat ein anderes Cover, als das hier gezeigte)

Fazit:
Angenehme Lesestunden gefüttert mit ein paar Hintergrundinformationen zum Thema Wölfe.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Wer auf Chick-Lit steht, wird dieses Buch lieben. Wer mit überzogenem Humor nichts anfangen kann, sollte besser die Finger davonlassen.

Kopf aus, Herz an
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Der Roman „Kopf aus, Herz an“ von Jo Watson ist ein Liebesroman – im Bereich des Chick-Lit angesiedelt, der im Juni 2017 erschienen ist. Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Teil der „Destination-Love“-Reihe. ...

Der Roman „Kopf aus, Herz an“ von Jo Watson ist ein Liebesroman – im Bereich des Chick-Lit angesiedelt, der im Juni 2017 erschienen ist. Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Teil der „Destination-Love“-Reihe. Der zweite Teil „Herz auf Anfang“ ist im Dezember 2017 erschienen.

Nachdem Lilly den schlimmsten Tag ihres Lebens hinter sich hat – von ihrem Verlobten vor dem Traualtar stehen gelassen – versinkt sie in ihrem Kummer. Aus einer plötzlichen Eingebung heraus packt sie ihre Sachen und tritt alleine die Flitterwochen nach Thailand an. Bereits im Flugzeug lernt sie den düsteren Damien kennen und das Schicksal hält noch ein paar weitere Begegnungen der beiden für sie bereit. Damien zeigt Lilly wie das Leben fernab von Plänen und Struktur aussehen kann, doch Lilly muss erst lernen, ihren Kopf auszuschalten und auf ihre Gefühle zu hören.

Der Leser wird direkt in die geplatzte Hochzeit katapultiert, damit gewinnt die Protagonistin schon mal sehr viel Mitgefühl und Verständnis für ihre anschließenden Handlungen – auch wenn diese teilweise schon sehr überzogen erscheinen. Im Traumkleid vor der Traumhochzeit mit dem angeblichen Traummann verlassen zu werden, ist wohl der Albtraum von den meisten Frauen, so dass die anschließende Depression gut nachvollziehbar ist.

Allerdings neigt Lilly sehr dazu, sich von einer desaströsen Situation in die nächste zu begeben, was auf der einen Seite für die nötige Portion Humor im Buch sorgt, auf der anderen Seite aber teilweise auch schon sehr an den Haaren herbeigezogen wirkt.
Lilly ist ein sehr strukturierter Mensch, der für alles einen Plan hat und jede Eventualität mit einkalkuliert. Umso härter trifft sie der Schlag, als ihre ganzen Pläne mit einem Mal zerbrechen. Damien zeigt ihr, dass das Leben auch spontan sein kann, dass es nicht nur schwarz und weiß, sondern auch Grautöne gibt und hilft ihr, auch mal über den eigenen Schatten zu springen.
Die Entwicklung der Charaktere hält sich in Grenzen. Lilly macht einen sehr oberflächlichen, vorurteilsbehafteten Eindruck und strotzt – bedingt durch die Situation - nur so vor Selbstmitleid. Im Laufe des Buches zeigen sich zwar Ansätze einer Entwicklung hin zu mehr Spontanität und Tiefe, allerdings verfällt sie bis zum Schluss immer wieder in ihre alten Muster und urteilt vorschnell über ihre Mitmenschen.

Da die Geschichte aus der Sicht von Lilly geschrieben ist, bleibt Damiens Entwicklung (oder Nicht-Entwicklung) dem Leser verborgen. Trotzdem war er mir von seiner Art her sympathischer als Lilly. Auch wenn er den Eindruck eines unsteten Menschen macht, erscheint seine Lebenserfahrung deutlich größer zu sein als Lillys.

Der Schreibstil ist nicht anspruchsvoll (erwartet aber auch keiner bei dem Genre), dafür aber angenehm flüssig und liest sich sehr gut. Das Buch ist sehr humorvoll, auch wenn es teilweise schon ins Lächerliche abdriftet. Neben dem Humor gibt es auch ein paar romantische, gefühlvolle Stellen, die aber schnell wieder von der nächsten Katastrophe abgelöst werden.

Das Cover vereint Pastelltöne mit Schwarz und sorgt damit für den nötigen Hingucker, auch wenn das Motiv an sich recht unscheinbar ist.

Fazit:
Wer auf Chick-Lit steht, wird dieses Buch lieben. Wer mit überzogenem Humor nichts anfangen kann, sollte besser die Finger davonlassen. Es war für mich ein sehr kurzweiliges Buch, bei dem ich viel schmunzeln konnte, auch wenn es manchmal schon dem Fremdschämen nahekam.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Ein unterhaltsamer Roman, der einem Mut macht, auch im mittleren Alter noch was an seinem Leben zu ändern und nicht in festgefahrenen Mustern zu verharren.

Vier Mal Frau
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Der Frauenroman „Vier mal Frau" von Katharina Mosel ist im November 2017 erschienen.

Er erzählt die Geschichten von vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen ist da Mona: Sie ist ...

Der Frauenroman „Vier mal Frau" von Katharina Mosel ist im November 2017 erschienen.

Er erzählt die Geschichten von vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen ist da Mona: Sie ist gerade von ihrem Mann Lars geschieden worden und muss sich nun ein neues Leben aufbauen – neue Wohnung, ein Job und neue Ziele.

Julia ist eine taffe Geschäftsfrau, die für ihren Job lebt und Männer bislang nur als netten Zeitvertreib angesehen hat. Doch dann trifft sie auf einen, der ihr Leben auf den Kopf stellen könnte, wenn sie es denn zuließe.

Cecilia ist esoterisch angehaucht, Yogalehrerin und sehr gesundheits- und umweltbewusst. War sie doch eigentlich immer mit ihrem Leben zufrieden, stellt sie nun auf einmal fest, dass es doch ganz schön wäre, nicht immer allein zu sein.

Die drei sind schon seit vielen Jahren beste Freundinnen und unterstützen sich gegenseitig bei ihren Vorhaben.

Die vierte Frau ist Vanessa. Sie ist die neue junge Freundin von Monas Exmann. Ihr Weg kreuzt sich des Öfteren mit dem von Mona und die beiden wissen nicht so ganz, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Doch Vanessa liebt Lars und lässt sich nicht so schnell unterkriegen.

Erfrischend an dem Roman sind die „ungewöhnlichen“ Protagonistinnen. Handelt es sich dabei in den meisten Büchern doch eher um junge Erwachsene am Beginn ihres Berufslebens, sind Mona, Julia und Cecilia bereits Ende Vierzig und stehen mitten im Leben.

Auch wenn es einmal in dem Buch heißt, dass „angeblich eine Frau eher Opfer eines Terrorangriffs werden würde, als mit fast fünfzig noch einen Partner zu finden“ (Auszug aus Vier mal Frau), so gibt diese Geschichte doch Hoffnung, dass dem nicht so ist und man sich auch in späteren Jahren noch verlieben kann.

Die Freundschaft zwischen den drei Frauen ist schön mitzuerleben. Sie streiten sich zwar öfters und sind nicht immer einer Meinung, aber sie helfen einander, sind füreinander da und geben einander Halt.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir gut gelungen, die Charaktere kommen anschaulich rüber und besonders die vielen Unstimmigkeiten zwischen den Frauen sind amüsant mitzuverfolgen. Es wird in einer personalen Erzählperspektive erzählt, wobei sich die einzelnen Kapitel auf jeweils einen der Protagonisten konzentrieren. Der Schreibstil konnte mich nicht 100% überzeugen, es liest sich aber trotzdem flüssig und das Ende des Buches kam schneller als gedacht.

Das Cover wird von dem Schriftzug dominiert. Das Gemälde, welches Frauen darstellt, wird dadurch etwas in den Hintergrund gedrängt. Im Laden hätte es wahrscheinlich nicht meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, aber der Klappentext hat neugierig gemacht und es war auf jeden Fall interessant auch mal die Lebensgeschichten von reiferen Frauen zu lesen.

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman, der einem Mut macht, auch im mittleren Alter noch was an seinem Leben zu ändern und nicht in festgefahrenen Mustern zu verharren.