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Veröffentlicht am 23.06.2018

Es ist ein tolles Setting...

Najaden - Das Siegel des Meeres
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Ich kann mich einfach nicht entscheiden...

Najaden ist altgriechisch und heißt übersetzt so viel wie Nymphe. Im Buch von Heike Knauber geht es aber um die orientalische Mythologie, bei der Najaden halb ...

Ich kann mich einfach nicht entscheiden...

Najaden ist altgriechisch und heißt übersetzt so viel wie Nymphe. Im Buch von Heike Knauber geht es aber um die orientalische Mythologie, bei der Najaden halb Mensch halb Tier sind. Der Orient spielt hier auch eine große Rolle und die Autorin entführt uns,  wirklich toll beschrieben, in die Welt der Fürsten und Sultane, der Sklaverei und gewaltverherrlichende Beziehungen. Es ist grausam und schön zu gleich. Auch die vielen Bezeichnungen und Namen passen dazu und geben dem ganzen noch mehr orientalisches Flair.

Aber genau hier beginnt dann auch mein Zwiespalt. Auf der einen Seite hat Heike Knauber eine fesselnde und malerische Schreibweise. Auch nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den vielen Begriffen von Landsleuten bis hin zu Gewändern kam ich super in die Geschichte rein. Die Seiten flogen nur so dahin und man bekommt High Fantasy vom Feinsten geboten.

Auch Meliaé ist eine tolle Protagonistin. Zu Beginn mit 14 Jahren noch sehr naiv und verletzbar. 4 Jahre später, als die eigentliche Story beginnt, aber schon stärker, gefestigter und warmherzig wie kämpferisch zugleich. Ihre Rachegelüste machen sie etwas sehr blind, doch es ist zumindest nachvollziehbar.

Warum ich trotzdem so schockiert bin? Wegen der Art der Beziehungen und der teilweise nicht vorhandenen Menschlichkeit im Buch. Mit Sicherheit ist das passend für die Welt der Sultane, wie die Männer in diesem Buch handeln, aber für mich ist das befremdlich. Ich hatte mir eine starke und intensive, beschützende und heldenhafte Liebesgeschichte gewünscht. Und mag der Mann, der zum Schluss an der Seite von Meliaé ist, sogar nachvollziehbar schlimme Dinge tun, so ist er in meinen Augen leider nur ein Barbar, der seine Geliebte trotzdem wie das letzte behandelt, nur weil sie nicht gleich spurt. Ganz ehrlich: Ich war so schockiert, das ich das Buch manchmal aus lauter Verzweiflung weg legen musste. Diese Art von Veranschaulichung gegenüber Frauen ist einfach ... ich finde keine Worte.

Die Söhne des Sultans, Khayam und Sayaf könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ist grausam, der andere wird als der liebevollere dar gestellt und doch ist er ebenfalls oft so gnadenlos. Auch bei den anderen Charakteren wird es nicht besser. Schändungen, Mädchen, die sich in den Tod stürzen, weil sie nicht geheiratet werden, Hinrichtungen nach dem Akt, nur weil dem Herrscher langweilig war. Ohne mit der Wimper zu zucken! Ich hoffe, dieses Buch kriegt nie ein Mensch unter 18 Jahren in die Hände. "Najaden - Das Siegel des Meeres " ist nichts für schwache Nerven.

Gefesselt hat es mich in den guten Momenten auf jeden Fall und die Autorin hat großes Talent, was das Setting und die erfrischende Idee der Handlung selbst betrifft. Die brutalen Momente habe ich im letzten Drittel überflogen, weil ich teilweise nur noch Hass emfinden konnte. Ich finde daher, man sollte fast eine kleine Warnung oder ein Snippet in den Klappentext aufnehmen, das zeigt, in welchem Rahmen der Gewalt man sich hier befindet. Natürlich ist das immer Geschmackssache und das heißt wirklich nicht, dass ich das Buch schlecht finde. Es ist einfach nicht ganz so meins.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Ich hab mir mehr erhofft..

Die letzte erste Nacht
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Die "Firsts - Reihe" begann schon mit einem tollen ersten Band, den zweiten habe ich sehr geliebt. Aber auf Tate und Trevor habe ich die ganze Zeit gewartet, weil ich sie schon ganz zu Beginn sehr interessant ...

Die "Firsts - Reihe" begann schon mit einem tollen ersten Band, den zweiten habe ich sehr geliebt. Aber auf Tate und Trevor habe ich die ganze Zeit gewartet, weil ich sie schon ganz zu Beginn sehr interessant fand.

Irgendwie explodiert immer einer wenn diese zwei Charaktere aufeinander treffen. Passend dazu gibt es den Spitznamen TNT. Tate ist die, vor allem nach außen hin total exentrische Überfliegerin. Sie hat super gute Noten, lernt wie eine Irre, macht aber auch genauso ehrgeizig Party. Ob Alkohol, mal eine Pille oder One Night Stand... Tate lässt nix aus. Dabei ist sie, wenn man erstmal einen Blick hinter ihre Fassade geworfen hat, eine warmherzige, empathische junge Frau, die für ihre Ansichten kämpft und einfach nur die Vergangenheit vergessen möchte. Auch in ihrem Studiengang bemerkt man schon, dass sie das nicht komplett aus eigenem Wunsch lernt und so trifft man ziemlich schnell auf die Wahrheit. 

Trevor ist ein ruhiger, in sich gekehrter Kerl. Aufopferungsvoll und besitzt ein ganz großes Herz. Aber der große Mann mit dem Bart besteht aus unterdrückter Wut und Trauer, aus Schuldgefühlen und Pflichtgefühl. Auch er versucht zu vergessen, tut dies aber durch ganz andere Dinge. Ich liebe seine Ausstrahlung und sein ganzes Auftreten.

Ganz besonders gefallen hat mir, dass dieses Mal beide Protagonisten ein super Verhältnis zu ihren Eltern haben. Das war wirklich mal erfrischend und zwang mir nicht wieder dieses Klischee der schlechten Kindheit auf.





„Du kannst ihn nicht für den Rest deines Lebens ignorieren.“ 
„Ach nein?“ Ich warf ihm einen herausforderndes Lächeln zu.
„Sieh zu und lerne.“ 
(S. 367)



Die Schreibweise von Bianca Iosivoni finde ich auch ganz toll. Jedes ihrer Bücher liest sich leicht und locker weg. Die Autorin hat einen angenehmen Stil, ist sprachlich sehr flüssig und auch ihr leichter Humor und die spritzigen Dialoge konnten mich oft zum Lächeln bringen. Emotional gesehen befinden wir uns auf einer dramatischen Achterbahn der Gefühle. Zum Glück ist es aber eine sehr erwachsene Richtung, in welche die Handlung uns führt. Wir müssen uns nicht mit überzogenen Klischees abgeben, sondern können schon sehr gut nachvollziehen, warum beide so handeln, wie sie es nun mal tun.

Außerdem gefiel es mir, wie Bianca Iosivoni die Handlung aufgezogen hat. Die fast schon ermittlerischen Tätigkeiten von Tate und die Genauigkeit der Hergänge waren sehr authentisch und ich habe genau aus diesem Grund weiter gelesen. Die Dialoge der Personen, der Knackpunkt in der Handlung und auch das Zusammenspiel zwischen Tate und Trevor fand ich wirklich schön gestaltet.


Nun kommt das große Aber, weshalb meine Bewertung trotzdem so ausfällt. Ich kann es nicht anders ausdrücken, als zu sagen, dass ich echt enttäuscht war. Die Autorin schreibt wirklich richtig gut und ich werde euch den Zeitpunkt nicht genauer benennen. Aber ich habe schon im ersten Viertel den gesamten Verlauf der Story erahnen können. Natürlich hofft man dann auf Überraschungen und das man sich vielleicht geirrt hat. Deshalb habe ich auch weiter gelesen, aber dem war nicht so. Ich hatte einfach nur halb so viel Spaß daran. Natürlich ist es schön, subtile Details versteckt zu bekommen, um nach und nach auf die Lösung am Ende zu kommen. Aber hier war das einfach zu extrem. Ich hab nach wenigen Gedankengängen der Hauptcharaktere schon gewusst, wie es ausgeht und das brachte mich dann schon zum Verzweifeln. Da ich die Autorin aber sehr gern mag, hab ich es fertig gelesen und wurde ja trotzdem noch mit einer intensiven Liebesgeschichte belohnt.

Jedoch bleibt es bei einem eher mäßigen Glücksgefühl und meine Bewertung kann leider nicht so ausfallen, wie bei einem richtig geliebten Buch.

Veröffentlicht am 01.06.2018

Ein gutes Debut

Savior in Red
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Der Klappentext von "Savoir in Red" zeigt einem schon, was auf den Leser zu kommt. Eine junge Frau, die sich nach Rache verzehrt und dabei auf einen Mann trifft, der ganz anders als alle anderen ist, und ...

Der Klappentext von "Savoir in Red" zeigt einem schon, was auf den Leser zu kommt. Eine junge Frau, die sich nach Rache verzehrt und dabei auf einen Mann trifft, der ganz anders als alle anderen ist, und doch habe ich etwas mehr erwartet.

Liv musste erleben, wie schon in jungen Jahren ihre liebsten Menschen zu Tode kamen. Dass das eine 4-Jährige stark prägt ist eine logische Konsequenz. Und doch kann sich die mittlerweile 22 - Jährige nicht so ganz entscheiden. Ihre Faszination für den Feuerwehrmann Mason erschien mir leider nicht immer so authentisch. Ich tat mich zeitweise wirklich schwer, da die erste Hälfte des Buches sich quasi nur damit beschäftigt, ob sie ihn an sich ran lassen kann oder eben nicht. Dazu kommt der Kampf mit den Erinnerungen und ihre momentane Wohnsituation, die wirklich ziemlich heftig ist.

Mason ist ein besonderer Mann. Das wird durch seine Ausstrahlung auch dem Leser sofort klar, da er wirklich ein richtiger Held ist, und so oberflächlich betrachtet mag ich ihn auch echt. Er nimmt einen Platz im Buch ein, bei dem man zur Ruhe kommt und sich wohl fühlt. Mason bringt immer so ein Gefühl von Sicherheit in die Szenen mit. Aber leider kann ich auch so ein oder zwei Handlungen nicht ganz nachvollziehen und es lässt ihn in einem schlechteren Licht da stehen, als er eigentlich verdient hätte.

Und dann sind da diese Reaktionen von Liv auf Männer. Auf der einen Seite verstehe ich sie wirklich, weil es sehr böse, verachtenswerte Menschen sind. Und auf der anderen Seite werden eben alle Männer im Buch wie räudige Tiere dargestellt. Und obwohl sie Mason noch überhaupt nicht kennt, ist er anders für sie?! Es ist ok, dass man in Büchern im Prinzip als Autor ja machen kann, was man möchte, aber da Liv sonst so panisch ist, wirkt sie einfach nicht echt. Es ist schwierig zu erklären ohne euch zu spoilern, daher werde ich nicht mehr dazu sagen. Ich habe mir bloß oft gewünscht, dass man die Reaktionen glaubwürdiger darstellt und nicht so aus der Luft gegriffen träumerisch, was den männlichen Protagonisten angeht und dazu im Gegensatz alle anderen Kerle.

Die Handlung von "Savoir in Red" hat mich nur teilweise überzeugt. Positiv sind die Wendungen, Morde und der Aufbau an und für sich. Die Spannung steigert sich von Kapitel zu Kapitel, und auch emotional konnte mich Nio Black wirklich erreichen. Also gerade das letzte Drittel ist eine Achterbahn der Gefühle und ich konnte den Schmerz von Livianna wirklich nach empfinden. Genau wie die Bindung zu Mason. Da fühlt man das Knistern und wie sich eine Vertrautheit aufbaut.

Auf der anderen Seite fehlt es aber wirklich noch an Details. Die Familienbande von Liv hätten meiner Meinung nach intensiver aufgeklärt werden können. Ich empfand die Nebendarsteller so blass. Sie wurden nur so angerissen und keiner bekam eine wirkliche Tiefe, bei der man sich hätte mehr unter der Person vorstellen können.

Auch waren die Vorgehensweisen manchmal nicht so richtig durch dacht. Es geht von Details, wie das eine Person Schuhe auszieht und ohne sie in einen Club spaziert bis hin zu fehlenden Erklärungen für eine Situation oder einen Ortswechsel, und das sich die Protagonistin darüber dann nicht einmal wundert. Mir fehlten einfach teilweise die Gedankengänge dahinter oder überhaupt eine Erklärung für eine Tat eines Charakters.

Erzählt wurde die meiste Zeit aus der Sicht von Liv. Dazu kamen noch ein paar Kapiteln aus der Sicht von Mason und ein paar Einblicke in eine dritte Person.

Ich denke, als Debut der Autorin, ist es ein solides Werk, dass sich recht flüssig und angenehm lesen lässt, aber noch Potenzial nach oben hat. An und für sich schreibt Nio Black schon sehr fesselnd und auch leicht. Ihr Wortwahl ist gewandt und abwechslungsreich, so dass Wiederholungen selten vor kommen. Ich habe das Buch schnell durchlesen können.
Hier und da könnte man etwas tiefer in die Personen eindringen um die Taten besser verstehen zu können. Ob Opa, Mörder, Feuerwehrmann oder nur der Mann aus dem Fahrstuhl. Es sind so viele offene Fragen geblieben, bei denen ich mich einfach nach Feinheiten sehne.

Trotz ein paar Längen hat es mich ganz gut unterhalten  und ich würde wieder zu einem Buch der Autorin greifen.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Eine schöne Idee

Coming Home
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Diese Rezension fällt mir nicht so leicht. Ich muss das Buch für mich echt in zwei Hälften teilen. Die Grundidee der reichen hübschen Frau, die Obdachlose rettet und sich zu einem mehr hingezogen fühlt, ...

Diese Rezension fällt mir nicht so leicht. Ich muss das Buch für mich echt in zwei Hälften teilen. Die Grundidee der reichen hübschen Frau, die Obdachlose rettet und sich zu einem mehr hingezogen fühlt, ist eine schöne Idee. Aber die Umsetzung war einfach nicht ganz mein Fall.

Beginnen wir mal mit dem Negativen. Lynn hat mich wahnsinnig gemacht. Ich bin mir sicher das sollte zu Beginn so sein, aber sie war dermaßen überzogen und snobistisch, dass ich es unheimlich schwer hatte in das Buch rein zu kommen. Die ständigen "Ich bin so ein braves Mädchen und der Liebling von Daddy" - Gedanken waren wirklich fast nicht zu ertragen. Genauso, wie sie so naiv und blind durch die Welt gelaufen ist. Ein Stück weit musste das sicher so sein, aber es ist halt einfach nicht meins. Später war ich aber froh, dass die Autorin sie einem mächtigen Wandel unterzogen hat und Lynn würde zugänglicher und etwas reifer. Leider hat das ihre Entscheidungen, was die Männerwelt betrifft nicht unbedingt besser gemacht.

Dann war auch die vorhersehbare Handlung und die klischeebehafteten Entscheidungen nicht immer so schön aufzunehmen. Zeitweise langwierig und teilweise überladen mit Informationen. Da kamen dann Einschübe, die dem Leser plötzlich auf einem Haufen wahnsinnig viele Informationen auf einmal vermittelt werden sollten und ich fühlte mich überfahren.

Positiv ist die Schreibweise von Evy Winter. Auch wenn man schon merkt, dass es ihr erstes Buch ist, schreibt sie flüssig und leicht. Man sieht, wann die Autorin besonders viel Spaß an einer Stelle hatte, dann wirkte alles noch lockerer, und sie hat definitiv ein Talent für Emotionen und leichten Humor. Die anderen Charaktere sind tiefgründig und sympathisch, vor allem Ty und Aiden haben es mir schon angetan. Ty ist so überhaupt nicht typisch für einen 15 - jährigen Jungen. Und Aiden hat eine so derbe Vergangenheit, dass ich es beeindruckend fand, wie sensibel und aufopferungsvoll er trotzdem handeln kann.
Aber auch die verrückte Freundin Tara konnte mich oft zum Lachen bringen. Sie wirkt wie ein kleiner erfrischender Wirbelwind zwischen der ganzen Ernsthaftigkeit. 
Die erst so riesige Kluft zwischen den Obdachlosen der Ruine und der reichen Lynn wird mit der Zeit authentisch immer kleiner und ich denke, die Autorin schafft es mit ihrer Geschichte die Menschen ein wenig wach zu rütteln.

Die Liebesgeschichte war mal intensiv und romantisch, und ich konnte das auch genießen. Ab und zu wollte ich den beiden aber auch einfach an den Hals hüpfen und sie schütteln. Vor allem als auch noch ein anderer Mann ins Spiel kam. Aber hier müsst ihr selbst lesen.

So ganz konnte Evy Winter mich leider nicht mitreißen, jedoch zeitweise emotional berühren und mit den männlichen Charakteren selbst auf jeden Fall auch faszinieren.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Die Handlung um die Götter herum war super, aber...

GötterFunke 3. Verlasse mich nicht
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Es ist lange her, dass ich bei einem Buch so zwiegespalten war. Ich versuche das mal so in Worte zu fassen, dass ihr das spoilerfrei nach vollziehen könnt.

Jess hat ja nun heraus gefunden, was Prometheus ...

Es ist lange her, dass ich bei einem Buch so zwiegespalten war. Ich versuche das mal so in Worte zu fassen, dass ihr das spoilerfrei nach vollziehen könnt.

Jess hat ja nun heraus gefunden, was Prometheus da für eine bekloppte Wette am Laufen hatte und ist zu Recht stinksauer. Cayden ist sterblich und am Ende von Band 2 lebensgefährlich verletzt worden. Es sah auch echt nicht gut aus für ihn und ob er noch lebt, müsst ihr selbst heraus finden. Agrios plant Zeus mit Hilfe von einigen neuen Feinden zu stürzen und ein Verräter befindet sich auch noch in den Reihen des Göttervaters. Und das ist noch nicht mal alles...

Kommen wir zuerst zu den positiven Dingen am dritten Teil. Endlich wieder richtig geballte Götterhandlung. Es passiert echt viel und ich finde hier hat Marah Woolf sich noch einiges einfallen lassen. Ich habe im Laufe der Geschichte noch einige bekloppte und auch liebreizende Götter kennen gelernt und fand sie auch ziemlich genial dar gestellt. Sie bringen Schwung in die Sache und Jess erlebt ein paar heftige Momente in der göttlichen Welt. Auch was die Spannung angeht, wurde einiges geboten und ein paar heftige Schockmomente treiben einem schon mal kurzzeitig das Adrenalin in die Höhe. Genauso konnte die Autorin mich emotional gut abholen. Ich hab schon ein Tränchen vergießen müssen zum Schluss.

Ich mag die Schreibweise von Marah Woolf sehr gern. Sie hat einen lockeren Stil, eine malerische Art zu beschreiben und auch ein Talent für freche und witzige Dialoge. Ich musste oft schmunzeln was der Autorin so humorvolles eingefallen ist.

Aber nun komme ich zu dem großen Manko, dass mir echt 3/4 des Buches fast schon vermiest hat. Ich meine, ich verstehe, dass es zu der Story dazu gehört, dass Jess und Cayden nicht sofort ihr Happy End kriegen können. Und vielleicht gibt es auch gar keins. Aber meine Güte hab ich mich über Jess aufgeregt. So stur, so weinerlich und so wenig ehrgeizig - selbst Leah hatte mehr Ehrgeiz in der Mitte der Geschichte als die Protagonistin. Sie jammert darüber, dass Götter so egoistisch sind und selbst ist sie keinen Deut besser. Doch dann lässt sie sich wieder blenden und benutzen, behandelt sich selbst schlecht und macht sich runter.Und dann dieses wehleide Denken, das unnötige Aufstacheln ihr Wut gegen Cayden und dieses "extra Suchen nach Fehlern". Ich bin bald wahnsinnig geworden. Ich wollte ihr den Hals umdrehen. Es tut mir aufrichtig leid, weil die Autorin wirklich genial schreibt, aber das war einfach zu anstrengend.

Und das andere waren manchmal so die Hüpfer mitten in den Szenen. Ohne einen Absatz, ohne einen Hinweis hüpfte man von einer Situation am Nachmittag zu einer anderen am nächsten Tag Vormittag. Ich hätte mir da zum Beispiel Kapitelenden gewünscht oder ähnliches. Es war sehr verwirrend so plötzlich in einer anderen Situation zu stecken.

Die Handlung war so genial, aber die Liebesgeschichte hat es mir echt schwer gemacht und wer keine Geduld für so eine überzogenen Dramatik hat, kann hier leider schnell seine Grenzen erreichen. Das reißt leider auch dieses absolut genial gelöste Ende nicht mehr heraus.