Cover-Bild Cooper
17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 25.07.2016
  • ISBN: 9783446252813
Eberhard Rathgeb

Cooper

Roman
Es ist ein Tag wie jeder andere. Eine junge Familie fährt in das neue kleine Wochenendhaus auf dem Land. Doch wer ist dieser böse, abweisende Junge an der einsamen Tankstelle? Was geschieht der Mutter, Lisa, als sie plötzlich den schweren schwarzen Schatten im Rücken spürt, allein im Haus? Was wird aus ihrem Mann Jakob und den beiden Töchtern, als die helle, freundliche Welt auf einmal ins Schreckliche kippt? Der schlimmste Angriff des Schicksals steht ihnen noch bevor. Mit sparsamsten Mitteln und größter Intensität erzählt Rathgeb von der tiefen Unsicherheit, die in jedem Leben ist und auf die Angst nicht die einzige Antwort sein muss. Wenn Lisa weiterleben will, muss sie eine andere finden.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2017

HOFFNUNGSEREWCKENDe Tragödie

0

Cooper - mit diesem Wort verband ich bisher immer nur ein Auto - doch nach dem Lesen des Romans von Eberhard Rathgeb, ist mir eingefallen, dass es den Namen Cooper ebenfalls gibt. Inhaltlich geht es um ...

Cooper - mit diesem Wort verband ich bisher immer nur ein Auto - doch nach dem Lesen des Romans von Eberhard Rathgeb, ist mir eingefallen, dass es den Namen Cooper ebenfalls gibt. Inhaltlich geht es um eine klassisch glückliche Familie Anfang des 20. Jahrhunderts, welche einen Urlaub im neu gekauften Ferienhaus verbringen will. So weit auch so verständlich. Auf dem Weg dorthin beginnen komische Dinge, die den Mitgliedern der vierköpfigen Familie geschehen. Das verstärkt sich bei einem zweiten Besuch. Mehr will ich gar nicht verraten. Allerdings sind diese komischen Dinge wirklich verwirrend, teilweise unverständlich, verworren und empfehlenswert ist das Werk ganz sicher nicht für Menschen mit schwachen Nerven oder Abergläubige. Das Werk gibt für beide Typen einfach zu wenig Hoffnung und mehr Verängstigung vor Unheimlichem. Durch die Wirrungen ist der Leser gezwungen selbst sehr viel nachzudenken und zu vermuten, aber wem das zusagt - kauft das Buch! Zum Schreibstil kann ich sagen, dass es erfrischend neu für mich war, denn bisher war ich gewohnt, dass bei direkter Rede Anführungszeichen existieren, auf die Rathgeb allerdings verzichtet hat und diese nur durch ein Komma veranschaulicht. Spannung ist sehr schnell vorhanden, aber fast genauso schnell ist die Verwirrung da. Aufgrund der Kürze des Romans dauert es aber nicht lange, bis man zum erlösenden Ende kommt, was mir ganz gut gefallen hat. Ebenfalls teilweise offen beschrieben, aber dem Leser wird schnell klar, was geschehen wird. Mit diesem Werk kann sich eigentlich jeder Leser identifizieren, der Mutter, Vater oder erwachsenes Kind ist und kleine Ängste hegt, die werden sicher behoben dank dem Werk - aber keine Garantie.

Veröffentlicht am 27.10.2016

Gegenüber dem Schicksal stehen sogar die Götter machtlos (Erasmus von Rotterdam)

0

Wir leben in einer Zeit und einem Land, wo es fast schon selbstverständlich zu sein scheint, dass die Menschen ein zufriedenes und teilweise sogar glückliches Leben führen. Wir müssen uns keine Gedanken ...

Wir leben in einer Zeit und einem Land, wo es fast schon selbstverständlich zu sein scheint, dass die Menschen ein zufriedenes und teilweise sogar glückliches Leben führen. Wir müssen uns keine Gedanken darüber machen, wie man am nächsten Tag sich und die Familie mit Essen und Trinken versorgt; wo wir Brennmaterial für die nächste Kälteperiode bekommen; wer einem Stoffe oder sogar Kleidungsstücke besorgen kann. Die wichtigsten Bedürfnisse sind in unserer Gesellschaft (und vielen anderen) einfach zu stillen, sodass es nur noch selten zu solchen fast schon existentiellen Situationen für Manche kommt. So verbringen wir Tag für Tag mit der Selbstverständlichkeit und scheinbaren Sicherheit, dass es schon immer so war und immer so sein wird: Dieses Leben in Ruhe und Frieden ohne die ganz großen Ängste und Sorgen. Dass dies überhaupt nicht selbstverständlich und sicher ist, ist Vielen von uns vielleicht gerade in letzter Zeit deutlich geworden. Doch immer noch scheinen diese plötzlich auftretenden Einbrüche im Leben vor allem Andere zu betreffen und von uns glücklicherweise noch weit entfernt zu sein - auch wenn sie näher rücken.
In dem schmalen Roman 'Cooper' (gerade einmal 124 Seiten) erzählt Eberhard Rathgeb von einer Familie, die ein solch zufriedenes, wenn nicht sogar glückliches Leben lebt. Doch das Unheil steht bereits in Lauerstellung, auch wenn Vater, Mutter und zwei Töchter nichts davon ahnen. Bei strahlendem Sonnenschein fahren sie gemeinsam ins Wochenende und nichts deutet auch nur im Geringsten darauf hin, dass ihnen ein Schicksalsschlag unmittelbar bevorsteht.
Es ist bewundernswert, wie es dem Autor gelingt, die Lesenden so in die Geschichte hineinzuziehen, dass man bei jedem noch so schlichten Ereignis mit angehaltenem Atem darauf wartet, dass es jetzt, genau jetzt passiert. Und auch wenn sich nichts ereignet und der Besuch einer Tankstelle sich wirklich nur als der Besuch einer Tankstelle herausstellt, wartet man voller Spannung und auch Furcht auf das Unglück, das da kommen wird. Rathgeb erreicht dies, indem er zwischen die eigentliche Geschichte immer wieder kurze Absätze setzt, die deutlich machen, wie wenig es braucht, um aus dem normalen Leben ins völlige Chaos zu stürzen. Und dass der pure Wille allein nicht immer ausreicht, sein Leben so zu leben wie man es möchte.
Der titelgebende Cooper ist ein späterer Nachbar von Lisa, der Ehefrau und Mutter, der ihr nahebringt, das Leben so zu nehmen wie es kommt. Es scheinen schlichte Wahrheiten zu sein, doch mit ihnen lässt es sich überleben.
Ein kleiner Roman, der es in sich hat, auch wenn die Sprache auf den ersten Blick etwas sperrig zu sein scheint. Nicht abschrecken lassen, es lohnt sich!!!

Veröffentlicht am 20.09.2016

Spannend wie ein Krimi!

0

Lisa und Jakob fahren mit ihren Töchtern in ihr neues Wochenendhaus.Es soll eine Überraschung für die Mädchen werden. Als der Vater mit den Mädchen eine Wanderung unternimmt während die Mutter zurück bleibt ...

Lisa und Jakob fahren mit ihren Töchtern in ihr neues Wochenendhaus.Es soll eine Überraschung für die Mädchen werden. Als der Vater mit den Mädchen eine Wanderung unternimmt während die Mutter zurück bleibt um die Fenster zu putzen, schlägt das Schicksal zu und verändert ihr Leben von einer Minute auf die andere.

Dieses Buch ist mit 144 Seiten relativ schnell gelesen. Doch nicht nur wegen der geringen Seitenzahl bin ich durch die Geschichte geflogen. Spannend wie ein Krimi liess mich das Schicksal der jungen Familie nicht mehr los! Der Autor erzeugt von der ersten Seite an eine unterschwellige Bedrohung, die mich gefangen genommen und gefesselt hat.
Der Schreibstil ist sehr einfach, doch mit sehr langen und verschachtelten Sätzen.Die sehr rar eingesetzte direkte Rede macht den Leser zum Beobachter und die philosophischen Gedanken und Überlegungen nachdenklich.

Was ist Schicksal im Leben und wann zeigt es sein wahres Gesicht?
Die Figur Cooper, dessen Rolle ich hier spoilere hat erst gegen Ende der Story seinen Auftritt . Als sehr gelungen sehe ich es an, diese "Figur" zu charakterisieren und obwohl sie einen Auftritt auf wenigen Seiten hat die eine Hauptrolle spielen zu lassen !

Veröffentlicht am 15.09.2016

ungewöhnliches Leseerlebnis

0

Eine junge Familie hat in einiger Entfernung ein Wochenendhaus gekauft und freut sich darauf ihren beiden Töchtern das Haus an einem Wochenende zu zeigen. Unterwegs müssen sie an einer einsam gelegenen ...

Eine junge Familie hat in einiger Entfernung ein Wochenendhaus gekauft und freut sich darauf ihren beiden Töchtern das Haus an einem Wochenende zu zeigen. Unterwegs müssen sie an einer einsam gelegenen Tankstelle tanken. Die Mädchen treffen dort auf eine schwarze Katze während der Vater einen merkwürdigen Jugendlichen trifft. Am Haus angekommen sehen die Mädchen dort wieder die schwarze Katze. Am nächsten Morgen geht der Vater mit den Kindern zu einem nahegelegenen See während die Frau im Haus saubermacht. Dabei hat sie ein so schreckliches Erlebnis das dazu führt das sie einige Zeit in einer Klinik verbringt.
Monate später fährt die Familie wieder in das Haus. Während die Frau noch schläft, fährt der Vater mit den Kindern Brötchen holen und kommt nicht mehr zurück. Jetzt ist die Frau alleine und lebt in einem kleinen Dorf wo sie sich mit Cooper, einem Nachbarn anfreundet.

All diese Ereignisse werden in fast philosophischen Schreibstil beschrieben. Was genau passiert erfährt der Leser nicht. Das bleibt alles ebenso im Nebel wie das Coverbild zeigt. Ein ungewöhnliches Leseerlebnis das ohne wörtliche Rede zu benutzen eher einer Erzählung gleicht als
einem Roman. Das war mein erstes Buch von Eberhard Rathgeb und ich bin mir nicht sicher ob ich ein weiteres lesen möchte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Stil könnte polarisieren

0

Das Glück ist ein zerbrechliches Gefühl. Während im einen Moment alles in bester Ordnung scheint und man glaubt das Heft in der Hand zu halten, bahnen sich Geschehnisse an, die man nicht erwarten konnte, ...

Das Glück ist ein zerbrechliches Gefühl. Während im einen Moment alles in bester Ordnung scheint und man glaubt das Heft in der Hand zu halten, bahnen sich Geschehnisse an, die man nicht erwarten konnte, oder vielmehr nicht erwarten wollte. Genau so ergeht es dem Paar Lisa und Jakob und ihren Kindern Carlotta und Nora.
Die Stimmung ist von Beginn an recht düster, obwohl wir mit Hilfe eines allwissenden Erzählers eine scheinbar glückliche und zufriedene Familie bei ihrer ersten Fahrt zum neuen Ferienhaus begleiten. Doch irgendwas stimmt nicht, läuft ganz anders als erwartet. Die Familie weiß es noch nicht und auch der Leser rätselt noch, denn vieles wird nicht direkt ausgesprochen, was das Ganze noch dramatischer werden lässt. Dann schlägt das Schicksal gnadenlos zu.

Der Schreibstil ist besonders, da er beispielsweise ohne wörtliche Rede auskommt und einerseits reduziert ist, andererseits scheinbare Kleinigkeiten erörtert. Die Personen im Buch erscheinen beliebig austauschbar, da sie wie reine Platzhalter, nicht wie echte Charaktere erscheinen, doch das werte ich positiv. Signalisiert es doch nur, dass es theoretisch von jetzt auf gleich, genauso ergehen kann, wie den Personen im Buch. Man muss zwischen den Zeilen lesen, interpretieren und offen für die philosophische Bedeutung des Buches sein. Zwischendurch kam auch immer mal wieder der Gedanke auf, ob ich die Katze oder den bösen Jungen von der Tankstelle „richtig“ interpretiere. Diese Sorgen waren nicht nötig, denn obwohl vieles, ähnlich dem Cover, im Nebel liegt, führt der Autor jeden aufmerksamen Leser zu den richtigen Schlüssen. Wer beim Auslöschen einer Familie an Brutalität denkt, liegt hier falsch (je nach Ansicht ist das ja positiv oder negativ zu werten) und trotzdem entwickelt das Buch Spannung.
Ich denke, dass der Stil sehr polarisierend ist und empfehle daher vorab eine Leseprobe. Ich konnte das Buch jedenfalls nicht mehr weglegen, als ich einmal mit dem Lesen angefangen hatte. Die knapp 140 Seiten flogen nur so dahin und ließen mich zwischendurch immer wieder Erschauern oder tief durchatmen. Die Erzählung konnte mich fast durchweg gut unterhalten, allerdings fand ich das Ende sehr deprimierend.
Das Buch legt man vielleicht zur Seite, aber die Erinnerung daran bleibt…