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Veröffentlicht am 29.04.2018

Brisanter zweiter Fall für Nora Sand

Das Meer löscht alle Spuren
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„Das Meer löscht alle Spuren“ ist nach "Das Mädchen von der Englandfähre" der zweite Fall für die Journalistin Nora Sand von der Autorin Lone Theils. Das Buch ist problemlos ohne Vorkenntnisse aus dem ...

„Das Meer löscht alle Spuren“ ist nach "Das Mädchen von der Englandfähre" der zweite Fall für die Journalistin Nora Sand von der Autorin Lone Theils. Das Buch ist problemlos ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band zu lesen.

Der bekannte Dichter Manash Ishmail und seine Frau Amina flüchten wegen politischer Verfolgung gemeinsam aus dem Irak nach England. Bei der Flucht werden die beiden getrennt. Manash kommt in ein dänisches Auffanglager, von seiner Frau fehlt jede Spur. Der Schriftsteller ist bereit der Reporterin Nora Sand ein exklusives Interview zu geben, wenn diese ihm im Gegenzug hilft, seine Frau zu finden. Nora begibt sich auf Spurensuche und gerät damit höchste Gefahr.

Der Schreibstil von Lone Theils lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Thematik ist aktuell und spannend. Man merkt, dass die Autorin selbst als Korrespondentin tätig war, da die Handlung nicht nur unterhaltsam ist, sondern insgesamt auch ausgesprochen authentisch geschildert wird.

Die Charaktere werden gut beschrieben. Nora ist eine unerschrockene Protagonistin, die für ihre journalistischen Tätigkeiten, auch nachdem ihr Computer gehackt wurde, keiner Gefahr aus dem Weg geht. Man erfährt zu dem noch einiges aus ihrem Privatleben, in dem es auch nicht gerade gut läuft und sie zeitweise ein wenig unorganisiert erscheint. Die Mischung zwischen ihren Ermittlungen und ihrem privaten Problemen ist ausgesprochen gut gelungen und machen sie authentisch und sympathisch.

Das aktuelle Thema, die brisanten Hintergründe, die Skrupellosigkeit mit der die Menschen vorgehen, um für sich selbst einen Vorteil aus der Not anderer herauszuholen, sind erschreckend und sorgen beim Lesen für Spannung. Das Ende ist stimmig und schlüssig. Lediglich der Bezug zum Titel fehlte mir bei diesem Buch.

Insgesamt kann ich diesen fesselnden und spannenden Krimi, der ein brisantes und aktuelles Thema interessant beleuchtet, durchaus empfehlen.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Zufall oder Manipulation ?

Das Böse in deinen Augen
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„Das Böse in Deinen Augen“ ist ein weiterer spannender Psychothriller der Autorin Jenny Blackhurst.

Die Kinderpsychologin Imogen Reid zieht mit ihrem Mann in das Haus, in dem sie ihre Kindheit verbracht ...

„Das Böse in Deinen Augen“ ist ein weiterer spannender Psychothriller der Autorin Jenny Blackhurst.

Die Kinderpsychologin Imogen Reid zieht mit ihrem Mann in das Haus, in dem sie ihre Kindheit verbracht hat. Diese war nicht schön und die Erlebnisse verfolgen sie bis heute.
Als sie ihren neuen Job annimmt, übernimmt sie den Fall des elfjährigen Waisenkindes Ellie Aktinson. Ellie benötigt – nachdem sie ihre Familie bei einem Brand verloren hat – dringend Hilfe. Sie lebt seitdem in Pflegefamilien und im Dorf wird erzählt, dass sie übernatürliche Kräfte hat. Die Leute haben Angst vor ihr und überall wird sie ausgeschlossen und gemobbt. Imogen will die Gerüchte nicht glauben und versucht Ellie zu helfen. Aber als dann merkwürdige Dinge passieren, kommen auch Imogen Zweifel…

Der Schreibstil von Jenny Blackhurst lässt sich angenehm leicht und flüssig lesen. Durch die kurzen Kapitel und die wechselnde Perspektive wird man zum Lesen angehalten, da man immer wissen möchte, wie es aus der anderen Sicht weitergeht.

Die Charaktere waren gut und detailliert beschrieben.
Imogen fand ich anfangs ganz sympathisch, auch wenn ich ihr Verhalten – insbesondere gegenüber ihrem Mann – nicht immer ganz nachvollziehen konnte und war gespannt auf die Geheimnisse ihrer Vergangenheit, die immer wieder angedeutet wurden.
Ellie war mir eher ein wenig unheimlich und ich konnte ihr Verhalten gar nicht so richtig einordnen. Ständig wurde sie irgendwie in die Ecke gedrängt, sowohl in der Pflegefamilie als auch in der Schule. Sowohl ihre Mitschüler als auch die Lehrerin verhalten sich ihr gegenüber einfach nur grausam.

Mehrfach hatte ich den Eindruck, dass es sich um einen Mysterythriller handelt, aber letztendlich gab es für fast alles eine rationale Erklärung.

Zwischendurch hatte ich mehrfach Zweifel, ob es der Autorin gelingen wird, dem Buch ein Ende zu geben, das alle offenen Fragen erklärt. Letztendlich ist es ihr gelungen, für mich war das Ende rund, aber der Epilog hat dann noch einmal alles herumgerissen und ich blieb ein wenig ratlos zurück. Das Ende bietet Raum für Interpretationen.

Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen. Es war spannend, mitreißend und ließ sich flüssig lesen von daher kann ich es Thrillerliebhabern empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 22.04.2018

Was ist die wahr ?

Wahrheit gegen Wahrheit
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Das Buch „Wahrheit gegen Wahrheit“ ist ein gelungener Debütthriller von Karen Cleveland.

Vivian und Matt führen eine ganz normale Ehe mit vier gemeinsamen Kindern. Vivian arbeitet als IT Spezialistin ...

Das Buch „Wahrheit gegen Wahrheit“ ist ein gelungener Debütthriller von Karen Cleveland.

Vivian und Matt führen eine ganz normale Ehe mit vier gemeinsamen Kindern. Vivian arbeitet als IT Spezialistin bei der CIA und gehört zum russischen Spionageteam des SWR und Matt ist Software Entwickler. Während Vivien in ihrem Job sehr eingebunden ist, bleibt Matt wesentlich mehr Zeit sich um die Kindern und den Haushalt zu kümmern, so dass die Kinder mehr auf ihn als auf Vivien fixiert sind. Als Vivien bei ihren Recherchen herausfindet, dass Matt ein russischer Spion ist und er dies auch noch zugibt, weiß sie nicht, was sie tun soll. Matt wurde schon in seiner Kindheit in die USA geschleust und hat sie über Jahre belogen. Soll sie Matt ausliefern ? Aber dadurch würde sie ihren Kindern den Vater nehmen und die Familie zerstören. Vivien ist ratlos.

Der Schreibstil von Karen Cleveland ist flüssig, angenehm zu lesen und baut Spannung auf. In ausführlichen Rückblicken in die vergangenen zehn Ehejahre der Millers stellt man mehrfach fest, dass die Dinge nicht immer so waren, wie es schien. Vieles konnte im Nachhinein ganz anders gesehen werden. Viviens Emotionen für ihre Kinder, die Angst sie zu verlieren und ihr innerer Kampf über das Unwissen was wahr ist und was nicht, werden authentisch und nachvollziehbar geschildert. Ihre Zerrissenheit über die neuen Erkenntnisse und der Wunsch Matt weiterhin zu vertrauen, tut beim Lesen regelrecht weh. Allerdings wirkt sie dafür, dass sie als IT Spezialistin bei der CIA zwischenzeitlich ein wenig zu naiv.

Dieser Thriller ist weder brutal noch blutig, aber die unterschwellige Gefahr ist permanent vorhanden.
Durch viele unerwartete Wendungen hat mich das Buch gefesselt, mehrfach überrascht und das bis zur letzten Seite.

Mich hat das Buch gepackt und gefesselt aber es ist kein Thriller im herkömmlichen Sinne, sondern eher ein spannendes Familiendrama.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Intensiv, spannend, anders

Der Augenblick
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„Der Augenblick“ ist ein regionaler Krimi aus dem Südschwarzwald der Autorin Irene Matt.

Renates Leben scheint vollkommen normal zu verlaufen. Sie hat wenig Freizeit, ist in ihrem Job erfolgreich und ...

„Der Augenblick“ ist ein regionaler Krimi aus dem Südschwarzwald der Autorin Irene Matt.

Renates Leben scheint vollkommen normal zu verlaufen. Sie hat wenig Freizeit, ist in ihrem Job erfolgreich und scheint glücklich zu sein. Bis sie eines Tages bei ihrer Joggingrunde einen Kinderwagen mit einem schlafenden Säugling entdeckt dessen Mutter unweit entfernt ebenfalls schläft. Völlig grundlos erstickt Renate das Baby und vergräbt es im Wald.
Alexandra Keller leitet die Ermittlungen zu diesem Mord und muss ihn - mangels verwertbarer Spuren - nach einem Jahr als ungelöst zu den Akten legen.
Renate wird von Gewissensbissen geplagt und gesteht die Tat. Alexandras Ausbilder Hermann Rau der ähnliche Fälle bearbeitet, hat eine Therapiegruppe ins Leben gerufen, in der er sich mit dem Schicksal und dem bisherigen Leben der Täter befasst. In Gruppen- und Einzelsitzungen werden bestehende Traumata aufgearbeitet und werden ein ganz anderes Licht auf die Täter.

Anhand dieses Buches zeigt Irene Matts eine ganz andere Seite der Täter und das Verbrechen wird aus einer vollkommen anderen Perspektive geschildert als in herkömmlichen Krimis. Als Leser weiß man direkt zu Beginn, wer das Verbrechen begangen hat und es muss kein Fall gelöst werden. Trotzdem ist die Geschichte spannend, in der das Schicksal der Täter im Vordergrund steht und beleuchtet wird.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht verständlich und lässt sich gut lesen. Sie versteht es die Emotionen und Gefühle überzeugend darzulegen.

Das Buch ist kein Krimi im klassischen Sinne. Ermittlungsarbeiten sind ebenso unnötig wie Actionszenen. Trotzdem ist es spannend und fesselnd und eröffnet eine Sichtweise auf menschliche Schicksale, die man ansonsten nicht erhält. In wie weit kann man für ein Verbrechen Verständnis aufbringen ? Der Blick in die Psyche der Täter und ihre Schicksale regen in jedem Fall zum Nachdenken an und sorgen dafür, dass man das Buch nach dem lesen nicht so schnell wieder vergisst.

Ich kann das Buch jedem, der einen Krimi von einer anderen Seite kennenlernen und etwas über die psychologischen Hintergründe erfahren möchte nur empfehlen.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Einblicke in die russische Kultur der 90-er Jahre

Blasse Helden
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„Blasse Helden“ von Arthur Isarin gibt einen Einblick in die russische Gesellschaft der 1990er Jahre.

Der 32-jährige Anton begibt sich aus Deutschland nach Russland um sich dort für den Unternehmer Paul ...

„Blasse Helden“ von Arthur Isarin gibt einen Einblick in die russische Gesellschaft der 1990er Jahre.

Der 32-jährige Anton begibt sich aus Deutschland nach Russland um sich dort für den Unternehmer Paul Ehrenthal um das Kohlegeschäft zu kümmern. Er erhofft sich ein lockeres und entspanntes Leben. Als Ausländer ohne politische Meinung und moralische Bedenken wird nicht viel von ihm erwartet und er kann sich treiben lassen. Schnell kann er seine neue Freiheit und den Luxus dort genießen. Das Russland der 90-er Jahre ist dekadent und die Diskrepanz zwischen der Oberschicht und dem Volk riesig. Aber die Zeiten ändern sich, Anton muss sich entscheiden, was eine Änderung seines Lebens bedeutet..

In dem Buch begleitet man den Protagonisten in der schnelllebigen Zeit, in der in Russland Bestechung und Korruption Alltag ist. Dem Autor gelingt es gut einen authentischen Einblick in das Leben der russischen Bevölkerung zu geben. Die negativen Begleiterscheinungen des Kapitalismus, die Armut der Bevölkerung, Partys, aber auch die russische Literatur, Filme und Kunst werden authentisch und überzeugend geschildert.

Der Schreibstil von Arthur Isarin ist temporeich, flüssig und zeitweise sarkastisch und ironisch.

„Blasse Helden“ ist ein beeindruckender Debüt-Roman in dem der Autor den Umbruch Russlands faszinierend und erschreckend zugleich schildert. Es ist kein leicht zu lesendes Buch, aber eines das man in Erinnerung behalten wird und das mich nachdenklich zurückgelassen hat.