Großartige magische Welt
Vier Farben der MagieVier Farben der Magie gibt es, vier verschiedene Welten, vier Londons: im roten London ist die Magie in Harmonie mit dem Leben, im weissen London wird sie kontrolliert und unterdrückt. Im grauen London ...
Vier Farben der Magie gibt es, vier verschiedene Welten, vier Londons: im roten London ist die Magie in Harmonie mit dem Leben, im weissen London wird sie kontrolliert und unterdrückt. Im grauen London existiert sie fast nur noch in der Erinnerung und das schwarze London hat sie einst durch ihre Macht zerstört.
Kell, einer der wenigen Antari, ist ein Weltenspringer, Botschafter der Könige und heimlich ein Schmuggler. Auf einem Botengang zwischen den Welten wird ihm ein schwarzer Stein zugesteckt, der sich herausstellt als mächtiges magisches Artefakt von großer Gefahr. Er wird verfolgt und gejagt für dieses Artefakt - und trifft auf der Flucht Delilah Bard, Trickdiebin aus dem grauen London, die ihn erst ausraubt, ihm dann doch hilft, aber eine Gegenleistung für ihre Hilfe ewartet.
Ein sprachgewaltiger Beginn einer wirklich guten Fantasy-Trilogie. Victoria Schwab hat mit den vier verschiedenen Londons eine Welt erschaffen, deren so unterschiedliche Ebenen spannend und facettenreich ineinandergreifen. Langsam entwickelt sich die Handlung - und das ist gar nicht negativ gemeint. Sprachlich sehr detailverliebt und gut herausgearbeitet entwickelt der Leser schnell einen Bezug zu den Fantasiewelten.
Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, wodurch man die einzelnen Charaktere schnell gut kennenlernen und einschätzen kann.
Lila Bard soll vermutlich den Prototyp einer selbstbewussten, emanzipierten Frau darstellen, ist mir persönlich oft aber zu anstrengend. Offensichtlich ein klein wenig neurotisch und bindungsgestört ist sie immer auf der Suche nach mehr. Abenteuer, Freiheit. Bloss keine Bindungen, keine Emotionen (außer negative, die gehen immer), immer weiter, immer schneller. Und das um jeden Preis. Schnell aufbrausend, immer das Messer zur Stelle, selten gesprächsbereit. Für die Dramen um den schwarzen Stein sehr hilfreich, für die zwischenmenschlichen Beziehungen etwas anstrengend.
Ihr Gegenpol Kell, eher ruhig, emotionaler, gleichzeitig auch pragmatischer hat er keine Probleme mit Bindungen, Freundschaften - und natürlich verliebt er sich in Lila.
Die Geschichte nimmt mit Kells Erhalt des schwarzen Steins Fahrt auf, es gibt spannende Wendungen, es wird zwischen den einzelnen Welten gesprungen und gewandelt. Es gibt selten Momente der Ruhe und alles läuft auf ein dramatisches - aber offenes - Ende hinaus.