"Über uns der Himmel, unter uns das Meer" erzählt eine Geschichte über Mut und die wahre Liebe !!
Über uns der Himmel, unter uns das MeerKlappentext:
„Australien 1946. Sechshundert Frauen machen sich auf eine Reise ins Ungewisse. Ein Flugzeugträger soll sie nach England bringen, dort erwartet die Frauen ihre Zukunft: ihre Verlobten, ...
Klappentext:
„Australien 1946. Sechshundert Frauen machen sich auf eine Reise ins Ungewisse. Ein Flugzeugträger soll sie nach England bringen, dort erwartet die Frauen ihre Zukunft: ihre Verlobten, ihre Ehemänner – englische Soldaten, mit denen sie oft nur wenige Tage verbracht hatten, bevor der Krieg sie wieder trennte. Unter den Frauen ist auch die Krankenschwester Frances. Während die anderen zu Schicksalsgenossinnen werden, ihre Hoffnungen und Ängste miteinander teilen, bleibt sie verschlossen. Nur in Marinesoldat Henry Nicol, der jede Nacht vor ihrer Kabine Wache steht und wie sie Schreckliches erlebt hat im Krieg, findet sie einen Vertrauten. Eines Tages jedoch holt Frances ausgerechnet der Teil ihrer Vergangenheit ein, vor dem sie ans andere Ende der Welt fliehen wollte …“
Meine Meinung:
Ich mag viele Bücher der Autorin Jojo Moyes, wobei ich sagen muss, dass mir bisher „Ein ganzes halbes Jahr“ und „Eine Handvoll Worte“ am besten gefallen haben. Da mich der Inhalt des Buchs sehr angesprochen hat, war für mich direkt klar, dass ich es lesen wollte. Ich war gespannt, wie es ihr gelingt, authentische historische Ereignisse mit einer Liebesgeschichte zu verbinden. Besonders schön finde ich, dass es sich an den Erzählungen ihrer eigenen Großmutter orientiert. Wir begleiten eigentlich vier junge Frau, ich würde fast schon sagen, Mädchen, auf ihrer großen Reise zu ihren Ehemännern. Im Mittelpunkt steht Frances, eine eher verschlossene Frau, die aus schwierigen Verhältnissen stammt. Trotz ihrer jungen Jahre hat sie schon viel durchleben müssen. Sie hat als Krankenschwester gearbeitet, bevor sie auf das Schiff kam. Frances hatte kaum jemanden, der sie unterstützte. Nach außen hin ist sie wirklich unnahbar und es gibt wenige Momente und noch weniger Menschen, denen gegenüber sie sich öffnet. Ich habe sie, nachdem ich mehr aus ihrer Vergangenheit wusste, immer mehr in mein Herz geschlossen. Auf dem Schiff lebt sie mit Margaret, Avice und Jean in einer Kabine. Die Mädchen sind sehr unterschiedliche Charaktere. Margaret ist eine liebenswerte junge Frau die ihren Ehemann, den sie kaum kennt, wahnsinnig liebt. Sie ist in anderen Umständen und geht hochschwanger auf die Reise. Im Umgang mit Gefühlen kommt sie ein wenig unbeholfen rüber, ist aber ein herzensguter und lebensfroher Mensch, der wenig auf das Gerede von anderen gibt. Jean ist ein klein wenig naiv und scheinbar immer auf der Suche nach einem Abenteuer und ein wenig Abwechslung. Sie ist eine der jüngsten Bräute und sehr lebenslustig. Zu guter Letzt erleben wir noch Avice. Mit ihr wurde ich nicht so wirklich warm. Sie kommt immer ein wenig hochnäsig herüber, hält sich für etwas Besseres als ihre Mitbewohnerinnen. Ihr Aussehen ist ihr sehr wichtig. Gut gefallen hat mir die Entwicklung der vier Frauen, die sie auf ihrer Reise durchlaufen. Sie kam mir sehr authentisch vor. Ich finde es sehr beeindruckend, dass sich die jungen Frauen überhaupt auf diese Reise eingelassen haben. Denn sie lassen alles, was Ihnen wichtig ist, ihre Familie und Freunde, ihre Heimat hinter sich, um mit ihrem Mann(den sie zum Teil noch nicht sonderlich gut kennen) zu gelangen. Für mich persönlich ist das schwer vorstellbar. Auch die weiteren Charaktere sind alle liebevoll, interessant und authentisch gestaltet worden.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung wird in der dritten Person erzählt. Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste und der dritte Teil spielen in der Gegenwart. Der zweite Teil, der den Hauptpart der Geschichte ausmacht, erzählt von der Vergangenheit. Ich muss direkt sagen, dass mich alleine der historische Anteil dieses Buchs sofort überzeugen konnte. Ich finde es absolut spannend, zu sehen mit welchen Hoffnungen und mit welchem Gefühlen sich die Bräute alle auf den Weg zu ihren Ehemännern machen. Abgesehen davon war mir diese historische Begebenheit bisher nie zu Ohren gekommen. Jojo Moyes berichtet von den Gefühlen, den Gedanken und auch den einzelnen Charakteren in einer wunderbar berührenden, aber nicht kitschigen Art. Ich konnte mir die Bräute wahnsinnig gut vorstellen und mich durch die bildliche Schreibweise sehr gut in sie hineinversetzen. Für mich war das Buch von Beginn an sehr fesselnd, ich habe es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Ich musste einfach wissen, welche Schicksale sich ereignen und wieso sie geschehen. Mit Frances und auch mit Margaret habe ich regelrecht mit gefiebert, denn die beiden hatte ich einfach sehr ins Herz geschlossen. Zwischendurch hatte ich wirklich fast das Gefühl mit auf der Victoria zu sein und die Überfahrt gemeinsam mit ihnen zu erleben. Man spürt, dass sich die Autorin mit der Recherche viel Mühe gemacht hat, den die Ereignisse werden sehr authentisch beschrieben.