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Veröffentlicht am 05.05.2018

Mademoiselle Coco Chanel und der Duft der Liebe

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
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Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
Autor: Michelle Marly

Paris 1919: Coco Chanel ist es gelungen, ein erfolgreiches Modeunternehmen aufzubauen und an neuen Ideen mangelt es ihr auf keinen Fall, ...

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
Autor: Michelle Marly

Paris 1919: Coco Chanel ist es gelungen, ein erfolgreiches Modeunternehmen aufzubauen und an neuen Ideen mangelt es ihr auf keinen Fall, ihre Fans, Freunde, Kunden weiter begeistern zu können. Doch als ihr Geliebter Boy Capel bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, bricht eine Welt für sie zusammen und sie versinkt in grenzenlosen Trauer. Erst der Plan, ihrer Liebe zu ihm mit einem Parfüm zu gedenken, verleiht ihr neue Energie. Auf der Suche nach dem ultimativen Duft der Liebe begegnet sie Dimitri Romanow. Mit ihm an ihrer Seite reist sie nach Südfrankreich und schon bald kommen sie dem Duft der Liebe immer näher und das mit allen Sinnen.

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe aus der Feder von Michelle Marly ala Micaela Jary ist ein unglaublich toller Roman über die einstige Modeikone Gabrielle Coco Chanel und deren berühmtes Parfüm, welches bis heute seinen einzigartigen Duft die Sinne erregt. Ich muss gestehen, ich kannte bis auf den Namen Coco Chanel bzw. den Duft Chanel Nr. 5 keine Hintergrundinformationen. Wer war Coco Chanel und wie entstand der bis heute berühmteste Duft Chanel Nr. 5? Dies sollte sich mit vorliegendem Roman ändern. Michelle Marly entführt uns nach Paris ins Jahr 1919, dass sich grad dem Ende neigt und lässt uns an Coco’s Leben bis 1922 teilhaben, welche wohl sicher mitunter die prägendsten ihres Lebens waren.

Der Schreibstil ist einmalig: bildhaft, emotional, spannend und LEBENDIG. Die Buchseiten fliegen nur so dahin und ich hatte manchmal das Gefühl, beim Umblättern der Seiten den Duft des Parfüms zu spüren. Man taucht sofort in die Geschichte ein, ist Anfangs gefesselt vom Schicksal der kleinen Gabrielle im Waisenhaus und fiebert später mit der erwachsenen Coco in den zwanziger Jahren mit.

Michelle Marly lässt neben Coco Chanel und ihrer engsten Freundin Misia Sert Größen wie Sergej Djagilew, Igor Strawinsky, Dimitri Pawlowitsch Romanow, Marija Pawlowna Romanowa, François Coty, Ernest Beaux und Pablo Picasso auf die Bühne treten. Die Charaktere sind fabelhaft in Szene gesetzt, ich konnte mir jeden einzelnen gut vorstellen. Allesamt begleiteten sie Coco Chanels Weg auf dem Duft der Liebe und ich denke auch wie Michelle Marly in ihrem Nachwort schreibt: Genauso hätte es sein können. Am meisten gefiel mir natürlich Coco selbst und Dimitri Pawlowitsch Romanow. Viele russische Emigranten aus der Zarenfamilie fanden ihren Zufluchtsort in Paris, somit erhält man hier noch ein Stück russische Geschichte.

Am Ende bleibt man als Leser ziemlich aufgewühlt zurück, das Buch hallt lange in einem nach und man recherchiert, beschäftigt sich noch lange mit Gabrielle Coco Chanel, der kleinen großen Modeikone, der mit 88 Jahren ein langes erlebnisreiches Leben vergönnt war. Ein toller Roman über große Gefühle, ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen und vergebe natürlich fünf Sterne plus. Danke für dieses tolle Buch.

Veröffentlicht am 29.04.2018

Die Kinder Der Burgherrin

Die Kinder der Burgherrin
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Die Kinder Der Burgherrin
Autor: Roland Mueller

Südtirol im 15. Jahrhundert. Gräfin Eleonore von Greifenberg tut alles für den Erhalt ihrer Familie und den Fortbestand ihrer Grafschaft. Dabei hat sie ...

Die Kinder Der Burgherrin
Autor: Roland Mueller

Südtirol im 15. Jahrhundert. Gräfin Eleonore von Greifenberg tut alles für den Erhalt ihrer Familie und den Fortbestand ihrer Grafschaft. Dabei hat sie es nicht leicht, denn Wolf ihr ältester Sohn und zukünftiger Herr der Burg, hat seine ganz eigenen Vorstellungen von seiner Herrschaft. Da hat Eleonore alle Hände voll zu tun, die Wogen zu glätten. Meistens gelingt ihr das auch und am Tag der Hochzeit ihrer Kinder Wolf, Friederike und Johanna soll die Familie, die auf Burg Greifenstein gefeiert werden soll, wie einst der selige Graf Wolfram beschloss, so alles seinen krönenden Abschluss finden. Doch ausgerechnet mitten in der feierlichen Trauung eskaliert die Situation…

„Die Kinder der Burgherrin“ von Roland Mueller ist die Fortsetzung des ersten Sammelbandes „Die Burgherrin“. Enthalten in diesem Sammelband sind die Teile „Die Hexe“, „Der Betrüger“, „Der Greif“, „Die Verfolgten“, „Die Braut“ und „Die Liebenden“. Ich empfehle hier auf jeden Fall, zuerst „Die Burgherrin“ zu lesen, da der zweite Band fast nahtlos anschließt. Wie der Titel verrät, geht es hauptsächlich um Eleonores Kinder, allem voran Wolf, Frieder, Friederike und deren versprochenen Ehepartnern.

Der Schreibstil ist wieder absolut spannend, bildhaft und abwechslungsreich. Langeweile kommt da definitiv nicht auf, man liest und liest und liest. Roland Mueller bedient sich wieder vieler Perspektivenwechsel und mehrerer Erzählstränge, dass man nach jedem Kapitel eigentlich nur wissen möchte, wie die Ereignisse ausgehen.

Die Charaktere haben mir alle sehr gefallen. Sie sind richtig gut beschrieben und authentisch dargestellt. Ich konnte mir jeden einzelnen Protagonisten super vorstellen. Dies ist Roland Mueller unglaublich gut gelungen. Außerdem bekommt man ein sehr authentisches Bild für die damalige Zeit, was Politik, Lebensweise, Bräuche, Traditionen, Sitten und vieles mehr angeht.

Mir hat dieser zweite Sammelband sehr gefallen, er steht dem ersten in nichts nach. Das Ende ist noch nicht fertig erzählt, denn dies wird seinen krönenden Abschluss im dritten Sammelband finden. Ich kann Die Kinder der Burgherrin sehr empfehlen und vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 06.04.2018

Blutföhre

Blutföhre
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Blutföhre
Autor: Monika Pfundmeier

Über das Buch: „Im Schloss in Friedberg überdauert ein 800 Jahre alter Baum die Zeit: Die Blutföhre. Sie wächst, wenn großes Unrecht sich ereignet – wie einst im Jahre ...

Blutföhre
Autor: Monika Pfundmeier

Über das Buch: „Im Schloss in Friedberg überdauert ein 800 Jahre alter Baum die Zeit: Die Blutföhre. Sie wächst, wenn großes Unrecht sich ereignet – wie einst im Jahre 1268.“

In dieser Zeit macht ein Raubritter die Gegend rund um Friedberg unsicher. Vor allem hat er es auf den Grafen Ulrich abgesehen, der schon bald die schöne und selbstbewusste Agnes zum Traualtar führen soll. Ein persönlicher Rachefeldzug nimmt seinen Lauf. Ulrich, um die Sicherheit seiner Braut besorgt, bittet seinen Lehnsherrn Ludwig von Wittelsbach Unterstützung, den Raubritter dingfest zu machen. Eine Meinungsverschiedenheit dazu endet im Streit, keiner gibt nach. Der Raubritter kreuzt den Weg von Agnes, ein Stein kommt ins Rollen, Mord, Anschläge stehen auf der Tagesordnung. Ulrich sieht sich einem unerwarteten Gegner gegenüber…

Blutföhre ist der Auftaktband der Autorin Monika Pfundmeier rund um die Geschichte des Hauses Wittelsbach. Sie entführt uns ins Jahr 1268 nach Friedberg, Ludwig der Strenge, Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein regiert mit seinem unberechenbarem Temperament und verteidigt unbarmherzig seine ehrgeizigen Pläne.

Der Schreibstil ist sehr lebendig, bildhaft, spannend und emotional. Die Autorin lässt historische Größen auf die Lesebühne treten und verbindet diese mit fiktiven Figuren, am Ende erleben wir großes historisches Kino. Ich konnte kaum das Buch aus der Hand legen und habe auf den 468 Seiten jede Zeile genossen.

Die Protagonisten, allem voran Ulrich, Agnes, ihre Brüder Conrad und Georg, Ludwig, Cäcilia, Albrecht, Hannes und Albrecht sind sehr authentisch dargestellt. Man atmet im Laufe des Buches ihre eigenen persönlichen Geschichten ein und für mich war dadurch vieles absolut nachvollziehbar, selbst die Taten der Bösewichte. Monika Pfundmeier gibt uns perfekte Einblicke „bei Hofe“, lässt uns teilhaben an den Ränkeschmieden um Politik und Macht, man fühlt sich perfekt in eine andere Zeit versetzt und denkt: „Genau so könnte es gewesen sein“.

Blutföhre ist ein toller historischer Roman vor historischer Kulisse in einer spannenden Zeit rund um das Haus Wittelsbach. Ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen und vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 03.11.2024

Date per Book

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
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Der KT macht mich sehr neugierig, ich war gespannt, was mich erwartete. Es geht um Erin und James, die sich versehentlich über einen Bücherschrank „treffen“. Erin hat dummerweise ein Buch aussortiert, ...

Der KT macht mich sehr neugierig, ich war gespannt, was mich erwartete. Es geht um Erin und James, die sich versehentlich über einen Bücherschrank „treffen“. Erin hat dummerweise ein Buch aussortiert, in dem das letzte Geschenk ihrer verstorbenen Freundin gewesen ist. Doch sie hat Glück und findet das Buch inkl. Antworten zu ihren Randnotizen im besagten Buch. Und nicht nur das, der Unbekannte lädt sie im „nächsten Kapitel“ zu Charles Dickens ein, sich wieder zu treffen. Ein reger Gedankenaustausch entsteht in allerlei Klassiker. Was beide zunächst nicht ahnen, dass sie sich gar nicht so unbekannt sind. Lest selbst, wie die Geschichte ausgeht.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Es gibt einen Perspektivenwechsel zwischen Erin und James. Es gibt viele humorvolle Szenen, aber für mich überwogen die ernsteren Themen, wie Trauer, Verlust, Mobbing, Überlastung im Job etc. Der Austausch zwischen den beiden in den jeweiligen Klassikern ist toll gelungen.

Die Figuren sind gut und authentisch gezeichnet. Ich muss zugeben, dass ich mit Erin meine Probleme hatte, ich konnte ihr Verhalten, ihre Empfindungen erst ganz am Ende nachvollziehen. Erin hat den Tod ihrer Freundin auch nach einem Jahr nicht überwunden und dieses Thema ist präsenter denn je. Auch James plagt sich mit allerlei „Altgepäck“ herum, vor allem das Verhältnis zu seiner Mutter.
Beide verbindet ein unschönes Erlebnis aus der Vergangenheit.

Insgesamt ist es ein tiefgründiger Roman, der nicht unbedingt leichtfüßig zu lesen ist, die Themen hat Tessa Bickers sehr gut umgesetzt und für mich ein schönes Ende geschaffen. Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe vier Sterne.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Sehnsucht in Sirmione

Sehnsucht in Sirmione
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In „Sehnsucht in Sirmione“ entführt uns Claire Stern auf die italienische Halbinsel. Hauptprotagonistin Viviane braucht eine Pause vom Leben: ihr langjähriger Partner Markus hat sie betrogen, auf der Arbeit ...

In „Sehnsucht in Sirmione“ entführt uns Claire Stern auf die italienische Halbinsel. Hauptprotagonistin Viviane braucht eine Pause vom Leben: ihr langjähriger Partner Markus hat sie betrogen, auf der Arbeit läuft es überhaupt nicht mehr rund und mit ihrer Mutter versteht sie sich schon sehr lange nicht mehr. Wie gut, dass es ihre Freundin Milena gibt. Mit ihrer Hilfe düst sie für drei Monate nach Sirmione und versucht sich klar zu werden, was sie vom Leben möchte. Die Ruhe und Entspannung in den berühmt berüchtigten Thermalquellen hält nicht lange an, da der geheimnisvolle Maler Salvatore ihr den Kopf verdreht und ihr Ex taucht auch plötzlich mitten im italienischen Flair auf. Salvatore verbirgt etwas vor ihr und speist sie mit Ausflüchten ab, wie soll sie da einen klaren Gedanken fassen.

Den Schreibstil empfand ich sehr angenehm. Er ist unglaublich bildhaft, Claire Stern schafft eine tolle Wohlfühlatmosphäre - so hatte ich Tage nach dem Lesen selbst Sehnsucht nach Sirmione. Das Setting wird toll beschrieben und malerisch in Szene gesetzt, so dass man alles vor Augen hat.

Die Figuren haben alle ihre Ecken und Kanten. Gut gefallen hat mir, dass Viviane schon etwas über 40 ist, manches Mal kam sie mir viel jünger vor und deutlich naiver, als es ihr gut tat. Sie steht beruflich und privat vor einer Wand und muss sich neu sortieren.
Salvatore ist ein großer Charmeur und weiß, welche Knöpfe er bei Viviane drücken muss. Im Gegensatz zu Markus erlebt sie mit Salvatore leidenschaftliche und erotische Stunden und fühlt sich völlig neu geliebt. Allerdings macht Salvatore mit seiner Geheimniskrämerei alles kaputt. Am Ende fand ich den Anlass seines Schweigens bzw. Lügens gar nicht so schlimm, wie es sich zeigte. Aber ja, niemand kann in die berühmte Glaskugel schauen und nach einiger Aufregung konnte man wirklich sagen: Ende gut, alles gut (zumindest für die meisten).
Sehr gefallen haben mir die Szenen in Salvatores Großfamilie und deren italienische Lebensart.

Insgesamt war es ein toller Ausflug ins malerische Sirmione, den ich allein schon vom italienischen Flair sehr genossen habe. Ich freue mich jedenfalls auf den Folgeband und dass man vielleicht ein paar bekannte Gesichter wieder trifft. Daher empfehle ich den Roman gerne weiter und vergebe vier Sterne. Vielen Dank an Claire Stern für das Rezenionsexemplar.

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