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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER FJB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 21.03.2018
  • ISBN: 9783841422422
Julie Murphy

DUMPLIN'

Kattrin Stier (Übersetzer)

Die #1 der „New York Times“-Bestsellerliste: Dick UND schön? Unsicher UND mutig? Dumplin‘ ist all das und noch viel mehr.

Willowdean – „16, Dolly-Parton-Verehrerin und die Dicke vom Dienst“ – wird von ihrer Mutter immer nur Dumplin' genannt. Bisher hat sie sich in ihrem Körper eigentlich immer wohl gefühlt. Sie ist eben dick – na und? Mit ihrer besten Freundin Ellen an ihrer Seite ist das sowieso total egal.
Doch dann lernt sie den sportlichen und unfassbar attraktiven Bo kennen. Kein Wunder, dass sie sich hoffnungslos in ihn verknallt – dass er sie allerdings aus heiterem Himmel küsst, verunsichert sie völlig. Plötzlich macht es ihr doch etwas aus, nicht schlank zu sein.
Um ihre Selbstzweifel in den Griff zu bekommen, beschließt Will, sich der furchteinflößendsten Herausforderung in ganz Clover City zu stellen: Sie will am „Miss Teen Blue Bonnet“-Schönheitswettbewerb teilnehmen und allen – vor allem sich selbst – beweisen, dass die Kleidergröße für das ganz große Glück überhaupt keine Rolle spielt.

„Badeanzüge haben so etwas an sich, das einen denken lässt, man müsste sich erst das Recht verdienen, sie zu tragen. Aber eigentlich ist doch die entscheidende Frage:
Hast du einen Körper?
Dann zieh ihm einen Badeanzug an.“

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2018

Ganz nettes Jugendbuch mit einer anderen Heldin

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Willowdean (16) ist ein Teenager aus Texas mit Übergewicht. Ihre Mutter (die Willowdean nur „Dumplin“ = Knödel nennt) hat vor vielen Jahren den Schönheitswettbewerb in dem kleinen Ort, in dem sie immer ...

Willowdean (16) ist ein Teenager aus Texas mit Übergewicht. Ihre Mutter (die Willowdean nur „Dumplin“ = Knödel nennt) hat vor vielen Jahren den Schönheitswettbewerb in dem kleinen Ort, in dem sie immer noch wohnen, gewonnen und richtet ihn auch immer noch aus. Ihre Tante Lucy, die ebenso eine Dolly-Parton-Verehrerin war wie Willowdean, ist im Alter von 36 Jahren und mit einem Gewicht von 250 kg an Herzinfarkt gestorben.
Da entschließt Willowdean sich zu einer Anmeldung am alljährlichen Schönheitswettbewerb, ebenso wie einige Freundinnen, die sich ihr anschließen.

Meine Meinung:
Die Erzählung kommt mit einem sehr trockenen, witzigen Humor daher, der sich vor allem zu Beginn in der direkten Sprache Willowdeans, die sich ihres Übergewichts sehr bewusst ist, widerspiegelt. Aufgrund dieser humorvollen, aber auch insgesamt flüssigen Erzählweise, die dieses Jugendbuch auszeichnet, kommt man schnell in das Setting hinein und erlebt die Handlung wie einen amerikanischen Highschool-Film. In der Tat sind viele der Themen, auch die erste Liebe Willowdeans, klassische Teenager-Themen, ebenso wie die Hauptperson als Teenager von widersprüchlichen Gefühlen und Verhaltensweisen geprägt ist.
Vieles in der Handlung dreht sich – natürlich – um den Schönheitswettbewerb und das Übergewicht des Mädchens, aber das war nach dem Cover, dem Klappentext und der Beschreibung auch vollkommen klar.
Gut gefallen hat mir, dass Willowdean im Laufe der Handlung eine Entwicklung durchmacht und insbesondere in ihren Beziehungen zu anderen Mitmenschen viel reifer und weniger ich-bezogen wirkt.
Das Ende war ebenfalls versöhnlich und nicht überzogen, so dass der Roman, auch wenn er ggf. zwischendurch ein paar wenige eintönige Abschnitte hatte, insgesamt sehr gelungen war.

Fazit:
„Dumplin‘“ ist ein nettes Jugendbuch, das wie ein Highschool-Film auf eine unaufdringliche Art und Weise unterhält.

Veröffentlicht am 06.04.2018

Lerne Dich in Deiner Haut wohlzufühlen

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Die 16 jährige Willowdean Dickson, ist nicht nur mit einem außergewöhnlichen Namen gesegnet, sondern auch mit konstantem Übergewicht. Sehr zum Leidwesen ihrer Mutter Rosie, einer ehemaligen Schönheitskönigin. ...

Die 16 jährige Willowdean Dickson, ist nicht nur mit einem außergewöhnlichen Namen gesegnet, sondern auch mit konstantem Übergewicht. Sehr zum Leidwesen ihrer Mutter Rosie, einer ehemaligen Schönheitskönigin. Zum Glück hat ihre Tante Lucy sie stets unterstützt, bis sie vor einem halben Jahr an einem Herzinfarkt starb, als Folge ihrer pathologischen Fettleibigkeit. Seither fehlt Lucy Will unheimlich, doch sie hat ja immer noch ihre beste Freundin Ellen. Optisch ist diese das totale Gegenteil von ihr, aber was soll's? Die Liebe zu Dolly Parton eint sie seit Kindertagen und sie haben keine Geheimnisse voreinander. Bis Will sich bei ihrem Sommerjob in den süßen Bo, den Basketballstar der teuren Privatschule verliebt. In seiner Gegenwart klopft ihr Herz und sie bildet sich ein, nur noch Unsinn zu reden. Als er sie heimlich hinter den Mülltonnen küsst, traut sie sich noch nicht einmal Ellen davon zu erzählen, das glaubt ihr doch eh niemand! Außerdem ist es ihr auch unangenehm von jemand so perfektes berührt zu werden, plötzlich wird ihr ihre Haut zu eng und sie stellt sich selbst in Frage. Um sich selbst zu beweisen, daß sie nicht nur die Dicke vom Fast Food Laden ist, meldet sie sich zum Schönheitswettbewerb an. Damit macht sie nicht nur vielen anderen Mädchen Mut, sie riskiert sogar das Wichtigste in ihrem Leben: Ellen. Ihre Freundin wird ihr immer fremder.

Eine warmherzige und wirklich nachfühlbare Geschichte über die Unsicherheit von Teenagern. Fühlen sie sich nicht alle unwohl in ihrer Haut und gehört es nicht zum Erwachsen werden dazu, sich selbst kennen und lieben zu lernen? Dieser Prozess ist schmerzhaft und nicht immer schön. Will lässt uns an ihren Höhen und Tiefen teilhaben. Gerade als man sie am Liebsten hat, stößt sie einen plötzlich am meisten ab. Kann sie wirklich so fies sein? Ja, sie kann, denn in jedem von uns stecken zwei Seiten, die miteinander streiten. Durch den heftigen Streit mit Ellen, wird Will gezwungen neue Wege zu gehen und auf andere Menschen zuzugehen, auch wenn sie diese bisher zwar mochte, aber eher doch bemitleidete. Nun haben diese etwas, was ihr fehlt: eine beste Freundin. Verloren ohne Ellen und verwirrt und verletzt von Bo, weckt sie nun das Interesse des liebenswürdigen Football-Stars Mitch, als Verteidiger selbst nicht der Schmalste. Mitch ist hinreißend, aber eben nicht Bo und ihn kann Will nicht vergessen. Durch ihren Streit mit Ellen scheint Will so sehr aus der Bahn geworfen, daß sie völlig hin- und hergerissen ist und nur noch wieder zurück in ihren alten Wohlfühlstatus zurückfinden möchte. Doch das ist gar nicht so leicht, schon gar nicht, wenn die Mutter stets auf südstaatliche Perfektion achtet und man so gar nicht, der zu sein scheint, den sie sich wünscht.

Der Stil ist sehr fließend und einnehmend. Dank der Ich-Perspektive lernt man Wills intimste Gedanken kennen und wie bei jedem Menschen, sind diese nicht immer lieb und nett. Das macht die Erzählung aber auch wirklich so authentisch.Wenn man sich das Bild der Autorin ansieht, kann man sich vorstellen, daß sie in ihrer Jugend einige Erlebnisse mit Will teilte, ehe sie zu einer in sich ruhenden Autorin wurde. Vielleicht sind ihr daher auch immer wieder Wendungen eingefallen, mit denen ich so nicht wirklich gerechnet habe. So kam ich während des Lesens stets ins Grübeln, ob es wohl ein Happy End geben wird. Ob dies der Fall ist, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden, es ist auf jeden Fall kein Hollywood Ende, was ich sehr angenehm finde. Ein echter Pluspunkt sind Wills alte und neue Freunde. Diese Mädchen, die nicht dem Amerikanischen Traum entsprechen, sind aber wirklich besonders: keine Abziehpuppen, sondern Persönlichkeiten, wohl auch deswegen, weil sie vom Leben bislang nicht verwöhnt wurden. Aber haben wir nicht alle irgendeine Last, mit uns herum zu tragen? Daher ist es so persönlich und zugleich auch persönlich. Will ist nicht perfekt und mit einigen ihrer Aktionen bin ich nicht einverstanden. Aber wer ist schon perfekt und wäre sie dann nicht langweilig?

Ein ganz besonderer Schönheitswettbewerb aus der Heimat von Barbie, aber mit echten Persönlichkeiten und echten Teenagern. Ein Buch, daß ich jungen Mädchen gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Für all die Mädels mit den dicken Hintern.

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Willowdean, genannt Will, ist dick und fühlt sich damit eigentlich gar nicht so unwohl. Ihre beste Freundin Ellen an der Seite – und alles ist gut, das ist zumindest für sie der Fall. Doch dann lernt sie ...

Willowdean, genannt Will, ist dick und fühlt sich damit eigentlich gar nicht so unwohl. Ihre beste Freundin Ellen an der Seite – und alles ist gut, das ist zumindest für sie der Fall. Doch dann lernt sie Bo kennen, der so sportlich und attraktiv ist, dass sie sich absolut in ihn verknallt. Und dann küsst er sie, etwas womit sie so überhaupt nicht gerechnet hat. Und was auf einmal absolut Zweifel in ihr weckt, an ihrem Körpergefühl. So kommt es, dass sie sich spontan für einen Schönheitswettbewerb anmeldet, bei dem ihre Mutter vor einigen Jahren selbst gewonnen hat und bei dem diese auch weiterhin im Organisationsteam ist. Aber hilft ihr das wirklich weiter ihre Selbstzweifel zu besiegen? Und kommt es darauf überhaupt an?

Allein die Widmung des Buches - „Für all die Mädels mit den dicken Hintern.“ – hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht, ein sehr lustiger Einstieg ins Buch, wie ich finde. Vom Schreibstil her ging es dann durchaus auch angenehm weiter, das Buch lässt sich gut und zügig lesen, wie ich finde. Hier gibt’s keine großartigen Fremdwörter oder gar Fachbegriffe, die Sätze sind nicht großartig verschachtelt. Gut verständlich und wirklich gut zu lesen.

Die Geschichte ist mal was ganz anderes, was an und für sich eine wirklich interessante Idee ist. Der Ansatz hat mir wirklich gut gefallen, gerade in Zeiten von „Germany’s Next Topmodel“ ist es wichtig, wenn jemand auch mal nicht dem Maßstab 90-60-90 entspricht und trotzdem mutig ist, Selbstbewusstsein und ein gutes Körpergefühl hat. Aus dem Buch wird man jedoch nicht so wirklich schlau was den Körper von Willowdean angeht, sie ist „dick“, ich glaube „fett“ wird es auch mal beschrieben. Ihre Tante Lucy ist mit 36 Jahren und über 230 kg gestorben, so schlimm scheint es um Will aber wohl nicht zu stehen – gewichtsmäßig.

Dennoch muss ich sagen, dass mir hier mal eine etwas präzisere Angabe gefehlt hat – einfach um mal ein bißchen mehr ein Bild von ihr zu bekommen. Andere Protagonisten des Buches sind da ja auch immer wieder beschrieben, eben ihre beste Freundin Ellen oder auch ihre eigene Mutter.

Generell hat mir das Buch gut gefallen, teilweise ist es ein Mut-Mach-Buch, hier hätte ich mir aber irgendwie noch ein bißchen mehr gewünscht. Hier war Will dann doch wieder nicht so stark, wie sie es einerseits vorgibt oder sein möchte. Sehr krass finde ich hier immer wieder die Rolle der Mutter, die die Tochter zum Abnehmen anspornt, was ich durchaus verständlich finde, die es aber sehr unglücklich angeht. Gerade der Tod der von Will doch sehr geliebten Tante Lucy, die ja die ältere Schwester der Mutter ist, zeigt Will ja doch auch in gewisser Weise auf, dass die Lebensweise der Tante nicht so gut/gesund war. Hier hätte ich mir gewünscht, dass sie vielleicht selbst ein bißchen was ändert, wenn sie denn so extrem dick ist. (Außerdem ist mein Gefühl hier, dass das mit dem Alter im Buch ein bißchen durcheinander kam: Lucy ist die ältere Schwester von Will’s Mutter. Lucy ist mit 36 Jahren gestorben, Will ist gerade 16. So ergibt sich für mich, dass Will eine doch noch recht junge Mutter hat, die deshalb vielleicht manchmal so mit ihrer Tochter umgeht, wie sie es im Buch tut?)

Unterhaltsam war das Buch alle mal, es gab mal emotionale wie lustige Szenen, das hat mir recht gut gefallen. Alles in allem war es aber einfach recht amerikanisch, man merkt einfach wie die Dinge dann anders laufen als im europäischen Raum. Zum Schluß hin hat mich das Buch dann auch enttäuscht, hier hat man es so offen gelassen, dass man es auch fortsetzen kann. Da hätte man einfach ein anderes Ende auch wählen können.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Ein richtig schöner Jugendroman, den ich auch Erwachsenen sehr ans Herz legen kann

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Auf das Buch „Dumplin‘“ war ich richtig gespannt. Als es mir das erste Mal in der Verlagsvorschau auffiel, konnten mich das Cover und der Klappentext sofort überzeugen. Das Buch wanderte daher auch sogleich ...

Auf das Buch „Dumplin‘“ war ich richtig gespannt. Als es mir das erste Mal in der Verlagsvorschau auffiel, konnten mich das Cover und der Klappentext sofort überzeugen. Das Buch wanderte daher auch sogleich auf meine Wunschliste für den März.

Willowdean, genannt Will, war schon immer übergewichtig. Bisher hatte sie damit eigentlich kein Problem, sie hat sich in ihrem rundlichen Körper immer sehr wohl gefühlt. Sie ist eben dick, was ist schlimm daran? Nichts, genau. Doch dann lernt sie Bo kennen, der wie sie in dem Burgerlokal Harpy‘s arbeitet. Bo ist sportlich und unglaublich attraktiv. Es dauert daher auch nicht lange, bis Will bis über beide Ohren in ihn verknallt ist. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, dass auch Bo etwas an ihr finden würde. Doch so scheint es tatsächlich zu sein, denn es kommt zu einem Kuss zwischen den beiden, der nicht von Will, sondern von Bo ausging. Will ist verunsichert und fühlt sich plötzlich gar nicht mehr wohl in ihrem Körper. Sie, die es doch nie schlimm gefunden hat, dass sie einige Kilos zu viel auf den Rippen hat, schämt sich nun plötzlich doch für ihr Aussehen. Von Selbstzweifeln geplagt, beschließt die 16-jährige, sich bei dem legendären Schönheitswettbewerb „Miss Tenn Blue Bonnet“ anzumelden, der jährlich in Clover City veranstaltet wird. Mit ihrer Teilnahme will sie allen, und vor allen sich selbst, beweisen, dass es völlig egal ist, welche Kleidergröße man trägt. Es spielt keine Rolle, was andere über deinen Körper denken, wichtig ist, dass du dich wohlfühlst und glücklich bist, genau so, wie du eben bist.

Das Thema des Buches mag ich nicht wirklich neu sein; ich habe nun schon so einige Bücher gelesen, in denen es um rundliche Protagonisten ging. Mit „Dumplin‘ - Go Big or go home“ ist der Autorin aber dennoch ein Werk gelungen, das aus der Masse heraussticht und das man in meinen Augen gelesen haben sollte. Wie so oft, macht es die Mischung aus verschiedenen Dingen, dass ein Buch so richtig gut ist und einem noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Es gab allerdings zwei Aspekte, die mir meinen Lesespaß ein klein wenig kaputt gemacht haben. Das Buch liest sich wirklich klasse, der Schreibstil ist herrlich locker-leicht und humorvoll, sodass ich hier wirklich nur so durch die Seiten geflogen bin. Womit ich mich aber einfach nicht anfreunden konnte, waren Wills Stimmungsschwankungen und ihre Entscheidungen. Ich konnte ihr Handeln öfters nicht nachvollziehen und stellenweise habe ich mich auch etwas darüber aufgeregt. So behandelt sie den armen Jungen Mitch, der ganz offensichtlich total in sie verliebt ist, meiner Meinung nach ziemlich gemein. Mitch ist so ein lieber Kerl, da fand ich es ihm gegenüber nicht fair, dass Will ihm nicht deutlich gesagt hat, was Sache ist. Nämlich, dass sie seine Gefühle nicht erwidert und in jemanden anderen verliebt ist, in Bo.
Ein weiterer Punkt, der mich nicht so wirklich zufrieden gestellt hat, war das Ende. Hier werde ich natürlich nicht näher ins Detail gehen, aber so viel: Mich hat das Ende ein klein wenig enttäuscht, es kam mir einfach zu schnell.

Ansonsten aber bin ich hellauf begeistert von dem Buch. Mich konnte die Story von den ersten Seiten an ihren Bann ziehen. Auch wenn ich mit Will nicht komplett warm geworden bin, war sie mir dennoch sympathisch, besonders ihren Humor, der öfters auch etwas Sarkastisches hatte, mochte ich auf Anhieb. Auch für ihr Selbstbewusstsein und ihre Stärke habe ich sie sehr bewundert. Will ist 16 und hatte schon immer mit Übergewicht zu kämpfen. Allerdings hat sie sich bisher nie groß etwas daraus gemacht. Mobbingangriffe in der Schule bezüglich ihres Körpers konnte sie bisher immer gekonnt an sich abprallen lassen.

Mit Will ist der Autorin eine wundervolle Protagonistin gelungen, die mich stellenweise zwar etwas mit ihrem Verhalten aufregen konnte, die ich aber dennoch richtig lieb gewonnen habe. Jeder Mensch hat eben so seine Fehler, niemand ist perfekt, vermutlich findet man mit der Zeit immer irgendetwas an einem Menschen, das einen stört.

Auch die Nebencharaktere wurden klasse von der Autorin ausgearbeitet. Diese haben ebenfalls, wie Will, so ihre Ecken und Kanten, aber die hat ein Mensch nun einmal. Besonders gerne mochte ich den bereits erwähnten Jungen Mitch und auch Bo, der wie Will im Burgerlokal Harpy‘s arbeitet, habe ich sehr lieb gewonnen.
Auch die drei Mädels, die sich zusammen mit Will beim Schönheitswettbewerb anmelden und wie Will so ihre Problemzonen bezüglich ihres Körpers haben und deswegen gehänselt werden, mochte ich richtig gerne. Ich fand es so schön zu sehen, wie die drei und Will sich immer mehr angefreundet und sich gegenseitig Mut gemacht haben.

Weniger schön dagegen ist die Sache mit Wills bester Freundin Ellen. Seit diese ihren Freund Tim hat, entfernen sie und Will sich immer mehr voneinander. In diesem Punkt habe ich vollkommen mit Will mitgefühlt, denn auch ich hatte als Teenager damit zu kämpfen, dass sich meine beste Freundin und ich immer mehr auseinander entwickelt haben, was mir damals sehr zu schaffen gemacht hat.
Auch die Beziehung zu ihrer Mutter ist schwierig. Wills Mutter ist, anders als ihre Tochter, gertenschlank und stolz darauf. Sie leitet übrigens den Schönheitswettbewerb und hat diesen selbst einmal gewonnen. Wills Mutter hat schon sehr daran zu knabbern, dass ihre Tochter nicht so dünn ist wie sie und hat ihr auch den Spitznamen „Dumplin“ verpasst, auf Deutsch „Knödel“. Nicht wirklich nett, oder? Will jedoch hat gelernt damit umzugehen, wobei es sie schon aufregt, wenn ihre Mutter sie in der Öffentlichkeit mit diesem Namen anspricht, was ja auch verständlich ist.

Das Buch vermittelt so viele schöne und wichtige Botschaften. Das Thema, sich selbst zu akzeptieren und seinen Körper, mit all seinen Makeln und Fehlern zu lieben, ist nur eines von vielen, mit welchen wir es in diesem Buch zu tun bekommen. Weitere Themen, die die Story enthält, sind Mobbing, Freundschaft, Erwachsenenwerden, Mut, Familie, Verlust, Trauer und die erste große Liebe.

Julie Murphy ist mit „Dumplin‘“ ein besonderes Buch gelungen, welches für mich leider nicht komplett perfekt war, welches mir aber dennoch tolle Lesestunden beschert hat und von mir auch definitiv eine absolute Leseempfehlung erhält!

Fazit: Ein wundervolles Jugendbuch über eine starke und mutige Protagonistin, die einem nur zu deutlich macht, dass es wichtig ist, sich selbst und seinen Körper zu lieben und dazu zu stehen, dass man eben nicht perfekt ist. Rund, na und? Diese Botschaft und noch so viele weitere sind in diesem Buch enthalten. Ich kann euch „Dumplin‘“ wirklich ans Herz legen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen, und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 01.04.2018

Niemand ist ohne "Makel"

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Das Cover dieses Jugendromans ist mir gleich sehr positiv ins Auge gesprungen und es passt auch unheimlich gut zum Inhalt. Die 16-jährige Willowdean ist mit sich und ihrem Leben eigentlich sehr zufrieden. ...

Das Cover dieses Jugendromans ist mir gleich sehr positiv ins Auge gesprungen und es passt auch unheimlich gut zum Inhalt. Die 16-jährige Willowdean ist mit sich und ihrem Leben eigentlich sehr zufrieden. Mit ihrer besten Freundin Ellen teilt sie seit ihrer Kindheit nicht nur alle großen und kleinen Sorgen, sondern auch die Vorliebe für Dolly Parton und ihre Songs. Die Tatsache, dass Wills Figur etwas üppiger ausfällt als "normal", hat sie bisher nie gestört. Doch das ändert sich, als sich der sportliche Bo, in den sie heimlich verliebt ist, anscheinend auch zu ihr hingezogen fühlt. Beim Gedanken daran, dass er ihre Speckrollen berühren könnte, bekommt sie Panik. Und dann steht da auch noch der jährliche Schönheitswettbewerb in ihrer texanischen Kleinstadt an, den ausgerechnet ihre Mutter als Organisatorin betreut. Bisher hat sie sich nie dafür interessiert, denn sie hat ja sowieso keine Chance dort gut abzuschneiden, oder vielleicht doch?

Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, aber die Art wie Will sie dem Leser aus ihrer Sicht präsentiert, lässt uns in ihre Gefühlswelt abtauchen und ihre Probleme hautnah miterleben. Jeder kennt die Situationen, in denen man die Angst hat, nicht perfekt zu sein oder der Norm zu entsprechen. Gerade bei Teenagern ist in dieser Hinsicht die Unsicherheit riesengroß und deshalb sind solche Bücher enorm aufschlussreich, um zu zeigen, dass niemand ohne Makel oder Selbstzweifel ist. Wichtig ist nur, dass man sich selbst so akzeptiert, wie man ist und sich durch nichts von seinen Zielen und Träumen abbringen lassen sollte.

Will befindet sich dazu noch in der bedauernswerten Lage, dass sie eine Mutter hat, die sie nicht versteht und ihr den Spitznamen "Dumplin" verpasst hat, was "Knödel" bedeutet. Da sie selbst früher einmal dick war, versucht sie ständig mit subtilen Hinweisen, Will zum Abnehmen zu bewegen. Leider ist Wills Tante, die für sie mehr wie eine Mutter war, kürzlich verstorben. Sie konnte sich viel besser in Will hineinversetzen und ihr mit weisen Ratschlägen zur Seite stehen, weil sie stark übergewichtig war und deshalb die Probleme aus eigener Erfahrung kannte. Ihr Tod lässt Will haltlos und verzweifelt zurück. Das unsensible Verhalten von Wills Mutter hat mich sehr schockiert. Nicht nur, dass sie ihre Tochter mit diesem schrecklichen Namen anspricht, ist sie auch noch besessen von diesem Wettbewerb, wo sie doch erkennen sollte, dass ihre Tochter gerade jetzt ihre Unterstützung nötig hätte.

Ich finde es generell ganz furchtbar, dass es diese Art von Wettbewerben überhaupt gibt, in denen die Schönheit bewertet wird. Aber ich kann auch verstehen, dass es für die Mädchen aus dieser Gegend ein ganz großes Ereignis ist, da sonst nicht viel Ablenkung oder Unterhaltung geboten wird. Mir hat es gut gefallen, dass durch Wills Mut, sich anzumelden, auch andere Mädchen die nicht als "schön" gelten, sich getraut haben mitzumachen. Das dabei dem einen oder anderen fiesen Mobber der Schneid abgekauft wurde, brachte die Handlung zu einem befriedigenden Ende.

Obwohl in diesem Buch einige, vor allem amerikanische Klischees, für meinen Geschmack etwas zu sehr strapaziert werden, kann ich es als eindrucksvolle und bereichernde Lektüre empfehlen.