Cover-Bild Höllenjazz in New Orleans
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Hard Boiled, Roman Noir
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 01.03.2018
  • ISBN: 9783492060868
Ray Celestin

Höllenjazz in New Orleans

Roman
Elvira Willems (Übersetzer)

New Orleans, 1919: Der mysteriöse »Axeman-Mörder« versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Seine Waffe ist eine Axt, sein Markenzeichen Tarotkarten, die er bei seinen Opfern hinterlässt. Detective Michael Talbot ist mit dem Fall betraut und verzweifelt an der Wendigkeit des Killers. Der ehemalige Polizist Luca D'Andrea sucht ebenfalls nach dem Axeman – im Auftrag der Mafia. Und Ida, die Sekretärin der Pinkerton Detektivagentur, stolpert zufällig über einen Hinweis, der sie und ihren besten Freund Louis Armstrong mitten in den Fall hineinzieht. Als Michael, Luca, Ida und Louis der Identität des Axeman immer näherkommen, fordert der Killer die Bewohner von New Orleans heraus: Spielt Jazz – sonst komme ich, um euch zu holen. Ray Celestin ist ein brillanter Debütroman gelungen, der sich in einer Mischung aus Fakten und Fiktion um eine der spannendsten und geheimnisvollsten Mordfälle der nordamerikanischen Geschichte rankt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2021

Toller Debütroman - eine bildgewaltige Beschreibung New Orleans mit Jazz, Korruption und dem Axeman

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Ray Celestins Debütroman „Höllenjazz in New Orleans“ ist der Auftakt einer vierteiligen Reihe über Geschichte des Jazz im 20. Jahrhundert.
„Höllenjazz in New Orleans“ beschreibt die Ereignisse um den ...

Ray Celestins Debütroman „Höllenjazz in New Orleans“ ist der Auftakt einer vierteiligen Reihe über Geschichte des Jazz im 20. Jahrhundert.
„Höllenjazz in New Orleans“ beschreibt die Ereignisse um den (realen) Axeman-Mörder, der im Jahr 1919 mehrere vorwiegend italienischstämmige Händler brutal ermordet und sich dabei wie ein Phantom durch New Orleans bewegt. Die Jagd nach dem Axeman wird dabei aus drei Sichtweisen beschrieben. Zum einen ermittelt Detective Lieutnant Michael Thalbot unterstützt vom jungen Iren Kenny. Thalbot ist wenig beliebt bei seinen Kollegen, nachdem er vor einigen Jahren ihren Kollegen Luca D’Andrea wegen seiner Beziehungen zur Mafia in Gefängnis gebracht hat. Dieser Luca D’Andrea wurde nun gerade aus dem Gefängnis entlassen und soll im Auftrag der Mafia den Axeman suchen. Außerdem stößt die junge Ida Davis, die den undankbaren Job einer Sekretärin bei Pinkertons Detektivagentur hat, auf eine Spur des Axemans, die sie zusammen mit ihrem Freund Louis „Lewis“ Armstrong verfolgt. Alle stoßen am Ende auf den Axeman, jeder auf seine Weise …
Was wie ein Krimi oder Thriller klingt, ist vielmehr ein Roman, denn Ray Celestin schafft es aufbauend auf der realen Mordserie des Axeman im Jahr 1919 ein faszinierendes Bild des frühen New Orleans und seiner vielfältigen Bewohner, Kreolen, Schwarze, Weiße, … entstehen zu lassen. „In New Orleans ist alles anders …“, sagt der Bürgermeister, ein Satz, der heute noch genauso gilt wie damals. Auf jeder Seite spürt man die durch viel Detailwissen angereicherte Atmosphäre dieser besonderen Stadt. Das Vergnügungsviertel Storyville wurde geschlossen, das Gesetz zur Prohibition wurde erlassen und in der Stadt herrschen die Mafia und die Korruption. Dazwischen sind all die Menschen, die nach Abwechslung und Vergnügen suchen, die ihnen besonders der neu entstandene Jazz liefert.
Eigentlich gibt es im ganzen Roman keinen einzigen glücklichen oder zufriedenen Menschen, alle stehen an einem Scheidepunkt in ihrem Leben und die Richtung, die ihr Leben nehmen soll, ist unklar. Dennoch wirkt das Buch oftmals auch erstaunlich positiv. Besonders gut wurde die Figur des jungen Jazz-Trompeters (damals noch mit dem Kornett) Lewis Armstrong mit seinen schwierigen Lebensverhältnissen und seiner Liebe zur Musik, die für ihn aber auch oft harte Arbeit bedeutet, gelungen. Ein oft trauriges, melancholisches Bild, das aber auch immer wieder Hoffnung auf Veränderung mit sich bringt.
Fazit: Der Roman bietet ein spannendes mit vielen historischen Details angereichertes Bild einer faszinierenden Stadt. Sehr gut zu lesen, obwohl eine große Anzahl von Personen auftreten (wobei das vierseitige Personenverzeichnis gut hilft, die Übersicht zu behalten). Auch die zahlreichen historischen Begriffe (von den Po’Boy-Sandwiches bis zum French Market) werden am Ende des Buches in einem Glossar erklärt.
Dieser Auftakt lässt mich mit Sicherheit bald auch zu den weiteren Bänden greifen. Also dann: Auf zum Blues nach Chicago.

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Veröffentlicht am 23.10.2018

Sehr starkes Debüt

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Inhalt

New Orlweans, 1919. In der Stadt herrschen Chaos und Korruption. Gerade erst wurde das berühmte Vergnügungsviertel Storyville geschlossen, die Prohibition verabschiedet und der Mafia zu neuer Macht ...

Inhalt

New Orlweans, 1919. In der Stadt herrschen Chaos und Korruption. Gerade erst wurde das berühmte Vergnügungsviertel Storyville geschlossen, die Prohibition verabschiedet und der Mafia zu neuer Macht verholfen. Zur selben Zeit versetzt der "Axeman" die Stadt in Angst und Schrecken. Der geheimnisvolle Killer mordet scheinbar willkürlich und bewegt sich wie ein Phantom durch die Straßen.
Doch Detective Lieutnant Michael Talbot ist ihm dicht auf den Fersen. Der ehemalige Polizist Luca D'Andrea sucht ebenfalls nach dem Axeman - im Auftrag der Mafia. Und Ida, die Sekretärin der Pinkerton Detektivagentur, stolpert zufällig über einen Hinweis, der sie und ihren besten Freund, den Jazztrompeter Louis Armstrong, mitten in den Fall hineintreibt.

Eindruck

Drei Ermittler - aus drei unterschiedlichen Gründen - und ein Serienkiller. Das ganze, intelligent, atmosphärisch und nicht durchschaubar spannend verwoben. "Höllenjazz in New Orleans" hat tolle, teils knorrige Charaktere und wahnsinnig gute Beschreibungen von New Orleans. Das hier Fakten und Fiktion miteinander versponnen wurden, macht das ganze noch runder und attraktiver. Allerdings wurde der "Axeman" - anders als hier - real nie gefasst. Oder scheint es nur so, als wäre der Fall geklärt...?!

Fazit

Ein sehr starkes Debüt, das mir Lust auf die ganze Reihe gemacht hat. Ich will mehr von diesem Autor und warte jetzt ungeduldig auf Band 2 den "Todesblues in Chicago.

Veröffentlicht am 26.05.2018

Jazz' um dein Leben!

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Im Jahre 1919 geht in New Orleans ein Furcht einflößender Mörder um. Der „Axeman“. Er geht äußerst brutal vor und hinterlässt bei jedem seiner Opfer eine Tarotkarte, sein Markenzeichen. Neben dem Detective ...

Im Jahre 1919 geht in New Orleans ein Furcht einflößender Mörder um. Der „Axeman“. Er geht äußerst brutal vor und hinterlässt bei jedem seiner Opfer eine Tarotkarte, sein Markenzeichen. Neben dem Detective Michael Talbot sind ihm nicht nur die junge Ida Davis und ihr Freund, der Jazztrompeter Louis Armstrong, dicht auf den Fersen, sondern auch der ehemalige Polizist Luca D’Andrea.

Das Buchcover ist schön gestaltet, es vereint die Elemente Jazz und Mord. Auch im Inneren des Buches wird dies bei der Darstellung der einzelnen Teile bzw. des Prologs/Epilogs beibehalten, was mir gut gefällt. Außerdem sind die Zeitungs- und Polizeiberichte in anderer Schriftart abgedruckt, was diese besonders hervorhebt.

Die Stimmung des alten New Orleans wird durch den bildhaften Schreibstil wunderbar eingefangen und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Man spürt regelrecht das Pulsieren der Stadt, die Lebenslust trotz manchmal schlechter Bedingungen. Aber auch die Spannungen zwischen Weißen und Schwarzen und ebenfalls die Homophobie werden eindrücklich beschrieben. Das Glossar und die Karte von New Orleans auf den letzten Seiten sind durchaus hilfreich und vermitteln noch mehr historische Details.
Dadurch, dass nicht nur die Sichtweise der Polizei beschrieben wird, sondern auch die der Mafia bzw. der Detektivagentur „Pinkerton“, lernt man mehrere sehr interessante Persönlichkeiten kennen. Diese vermitteln das Gefühl, in dieser Zeit zu leben, noch stärker und authentischer.
Vor allem die Tatsache, dass dieser Kriminalroman auf einer wahren Begebenheit beruht - den Axeman gab es nämlich wirklich -, übt einen gewissen Charme aus. Fiktion und Realität sind interessant verwoben, sodass man nicht nur unterhalten wird, sondern auch gleichzeitig etwas über die Geschichte der USA lernt.

Das Ende hat mir auch sehr gefallen, da es auf den nächsten Band des Autors neugierig macht. Ich freue mich schon darauf, wenn „Todesblues in Chicago“ im Frühjahr 2019 erscheint. :)

Ich empfehle dieses Buch gerne und gebe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Heiß, explosiv, berauschend

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Ich gebe zu, das Cover hätte mich nicht dazu animiert, das Buch in die Hand zu nehmen. Doch nach wenigen gelesenen Sätzen taucht man bereits tief ein in die Welt von New Orleans um 1920, in die Welt des ...


Ich gebe zu, das Cover hätte mich nicht dazu animiert, das Buch in die Hand zu nehmen. Doch nach wenigen gelesenen Sätzen taucht man bereits tief ein in die Welt von New Orleans um 1920, in die Welt des Jazz, der Prohibition, des Gangstertums, eine Welt, in der Misstrauen herrscht, in der eine explosive Mischung an Einwanderern und die nicht minder explosive rassistische Gesinnung der Einwohner als ständige Gefahrenquelle lauert. Die Mafia und Louis Armstrong, Tarotkarten und der quasi unsichtbare Mörder – 500 Seiten, die man wie im Rausch liest…
Das Buch erzählt die (wahre) Geschichte des Serienkillers Axeman, der New Orleans in Angst und Schrecken versetzt. Und es erzählt von drei höchst unterschiedlichen Ermittlern, die Jagd auf den Killer machen. Der mysteriöse Mörder tötet mit der Axt und hinterlässt, sozusagen als Markenzeichen, bei seinen Opfern jeweils eine Tarotkarte. Immer schneller und schneller schlägt er zu… Die gelungene Mischung aus Fakten und Fiktion macht das Buch besonders intensiv und überaus spannend. Das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches ist, zumindest anfänglich, sehr hilfreich. Der Autor schafft es, so atmosphärisch dicht zu schildern, so dass man als Leser das Gefühl hat, man sei selbst mitten in die rauschhafte Zeit gefallen und erlebe den Schmelztiegel an Korruption, Voodoo, Rassismus und Angst hautnah mit.
Ein berauschendes Lesevergnügen, und das über 500 Seiten!

Veröffentlicht am 07.04.2018

Eine umfangreiche Zeitreise aus Fiktion und Tatsachen

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Auf 495 starken Seiten nimmt Ray Celestin den Leser mit in die wilde Zeit der Südstaaten, als Jazzmusik von Weißen kritisch beäugt wurde und die Prohibition knapp bevorstand. Farbenfrohe Beschreibungen ...

Auf 495 starken Seiten nimmt Ray Celestin den Leser mit in die wilde Zeit der Südstaaten, als Jazzmusik von Weißen kritisch beäugt wurde und die Prohibition knapp bevorstand. Farbenfrohe Beschreibungen der großteils bescheidenen Lebensumstände vieler wechseln sich mit melancholischen Momenten ab.

Der Roman, Krimi, ist so umfangreich, dass man neben der Mordermittlung noch vieles über Musik, Stadtentwicklung, Gefängnisse, Prostitution, Korruption und Rassenkonflikte lernt. Viele passend gewählte Begriffe aus der Zeit um 1919 machen das Buch ebenso authentisch wie seine zahlreichen und einzigartigen Protagonisten. Um den Überblick nicht zu verlieren, gibt es vorne im Buch ein Personenregister und hinten noch ein Glossar.

Aber man kommt auch ohne diese Hilfen gut zurecht, lässt sich treiben zwischen dem Mörder, der scheinbar wahllos Menschen mit einer Axt tötet und jenen, die ihn stellen wollen. Nicht nur Detective Michael Talbot ist hinter ihm her. Und sogar ein (damals noch nicht so) berühmter Jazzmusiker ist in die Fälle, die tatsächlich stattgefunden haben, verwickelt.

Am Ende erwacht der Leser aus einer wunderbaren Zeitreise, die es es trotz einiger Opfer und Überraschungen schafft, einen positiv gestimmt zurückzulassen. Mit ein paar Kniffen schafft der Autor es, einen Teil der Protagonisten zu “retten” und er gibt ihnen ihm geplanten nächsten Band (Todesblues in Chicago) wieder wichtige Rollen in seinem ausgeklügelten Ensemble.