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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2018

Unterhaltsam und lehrreich

The Big Bang Theory und die Philosophie
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Ein köstliches Buch für Fans der Serie - besonders, wenn man die Folgen teils mehrmals gesehen hat (Nachmittagsfernsehen sei Dank). Die viele Zitate und genauen Wiedergaben der Szenen regen zum Schmunzeln ...

Ein köstliches Buch für Fans der Serie - besonders, wenn man die Folgen teils mehrmals gesehen hat (Nachmittagsfernsehen sei Dank). Die viele Zitate und genauen Wiedergaben der Szenen regen zum Schmunzeln an, man ist wieder mitten drin unter den vielseitigen Nerds und entdeckt auch den einen oder anderen Witz, den man vielleicht doch noch überhört hatte.

Aber auch an Philosophiewissen allgemein kommt man hier nicht vorbei, füllt also auch die eine oder andere Wissenslücke auf und hat am Ende auch Leuten die The Big Bang Theory nicht kennen (ja die gibt es) noch etwas zu erzählen.

Schwieriger wird es da schon zu sagen ob auch Nicht-Fans das Buch lesen können. Ja, schon. Wie es ihnen damit dann geht, ist schwer zu sagen. Vielleicht aber kann das Buch auch generell naturwissenschaft-Interessierten Freue bereiten, egal ob sie die Serie so genau kennen oder nicht.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Spannend, skurril und schwarzhumorig

Wer andern eine Bombe baut
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Spannend, skurril und schwarzhumorig ist dieser Schottland-Thriller. Durch Blickwechsel zwischen den Charakteren und viele (etwas langatmige) Rückblenden kann sich der Leser einige Zusammenhänge selbst ...

Spannend, skurril und schwarzhumorig ist dieser Schottland-Thriller. Durch Blickwechsel zwischen den Charakteren und viele (etwas langatmige) Rückblenden kann sich der Leser einige Zusammenhänge selbst erarbeiten, wird aber dennoch immer wieder überrascht.

Für mehr Überraschung empfehle ich dringend, den Klappentext nicht zu lesen, da dieser schon eine Menge spoilert. Wer das Buch ohne viel Vorwissen beginnt, versetzt sich intuitiv stärker in die ebenso lebensnahen wir skurrilen Personen hinein.

Da hätten wir: Raymond, Lehrer und Jungvater mit Schlafentzug. Angelique, die toughe Ermittlerin mit dunkler Hautfarbe. Lexy und Murph, zwei von Raymonds Schülern, die einfach nur “ganz normale neugierige Jungs” sind. Ihnen gegenüber stehen einige skrupellose Gestalten und um sie herum passieren merkwürdige Unfälle und Attentate.

Am Ende gibt es ein paar Superman-Gene zu viel, aber es passt zum Rest des Romans und wirkt daher trotzdem stimmig und nicht zu übertrieben. Der Schreibstil ist flott, die Handlung mit eine guten Portion Ironie und Humor versehen. Und obwohl das alles erst passiert, weil Raymonds Vergangenheit ihn einholt, ist es gerade diese Vergangenheit, die ihm hilft, bis zum bitteren Ende zu kommen. Also Game over? Finde es selbst heraus!

Veröffentlicht am 11.04.2018

Pfarrer Bauer lässt Pater Brown weit hinter sich

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Dieser Krimi, der im Ruhrgebiet spielt, lässt sich in rasendem Tempo lesen. Schneller ist nur Martin Bauer, der “Polizeipfarrer”, wenn er auf dem Weg zu einem Jugendlichen ist, der seine Hilfe braucht.

Der ...

Dieser Krimi, der im Ruhrgebiet spielt, lässt sich in rasendem Tempo lesen. Schneller ist nur Martin Bauer, der “Polizeipfarrer”, wenn er auf dem Weg zu einem Jugendlichen ist, der seine Hilfe braucht.

Der Titel des Kriminalromans fasst einiges schon sehr gut zusammen, auch wenn die Handlung natürlich etwas komplexer ist. Mit dem Tod fängt alles an. Als ein Polizist in den Tod springt, hat Bauer das Gefühl, dass er es verhindern hätte können und macht sich Vorwürfe. Als er im dem Fall, der offiziell ein Suizid ist, weiterermittelt (was er natürlich gar nicht dürfte), kommen zahlreiche Puzzleteile ans Licht, die seinen Glauben stark erschüttern.

Spätestens nach der Hälfte des Buches ist nichts mehr so wie es schien und Bauer kann nicht aufhören, in Familiengeschichten und der Vergangenheit zu wühlen. Der Cocktail aus Verzweiflung, Prostitution, Drama, Affären und anderen Geheimnissen, den die beiden Autoren mixen, geht dem Leser unter die Haut und steigt ihm in den Kopf. Wie berauscht blättert man Seite um Seite um, angetrieben von vielen Schauplatzwechseln und kurzen Kapiteln.

Und plötzlich sind die Seiten zu Ende, die Ermittlungen schlussendlich richtig abgeschlossen und fast alles wird aufgeklärt. Doch wie geht es weiter mit dem Seelsorger, der zwar andere gekonnt berät, aber selbst beratungsresistent ist? Der Ausspruch “Gott sei Dank” ist hier sicher passend, denn Gott sei Dank gibt es eine Fortsetzung, ein Wiedersehen mit Martin Bauer. Sie heißt “Tiefer denn die Hölle” und ist gerade erst (am 6. April 2018) erschienen.

Veröffentlicht am 07.04.2018

Eine umfangreiche Zeitreise aus Fiktion und Tatsachen

Höllenjazz in New Orleans
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Auf 495 starken Seiten nimmt Ray Celestin den Leser mit in die wilde Zeit der Südstaaten, als Jazzmusik von Weißen kritisch beäugt wurde und die Prohibition knapp bevorstand. Farbenfrohe Beschreibungen ...

Auf 495 starken Seiten nimmt Ray Celestin den Leser mit in die wilde Zeit der Südstaaten, als Jazzmusik von Weißen kritisch beäugt wurde und die Prohibition knapp bevorstand. Farbenfrohe Beschreibungen der großteils bescheidenen Lebensumstände vieler wechseln sich mit melancholischen Momenten ab.

Der Roman, Krimi, ist so umfangreich, dass man neben der Mordermittlung noch vieles über Musik, Stadtentwicklung, Gefängnisse, Prostitution, Korruption und Rassenkonflikte lernt. Viele passend gewählte Begriffe aus der Zeit um 1919 machen das Buch ebenso authentisch wie seine zahlreichen und einzigartigen Protagonisten. Um den Überblick nicht zu verlieren, gibt es vorne im Buch ein Personenregister und hinten noch ein Glossar.

Aber man kommt auch ohne diese Hilfen gut zurecht, lässt sich treiben zwischen dem Mörder, der scheinbar wahllos Menschen mit einer Axt tötet und jenen, die ihn stellen wollen. Nicht nur Detective Michael Talbot ist hinter ihm her. Und sogar ein (damals noch nicht so) berühmter Jazzmusiker ist in die Fälle, die tatsächlich stattgefunden haben, verwickelt.

Am Ende erwacht der Leser aus einer wunderbaren Zeitreise, die es es trotz einiger Opfer und Überraschungen schafft, einen positiv gestimmt zurückzulassen. Mit ein paar Kniffen schafft der Autor es, einen Teil der Protagonisten zu “retten” und er gibt ihnen ihm geplanten nächsten Band (Todesblues in Chicago) wieder wichtige Rollen in seinem ausgeklügelten Ensemble.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Wohl durchdacht und in sich stimmig

Krokodilwächter
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Dieses so schlichte und doch sensationell tolle Cover umschließt einen Krimi, der sich von der Masse etwas abhebt. Aber Achtung! Den Umschlag bitte nur von vorne betrachten, denn der Text auf der Hinterseite ...

Dieses so schlichte und doch sensationell tolle Cover umschließt einen Krimi, der sich von der Masse etwas abhebt. Aber Achtung! Den Umschlag bitte nur von vorne betrachten, denn der Text auf der Hinterseite bremst das Lesevergnügen leider enorm. Er verrät so viel, dass man die wunderbar geschriebene und durchdachte Einleitung in die Geschichte, die ersten rund 70 Seiten, gar nicht mehr genießen und nägelkauend mitraten kann.

Wer dies beherzigt, bekommt einen rundum spannenden Kopenhagenkrimi geboten, der sich mal in die eine, dann in die andere Richtung entwickelt und dessen Fäden am Ende doch nicht so zusammenlaufen wie man es sich zusammenreimt. Nicht komplett anders, dennoch gibt es überraschende Details. Der Fall, in dem Jeppe Kørner und Annette Werner ermitteln, ist gut aufgebaut, wohl durchdacht und in sich stimmig.

Neben der Jagd auf den Täter, der eine junge Frau tötet, bleibt auch noch Zeit, die Hauptpersonen etwas kennenzulernen. Aber auch andere zwischenmenschliche Episoden machen den Krimi zu einem rundum angenehmen Buch, wenn auch Blut fließt. Und sogar der ungewöhnliche Titel erklärt sich.