Schöne Inselgeschichte mit schwächelnder Hauptfigur
Konfetti im WinterZoeys Welt ist nach dem Tod von Leander trist und grau. Damit sie wieder zu sich selbst findet, gönnt sie sich eine Auszeit auf Sylt. Dort angekommen, läuft ihr Künstlerin Marlene über den Weg und fortan ...
Zoeys Welt ist nach dem Tod von Leander trist und grau. Damit sie wieder zu sich selbst findet, gönnt sie sich eine Auszeit auf Sylt. Dort angekommen, läuft ihr Künstlerin Marlene über den Weg und fortan ist Schluß mit grauen Gedanken, tristem Alltagsgrau und Trauer. Marlene hat nämlich die seltene Gabe, Konfetti in das Leben anderer zu streuen und bewegt Zoey dazu, ihr Leben zu überdenken.
"Konfetti im Winter" ist eine kleine Liebeserklärung an die wohl schönste Insel in der Nordsee und fasziniert mit dem unglaublichen Schauspiel von Eiskristallen auf dem Sandstrand, eiskaltem Wind draußen und wärmender Behaglichkeit drinnen.
Allen voran geht Künstlerin Marlene, die ein Herz aus Gold hat und für Trubel und ganz viel Farbe im Leben ihrer Freunde sorgt. Sie ist mir sofort ans Herz gewachsen und ich bin froh, dass ich Gelegenheit hatte, diese ungewöhnliche Frau kennenzulernen.
Die Handlung wird von der Autorin mit spielender Leichtigkeit erzählt, holt den Leser ab und lässt ihn Teil der munteren Inselclique werden, die sich da im Verlauf der Erzählung zusammenfindet. Es ist tatsächlich wie ein Treffen mit guten Freunden, denen man in guten und weniger guten Zeiten beisteht und unter die Arme greift. Ein Mut-mach-Roman für alle, die den Verlust eines geliebten Menschen betrauern und vor dem Schritt in ein neues, aufregendes Leben stehen. Man darf den Hunger auf das Leben nicht verlieren und diese Botschaft wird von Katharina Mosel sehr gut dem Leser vermittelt.
Leider kann mich Zoey nicht von sich überzeugen und das sollte sie doch als Schlüsselfigur in ihrer eigenen Geschichte. Sie wirkt, trotz ihrer 50 Lenze, naiv und weltfremd und ich frage mich, wie sie die letzten Jahre als Unternehmensberaterin überhaupt gemeistert hat, wenn sie noch nicht einmal für sich selbst sorgen kann.
Die Antipathie zieht sich leider wie ein roter Faden durch den Roman und trübt mir so den Lesegenuss, deswegen kann ich leider nur 3,5 Sternchen vergeben.