Cover-Bild Mädchen in Scherben
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 21.03.2018
  • ISBN: 9783733504151
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Kathleen Glasgow

Mädchen in Scherben

»Ein eindringliches, schönes und notwendiges Buch, das nachhallt, lange nachdem du die letzte Seite gelesen hast.« Nicola Yoon, #1 New York Times Bestsellerautor von »Everything, Everything«
Charlotte ist zerbrochen. Mit nur siebzehn Jahren hat sie mehr verloren, als die meisten Menschen im Leben. Mehr als ein Mensch ertragen kann. Aber sie hat gelernt, wie man vergisst. Wie man seinen Körper gefühllos gegen Schmerz macht. Jede neue Narbe macht Charlottes Herz ein wenig härter, doch irgendwann begreift sie, dass sie mehr ist, als die Summe ihrer Verluste – und beginnt zu kämpfen!

Die bewegende Geschichte einer jungen Frau, die stärker als ihr Schicksal ist

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Mädchen in Scherben

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Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, denn es gibt Dinge im Leben, die sind schwer zu begreifen. Manche Menschen brauchen körperlichen Schmerz, um den seelischen Balast los zu werden. Zumindest für den ...

Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, denn es gibt Dinge im Leben, die sind schwer zu begreifen. Manche Menschen brauchen körperlichen Schmerz, um den seelischen Balast los zu werden. Zumindest für den Moment. So ein Mensch ist Charlotte.

Das Buch beginnt schon recht düster und ich war erst etwas überrascht und wusste nicht genau, ob es das richtige für mich ist. Wir erfahren so einiges über Charlie und für mich war es schon sehr interessant das zu erfahren, aber irgendwie zog es sich auch klein wenig in die Länge, weil kaum Interaktion mit anderen vorhanden ist.

Als Charlie dann das Creeley Center verlassen muss beginnt eine neue Herausforderung für sie. Sie kann nicht zu ihrer Mutter und ist wieder auf sich allein gestellt. Jetzt gilt es nicht wieder in alte Muster zu verfallen. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn die Ausgangsposition nahezu wieder gleich ist. Doch dann trifft sie auf Johnny und der flirtet ganz ungehalten mit ihr. Charlie wünscht sich natürlich jemanden an ihrer Seite, doch ob Johnny da wirklich der richtige ist?

Kathleen Glasgow schreibt sehr intensiv. Die Gefühle, die in diesem Buch transportiert werden sind natürlich sehr düster, aber das muss ja auch so sein. Schließlich sind Charlies Gedanken sehr düster, denn ohne solche Gedanken benötigt man wohl kein solches Schmerzventil. Die Autorin konnte mich damit auf jeden Fall erreichen und ich mir ging Charlies Schicksal sehr nahe. Es ist wahrlich ein Buch, das einen zum Nachdenken anregt und einen auch mitten in die Seele trifft. Besonders gefallen hat mir, dass Charlie so selbstlos und anspruchslos ist. Sie zerfliesst weder im Selbstmitleid, noch erwartet sie sonderlich viel von anderen. Sie gibt sich mit dem Geringsten zufrieden und das hat mir wirklich imponiert.

FAZIT

„Mädchen in Scherben“ ist sehr düster und uns berührt einen ungemein. Charlotte ist eine fantastische Protagonistin und ich habe dieses Buch wirklich verschlungen. Auch wenn der Einstieg für mich wahrlich nicht leicht war und es zu Beginn ein paar Längen für mich gab, so konnte es mich letztendlich wirklich begeistern.

4 von 5 Punkten

Veröffentlicht am 07.04.2018

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Mädchen in Scherben ist mir schon vor Monaten begegnen, schon das Original fand ich sehr ansprechend und so habe ich mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass dieses übersetzt wird. Da ich gerne Jugendbücher ...

Mädchen in Scherben ist mir schon vor Monaten begegnen, schon das Original fand ich sehr ansprechend und so habe ich mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass dieses übersetzt wird. Da ich gerne Jugendbücher lese, die auch ernste Themen behandeln und Bücher in denen Selbstverletzendes Verhalten eine Rolle spielt, sind da rar gesät, was auch verständlich ist, da es ein schwieriges Thema ist.

Charlotte hatte wirklich kein einfaches Leben. Sie musste einiges durchmachen und dadurch hat das Buch gerade zu Beginn eine recht dunkle Atmosphäre. Auf die Handlung an sich, was so alles passiert, möchte ich gar nicht näher eingehen, da der Klappentext schön vage bleibt. Und ich dies hier auch gut fand, so weiß man als Leser nämlich selbst nicht so genau, wo Charlottes Weg hinführen wird. Doch wer nun Angst hat, das Buch könnte zu negativ werden, denn kann ich beruhigen.

Schon der Anfang des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Sätze sind eher abgehackt und kurz gehalten, was aber gut passt. Die Gefühle von Charlotte kommen sehr intensiv bei dem Leser an. Man lernt Charlotte kennen und bekommt immer wieder kurze Einblicke in ihre Vergangenheit. So intensiv und auch traurig dieser Teil war, so hat er mir doch am Besten gefallen. Nachdem für Charlotte ein neuer Abschnitt im Leben beginnt, ändert sich auch der Stil der Autorin, die Sätze werden runder. Diesen Abschnitt fand ich zwar auch sehr schön zu lesen, aber manchmal zog es sich etwas für mich. Ein paar Szenen wären hier für mich nicht nötig gewesen.

Mein großer Kritikpunkt ist das Ende, natürlich werde ich euch dieses nun nicht verraten, aber ganz allgemein war es mir zu unrealistisch, zu rosa im Vergleich zu dem Anfang und auch zu gewollt. Dies und wie sich ein Charakter verhalten hat, hat mir etwas sauer aufgestoßen beim Lesen. Davon abgesehen fand ich das Buch aber sehr gut. Ich denke, es ist einfach nicht leicht so ein Thema in ein Jugendbuch zu packen und dann auch noch eine realistische Storyline darum zu entwerfen, die den Leser aber nicht zu sehr bedrückt. Deswegen denke ich, es ist der Autorin hier doch recht gut gelungen.

Ich würde nicht emphelen das Buch in einer schlechten Phase zu lesen, da einzelne Szenen Triggern könnten.


Fazit:
Eine berührende Geschichte über ein zerbrochenes Mädchen.
Das Thema SVV in ein Jugendbuch zu packen ist sicherlich nicht leicht, besonders wenn die Geschichte nicht zu bedrückend werden soll. Dies ist der Autorin hier gut gelungen.
Nur mit dem doch etwas zu "rosa" gehalten Ende konnte ich mich nicht so anfreunden.

Veröffentlicht am 30.03.2018

Ein mutiges Buch, das ich nicht missen wollen würde

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Zitate:

"Alles ist hier zu still. Ich fahre mit einer Fingerspitze über die Wände. Stundenlang." Seite 14

"Ich wünschte, ich wäre diese Schildkröte, unter Wasser, still, keiner da." Seite 20

"Dann ...

Zitate:

"Alles ist hier zu still. Ich fahre mit einer Fingerspitze über die Wände. Stundenlang." Seite 14

"Ich wünschte, ich wäre diese Schildkröte, unter Wasser, still, keiner da." Seite 20

"Dann steige ich in die Dusche und knalle so lange mit der Stirn gegen die Wand, bis die Bienen alle tot sind." Seite 81


Meinung:

Weitestgehend nackt, blutend und völlig traumatisiert, wird ein Mädchen vor dem Krankenhaus gefunden. Sie spricht nicht, hat scheinbar versucht sich das Leben zu nehmen und auf Grund der schweren Narben, die sie trägt, liegt die Vermutung nahe, dass sie sich schon sehr lange selbst verletzt. Sie erwacht in der psychiatrischen Abteilung, wo ihr steiniger Versuch, zurück ins Leben zu gelangen, ihren Anfang nimmt.

Allem voran: es handelt sich bei Charlies Geschichte um ein sehr ernstes Thema, das sehr "unschöne" Details mit sich bringt. Dementsprechend hart sind manche Phasen und auch die gewählte Ausdrucksweise der Personen ist oftmals entsprechend derb und direkt. Das ist für mein Empfinden alles sehr authentisch und passt gut zusammen, es sollte einem vor dem Lesen jedoch klar sein. Wer mit Kraftausdrücken nicht so gut umgehen kann, wird vermutlich seine Probleme bekommen. Denn Charlie ist, im wahrsten Sinne des Wortes, "zersplittert". Wie sehr, erfährt man erst nach und nach, das gesamte Ausmaß ist schwer zu fassen und ließ mich beim Lesen mehrfach schlucken.
Ein toter Vater, eine gewalttätige Mutter, schwere Medikamente ab dem 8. Lebensjahr, ein Leben auf der Straße, usw., machen das Buch thematisch nicht gerade zu einer leichten Kost!
Zusätzliche Unterstützung erfährt dieses zersplitterte Bild auch durch den Schreibstil. Gerade in den Phasen, in denen es Charlie nicht so gut geht, sind die Kapitel und Sätze kurz, die Themen erscheinen oft einfach aus dem Zusammenhang gerissen - sie erzählt, was ihr gerade in den Sinn kommt. Mir kam es im Laufe des Buches so vor, als würde sich das an ihren aktuellen Gesundheitszustand anpassen, was manchmal gewöhnungsbedürftig ist, mir jedoch sehr gut gefallen hat.

Der Teil in der psychiatrischen Abteilung war sehr hart. Diese Gruppe destruktiver Mädchen, ihr Umgang miteinander in Kombination mit Charlies Empfinden, dass es ihr -trotz vielen Einschränkungen (keine gefährlichen Gegenstände usw.), Verboten und schlechtem Essen- in den letzten Jahren nie besser ging als dort, machen den Leser traurig und betroffen.
Das bessert sich auch durch die Umstände ihrer "Entlassung" nicht. Von da an ist ihr Leben ein ständiger Kampf, den wir schonungslos mitansehen müssen. Oftmals hat man das Gefühl, dass es einen Schritt vor und zwei zurück geht, denn die Gefahren, die einen ins Straucheln bringen können, sind natürlich mannigfaltig und nahezu immer präsent.
Hinzu kommt das tief verankerte Verlangen nach Zuneigung und Wärme, das bei einem verletzten Menschen oft noch ausgeprägter ist - vor allem wenn er der Meinung ist, dass man ihn nicht lieben könne. Und gerade hier wird die Geschichte auch gefährlich, da sie vermutlich die Meinungen der Leser spalten wird. Denn Charlie gerät natürlich ausgerechnet an eine andere destruktive Person...
Das Schlimme ist, als Leser -wie auch sie selbst- erkennt man die Gefahr dahinter natürlich sofort, aber gleichzeitig auch die Notwendigkeit dieser Person in Charlies Leben. Kathleen Glasgow hat es geschafft ihn so zu erschaffen, dass beim Lesen gleichzeitig alle Alarmglocken schrillen aber zeitgleich auch Sympathie für ihn geweckt wird und man sich ebenso Rettung für ihn wünscht.
Wäre ja zu einfach, wenn er ein Ekel wäre, oder?
Was ist "Liebe" in diesem Kontext? Hilfe oder der erste Weg zu endgültigen Selbstzerstörung? Und wer entscheidet das? Ihr seht, ist alles nicht so leicht...

"Mädchen in Scherben" ist für mich ein mutiges Buch, das mich sehr nachdenklich und betroffen gemacht hat. Die Art und Weise, wie Charlie oder auch die anderen Mädchen sich sehen, voller Selbsthass, Minderwertigkeitsgefühlen und Zweifel, lassen eine melancholische und traurige Geschichte entstehen, jedoch nicht ohne jegliche Hoffnungsschimmer. Jedoch muss ich auch gestehen, dass diese beklemmende Atmosphäre dazu geführt hat, dass ich mir den Mittelteil des Buches etwas knapper gewünscht hätte. Natürlich ist die Problematik von wegen Schritt nach Vorne und zwei zurück verständlich, jedoch für meinen Geschmack etwas zu ausladend. Hier ein bisschen straffer zu werden, hätte das Gesamtbild für meinen Geschmack runder gemacht.
Nichtsdestotrotz ein wichtiges Buch, das ich nicht missen wollen würde!

Veröffentlicht am 22.03.2018

Eine düstere und bewegende Geschichte

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Inhalt:

Charlie ist noch längst nicht geheilt, als sie das Creeley Center, eine Einrichtung für traumatisierte Jugendliche, verlassen muss. Voller Angst schaut sie einer unsicheren Zukunft entgegen. ...


Inhalt:

Charlie ist noch längst nicht geheilt, als sie das Creeley Center, eine Einrichtung für traumatisierte Jugendliche, verlassen muss. Voller Angst schaut sie einer unsicheren Zukunft entgegen. Zurück zu der Mutter, die nach dem Verlust des Vaters in eine schwere Depression verfallen ist und nicht selten die Hand gegen die eigene Tochter erhoben hat, kann sie nicht. Auch möchte sie nicht zurück auf die Straße oder gar erneut dem Mann begegnen, der sie zur Prostitution gezwungen hat.
Dankbar nimmt sie ein Angebot eines guten Freundes namens Mickey an, zeitweilig in dessen Wohnung zu ziehen. Diese ist weit genug von dem Ort entfernt, an dem Charlie so viel Schreckliches widerfahren ist.

Bald schon muss Charlie erneut kämpfen. Empathie und Mitleid scheinen außerhalb des Creeley Center verschwunden, jeder kümmert sich nur noch um sein eigenes Vorwärtskommen.
Mickey ist auf Tournee, die Vermieterin setzt Charlie ein Ultimatum: Zwei Wochen hat Charlie Zeit, um einen Job zu finden und sich eine eigene Wohnung zu suchen. Das Mädchen balanciert auf einem schmalen Grad, denn in ihrem Koffer befindet sich ihr Notfallset: Alles, was es braucht, um wieder rückfällig zu werden. Ein paar Scherben, um sich zu ritzen. Und dann trifft sie auf Johnny. Einen jungen Mann, der so unbeschwert mit jeder flirtet. Es ist ein wenig die Einsamkeit, zudem die Art, wie Johnny sie ansieht und wie er für sie eintritt, die Charlie dazu veranlasst, alle Warnungen zu ignorieren.



Schreibstil:

Mädchen in Scherben begann für mich mit einem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Der aufmerksame Leser muss sich auf die permanent düstere, bedrohliche Stimmung und die wenigen Gespräche zwischen den Figuren einlassen.
Über die Seiten hinweg erfährt der Leser mehr über die Protagonistin, die von der Straße kommt und im Gegensatz zu den anderen Patienten des Creeley Center, fast schon dankbar dafür ist, nun ein Dach über dem Kopf zu haben und nicht darüber nachdenken zu müssen, dass sie vielleicht Tage lang Hunger leiden oder sich gar ihr Essen aus Mülltonnen zusammensuchen muss.
Als Charlie erfährt, dass die Zahlungen für ihren Unterhalt in der psychiatrischen Einrichtung eingestellt wurden und dass sie nunmehr zu ihrer Mutter zurückkehren soll, gerät sie in Panik. Ihre Mutter wird sie nicht bei sich aufnehmen. Erneut wird sie ums Überleben kämpfen müssen.

Nach und nach gewann ich Zugang zu der Geschichte und zu Charlie. Mit dem Verlassen der Einrichtung beginnt ein neuer Kampf für das Mädchen. Denn der einzige Freund, den sie hier draußen hat, befindet sich auf einer Tournee und wirkt unerreichbar. An die beste Freundin bleiben lediglich noch ein paar Erinnerungen. Charlie, die in der Klinik „die stumme Sue“ genannt wurde, weil sie nicht in der Lage war, über ihre Erlebnisse und Gefühle zu sprechen und die weiterhin von ihren Traumata verfolgt wird, muss lernen, sich auf andere Menschen einzulassen. Sie muss lernen wieder zu sprechen. Auch möchte sie auf keinen Fall wieder rückfällig werden und zum Alkohol oder gar zu den Glasscherben greifen.

Als Charlie vor einem Café auf den smarten Johnny trifft, der mit seinem Lächeln und seinen Worten jeden sofort in den Bann zieht, ist es um Charlie geschehen. Johnny ist es, der zwar scharf die Luft einzieht, als er ihre Narben erblickt, der aber dennoch hinter ihr steht und ihr Schutzschild wird. Doch auch Johnny trägt eine düstere Vergangenheit mit sich. Die ersten Warnungen erreichen Charlie. Und so sehr Charlie auch weiß, dass sie auf die Worte der anderen und auf ihr Intuition hören sollte, so sehr sehnt sie sich jedoch auch nach jemanden an ihrer Seite.

Johnny sagt an einer Stelle zu Charlie: „Was ich an dir so gerne mag ist, dass du nur das forderst, was du wirklich brauchst“. Meines Erachtens trifft diese Aussage ins Schwarze. Charlie ist ein Charakter, der von seinem Umfeld nicht viel verlangt. Alles was sie möchte, ist ein Dach über dem Kopf, etwas zu Essen auf dem Tisch und vielleicht noch eine Person, die in der Lage ist, ihr Liebe zu schenken.

Für mich wirkte Charlies Geschichte einerseits sehr authentisch, andererseits horizonterweiternd - als Irrfahrt oder qualvoller Kampf ums Überleben.
Ich habe für dieses Mädchen gehofft und ich habe mich mit ihr über die kleinen Dinge des Lebens gefreut, die für die meisten von uns vermutlich selbstverständlich sind, die für Charlie jedoch alles bedeutet haben. Ich habe gehofft, dass sie irgendwann die Möglichkeit findet glücklich zu werden.



Fazit:

Mädchen in Scherben ist ein Roman der düsteren Sorte. Virtuos setzt Kathleen Glasgow authentische Vorgänge in äußerst intensive Szenen um. Bewegend, erschütternd, aber nie selbstbemitleidend kommt die Protagonistin Charlie daher. Mit dieser kämpft man als Leser einen Kampf ums Überleben, für eine bessere Zukunft und für ein wenig Liebe und Zuneigung.

Immer wieder fällt Charlie in ein düsteres Loch, nicht nur einmal droht sie am Leben zu zerbrechen. Ein kleiner Lichtblick hier und da ist es, der die Protagonstin und auch den Leser Hoffnung schöpfen lässt.

Die Frage bleibt, ob das Leben für Kinder wie Charlie ein Happy End parat hält.

Ich möchte diesen Roman an Leser empfehlen, die bereit sind, in die tendenziell misanthropische Geschichte eines Mädchens einzutauchen, in ein Dokument des Aufbruchs, oft aber auch in eine tour de force menschlicher Grausamkeiten.



Buchzitate:

Er zwinkert mir zu. „So werden Herzen gebrochen, weißt du – weil jemand falschen Versprechungen glaubt.“

Linus geht nach vorne, und nach wenigen Minuten höre ich das Schnarren von Kaffeebohnen, die gemahlen werden, dann beginnt die Luft üppig, beinahe süßlich zu duften, als frischer Kaffee aufgebrüht wird.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Eine Geschichte, die unter die Haut geht.

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Charlotte ist gerade erst 17 Jahre alt, doch ihr Leben ist ein reiner Scherbenhaufen, genauso wie sie selbst. Nachdem sie ihre beste Freundin verloren hat, ihr Zuhause aufgeben musste und ein kranken Leben ...

Charlotte ist gerade erst 17 Jahre alt, doch ihr Leben ist ein reiner Scherbenhaufen, genauso wie sie selbst. Nachdem sie ihre beste Freundin verloren hat, ihr Zuhause aufgeben musste und ein kranken Leben geführt hat, sucht sie immer mehr die Flucht und Kontrolle im Ritzen. Doch eines Tages geht es zu weit. Eines Tages gibt es fast kein zurück.
Als Charlotte in einer Psychiatrie langsam wieder auf die Beine kommt, ist es erst der Anfang. Denn der Weg der vor ihr liegt ist lang. Lang und verdammt schwer. Doch sie will nicht mehr das Mädchen in Scherben sein. Sie will kämpfen und leben.

Die amerikanische Autorin Kathleen Glasgow hat mit „Mädchen in Scherben“ ihren ersten Jugendroman verfasst. In diesem Werk lässt sie die junge Charlotte einen schweren Weg bestreiten und weckt durch ihre emotionalen Erlebnisse das Interesse des Lesers.

Charlotte ist die Hauptfigur und der Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Aus ihrer Sicht werden die Geschehnisse beschrieben, die regelrecht unter die Haut gehen.
Gerade zu Beginn ist vom Leser einiges an Geduld gefordert, denn genauso verwirrend wie Charlottes Gedanken, wird die Erzählung auch beschrieben. Alles ist ein wenig konfus, die Ereignisse aus Vergangenheit und Gegenwart brechen über ihr zusammen und sie muss erst einmal alles realisieren und katalogisieren. Doch nach und nach wird es verständlicher und logischer.
Charlotte ist zerbrochen und setzt sich langsam wieder zusammen. Dazu ist aber ein sehr anstrengender Weg notwendig, der hier ideal und authentisch beschrieben worden ist.

Die Handlung selbst ist hierbei gar nicht so wichtig, vielmehr sind es die vielen Kleinigkeiten, die Charlotte erlebt, die von Bedeutung sind. Die kleinen Treffen mit ihren Mitmenschen, die Freundschaften, die sie aufbaut und ihre mutigen Entscheidungen, die sie zu der Person formen, die sie letztendlich sein will. Ihr Schicksal ist von großer Bedeutung und bildet den roten Faden der Handlung.

Autorin Kathleen Glasgow hat die Fähigkeit, eine komplexe Geschichte mit vielen traumatischen Ereignissen lebendig und glaubwürdig erscheinen zu lassen. Dazu verwendet sie eine moderne und passende Ausdrucksweise, die für eine aufrichtige Kulisse sorgt. Alles hat Hand und Fuß und wirkt sehr gut recherchiert. Der Leser spürt, dass sich die Schriftstellerin viele Gedanken gemacht hat um ihrer Protagonistin ein Gesicht zu verleihen.

Eine Geschichte, die unter die Haut geht.

Mein persönliches Fazit:
Das ist in jedem Fall ein Werk, das mich noch lange beschäftigen wird, denn die Erlebnisse der jungen Charlie haben mich richtig ergriffen. Dennoch muss ich dem Werk einen Punkt abziehen, denn es viel mir nicht besonders leicht, einen guten Bezug zu der Protagonistin aufzubauen. Es viel mir auch sehr schwer, in die Handlung hineinzufinden, bis ich endlich einen leichten Lesefluss aufbauen konnte. Das hat mich zu Beginn schon ein wenig gebremst. Doch nach und nach hat mich die Erzählung immer mehr gefesselt, weshalb ich es zum Schluss kaum noch aus der Hand legen konnte. Charlie ist ein interessanter Charakter, die gezeigt hat, wie stark ein Mensch tatsächlich sein kann.
Ich bin in jedem Fall schon gespannt, welche Ideen die Autorin als nächstes aus dem Hut zaubern wird. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sternen.