Cover-Bild Die Insel der Zitronenblüten
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 19.03.2018
  • ISBN: 9783734104336
Cristina Campos

Die Insel der Zitronenblüten

Roman - Das Buch zum Film
Michaela Meßner (Übersetzer)

Eine kleine Bäckerei auf Mallorca, der Duft des Sommers und ein geheimnisvolles Erbe …

Als Marina von ihrem Erbe erfährt, ahnt sie nicht, dass es ihr ganzes Leben verändern wird. Vor langer Zeit verließ sie ihre Heimat Mallorca und brach den Kontakt zu ihrer Schwester Anna ab. Niemals mehr wollte sie zurückkehren. Doch jetzt wurde ihnen beiden die kleine Bäckerei in Valldemossa vermacht. Auf der Insel angekommen, kann Marina dem Duft von Zitronenbrot nicht widerstehen. Sie weiß, sie sollte das alte Anwesen einfach verkaufen, aber irgendetwas hält sie davon ab – ein Geheimnis, das nur darauf wartet, gelüftet zu werden ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2018

Wunderbare Geschichte mit Tiefgang und sommerlichem Flair

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Dieser Roman erzählt die Geschichte von zwei ungleichen Schwestern, einer Erbschaft und Geheimnissen.
Marina und Anna sind auf Mallorca geboren und aufgewachsen. Während Marina die Insel vor vielen Jahren ...

Dieser Roman erzählt die Geschichte von zwei ungleichen Schwestern, einer Erbschaft und Geheimnissen.
Marina und Anna sind auf Mallorca geboren und aufgewachsen. Während Marina die Insel vor vielen Jahren verlassen hat, studierte und Ärztin wurde, blieb Anna auf Mallorca, heiratete und bekam ihre Tochter Anita.
Zunächst lernen wir Marina und ihr aktuelles Leben näher kennen. Marina und ihr Freund Mathias, beide Ärzte, sind derzeit als Entwicklungshelfer für Ärzte ohne Grenzen in Äthiopien. Sie lieben das was sie tun sehr und sind mit vollem Einsatz und Herzblut dabei.
Als eine sehr junge Mutter die Geburt ihres Kindes nicht überlebt, kümmern sich Marina und Mathias liebevoll um das kleine Mädchen, das sie Naomi nennen.
Nach kurzer Zeit müssen sie das Baby, das besonders Marina sehr ins Herz geschlossen hat, in ein Waisenhaus geben und hoffen, dass es ein gutes Zuhause findet.
Marina verlässt Mathias und Äthiopien und fliegt nach Mallorca, da sie die Nachricht erhielt, dass sie gemeinsam mit ihrer Schwester eine kleine Bäckerei in Valldemossa geerbt hat.
Wer hat den Schwestern das Anwesen mit der Bäckerei vererbt und warum? Wie ist die Verbindung zu den beiden Schwestern? Und was wird geschehen, wenn sich die Schwestern nach vielen Jahren erstmals wiedersehen?

Mit Spannung habe ich Marina nach Mallorca begleitet.
Ich liebe diese Insel und war sehr oft dort, so dass ich mich besonders auf die Beschreibungen der Orte dort gefreut habe.
Die sind auch wirklich gelungen, bildhaft und anschaulich beschrieben und ich hatte förmlich die Düfte der Insel in der Nase und die vielen schönen Orte vor Augen.
Auch die Bewohner und das Leben in dem kleinen Ort Valldemossa in der Serra de Tramuntana sind sehr schön und authentisch beschrieben. Wir erhalten auch einen Einblick in die kleine Bäckerei und Rezepte zu den typischen Backwaren wie Brot und Zitronenkuchen, die dort hergestellt werden.
Das alles macht große Lust nach Mallorca zu reisen.

Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist das Geheimnis um die verstorbene Bäckerin und in welcher Beziehung sie zu den beiden Schwestern gestanden haben könnte, so dass sie ihnen ihr Anwesen vererbt hat. Aber es geschieht noch viel mehr in dieser tollen Geschichte.
Die Erbschaft führt nicht nur die beiden Schwestern nach vielen Jahren wieder zusammen, sondern wirkt sich auch auf ihr Leben aus.
Anna war ihr Leben lang nur Ehefrau von Armando und Mutter von Anita. Sie lebten im Wohlstand aber ob die Ehe glücklich war, bezweifle ich. Anna ordnet sich ihrem Mann unter und tut alles, um ihm zu gefallen. Mit der Tochter Anita, die mitten in der Pubertät steckt, kommen beide nicht gut zurecht. Armando zeigt leider auch wenig Interesse an seiner Tochter sondern hat nur seine Geschäfte und leider auch andere Frauen im Kopf. Er hat es mir leicht gemacht, ihn gar nicht zu mögen. Mir hat Anna leid getan, dass sie so wenig Selbstbewusstsein hat, sich ihm zu widersetzen. Auch Anita tat mir leid, denn offenbar versteht niemand ihre Bedürfnisse und Gefühle, so dass sie eigentlich nur weg möchte von Mallorca.
Marina, die ihre Nichte zuletzt als Kleinkind sah, geht unvoreingenommen auf Anita zu und kümmert sich um sie, was beiden gut tut.
Marina war mir am sympathischsten von allen, denn sie hat das Herz am rechten Fleck und ist aufgeschlossen allem und jedem gegenüber.

Die Erbschaft und besonders Marinas Recherchen sind sicher der rote Faden in der Geschichte. Aber es gibt auch eine Reihe Nebenschauplätze und Ereignisse, teilweise ausgelöst durch die Rückkehr Marinas nach Mallorca. Besonders Anna und Marina entwickeln und verändern sich und davon ist auch das Leben ihrer Liebsten betroffen.
Es ist einiges im Umbruch in der gesamten Familie und Marina ruht nicht eher, bis sie das Geheimnis gelüftet hat.
Im Prolog des Buches wird ein Ereignis geschildert, das einiges vorwegnimmt. Das hat mich zuerst ein bisschen enttäuscht, aber als ich dann gegen Ende las, wie gefühlvoll und liebevoll die Autorin den Kreis dazu schließt, war ich begeistert.
Man sollte sich also nicht „abschrecken“ lassen, wenn man den Prolog liest.

In einem schönen, ausdrucksvollen Schreibstil erzählt die Autorin hier eine Geschichte, die mit ihrer Themenvielfalt, facettenreichen, gut gezeichneten Figuren und einem besonders schönen Schauplatz punktet.
Die vielen Einblicke in die Arbeit bei Ärzte ohne Grenzen haben mich sehr beeindruckt und bewegt. Aber auch die Schicksale der Protagonisten haben mich nicht kalt gelassen und ich konnte mit ihnen mitfühlen.
Es war fesselnd zu erleben, wie diese unerwartete Erbschaft letztendlich das Leben von einigen Menschen verändert hat und vor allem, was sie alle daraus gemacht haben.
Da gab es einiges, das einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen und mich zum Nachdenken gebracht hat.
Insgesamt ist es eine wunderbare Geschichte mit Tiefgang, die dazu noch ein schönes sommerliches Flair ausstrahlt und die für mich ein Lesegenuss war!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 02.04.2018

Eine besondere Geschichte mit vielschichtigem Tiefgang

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"Die Insel der Zitronenblüten" ist ein ganz wunderbarer Roman, bei dem man hofft, das er nicht enden möge. Wir begleiten zwei Schwestern, die so völlig verschieden sind. Was steckt hinter dem Geheimnis ...

"Die Insel der Zitronenblüten" ist ein ganz wunderbarer Roman, bei dem man hofft, das er nicht enden möge. Wir begleiten zwei Schwestern, die so völlig verschieden sind. Was steckt hinter dem Geheimnis der Bäckerei? Wer war die Verstorbene?

Dieser Roman spielt im Hauptteil auf Mallorca, wir lernen jedoch Marina bei ihrem Einsatz für Ärzte ohne Grenzen in Äthiopien kennen. Betroffen liest man über ihren Kampf gegen Krankheiten, über Armut und die schwierige medizinische Versorgung in diesem Land. Marina begleitet eine Geburt, bei der die junge Mutter kurz nach der Entbindung verstirbt. Das Baby überlebt und Marina schliesst das kleine Wesen sofort in ihr Herz, übergibt sie an ein Waisenhaus und hofft auf eine erfolgreiche Adoptionsvermittlung.

Als sie die Nachricht des Erbes auf Mallorca erhält, fliegt sie in ihre Heimat. Ihr Freund Mathias bleibt als Helfer in Afrika zurück.

Gerade die Einblicke von Marinas und Mathias beruflichem Einsatz im Kampf gegen Seuchen und Krankheiten bei den Ärmsten der Armen haben mich sehr beeindruckt. Man merkt ihnen ihr enormes Engagement und ihr Herzblut für ihre Arbeit an und das macht sie sofort sympathisch. Ich war ergriffen von der geschilderten Geburt, aber auch dem verzweifelten Kampf gegen Ebola. Solche Schilderungen allein machen ein Buch unvergesslich.


Doch auch die anderen Charaktere und die Szenen auf Mallorca sorgen für unterhaltsame Lesezeit und nehmen den Leser mit zu den schönen Plätzen der Insel, aber auch in die Backstube, nebst einigen mallorquinischen Rezepten für Brot und Zitronenkuchen. Gemeinsam mit Marina erlebt man diese schönen Eindrücke und erkennt, wie sehr sie ihre Heimat vermisst hat. Allmählich kommt sie auch ihrer älteren Schwester Anna und Nichte Anita näher, während Schwager Armando ein fieser raffgieriger Charakter ist, den man von Anfang an nicht leiden kann. Entgegen Marinas eigenständiger Art ist Anna eher eine devote Frau, sie lässt sich von ihrem Mann bevormunden, nimmt seinetwegen eine Brusvergrößerung vor und ersetzt wahre Gefühle durch ein Leben in Luxus.


Anita ist ein junges Mädchen mit einer burschikosen, kräftigen Figur und wenig Selbstbewusstsein. Anna schickt Anita ohne deren Interesse zum Ballett. Das passt überhaupt nicht zu Anita und es wird sie auch nicht zu einem zarten Schwan werden lassen. Marina wendet sich dem Mädchen aufmerksam zu und geht auf ihre Gefühle und persönlichen Wünsche ein. Ein wichtiger Schritt für Marinas Entwicklung.

Das sorgsam gehütete Geheimnis um die Besitzerin der Bäckerei wird zu einem Hauptpfeiler des Buches, doch erst die kleinen Nebengeschichten geben dem Ganzen die entscheidenden Informationen und die entscheidende Würze für den Romanverlauf.


Auch wenn man zwischendurch glaubt, den roten Faden verloren zu haben, liest sich das Buch ganz wunderbar. Die Themenvielfalt ist eventuell etwas zu hoch angesetzt, bei einem Debüt entschuldige ich das aber gern.

Die Autorin bringt vielschichtige Themen in die Handlung ein und ihre Charaktere sind fesselnde Figuren mit besonderen Lebenswegen und auch die atmosphärischen Schauplätze bauen sich stimmig in die Handlung ein.


Mir hat nur die Idee mit Ursula und ihrem Roman nicht gefallen, es war im Grunde unwichtig, hier noch eine Geschichte aufzumachen.



Eine besondere Geschichte mit vielschichtigem Tiefgang, interessanten Charakteren und tollen Schauplätzen, die man sich gut vorstellen kann und die noch nachhallt.

Veröffentlicht am 01.10.2020

Ein schönes Buch über Mallorca

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Der Schreibstil ist einfach und gut verständlich.

Die Schwestern Anna und Marina könnten unterschiedlicher nicht sein.

Anna lebt mit ihrem reichen Mann in Saus und Braus auf Mallorca. Ihre Gedanken ...

Der Schreibstil ist einfach und gut verständlich.

Die Schwestern Anna und Marina könnten unterschiedlicher nicht sein.

Anna lebt mit ihrem reichen Mann in Saus und Braus auf Mallorca. Ihre Gedanken kreisen um das nächste Lifting, angesagte Mode, die nächste Party und die Freundinnen aus dem Segelclub. Ihre Tochter Anita passt so gar nicht zu ihrer Mutter. Sie interessiert sich sehr wenig für die Themen ihrer Mutter, worunter auch die Beziehung der beiden etwas leidet.

Marina ist als Ärztin bei Hilfsorganisationen in aller Herren Länder unterwegs. Dies ,acht sie schon einige Jahre, was ihr leicht fällt, da auch ihr Partner mit ihr gemeinsam tätig ist.

Auf Grund eines Streits von Marina mit dem Mann von Anna haben die beiden Schwestern seit 14 Jahren keinen Kontakt mehr. Ein gemeinsames Erbe von einer Frau die beide nicht kennen bringt die Schwestern in Mallorca wieder zusammen.

Beide beginnen über ihr Leben nachzudenken und fragen sich teilweise, ob das das Leben ist, das sie möchten.

Eine wunderbare Geschichte, die einem sehr zum Nachdenken über das eigene Leben bringt.

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Veröffentlicht am 20.10.2019

Eine schöne, traurige, Geschichte

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Hier muss ich sagen viel es mir sehr schwer eine Inhaltsangabe zu verfassen, der Klappentext verrät schon genug über die Geschichte. Ich hätte es vielleicht einfach nur nochmal anders geschrieben. Dies ...

Hier muss ich sagen viel es mir sehr schwer eine Inhaltsangabe zu verfassen, der Klappentext verrät schon genug über die Geschichte. Ich hätte es vielleicht einfach nur nochmal anders geschrieben. Dies wollte ich euch dann doch ersparen. Bringt ja auch nichts euch dasselbe nochmal in anderen Worten zu schrieben. Ich muss gestehen das mir der Anfang bei diesem Buch wirklich sehr schwergefallen ist, es war ein holpriger Einstig ins Buch. Es war am Anfang wirklich viel zu verarbeiten und zu sortieren für sich selber. Doch der Schreibstil der Autorin hilft einem sehr gut durch den Wirrwarr und so kommt man dann doch noch sehr gut in die Geschichte rein. Der Schriebstil der Autorin ist flüssig. Leider wird sie manchmal doch etwas ausschweifend und umschriebt ein paar Sachen zu stark. Das sind aber nur ein paar Stellen und deswegen ist es nicht ganz so schlimm. Was mir aber sehr gut gefallen hat ist das die Autorin die Charaktere so wunderbar beschreibt in dieser sehr vielschichtigen Geschichte. Handlung und Charaktere passen sehr gut in die Geschichte und ich finde da hat die Autorin sich wirklich viel Mühe gegeben. Ich denke wäre mir der Einstig noch besser gelungen dann wurde mir das Buch besser gefallen. So kann ich sagen das die Geschichte ok ist, die Charaktere gut dazu passen und die Handlung gut überlegt war.

Veröffentlicht am 13.08.2018

Überraschend vielschichtiger Roman über zwei Schwestern und ihre unterschiedlichen Leben - sehr atmosphärisch auf Mallorca

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Marina arbeitet als Ärztin ohne Grenzen und ist gerade in Äthiopien, als sie erfährt, dass sie zusammen mit ihrer Schwester Anna ein Anwesen auf Mallorca - eine Mühle mit Bäckerei - geerbt hat. Sie selbst ...

Marina arbeitet als Ärztin ohne Grenzen und ist gerade in Äthiopien, als sie erfährt, dass sie zusammen mit ihrer Schwester Anna ein Anwesen auf Mallorca - eine Mühle mit Bäckerei - geerbt hat. Sie selbst hat Mallorca vor vierzehn Jahren endgültig den Rücken gekehrt, nachdem es mit ihrem Schwager zu einem Eklat gekommen war. Nun reist sie zurück in ihre Heimat, um das Erbe abzuwickeln und trifft nach der langen Zeit zum ersten Mal wieder auf den verbliebenen Teil ihrer Familie.

Weder Anna noch sie wissen, warum die fremde Frau ihr gesamtes Hab und Gut an sie vererbt hat. Im Grundbuchauszug ist nur ersichtlich, dass ihrer Großmutter bis zu ihrem Tod 10 % des Anwesens in Valldemossa gehört hatten.

Anna und ihr Ehemann Armando stehen nach einer Fehlinvestition in Panama vor dem Ruin und sind auf den Verkauf der Immobilie angewiesen. Vor Ort verschiebt Marina die Entscheidung und verweigert ihre Zustimmung, da sie zunächst herausfinden möchte, wer María Dolores Molí Carmona, die rassige Lola, war und in welchem Verhältnis sie zu ihnen gestanden haben könnte. Zusammen mit Lolas Freundin Catalina nimmt sie die Bäckerei wieder in Betrieb und backt die traditionellen mallorquinischen Rezepte, die sie noch von ihrer Großmutter kennt.

Marina versucht dem Geheimnis des Erbes auf die Spur zu kommen, auch wenn - oder gerade weil - Catalina sie bittet, die Vergangenheit und Lola in Frieden ruhen zu lassen und reflektiert dabei ihr eigenes Leben, ihre Tätigkeit als Ärztin ohne Grenzen und ihre Beziehung zu Mathias, der gerade als Entwicklungshelfer auf Haiti ist.


Anders als Cover und Titel suggerieren, ist "Die Insel der Zitronenblüten" kein unbeschwerter Sommerroman, sondern ein vielschichtiger Roman über zwei Schwestern, die sich neu kennenlernen und mit 46 bzw. 49 Jahren ihrem Leben eine andere Richtung geben.


Marina und Anna sind völlig unterschiedliche Frauen. Die jüngere Marina ist tougher, intelligenter und hat ihr Leben bisher ganz ihrer Tätigkeit als Ärztin ohne Grenzen gewidmet. Sie ist nie sesshaft geworden, hat sich enger an einen Ort oder einen Mann binden können, auch wenn es schon Überlegungen gegeben hatte, zusammen mit Mathias eine Penthouse Wohnung in Berlin-Prenzlauer Berg zu kaufen.

Anna ist dagegen eine oberflächlichere Person, für die Luxus und das Wahren des äußeren Scheins wichtig sind. Ihre erste, wahre Liebe Antonio hat sie ziehen lassen und stattdessen später den raffgierigen Spekulanten Armando geheiratet, mit dem sie eine 14-jährige Tochter hat, die nicht ihren Vorstellungen eines weiblichen Mädchens entspricht.


Der Roman behandelt neben der Beziehung der Schwester und dem Erbe noch weitere Themen wie die Armut in Entwicklungsländern, die Situation von Waisenkindern, das Leben von Hausangestellten fernab ihrer Heimat, Schwierigkeiten einer Auslandsadoption, Krankheit und Tod, aber auch das überschaubare Leben auf einer Insel, bei dem jede Abweichung von der Norm sofort auffällt sowie Rezepte und das traditionelle Bäckerhandwerk - so viele Themen, dass es schwierig wird, einen roten Faden zu erkennen, denn das Geheimnis um das Erbe tritt damit in den Hintergrund.



Der Roman ist überraschend tiefgängig und hat mich auch aufgrund der anschaulichen Beschreibung der balearischen Insel, so dass man sich selbst wünscht, auf Mallorca zu sein, gut unterhalten. Die Zweifel der Charaktere an ihren Lebenswegen und die Schwierigkeit jedes einzelnen, seinen Platz im Leben zu finden, sind nachvollziehbar beschrieben. Es ist nicht vorhersehbar, wie sich Anna und Marina entscheiden werden, sei es in Bezug auf die Beziehungen zu ihren Partnern oder in Bezug auf das Erbe. Spannung wird durch die Neugier darauf aufrechterhalten, wer die Bäckerin Lola eigentlich war und weshalb sie ausgerechnet den ungleichen Schwestern ihr Millionenvermögen vermacht hat. Durch die persönlichen Schicksale von Anna und Marina sorgt die Autorin zusätzlich für Dramatik.