Von Selbstzweifeln und dem großen Auftritt
„Langsam breitet sich ein zufriedenes Lächeln über meinem Gesicht aus. ‚Nein‘, sage ich. ‚Dieser kleine süße Moppel ist eine Schönheitskönigin.‘ “
Willowdean ist 16 und übergewichtig. Normalerweise ist ...
„Langsam breitet sich ein zufriedenes Lächeln über meinem Gesicht aus. ‚Nein‘, sage ich. ‚Dieser kleine süße Moppel ist eine Schönheitskönigin.‘ “
Willowdean ist 16 und übergewichtig. Normalerweise ist sie schlagfertig und lässt sich von Kommentaren anderer nicht runterziehen. Als sie sich jedoch in ihren Kollegen Bo verliebt und sich entschließt, beim jährlichen Schönheitswettbewerb ihrer Stadt anzutreten, gerät ihr Leben komplett aus den Fugen. Jetzt muss Willowdean erkennen, wer ihre Freunde sind und dass sie es selbst in der Hand hat, ihr Leben zu leben.
Willowdean ist toll. Ja, sie ist ein Teenager und sprunghaft in ihren Ansichten, sie glaubt, dass sich die Welt nur um sie dreht, sie stößt ständig Leute vor den Kopf, weil sie eine andere Meinung hat, aber sie ist auch stark und geht ihren Weg. Das Leben mit ihrer alleinerziehenden Mutter, die als Vorsitzende des Schönheitswettbewerbs fungiert, ist nicht einfach. Als Will sich in Bo verliebt und er scheinbar ihre Gefühle erwidert, wird es richtig schwer für Will, denn sie kann nicht glauben, dass ein so gutaussehender Typ wie Bo es wirklich ernst mit ihr meint. Und was sollen all die anderen Kids an ihrer Schule sagen, wenn sie mit Bo zusammen ist? Will muss erst erkennen, dass sie nur glücklich werden kann, wenn sie selbst sich und ihr Leben akzeptiert. Auch die Beziehung zu ihrer besten Freundin Ellen leidet unter Wills Verhalten.
Insgesamt zeigt der Roman aber auf, wie wichtig es ist, sich selbst zu akzeptieren. Auch mal Dinge zu tun, die andere einem nicht zutrauen. Als Will und ein paar andere Mädchen, die nicht gerade zu den Schönheiten an ihrer Schule zählen, sich für den Contest anmelden, habe ich mich total gefreut. Die Mädchen sind aber auch alle auf ihre eigene Art toll, wie sie sich nicht entmutigen lassen. Will muss viel lernen, bis sie an diesem Punkt ankommt, aber es gelingt der Autorin, sie einige Entwicklungen durchmachen zu lassen, bis sie sich am Schluss mit sich selbst anfreundet.
Die Geschichte ist toll, weil sie aufzeigt, dass es egal ist, ob man dick oder dünn ist, ob man einen Makel hat, auf dem andere rumhacken. Wenn man zu sich selbst steht und sich nicht beirren lässt, kann man seinen Platz im Leben behaupten und glücklich sein.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ein Jugendbuch, das aber auch sehr viel Aufschlussreiches für jeden anderen Leser – egal welchen Alters – bereithält. Daumen hoch für Willowdean und ihre Chaosfreundinnen!
„Ich glaube, manchmal besteht die Vollkommenheit, die wir an anderen sehen, in Wahrheit aus vielen kleinen Unvollkommenheiten, weil an manchen Tagen das verdammte Kleid einfach nicht zugehen will.“