Profilbild von Areti

Areti

Lesejury Star
offline

Areti ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Areti über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Buch enttäuschend, Film hervorragend

Tanzende Araber
0

Inhalt (laut Klappentext):
Ein palästinensischer Israeli, wird in ein jüdisches Internat gesteckt. Als hochbegabter Schüler hat er den begehrten Platz erhalten und sitzt nun als einziger Araber in einer ...

Inhalt (laut Klappentext):
Ein palästinensischer Israeli, wird in ein jüdisches Internat gesteckt. Als hochbegabter Schüler hat er den begehrten Platz erhalten und sitzt nun als einziger Araber in einer Klasse mit jüdischen Kindern. Er flüchtet sich hinter eine Vielzahl von Masken und muss doch verzweifeln an dem unauflösbaren Konflikt der Identitätsfindung – weder in der arabischen noch in der jüdischen Welt findet er eine innere Heimat.

Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Lese- und Kinorunde gelesen, bei der ich mir allerdings den Film „Mein Herz tanzt“ zuerst angeschaut habe. Dies war vielleicht ein Fehler, denn nach dem berauschenden und wirklich guten Film konnte mich das Buch eher weniger überzeugen.

Der Protagonist des Buches ist namenslos, was mich zwar zunächst ein wenig irritiert hat, aber eigentlich sehr sinnvoll ist: Denn so kann seine Geschichte auf jeden arabischen Jungen aus dieser Gegend bezogen werden.
Zunächst beginnt das Buch noch relativ interessant. Der Protagonist erzählt von seinen Großeltern, seinem Vater und den Konflikten, die zu seiner Zeit zwischen Juden und Arabern herrschen, sodass man sein Umfeld gut kennenlernt, was auch nötig ist, um zu verstehen, was in ihm vorgeht.
Es scheint ein Lichtblick in seinem Leben zu sein, dass er als einziger Araber an ein jüdisches Internat darf – eine einmalige Chance. Dort lernt er auch seine erste große Liebe, eine Jüdin, kennen und erlebt wie schwierig es eigentlich ist, diese Liebe in seiner Situation aufrecht zu erhalten.
Der Junge bemüht sich immer, nicht als Araber aufzufallen und will sich möglichst weit dem jüdischen Leben anpassen.
Doch schon früh fällt er in Depressionen. Von da an hat das Buch einen deprimierenden Grundton.
Alles geht schief, er lässt sich hängen und fasst auch keinen Mut mehr, etwas an seiner Situation zu ändern.
Der Schluss des Buches spannt zwar einen Bogen zum Anfang, aber hat mir dennoch überhaupt nicht gefallen.

Buch und Film haben bis auf wenige Szenen nicht viel gemeinsam. Im Film kommt noch eine Freundschaft zwischen dem arabischen Protagonisten und einem jüdischen Jungen hinzu, von der der Film sehr geprägt ist. Hier sind die Konflikte und Unterschiede zwischen Arabern und Juden witzig und zum Teil sarkastisch verpackt. Man kann viel besser mit dem Jungen mitfühlen und es ist nicht so deprimierend wie das Buch. „Mein Herz tanzt“ ist ein wirklich schöner, witziger, aber zugleich auch trauriger Film voller Gefühle, der zum Nachdenken anregt.

Fazit:
Das Buch „Tanzende Araber“ würde ich eher nicht empfehlen, dagegen kann ich den Film dazu „Mein Herz tanzt“ jedem ans Herz legen. Das Buch allein bekommt von mir nur 2-3 Sterne, der Film hingegen würde 5 bekommen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine eigentlich interessante Geschichte, die aber ausbaufähig gewesen wäre

Totgetanzt
0

Inhalt:
In Düsseldorf wird eine Leiche gefunden. Es handelt sich hierbei um eine zierliche junge Frau, die mit einem Tellertutu und Ballettschuhen bekleidet ist. Während Hauptkommissar Clemens von Bühlow, ...

Inhalt:
In Düsseldorf wird eine Leiche gefunden. Es handelt sich hierbei um eine zierliche junge Frau, die mit einem Tellertutu und Ballettschuhen bekleidet ist. Während Hauptkommissar Clemens von Bühlow, seine Kollegin Maria Esser und das Team der beiden sich auf die Spuren des Täters macht, taucht auch schon eine weitere Leiche auf. Auch diese wurde mit einem Tellertutu und Ballettschuhen in Szene gesetzt. Zudem wurde beiden Opfern eine Eisblume tätowiert.
Doch was soll diese ganze Aufmachung? Können die Kommissare dem Täter auf die Schliche kommen und weitere Morde verhindern?

Meine Meinung:
Die Idee für dieses Buch gefiel mir sehr gut: ein Serienmörder, der seine Opfer wie Tänzerinnen in Szene setzt. Allerdings wäre es meiner Ansicht nach ausbaufähig gewesen.
Der Schreibstil ist gut und flüssig lesbar.
Das Team der Ermittler gefiel mir an sich auch recht gut. Sie waren ein gut aufeinander eingespieltes Team, das sich gegenseitig ergänzt hat. Sie wirkten recht kompetent und es war interessant zu erfahren, wie sie bei so einem Fall ermitteln. Klasse!
Allerdings konnte ich mich jedoch in keinen von ihnen so richtig hinein versetzen, was dazu führte, dass ich hier nicht wirklich mit fiebern konnte und nur etwa die letzten 50 Seiten richtig spannend für mich waren.
Ein Großteil des Buches beschäftigt sich mit den Essgewohnheiten des Hauptkommissars Clemens. Ich koche und esse zwar auch liebend gerne, aber so oft davon in einem Krimi zu lesen, war für mich etwas fehl am Platz. Vor allem, wenn während des Essens über den Fall und Leichen geredet wird. Da muss man ja ganz schön abgebrüht sein.
Ich hätte mir gewünscht, mehr von den Persönlichkeiten der Ermittler zu erfahren und nicht nur, was sie essen. Schade.
Zudem wäre es schön gewesen, mehr über die Psyche und Gründe des Täters zu erfahren oder vielleicht auch Auszüge daraus, wie die Opfer bei ihm waren, was in ihnen vorging und so weiter.
Das Ende kam mir dann viel zu abrupt und schnell.

Fazit:
Dieses Buch würde ich denjenigen empfehlen, die es vor allem spannend finden, wie Ermittler arbeiten. Wer aber in einem Krimi viel zu der Psyche des Täters oder viel über die Opfer erfahren möchte, wird hier nicht allzu viel dazu lesen können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat die Erwartungen leider nicht erfüllt

Engelskalt
1

Inhalt (laut Klappentext):
Ein totes Mädchen, das engelsgleich an einem Baum hängt - um den Hals ein Schild: Ich reise allein. Doch allein wird es nicht bleiben...

Die Spannungssensation aus Norwegen!

Ein ...

Inhalt (laut Klappentext):
Ein totes Mädchen, das engelsgleich an einem Baum hängt - um den Hals ein Schild: Ich reise allein. Doch allein wird es nicht bleiben...

Die Spannungssensation aus Norwegen!

Ein Spaziergänger findet im norwegischen Wald ein totes Mädchen, das mit einem Springseil an einem Baum aufgehängt wurde und ein Schild um den Hals trägt: Ich reise allein. Kommissar Holger Munch beschließt, sich der Hilfe seiner Kollegin Mia Krüger zu versichern, deren Spürsinn unschlagbar ist. Er reist auf die Insel Hitra, um sie abzuholen. Was Munch nicht weiß: Mia hat sich dorthin zurückgezogen, um sich umzubringen. Doch als sie die Bilder des toten Mädchens sieht, entdeckt sie ein Detail, das bisher übersehen wurde und das darauf schließen lässt, dass es nicht bei dem einen Opfer bleiben wird ...

Meine Meinung:
Der Klappentext und das Cover, mit der roten Schrift aus hervorgehobenen Stickereien, haben mich sehr neugierig auf das Buch gemacht und große Erwartungen in mir hervorgerufen. Leider wurden diese nicht erfüllt. Spannungssensation? Wohl eher nicht.
Lediglich zum Ende hin wurde es spannend und fesselnd.

Der Schreibstil war anfangs recht gewöhnungsbedürftig mit seinen vielen und kurzen manchmal abgehackten Sätzen, wurde mit der Zeit aber recht angenehm und hat dazu geführt, dass ich das Buch schnell lesen konnte. Enttäuschend sind aber ein offenbar schlechtes Lektorat und viele Übersetzungsfehler.

Die Handlung wird auf vielen verschiedenen Erzählsträngen eingeführt und nach und nach wird damit ein Netz gewoben, das alles zusammen führt. Allerdings war hier sehr vieles schon vorhersehbar. Schade!

Trotz einer Vielzahl an eingeführten Personen, verlor ich nicht den Überblick und hatte immer alle im Hinterkopf. Das Ermittler-Team ist eine bunte Mischung aus Personen, die alle in einem anderen Gebiet ihre guten Fähigkeiten haben und sich bestens ergänzen. Die verschiedenen Charaktere wurden gut ausgearbeitet und konnten somit einige Sympathien erlangen.

Mein Fazit:
Die Geschichte an sich ist eigentlich gut, aber für einen Thriller war hier vieles zu vorhersehbar, auch wenn das Ende noch einmal einiges heraus gerissen hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessante Geschichte, die aber ausbaufähig gewesen wäre

Eine liberale Versuchung
0

„Eine liberale Versuchung“ von Delilah J ist ein kurzes Buch über eine „zusammengewürfelte“ Familie, in der es Lügen, Intrigen und eine Affäre gibt.

Inhalt (laut Klappentext):
Ironisch, politisch, provokativ!
Sechs ...

„Eine liberale Versuchung“ von Delilah J ist ein kurzes Buch über eine „zusammengewürfelte“ Familie, in der es Lügen, Intrigen und eine Affäre gibt.

Inhalt (laut Klappentext):
Ironisch, politisch, provokativ!
Sechs Tage auf dem schottischen Landsitz mit Freunden malen das perfekt anmutende Bild einer Familie der gehobenen englischen Gesellschaft und erlauben einen tiefen Blick hinter die Kulissen.
Eddie, ein zwölfjähriger Junge aus San Francisco, lebt mit seinem Vater Edward in London. Dort hat Edward D. Wilton IV seine Verlobte Edwina kennengelernt, die darauf aus ist, ihn nun schnellstmöglich zu heiraten. Sie ist frisch geschieden von ihrem Ex-Ehemann Victor, einem schottischen Unternehmer und Lobbyisten der Liberalen Partei in England. Edward, ein sehr wohlhabender mächtiger amerikanischer Geschäftsmann, hat sich das alleinige Sorgerecht für den Sohn Eddie erschlichen und sieht nun in Edwina eine engagierte Nanny für seinen Spross. Der leidet schrecklich unter dem strengen Regime der neuen Stiefmutter, dem er Tag für Tag ausgeliefert ist.
Im feinen Londoner Stadtteil Knightsbridge, im Queen's Club, dem Privatinternat und auf dem Landsitz in Schottland, muss er sich Edwinas versnobtem Protokoll beugen. Restlos ausgeliefert vermisst er seine Mutter, die als medikamentenabhängige Alkoholikerin in San Francisco lebt und die er nur selten sehen darf.
Jeder der Erwachsenen hat ein fatales Geheimnis vor dem anderen zu verbergen: Intrigen, Affären und ein Mordversuch ...

Meine Meinung zu dem Buch:
Die Geschichte ist recht interessant und wird jeweils abwechselnd in den Kapiteln aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt: aus der von Eddie, seinem Vater Edward D. Wilton IV, der zukünftigen Stiefmutter Edwina und seiner leiblichen Mutter Mary Grace.
Anfangs war es ziemlich schwierig, in die Geschichte herein zu kommen, da mit einem Mal sehr viele Personen erwähnt werden und man gar nicht weiß, wer dort mit wem nun wie zusammenhängt, sodass es zunächst wirklich SEHR verwirrend ist.
Allerdings legt sich das nach einigen Kapiteln und durch die Geschichte erfährt man dann, wer die einzelnen Personen überhaupt sind.
Für mich persönlich war das Buch leider viel zu kurz: Insgesamt sind es nur 140 Seiten, die sich durch den Schreibstil sehr schnell innerhalb kürzester Zeit lesen lassen. Ich habe nicht einmal einen halben Tag gebraucht, um das Buch durchzulesen.
Daher find ich es ein bisschen schade. Denn die Geschichte hatte eigentlich gutes Potential und wäre ausbaufähig gewesen.

Veröffentlicht am 29.04.2024

Schöne Idee, aber sehr langatmig und fehlerhaft

Die Alchemie der Magie
0

Inhalt:
Der junge Dieb Merlin gerät an Bord des Luftschiffes des Prinzen Arthur Pendragon von Camelot und wird in Machenschaften nie geahnter Größe verwickelt. Um Druide zu werden, muss er nicht nur seine ...

Inhalt:
Der junge Dieb Merlin gerät an Bord des Luftschiffes des Prinzen Arthur Pendragon von Camelot und wird in Machenschaften nie geahnter Größe verwickelt. Um Druide zu werden, muss er nicht nur seine Vergangenheit ablegen, sondern sich auch mit dem arroganten Prinzen versöhnen, dessen Schicksal der Legende nach doch so eng mit dem seinen verwoben ist.

Hier treffen Gegensätze und Genres zusammen - Klassisches Mantel und Degen-Abenteuer auf ein Steampunk-Luftschiff mit philosophischem Tiefgang, ein bisschen Fantasy, Science-Fiction, feministische und queere Elemente bilden die Grundbausteine dieser spritzigen, neuen Rezeptur der Artussage.

Meine Meinung:
"Die Alchemie der Magie. Der Prinz und der Dieb" von Tabatha Portejoie ist ein Buch mit einer interessanten Grundidee, das viele Themen vereint und an sich viel Potenzial hat; allerdings konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen, denn es ist zum Teil sehr langatmig und fehlerhaft.

Zunächst einmal das Positive:
Das Cover passt einfach perfekt zum Inhalt der Geschichte. Man sieht das fliegenede Luftschiff sehr detailreich. Das macht Lust auf das Buch und bringt einen in die richtige Stimmung.
Zu Beginn der Kapitel ist jeweils eine Illustration. Auch diese lässt auf den folgenden Inhalt schließen und ist jeweils sehr schön gestaltet.

Die Grundidee der Geschichte, dass die Artussage neu erzählt wird, man sich viel auf dem Luftschiff befindet und die Figuren kennenlernt, ist auch gut und spannend.

Es werden auch viele philosophische Themen angesprochen, die mit Diskussionen in die Geschehnisse eingebaut werden.

Was mich allerdings nicht überzeugen konnte:
Diese philosophischen Themen nehmen leider die Überhand. Generell beschäftige ich mich gerne mit Platon, Sokrates und dergleichen, aber mir wurde es in dieser Geschichte einfach viel zu viel. Ich hatte dadurch das Gefühl, dass die eigentliche Handlung und Merlins Entwicklung zu kurz kommen. Natürlich machen auch diese Gespräche Merlins Entwicklungen aus, allerdings wurde es zum Teil einfach zu ausführlich beschrieben.

Als zu ausführlich habe ich auch etliche Beschreibungen in dem Buch empfunden. Das Luftschiff, manche Tätigkeiten oder Ereignisse wurden bis ins kleinste Detail dargestellt. Das war mir persönlich viel zu langatmig. Die eigentliche Handlung hätte man vermutlich von 450 auf 250-300 Seiten herunterkürzen können. Wer es aber besonders detailliert mag, der kommt hier voll auf seine Kosten.

Auch die Kapitellänge von 30 bis zum Teil sogar 50 Seiten (und das bei nicht allzu großer Schrift) habe ich als deutlich zu lang empfunden.

Es kommen so viele Personen vor, dass ich mir ein Personenverzeichnis gewünscht hätte. Gerade am Anfang und wenn dann alle Ritter auf dem Schiff in einem rasanten Tempo hintereinander aufkommen, wobei natürlich teilweise sehr seltene Namen vorkommen, die nicht gerade einprägsam sind, verliert man schnell den Überblick.

Manche Handlungen und Reaktionen der Figuren habe ich nicht immer als nachvollziehbar und schlüssig empfunden. So herrschte überwiegend eine große Distanz zu den Figuren und der Geschichte. Ich konnte keine Verbundenheit aufbauen und nich wirklich mit ihnen mitfiebern.

Auch der Schreibstil ist zum Teil sehr komplex und ausführlich. Es ist definitiv kein Buch, das man einfach so nebenbei lesen kann. Leider habe ich das Lesen daher als recht anstrengend und ermüdend empfunden.
Ein Lektorat oder zumindest ein Korrektorat wäre hier angebracht gewesen. Ich habe etliche Fehler entdeckt, obwohl ich nicht explizit darauf geachtet habe und irgendwann sogar versucht habe, darüber hinweg zu lesen.

Insgesamt war es mir persönlich zu wenig Handlung und zu viel philosophische Diskussion. Ich werde die Reihe daher nicht weiterlesen.

Fazit:
Mich persönlich konnte das Buch leider nicht überzeugen, da es trotz der guten Grundidee einfach nicht wirklich voranging und zu viele Fehler darin waren, die sich durch ein Korrektorat sicher hätten vermeiden lassen können.
Wer allerdings sehr detailreiche Schilderungen mag, kein Problem mit langen Kapiteln und seitenlangem philosophischen Diskurs hat und dem es auch nicht wichtig ist, dass die Handlung flott vorangeht, für den könnte dieser Reihenauftakt genau das Richtige sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere