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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2018

Schöner Sommerroman mit Familiengeheimnis

Der Sommer der blauen Nächte
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Jules Mutter Marie ist gerade gestorben und nun kümmern Jule und ihr Bruder Thomas sich um Maries Nachlass. Dabei entdeckt Jule Fotos mit einem fremden Mann. Ausgerechnet an ihrem Geheimstrand, den Jule, ...

Jules Mutter Marie ist gerade gestorben und nun kümmern Jule und ihr Bruder Thomas sich um Maries Nachlass. Dabei entdeckt Jule Fotos mit einem fremden Mann. Ausgerechnet an ihrem Geheimstrand, den Jule, Thomas und ihre Mutter vor vielen Jahren mal besucht haben. Jule möchte mehr über diesen Mann erfahren und ihre Mutter besser verstehen. Denn mit der Zeit scheint diese für Jule immer fremder gewesen zu sein. Jule begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit ihrer Mutter.

Der Roman liest sich schnell weg, was bei sommerlicher Hitze sehr gut ist. Allerdings lohnt es sich auch, ihn bei Regenwetter zu lesen, denn der Roman löst Kopfkino aus und man befindet sich gemeinsam mit Jule in Italien. Auch durch Maries Bilder wird ein sommerliches Gefühl ausgelöst. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Erzählt wird alles recht bildlich, wodurch das oben genannte Kopfkino entsteht. Die Charaktere gefallen mir und waren mir sympathisch. Jule war vielleicht etwas naiv in Bezug auf ihre Mutter. Allerdings kann dies auch einfach nur Verdrängung sein. Manch eine Reaktion oder Handlung konnte ich somit nicht nachvollziehen.
Gefallen hat mir, dass die Geschichte zwar hauptsächlich aus Jules Sicht erzählt wurde, es aber auch Einschübe von Marie und später Julian gab. Das hat dem Leser die Geschichte auch aus einem anderen Blickwinkel gezeigt und man konnte sich selbst sein Bild machen. Jule war ja recht auf ihre Eindrücke und Meinung eingefahren.
Außerdem hat mir der rote Faden – Maries Farben – sehr gefallen. Seien es Maries Bilder selbst. Oder der Spaziergang von Jule und Jen, als sie die Fassadenfarben kreativ benennen. Jede Farbe spiegelt in diesem Roman ein Gefühl wider und das so bildlich, dass man diese Farbe selbst vor sich sieht. Das Spiel mit der Farbe und den Gefühlen ist der Autorin gut gelungen!
Leider war die Handlung recht vorhersehbar, nach dem ersten Viertel, war mir klar, wie es enden wird. Allerdings hatte ich zwischendurch doch das Gefühl, dass es nun doch nicht so enden wird. Dadurch wirkte das Ende etwas merkwürdig, als wäre es ein Anschlussfehler.

Alles in allem, wurde ich durch diesen Roman gut unterhalten und fühlte mich in eine bunte Farbenwelt entführt. Deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 22.05.2018

Spritziger Roman für gute Unterhaltung

Mitte 40, fertig, los
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Rike ist der Meinung, dass ihr Leben gut läuft – vielleicht sogar perfekt. Doch dann erfährt sie, dass ihr Mann sie betrügt und zu allem Übel auch noch die Firma in den Sand gesetzt hat und sie somit pleite ...

Rike ist der Meinung, dass ihr Leben gut läuft – vielleicht sogar perfekt. Doch dann erfährt sie, dass ihr Mann sie betrügt und zu allem Übel auch noch die Firma in den Sand gesetzt hat und sie somit pleite sind! Deshalb muss Rike nun wohl zurück in ihr Heimatdorf, und zurück in ihr altes Kinderzimmer. Aber nur vorübergehend, ganz sicher! Oder doch nicht?

Der Schreibstil ist spritzig und lustig, aber auch bissig. Die Dialoge sind toll und bringen noch mehr Schwung in die Handlung. Die Autorin schreibt neben Romanen auch Drehbücher und das merkt man hier sehr deutlich. Auch, die Verbindung von lustigen und ernsteren Passagen ist Franka Bloom sehr gut gelungen.
Ulrike „Rike“ Herrlich ist 44 Jahre alt, hat ein Innenarchitektur-Studium absolviert, war aber immer nur Hausfrau. Nun steht sie mittellos, nur mit zwei Koffern, vor den Scherben ihres Lebens. Sie geht zurück in ihr Kinderzimmer, doch dort wartet ihre verzweifelte Mutter auf sie. Denn erst vor ein paar Tagen ist ihr Mann gestorben. Schnell merkt man, dass sie sich unwohl fühlt und nicht mehr in dieses Dorf gehört. Doch, wie zu erwarten ändert sich dies recht schnell. Und Rike, und somit auch der Leser, findet sich zwischen vielen lieben Menschen wieder. Jeder Charakter scheint sehr gut ausgearbeitet zu sein. Jeder hat sein eigenes Gesicht und ist auf seine Art und Weise liebenswert und auch gebrandmarkt. Rike war mir mit ihrer etwas chaotischen Art sehr sympathisch und ist mir richtig ans Herz gewachsen! Schön fand ich auch, dass ein Charakter während des Romans sogar eine große und unerwartete Entwicklung durchmacht!
Das Ganze wirkt sehr authentisch. Auch das Leben in einem Dorf ist wirklich klasse dargestellt. Jeder achtet auf jeden und weiß alles. Aber jeder hilft auch jedem! Das wird in einer Sache gegen Ende des Buches sehr deutlich.
Schön finde ich, dass Rike selbst im Mittelpunkt der Geschichte steht. Und es um sie und ihre Gefühle geht. Nicht, um ihr gescheiterte Ehe oder sonst was.

Mir war dieser Roman ein Lesevergnügen und ich wurde wunderbar unterhalten. Eine klare Leseempfehlung für alle, die mal ein paar Stunden dem Alltag entfliehen wollen. Ich vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Was Liebe alles bewirken kann

Die Magnolienfrau
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Sabrina de Stefani erzählt in diesem Roman ihre eigene Geschichte. Sie zog in jungen Jahren aus, um die Welt zu entdecken. Mit Anfang zwanzig landete sie in Indien und blieb einige Jahre. Sie fand die ...

Sabrina de Stefani erzählt in diesem Roman ihre eigene Geschichte. Sie zog in jungen Jahren aus, um die Welt zu entdecken. Mit Anfang zwanzig landete sie in Indien und blieb einige Jahre. Sie fand die große Liebe, ohne sie gesucht zu haben. Doch leider standen ihr anstrengende Zeiten bevor.

Das Ausschlaggebende für mich, dieses Buch zu lesen, ist die Tatsache, dass es sich hier nicht um einen fiktiven Roman handelt, sondern um eine wahre Geschichte, die von der Autorin selbst erlebt wurde. Leider wurde im Klappentext schon die gesamte Handlung verraten. So wusste man von Anfang an, was noch kommt. Das war ein bisschen schade. Trotzdem hat mir dieses Buch gefallen und es hat mich berührt. Sabrina scheint eine sehr toughe Frau zu sein. Auch schon als Zwanzigjährige. Sie kommt in ein ihr ganz fremdes Land. Kann die Sprache nicht, kennt die Kultur nicht. Dennoch lebt sie sich ein und passt sich an. Aber nur soweit, wie sie es mit sich vereinbaren kann. Sie bleibt sich die ganze Zeit über treu. Mir war Sabrina sympathisch und ich habe mit ihr mitgelitten und gehofft. Sie wirkt einem beim Lesen sehr nah.
Sabrina hat in Indien zu sich selbst gefunden und ist dadurch sehr stark geworden. Durch diese Stärke und die Liebe zu Shankar konnte sie auch das indische Gefängnis überleben.
Der Schreibstil gefällt mir gut. Sabrina de Stefani hat dieses Buch mit der Unterstützung von Christiane Schlüter geschrieben. Er ist flüssig zu lesen und bildlich. So wird dem Leser Indien nahegebracht. Auch Sabrinas Verlangen nach Freiheit wird dme Leser sehr gut rübergebracht. Als Kind musste sie jahrelang im Gipsbett liegen und war somit gefangen. Dann flieht sie in die Freiheit, nur um wieder gefangen zu sein.
Den Titel finde ich gut gewählt, da sich die Magnolie durch die Geschichte und durch Sabrinas Leben zieht!
Schön fand ich folgende Textstelle, Seite 284: „Das gibt es doch nicht: ich bin in Asiens größtem Gefängnis, in der schmutzigsten Kloake, die sich denken lässt, und fühle mich plötzlich glücklich und befreit!
Gerne hätte ich noch erfahren, wie es bei Sabrina weiter ging. Ob sie noch einmal in Indien war. Leider wurde hierzu nichts gesagt.
Mir hat dieser Roman gut gefallen und ich vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Nett um Tempe Brennan kennenzulernen

Fährte des Todes (1)
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North Carolina, Mountain Island Lake. In einer Sporttasche wird die verweste Leiche einer jungen Frau gefunden. Bei der Leiche handelt es sich um Edith Blankenship, Biologiestudentin. Tempe Brennan ist ...

North Carolina, Mountain Island Lake. In einer Sporttasche wird die verweste Leiche einer jungen Frau gefunden. Bei der Leiche handelt es sich um Edith Blankenship, Biologiestudentin. Tempe Brennan ist forensische Anthropologin und soll nun den Täter identifizieren.

Ich habe noch keinen Thriller von Kathy Richs gelesen. Allerdings wurde ich schon dazu gezwungen mir Folgen von „Bones – die Knochenjägerin“ anzuschauen. Diese TV-Serie basiert ja auf Richs‘ Thrillern beziehungsweise, sie ist bei der Drehbuchherstellung beteiligt. Mir haben diese nicht so richtig gefallen. Irgendwie zu Amerikanisch und zu oberflächlich. So wirkliche polizeiliche Arbeit gab es nicht. Und die Arbeitsweise wirkte auch nicht, wie in einem echten biologischen Labor – also bei uns gab es keine bunten Deckenleuchten…
Dieser kostenlose Kurzthriller war somit für mich die Chance herauszufinden, ob mir die Bücher vielleicht besser gefallen, als die Serie.
Die Idee dieses Falls war gut und wurde auch erfolgreich umgesetzt. Die Handlung war spannend und hat mir gefallen. Dennoch war mir auch hier Tempe Brennan „Bones“ nicht sonderlich sympathisch. Die polizeiliche Arbeit fehlte mir ebenfalls. Aber für einen gut 50 Seiten langen Thriller war das in Ordnung. Was mir gefällt ist, dass Tempe Brennan ein gewisses Maß an Witz in ihre Äußerung bringen. Ich denke, das macht sie auch aus und ihre Beliebtheit. Der Schreibstil von Kathy Richs ist nicht so ganz meins. Ich kam zwar flott durch, aber irgendwie war es mir zu flach. Ein weiteres Buch werde ich wohl nicht lesen.
Ich vergebe für diesen Kurzthriller vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 08.04.2018

Vorgeschichte zu „Ein Sommer wie Limoneneis"

Sommer der Erinnerung
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Marco Pantanella stammt aus Amalfi. Heute lebt er in München und ist Immobilien-Anwalt. Durch ein Geschäftsessen mit einem Italiener wird Marco an seine Kindheit in Amalfi erinnert. Auch wenn er seine ...

Marco Pantanella stammt aus Amalfi. Heute lebt er in München und ist Immobilien-Anwalt. Durch ein Geschäftsessen mit einem Italiener wird Marco an seine Kindheit in Amalfi erinnert. Auch wenn er seine Vergangenheit gerne ruhen lassen würde. Als er acht Jahre alt war, war Marco ein riesen Fan der Dinosaurier und tobte gern mit seinen Freunden durch die Wälder.
Bei dieser 26-seitigen Kurzgeschichte handelt es sich um die Vorgeschichte zu „Ein Sommer wie Limoneneis" von Marie Matisek. Durch diese kurze Episode aus Marcos Kindheit lernt der Leser Marco etwas näher kennen und kann sich in ihn hineinversetzen. Marco scheint eine schöne Kindheit gehabt zu haben. Ich verstehe nun noch nicht, wieso er diese Zeit hinter sich lassen möchte. Irgendetwas muss später passiert sein. Das wird hoffentlich im Folgeroman erläutert. Nun bin ich sehr neugierig auf „Ein Sommer wie Limoneneis“.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist flüssig zu lesen und man hat beim Lesen das Gefühl, als wäre man ebenfalls in Amalfi. Diese Kurzgeschichte vermittelt einem ein Sommergefühl. Ich schätze mal, dass dies bei „Ein Sommer wie Limoneneis“ ebenfalls der Fall sein wird.
Mir hat diese kurze Episode sehr gut gefallen und ich vergebe vier von fünf Sternen, da mich diese Kostprobe sehr neugierig gemacht hat!