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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2018

Ein fesselndes Finale

Man trifft sich stets zweimal (Teil 2)
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Dies ist die zweite Hälfte des Staffelfinales und zugleich der zwölfte Band aus Mila Roths Agentenserie „Spionin wider Willen“. Ich empfehle dringend, erst die vorherigen Bände zu lesen, denn es würden ...

Dies ist die zweite Hälfte des Staffelfinales und zugleich der zwölfte Band aus Mila Roths Agentenserie „Spionin wider Willen“. Ich empfehle dringend, erst die vorherigen Bände zu lesen, denn es würden wichtige Details fehlen, wenn man erst beim Finale einsteigt. Ich habe die Geschichte um Janna und Markus von Anfang an verfolgt und bin froh, dass ich keine Folge ausgelassen habe, denn wenn man alle Bände liest, wird es einfach eine runde Sache. Es ist gar nicht so einfach, eine Rezension zum Finale zu schreiben, ohne dabei zu spoilern. Mehr als der Klappentext erzählt, möchte ich hier auch gar nicht zur Handlung sagen. Janna hat in der elften Folge einen schweren Verlust erlitten, an dem sie auch ein Vierteljahr danach noch schwer zu knabbern hat. Die Verbindungen zum Institut wurden aus Sicherheitsgründen weitgehend abgebrochen, doch dann steht eines Tages ein Fremder vor ihrer Haustür und bittet Janna eindringlich um Hilfe. Sie soll noch einmal für das Institut tätig werden. Dann überschlagen sich die Ereignisse...
Bisher fand ich alle Folgen sehr spannend, und es war noch keinen Moment langweilig, aber diesmal erwartet die Fans die aufwühlendste, überraschendste und packendste Folge überhaupt! Es ist nicht nur das Finale, sondern es ist wahrlich die Krönung der ganzen Staffel, mit der sich die Autorin selbst übertroffen hat. Janna muss über ihre eigenen Grenzen hinausgehen; es wird ihr viel Mut abverlangt. Auch kommen diesmal starke Emotionen ins Spiel, und ich muss gestehen, dass ich so intensiv in die Handlung eingetaucht bin und mitgefiebert habe, dass ich mehrmals ein paar Tränen verdrücken musste.
Die Charaktere sind weitgehend schon aus den vorherigen Folgen bekannt, aber an einigen entdeckt man diesmal ganz neue Seiten.
Ich könnte noch so weiter schwärmen, aber ich kann nur wärmstens empfehlen, die ganze Staffel selbst zu lesen, denn hier wird fesselnde Unterhaltung vom feinsten geboten, und ist man mit einer Folge fertig, fiebert man richtiggehend der nächsten entgegen. Glücklicherweise ist dies aber nur das Ende der ersten Staffel, und die zweite folgt bestimmt. Ich kann es kaum erwarten!

Veröffentlicht am 28.03.2018

Kinder des Meeres

Kinder des Meeres
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Alles beginnt 1509 in Portsmouth mit einem tragischen Unglück, das sich während der Festlichkeiten, anlässlich des Stapellaufs der Mary Rose, ereignet und das die Werftkinder Fenella, Anthony und Sylvester ...

Alles beginnt 1509 in Portsmouth mit einem tragischen Unglück, das sich während der Festlichkeiten, anlässlich des Stapellaufs der Mary Rose, ereignet und das die Werftkinder Fenella, Anthony und Sylvester nie vergessen werden. Besonders Anthony, der Hochbegabte, ist den Menschen unheimlich, was sie ihn auch Jahre später immer wieder spüren lassen. Er ist ein Genie, wenn es darum geht, Schiffe zu entwerfen und zu bauen. Mit seinen Fähigkeiten gewinnt er auch das Interesse des Königs, und Henry VIII. möchte ihm die Mary Rose, sein Lieblingsschiff, zur Überholung anvertrauen. Aber es kommt anders, denn immer wieder schlägt dem jungen Mann Neid und Feindschaft entgegen. Fenella und Sylvester, seine besten Freunde, sind stets für ihn da, aber auch sie können ihn nicht gegen den offenen Hass schützen, der ihm so oft entgegengebracht wird. Auch gibt es eine Sache, welche die Dreierfreundschaft überschattet, denn Anthony und Sylvester erkennen, dass sie beide in Fenella verliebt sind.

Sie sind zu dritt und lieben sich gegenseitig mehr als ihr Leben, und doch sind sie so unterschiedlich. Anthony macht es einem nicht leicht, ihn gern zu haben, im Gegensatz zu den beiden anderen Werftkindern, die eine geradezu unerschütterliche Liebe in ihrem Herzen haben, nicht nur zueinander, sondern der ganzen Menschheit und dem Leben gegenüber. Anthony ist der Besondere unter ihnen, ein Genie, das seiner Sache stärker zugetan ist als jedem Sterblichen.
Während er der Dunkle ist, wirkt Sylvester dagegen wie eine Lichtgestalt. Er ist zu gut für die Welt, und er ist unerschütterlich in der Liebe zu seinen Freunden. Fenella steht zwischen den beiden ungleichen Männern, die beide ihre Freunde sind und von denen sie einen liebt: Anthony. Vielleicht könnten sie sich arrangieren und glücklich sein, wären da nicht die Umstände, die ihnen das Leben schwer machen. Das Schicksal fordert große Opfer von den Freunden und hält, neben emotionalen Höhenflügen, auch schwärzeste, tiefste Abgründe für sie bereit, und irgendwann tauchen Zweifel auf. Aber nicht immer ist das Offensichtliche auch die Wahrheit.

Charlotte Lyne spielt meisterhaft mit Worten. Sie baut filigrane und wunderschöne Kunstwerke daraus. Es ist ihre unverwechselbare Sprache, die mich gefesselt hat und die den Roman zu etwas ganz Besonderem macht. Gerade wenn es darum geht, Emotionen zu beschreiben, gelingt ihr dies meisterhaft.
In die phantastische Geschichte um ihre drei Werftkinder hat die Autorin sehr viele geschichtliche Tatsachen verwoben, so ist man ein stiller Beobachter Henrys VIII, man begleitet ihn durch seine sechs Ehen. Besonders über Anne Boleyn, ihre Ansichten und Beweggründe und über ihr Schicksal, erfährt man einiges. Man macht Bekanntschaft mit interessanten historischen Charakteren, wie beispielsweise mit Thomas Cranmer, und man lernt, Verständnis für die Handlungen des Königs aufzubringen.

Während man diesen Roman liest, erfährt man viel Schreckliches, das sich die Autorin jedoch, im Gegensatz zu ihren fiktiven Werftkindern, nicht ausgedacht hat, sondern das zur damaligen Zeit durchaus so oder ähnlich geschehen ist. Die Ereignisse wühlen auf und verlangen dem Leser viel Verständnis ab. Manchmal habe ich gezweifelt, wo mich die Handlung hinführen wird, und über einige Wendungen in der Geschichte war ich auch traurig, aber letztendlich hat sich alles stimmig gefügt, so dass ich am Ende das Buch zufrieden, wenn auch mit leisem Bedauern, zuklappen konnte.

Veröffentlicht am 28.03.2018

„Nicht das Alter ist das Problem, sondern unsere Einstellung dazu“

Ab 50 ist man alt … genug, um zu wissen, was man will und kann
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Der Autor spricht Klartext, und er spricht mir aus der Seele! Wenn man sich heute so manche Stellenanzeige anschaut, da ist meist die Rede von einem jungen Team. Gesucht werden Mitarbeiter, die möglichst ...

Der Autor spricht Klartext, und er spricht mir aus der Seele! Wenn man sich heute so manche Stellenanzeige anschaut, da ist meist die Rede von einem jungen Team. Gesucht werden Mitarbeiter, die möglichst die 25 noch nicht überschritten haben, dabei aber am besten schon zwanzig Jahre Berufserfahrung aufweisen sollten, ein absolutes Unding! Schon immer habe ich mich gefragt, wieso meist nur die Begriffe „jung“ und „dynamisch“ zusammen verwendet werden. Wer sagt, dass ältere Menschen nicht auch dynamisch sein können?
Helmut Muthers zeigt in seinem Buch interessante Zusammenhänge auf. Er macht klar, dass viele Firmen ihre Produktwerbung nur auf junges Publikum ausrichten. Die Generation 50+ wird oft einfach nicht berücksichtigt, dabei ist sie die kaufkräftigste. Vieles, was er anspricht, ist mir selber schon negativ aufgefallen. Ich gehöre selber zur Generation 50+ und weiß, wovon ich rede. Geht es beispielsweise um den Umgang mit diversen Medien, Computer, Smartphone etc., so kann ich durchaus mit jüngeren Menschen mithalten. Nur weil ich schon ein paar graue Strähnen im Haar habe, muss man mit mir nicht langsamer reden, denn ich kann noch ganz gut folgen. Das Wissen um moderne Technik hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern setzt ein gewisses Interesse voraus. Dieses kann auch bei Älteren vorhanden sein, andererseits aber so manchem jungen Menschen abgehen. Ich weiß, dass es viele Menschen meiner Altersgruppe gibt, die der Digitalisierung und den modernen Medien skeptisch gegenüber stehen und sich gar nicht damit befassen möchten, aber es gibt auch die anderen, die sich sehr wohl für den Fortschritt und aktuelle Technik interessieren und für sich nutzen. Helmut Muthers führt viele Beispiele an, die zeigen, dass die heutigen Fünfzigjährigen mit den Fünfzigern vor hundert Jahren kaum etwas gemein haben. Steigende Lebenserwartung und modernes Wissen über gesunde Lebensweise führen dazu, dass man mit 60 noch nicht zu den Greisen gehört, wie das beispielsweise im Mittelalter der Fall war. An der Bevölkerungsstruktur hat sich viel geändert, wie der Autor ganz klar erklärt. Aber für die Zukunft ist es notwendig, dass diese Erkenntnisse auch in den Köpfen der Gesellschaft ankommen.
Das Buch ist sachlich und doch kurzweilig geschrieben. Die kurzen Kapitel beginnen alle mit einem Zitat und enden mit einigen leeren Zeilen, die Platz für eigene Notizen bieten.
Interessante Denkanstöße gibt beispielsweise ein Interview des Autors mit seinem Sohn, das die Sichtweise der Generationen verdeutlicht und in dem die Unterschiede und Gemeinsamkeiten klar werden. Was der Autor schreibt, ist nämlich durchaus nicht einseitig. Vorurteile und falsche Einstellungen gibt es in jeder Altersgruppe. Aber langfristig bringt es der Gesellschaft nur etwas, wenn wir aufeinander zugehen, wenn sich die Generationen gegenseitig Verständnis entgegenbringen und voneinander lernen.
Ein aufschlussreiches Buch, das wichtige Erkenntnisse und gute Ideen bietet.

Veröffentlicht am 25.03.2018

Ein tolles Set zur Ostergeschichte

Erzähltheater: Die Ostergeschichte
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Dieses Set besteht aus einem aufstellbaren Rahmen, zwölf großen, stabilen Bildkarten und drei Karten mit ergänzenden Texten zu den Bildern.
Auf den zwölf Bildern, die im Format etwas größer sind als DIN ...

Dieses Set besteht aus einem aufstellbaren Rahmen, zwölf großen, stabilen Bildkarten und drei Karten mit ergänzenden Texten zu den Bildern.
Auf den zwölf Bildern, die im Format etwas größer sind als DIN A 4, erfahren die Kinder die Stationen der Leidensgeschichte Jesu. Das erste Bild zeigt beispielsweise, wie Jesus seine Jünger fand. Markante Ereignisse, wie Jesus' Einzug in Jerusalem, wie Jesus von Judas verraten wurde, das gemeinsame letzte Abendmahl bis hin zu Jesus' Festnahme, Verurteilung, Tod und Auferstehung, das alles wird in kurzen, prägnanten Texten erklärt. Ergänzend werden zu jeden Bild kleine Aufgaben oder Fragen angeboten, mit deren Hilfe die vorlesende Person den Kindern Impulse geben kann, sich noch eingehender mit dem Gezeigten zu beschäftigen. Anhand der Bilder und der Erklärungen können sich interessante und intensive Gespräche mit den Kindern ergeben.

Autorin und Illustratorin haben hier perfekt zusammengearbeitet. Die Bilder sind klar und ausdrucksvoll gezeichnet, die Texte gut verständlich. Soviel ich weiß, gibt es diese Ausgabe der Ostergeschichte auch in gebundener Buchform. Die hier vorliegende Form gefällt mir jedoch besser, denn sie bietet viel mehr Möglichkeiten.
Die Mappe dient einerseits zur Aufbewahrung der Bild- und Textkarten, lässt sich aber auch aufstellen und bietet so einen Rahmen für das Erzähltheater.
Das Prinzip ist hier ähnlich wie bei einem Kamishibai, also einem Bilderschaukasten. Benötigt man sonst einen Schaukasten und muss sich die Bilder dafür separat besorgen, so hat man hier alles in einem, so dass das Erzähltheater sofort einsatzbereit ist.
Ich finde das eine tolle Idee. Zum Verschließen der Mappe ist ein Gummiband angebracht, so dass beim Transport nichts verloren geht.

Ein richtig schönes Set, das sicher nicht nur für Erzieher im Kindergarten oder Hort interessant ist, sondern immer da eingesetzt werden kann, wo mehrere Kinder in der Osterzeit zusammen kommen, beispielsweise im Kindergottesdienst, bei einer österlichen Ferienfreizeit oder auch in einem privaten Erzählkreis.

Veröffentlicht am 25.03.2018

Gesunde und leckere Rezepte für Körper, Geist und Seele

Kopfküche. Das Anti-Alzheimer-Kochbuch
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Der Untertitel „50 unvergessliche Rezepte gegen Alzheimer und Co“ ist doppelsinnig und wunderbar passend, und er hat mich neugierig gemacht!
Das ca. 200 Seiten starke Buch bietet in der ersten Hälfte ...

Der Untertitel „50 unvergessliche Rezepte gegen Alzheimer und Co“ ist doppelsinnig und wunderbar passend, und er hat mich neugierig gemacht!
Das ca. 200 Seiten starke Buch bietet in der ersten Hälfte umfassende Informationen zum Thema Alzheimer, Demenz & Co, in der zweiten Hälfte schließt sich ein umfangreicher Rezeptteil an.
Auf den vorderen 83 Seiten behandelt der Autor diverse Themen rund um die genannten Krankheiten. Das reicht von deren Entstehung bis hin zu Vorbeugungsmaßnahmen, auch wird der Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheitszustand allgemein beleuchtet.
In einem sehr persönlichen Vorwort erzählt Dr. Michael Nehls, wie er zu diesem Thema überhaupt kam. Man merkt schnell, dass der Autor weiß, wovon er schreibt und dass er hier nicht nur ein theoretisches Werk verfasst hat, sondern dass er selbst auch die praktische Umsetzung vorlebt.
Das Buch liest sich leicht und kurzweilig, denn der Autor wendet sich damit nicht rein an Fachleute, sondern er spricht jeden an. Da geht es um die bedeutende Rolle und das Wachstum des Hippocampus, einem Teil des Gehirns, das bei Gedächtnisfunktionen und Erinnerung eine wichtige Rolle spielt. Der Autor berichtet von gesunden und von ungesunden Fettsäuren. Er spricht die Bedeutung der Vitalstoffe bei der täglichen Ernährung an, und er geht auf viele Fakten zum aktuellsten Wissensstand rund um gesunde Ernährung ein. Unter anderem geht es hier auch um das äußerst interessante Thema Intervallfasten, ein Trend, der meines Erachtens Zukunft hat, da das Konzept vernünftig ist und bei vielen Problemen bezüglich der menschlichen Befindlichkeit Hilfe bietet. Da ich diese Ernährungsform seit Anfang des Jahres praktiziere und mich sehr wohl damit fühle, fand ich die Erläuterungen hierzu besonders spannend.
Ich habe die Ausführungen des Autors mit großem Interesse gelesen, denn es ist nicht nur wichtig, was er schreibt, sondern es ist auch sehr angenehm, wie er schreibt! Man hat das Gefühl, Dr. Nehls spricht einen persönlich an.

Die anschließenden Rezepte sind übersichtlich gestaltet und alle mit sehr schönen und einladenden Fotos ergänzt. Bei jedem Gericht gibt es auch einen kleinen Steckbrief zu einem wichtigen verwendeten Nahrungsmittel. Ganz nebenbei erfährt man jede Menge über die guten Eigenschaften von Avocado bis Zimt. Es ist spannend zu lesen, was verschiedene Gemüse, Obstsorten, Tees oder Gewürze für unsere Gesundheit tun können. Ich habe inzwischen schon einige der Rezepte ausprobiert und war begeistert. Nicht nur die Zubereitung ist meist recht unkompliziert, sondern die Gerichte schmecken auch sehr lecker. Besonders erwähnen möchte ich auch die relativ kurzen und übersichtlichen Zutatenlisten. Für diese Rezepte muss man nicht auf eine endlose Suche nach exotischen Zutaten gehen, sondern hier geht es darum, möglichst frische und möglichst wenig verarbeitete Zutaten zu einer unkomplizierten und wohlschmeckenden Mahlzeit zu kombinieren, die auch der Gesundheit zuträglich ist.
Selbst wenn man skeptisch ist, ob die gezeigten Rezepte wirklich gut fürs Gehirn sind und dem Gedächtnis langfristig nutzen können, so empfiehlt es sich doch, die vielen Rezepte aus hochwertigen Zutaten einmal auszuprobieren, denn was der Autor hier zeigt, ist nicht nur „Kopfküche“, sondern auf jeden Fall auch „Genussküche“,und ganz sicher profitiert nicht nur der Kopf, sondern der ganze Körper von diesen leckeren und gesunden Gerichten. Ich habe viele der schönen und leckeren Rezepte inzwischen schon fest in meinen Speiseplan integriert.