Bitte mehr von den Hexenwald Chroniken
Rosen & KnochenLange auf meiner Wunschliste, nun durfte es endlich gelesen werden.
An dieser Stelle einen ganz großen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise.
Christian ...
Lange auf meiner Wunschliste, nun durfte es endlich gelesen werden.
An dieser Stelle einen ganz großen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise.
Christian Handel hat hier einen Auftakt der Hexenwald Chroniken geschaffen, der es sprichwörtlich in sich hat. Vor allem gefällt mir daran , daß er keine Angst hat in blutige und grausame Details zu gehen. Er fördert dadurch nicht nur das namenlose Entsetzen und die grenzenlose Furcht, er macht die Geschichte dadurch auch um einiges tiefer und lebendiger.
Man spürt es intensiver und kann sich viel besser in diese Welt hineinfühlen und ein Teil von ihr sein.
Begreifen, was dort lauert und das man sich niemals sicher sein kann.
Die Atmosphäre ist dabei recht düster, mystisch und geheimnisvoll.
Im Fokus dieser Geschichte stehen Muireann und Rose, zwei Dämonenjägerinnen, die auch unter dem Deckmantel Schneeweißchen und Rosenrot bekannt sind. Sie haben schon viel von der Welt gesehen und so leicht kann sie nichts erschüttern und aus der Ruhe bringen.
Hier rutschen sie jedoch in ein Abenteuer, das alles was sie bisher erlebten , in den Schatten stellt.
Sie stoßen an ihre Grenzen und müssen mehr von sich selbst geben, als sie dachten.
Besonders Muireann mochte ich so unglaublich gern. Vielleicht liegt es daran , daß man ihre Perspektive erfährt. Ich weiß es nicht. Sie war mir so unglaublich nah und ging mir dabei so extrem unter die Haut , das es kaum in Worte zu fassen ist.
Ich spürte ihr Grauen, ihre Ängste und ihre Verzweiflung.
Ich litt mit ihr , teilte ihre Emotionen, wurde einfach ein Teil von ihr.
Christian Handel hat eine wahnsinnig tolle Art zu schreiben. Sehr leicht und fließend, dabei aber auch sehr fordernd und bildhaft. Kaum ist man drin, ist es auch schon wieder vorbei. Ein Sog der kein Ende nehmen will und dabei auch so viel hervorbringt.
Er webt geschickt Märchenelemente ein, denen er auf seine ganz eigene Art und Weise einen völlig neuen Mantel verpasst. Seine Charaktere sind lebendig, mit ordentlich Biss und Emotionalität ausgestattet, das es mich im wahrsten Sinne des Wortes umgehauen hat.
Schon der Einstieg war nicht nur interessant und explosiv.
Er hat mich immer weiter animiert weiterzulesen. Ich konnte garnicht genug davon bekommen.
Wollte immer mehr ein Teil von Muireann und ihren Visionen werden.
Es hat mich komplett fasziniert, wie weit er bei dieser komplexen Geschichte gegangen ist. Das nichts unmöglich ist, wenn man bereit ist daran zu glauben und diesen Weg zu gehen.
Dabei schafft er es , das nichts vorhersehbar ist. Ständig gibt es neue Erkenntnisse, neue Abgründe. Irgendwann hat man das Gefühl, selbst an seine Grenzen zu stoßen und um sein Leben zu fürchten.
Rose ist noch etwas blass gestaltet, aber ich denke im nächsten Band wird sie mehr in den Fokus geraten. Ich hatte häufig das Gefühl, sie steht im Schatten Muireanns, was aber bei dieser Geschichte auch von Bedeutung ist. Rose ist nicht klein und nichtssagend. Sie ist genau das , was sie sein muss. Sie brilliert auf ihre eigene Art und Weise, was diese Geschichte so besonders macht.
Und Muireann ist einfach nur stark, verletzlich und absolut greifbar.
Ich mochte ihre Art, wie sie sich entwickelt hat und was man währenddessen über sie erfuhr. Was zutage kam, was sie ausmachte. Welche Dämonen und verschütteten Ereignisse in ihr wohnen. Sie ist mir unglaublich ans Herz gewachsen, mit dem , was sie versprühte.
Überrascht hat mich die Art der zwischenmenschlichen Bindungen. Es ist nicht das , was ich erwartet habe. Aber es hat mir richtig gut gefallen. Es kommt sanft und leise daher und doch spürt man wie stark und fordernd es gleichzeitig ist.
Es überlappt die Grundthematik nicht, es gibt ihm einfach das Gefühl, dadurch einen Halt zu haben , was ich enorm wichtig finde.
Die Magie. Die hat mich mit all ihren Facetten in den Bann gezogen. Ich spürte sie, ich verinnerlichte sie, ich wurde ein Teil davon.
Es hat mich wirklich überrascht, das diese komplexe Geschichte auf so wenigen Seiten doch so tiefsinnig, überzeugend und greifbar ist.
Es schafft neue Grenzen , lässt die Blickwinkel verschieben und das Grauen schlägt buchstäblich über einen zusammen.
Dabei spielt sich das Ganze auf zwei Ebenen ab, was ich wirklich sehr gelungen und überzeugend fand. Dabei macht der Autor auch vor Wendungen nicht halt, die mich buchstäblich sprachlos machten.
Eine perfekt ausgearbeitete und nervenzehrende Geschichte, die mich komplett forderte und emotional nicht außen vor ließ.
Ich bin schon sehr gespannt darauf wie es weitergeht und kann es kaum erwarten, bis der Folgeband erscheint.
Bitte mehr von den Hexenwald Chroniken.
Fazit:
Christian Handel und die Hexenwald Chroniken merkt sie euch.
Es wird euch unter die Haut gehen, mit Furcht und Verzweiflung erfüllen.
Ihr werdet mehr wollen, unendlich mehr.
Ich bin komplett begeistert, infiziert und weiß gar nicht was ich sagen soll.
Ich liebe diese Geschichte, die unendlich mehr bereithält als gut miteinander verwobene Märchenelemente.
Es ist voller Abgründe, Wahrheiten und Erkenntnissen, die alles in den Schatten stellen, was man bisher glaubte, zu wissen.
Man spürt alles , es ist lebendig , facettenreich und schafft es einfach komplett für sich einzunehmen.
Bitte mehr davon.