"Eine neue Zeit war angebrochen – ein Zeit, in der die meisten Menschen ihre komplette Freizeit in einem Videospiel verbrachten."
Klappentext
Im Jahr 2044 hat die reale Welt für Wade Watts nicht mehr viel zu bieten. Daher flieht er - wie die meisten Menschen - in das virtuelle Utopia von OASIS. Hier kann man leben, spielen und sich verlieben, ohne von der bedrückenden Realität abgelenkt zu werden. Da entdeckt Wade in einem Online-Game den ersten Hinweis auf einen unsagbar wertvollen Schatz, den der verstorbene Schöpfer von OASIS in seiner Cyber-Welt versteckt hat. Plötzlich ist Wade eine Berühmtheit, aber er gerät auch in das Visier eines Killerkommandos - in OASIS und in der Realität. Wade weiß, dass er diese mörderische Hetzjagd nur überleben kann, wenn er das Spiel bis zu seinem ungewissen Ende spielt...
Erster Satz
Jeder in meinem Alter erinnert sich daran, wo er war und was er gerade getan hat, als er zum ersten Mal von dem Wettbewerb hörte.
Meinung
Ready Player One stand länger als ein Jahr ungelesen in meinem Bücherregal. Es wurde mir von einem Kumpel empfohlen, der sehr davon geschwärmt hatte und auch meinte, dass es was für mich ist, da ich ebenfalls Online-Spiele vor Jahren gezockt habe und auch Science-Fiction mag. So stand es nun in meinem Bücherregal und begann zu verstauben, bis der Filmstart näher rückte und ich mir gesagt habe: Stef, du musst dieses Buch lesen, bevor du ins Kino gehst. Gesagt, getan. Ich bin ehrlich zu euch: Ready Player One ist zu meinem Jahreshighlight 2018 aufgestiegen.
Die Welt liegt in Trümmern, die Wirtschaft ist zusammen gebrochen, die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer, sodass die Menschen in die virtuelle Welt OASIS flüchten. Eine Welt, wo alles möglich ist und die Menschen die Sorgen der Realität vergessen können. Wade ist der Hauptprotagonist des Romans und erzählt uns, wie sein Leben in der Realität und in der OASIS abläuft. Doch man erfährt nicht nur viel von ihm, sondern auch von dem Schöpfer der OASIS, James Halliday, dessen Erbe und Faszination zu den 80er Jahren. Das Buch spielt 2044/2045, findet jedoch immer wieder Parallelen zurück in die Vergangenheit der 80er Jahre, was sich durch das komplette Buch durchzieht. Hinzu kommt die virtuelle Welt und das Fantastische sowie Galaktische, durch die Wade mit seiner Figur Parzival zieht, gegen Monster kämpft und Rätsel löst oder einfach nur Shoppen geht oder Musik hört. Spielekonsolen wie Atari, Filme wie WarGames, Lieder wie Dead Man's Party, Spiele wie Dungeons & Dragons – das alles und noch mehr findet Erwähnung. Ich bin weder in den 80er Jahren geboren noch kannte ich alles, was in dem Buch erwähnt wurde, doch die Idee, die Handlung aus dem Jahr 2044 mit den 80er Jahren zu verbinden, ist dem Autoren einfach grandios gelungen. Alles, was ich daraufhin recherchiert hatte, stimmte überein und das machte die Geschichte unglaublich echt. Es war Erinnerung und Zukunft zugleich.
Wade ist der typische Computer-Freak, der die meiste Zeit vor seiner Konsole hockt und durch die OASIS zieht. Auch er hat es sich zur Aufgabe gemacht, dass sog. "Easter Egg" zu finden, das Erbe des James Halliday. Seine Gedanken, der trockene Humor, aber auch der typische Charakter eines Jungen von Nebenan lesen sich gut und verständlich und seinem Alter entsprechend. Auch, wie er den Wettkampf angeht und sich schließlich auf den Weg macht, wird sehr spannend erzählt. Interessant waren aber auch die Dialoge und Interaktionen zwischen ihm und seinen Online-Freunden sowie die Kontakte zu den anderen Jägern, die ebenfalls auf der Suche nach dem "Easter Egg" sind. Auch, wenn sich vieles in der virtuellen Welt abspielt, konnte ich mich ohne Probleme in die Geschehnisse hineinversetzen. Es fielen zwar sehr oft technische Begriffe, die auch ich nicht wusste, doch meistens wurden sie erklärt oder man konnte sie sich aus dem Kontext erschließen. Auch Gefühle kommen nicht zu kurz, doch der Fokus ist und bleibt die Suche nach dem "Easter Egg".
Ich bin einfach nur begeistert von diesem Roman, weil es mich von Anfang an mitgezogen hat. Auch wenn ich die alten Computerspiele nicht kenne, hat es mir unglaublich Spaß gemacht, mit Wade diese Spiele zu spielen. Es war spannend bis zum Ende und es gab so viele Wendungen, die ich nicht erwartet habe. Einfach nur genial!
Wer Fan von Science-Fiction ist, Online-Spiele mag oder selbst früher an Spielautomaten gespielt hat, in den 80er Jahren aufgewachsen oder von den 80er Jahren fasziniert ist und Lust auf eine sehr abwechslungsreiche, imposante. fantastische Utopie hat, ist hier genau richtig!
Spannend ist übrigens auch der Gedanke, wie es wohl 2044 tatsächlich auf unsere Erde aussehen wird? Wir sprechen uns in 26 Jahren wieder!
Fazit
Grandioser Roman aus dem Science-Fiction-Genre, der die 80er Jahre und ein virtuelle Welt miteinander verknüpft. Spannend und überraschend, eines meiner absoluten Highlights dieses Jahr!