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Veröffentlicht am 16.04.2018

Pannfish für den Paten

Pannfisch für den Paten
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Dies ist der 6. Band einer Krimiserie, die in Friesland spielt von Krischan Koch. Mit Witz, Esprit und Humor dürfen wir am Leben der Fredenbüller teilhaben. Da es sich um Krimis handelt, stet natürlich ...

Dies ist der 6. Band einer Krimiserie, die in Friesland spielt von Krischan Koch. Mit Witz, Esprit und Humor dürfen wir am Leben der Fredenbüller teilhaben. Da es sich um Krimis handelt, stet natürlich immer im Mittelpunkt Polizeiobermeister Thies Detlefsen und seine junge Kollegin Nicole. Der Geflügelkönig Dossmann hat Grundstücke an einen Investor verkauft, der darauf einen Windpark errichten möchte. Die Naturschützer sind aber total dagegen, sie wollen die Rotbauchfrösche retten. Und dann wird plötzlich ein Ingenieuer der Windwindwerke ermordet und in einem Betonbett versenkt. Auch die Dame vom Bauamt, Frau Barkowsky ist spurlos verschwunden. Aber Oma Ahlbeck und ihr Kurschatten Kurt wollen eetwas gesehen haben. Nach Ansicht der Fredenbüller ist jetzt auch noch die Mafia vor Ort. Der amerikanische Italiener Tony ist mit seiner Familie in die Villa des HNO-Arztes gezogen und bei Renate hat sich ein asthmatischer Italiener einquartiert. Natürlich wird in de Hidden Kist eifrig debattiert. Wie immer treffen sich hier Bounty, Piet, Klaas um zu trinken und Antjes Spezialitäten zu verzehren. Zum Lachen brachte mit das Sit In, allem voran Oma Ahlbeck, die gegen den Windpark protestieren. Auch in diesem Band kommt der friesische Humor nicht zu kurz und es wird hier nicht nur von der ganzen Bevölkerung nach dem Mörder gesucht. Nein, wir lernen auch die verschiedenen Probleme der einzelnen Menschen hier kennen und die sind bei diesem heißen Sommer wirklich mehr als genug.  Wer einmal ein Buch von Krischan Koch und den Fredenbüllern gelesen hat, hat sich mit einem Virus infisziert und möchte alle bereits erschienenen Folgen lesen, die jeder für sich ein Erfolg sind und auch die Lachmuskeln strapazieren.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Rückkehr der Lebenspflückerin

Die Rückkehr der Lebenspflückerin
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Ein wunderbarer historischer Roman, der ins kriminalistische abdriftet. Dies ist der zweite Band in der Reihe um die Hebamme Hiske, man braucht aber keine Vorkenntnisse und dieser Band kann alleine für ...

Ein wunderbarer historischer Roman, der ins kriminalistische abdriftet. Dies ist der zweite Band in der Reihe um die Hebamme Hiske, man braucht aber keine Vorkenntnisse und dieser Band kann alleine für sich gelesen werden, ohne dass man dabei Schwierigkeit hätte, nicht alles mitbekommen zu haben. Hiske wohnt inzwischen mit ihrem Mann, dem Ar t Jan Valkenstein in Gödens, als sie von Anneke einen Brief erhalten, dass diese sich in Gefahr befinde. Das Ehepaar macht sich mit ihrem behinderten Ziehsohn auf den Weg nach Jever machen. Anneke hat einen Mord gesehen und wird seitdem verfolgt. Ein zweiter Handlungsstrang handelt von Sarina und dessen Mann Frankus, einem Waidhändler aus Frankfurt. Aber bald ereignet sich ein zweiter Mord, der auf das Konto des vorigen Mörders zu gehen scheint. Nun beginnt ein Suchen nach dem Mörder, der stets den Duft von Lavendel hinter sich läßt. Zur gleichen Zeit schreitet die Reformation mit großen Schritten voran. Man munkelt, dass die Morde damit in Zusammenhang stehen könnten. Aber auch Hiske ist in Gefahr, wäre sie vor Jahren doch beinahe als Hexe in Jever auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. Aber die Herrscherin Maria von Jever nimmt sie unter ihre Fittiche, da Hiske für sie einen Auftrag zu erfüllen hat. Ein unheimlich interessante Zeitreise, die uns in das Jahr 1550 führt. Die Autorin schreibt gekonnt, so dass man sich das Leben, die Kleidung, die Wohnung und die Nahrung zu dieser Zeit sehr gut vorkommen kann, Keine einzige der über 300 Seiten ist langweilig oder zieht das Buch unnötig in dien Länge. Nach jedem Kapitel trachtet man danach, weiterlesen zu wollen, um nur nichts zu versäumen. Am Anfang des Buches ist ein Register der geschichtlichen Personen und der fiktiven Personen dieses Romans. Am Ende befindet sich ein Glossar über die friesischen Ausdrücke, mit denen ich mich am Anfang schon etwas schwer getan habe. Alles in allem. ein Buch, das den Leser unheimlich fasziniert. Auch das historische Cover mit den Windmühlen und den Schiffen und dem Frauenkopf, der einem Gemälde entnommen wurde, ist hier lobend zu erwähnen.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Die Stille, die im Schatten blüht

Die Stille, die im Schatten blüht
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Schon lange habe ich kein so eindrucksvolles Buch mehr gelesen, das so in die Tiefe geht und den Leser etwas ratlos zurückläßt. Christina Feiersinger beschreibt das Leben und die Krankheit des Südtiroler ...

Schon lange habe ich kein so eindrucksvolles Buch mehr gelesen, das so in die Tiefe geht und den Leser etwas ratlos zurückläßt. Christina Feiersinger beschreibt das Leben und die Krankheit des Südtiroler Simon Mayr. Simon, hineingeboren in eine kinderreiche Bauersfamilie, war schon seit klein auf immer etwas zurückgezogen und ziemlich introvertiert. Dann bekam er Schmerzen und wußte nicht, wie ihm geschah. Es folgten mehrere längere Krankenhausaufenthalt, alle ohne Erfolg. Damals war er erst 23 Jahre alt. Seine Arbeit als Goldschmied mußte er aufgeben. Ein Irrfahr durch viele Kliniken und Ärzte brachte schließlich die Gewißheit: Simon Mayr leidet an Morbus Still, einer seltenen rheumatischen fiebrigen Erkrankung, die den ganzen Körper erfaßt. Trotz der schweren Erkrankung übernahm er den Hof seiner Eltern, als sein Vater sehr schnell am Krebs verstarb. Und immer wieder mußte Simon seiner Krankheit den Vortritt lassen. Aber er kämpfe mit allen Mitteln, heiratet und bekam zwei Töchter. Sein unbeugsamer Wille, seine Kraft, sein Mut, trotz der Krankheit und der damit verbundenen großen Schmerzen sein Leben zu leben, das imponiert nicht nur mir, sondern auch die anderen Leser. Ein Buch, das Kranken Mut machen soll. nicht mit dem Schicksal zu hadern und aufzugeben, sondern die Krankheit anzunehmen und das beste daraus zu machen. Auch das Buchcover mit der Rosenknospe und den darauf befindlichen Wassertropfen gibt dem Buch seine besondere Note. Ich kann und muß das Buch nur weiterempfehlen. Besonders Leute, die ständig unzufrieden sind, könnten von Simon Mayr sehr viel lernen.

Veröffentlicht am 08.04.2018

Skatspieler sind erbarmungslos

Skatspieler sind erbarmungslos: Ein Pfalz Krimi
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Schon das Cover mit dem Teddy, der mitten in der Landschaft liegt zeigt uns, dass hier Kinder im Spiel sind. Privatdetektiv Detlev Menke führt seinen Dackel Alli Gassi, als er eine schreckliche verstümmelte ...

Schon das Cover mit dem Teddy, der mitten in der Landschaft liegt zeigt uns, dass hier Kinder im Spiel sind. Privatdetektiv Detlev Menke führt seinen Dackel Alli Gassi, als er eine schreckliche verstümmelte Leiche findet. Dies meldet er sofort der Polizei. Die Inspektion K11 muß sich der Sache annehmen. Bei dieser Crew ermittelt auch Tabea, eine Flamme von Detlef. Gleichzeitig erfahren wir, dass eine Skatrunde, bei der ein Rechtsanwalt und ein pensionierter Richter mitwirken, Jagd auf Pädophile machen. Auch der von Detelev getötete Mann war im Darknet auf der Suche nach Kindern. Weitere Morde geschehen, auch Detlev recherchiert und kommt dann auch   verschiedene Spuren. Der Richter und seine Skatbrüder planen die Morde sehr akribisch, bis ihnen ein Fehler entsteht und die Männer panisch reagieren. Obwohl von Anfang an klar ist, wer die Mörder sind, hat die Autorindie Spannung derart gut aufgebaut, dass man sich fürchtet, wann und bei wem der nächste Mord durchgeführt wird. Auch die Kriminalisten arbeiten mit Hochdruck, um weitere Morde zu verhindern. Die 4 Skatbrüder fühlen sich als Gott und lassen die Triebtäter erst lange leiden, bevor der Tod sie erlöst. Da das Buch nur 274 Seiten hat, wird es an keiner Stelle langweilig oder langatmig, weil auf jeder Seite das Geschehen weiter geht, ohne dass viel drumrum geredet wird. Es ist der zweite Band der Pfalz Krimis. Man muß aber nicht unbedingt den Vorgängerband gelesen haben, um in das Buch hineinzukommen, da jeder Band eine Geschichte für sich ist. Wer Spannung liebt, der liegt bei diesem Krimi genau richtig.

Veröffentlicht am 08.04.2018

Per Anhalter nach Indien

Per Anhalter nach Indien
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Dies ist ein Buch der Superlative. Ein Pärchen möchte per Anhalter auf dem Landweg von Hamburg durch die Türkei, den Iran und Pakistan nach Indien reisen. Morten und Rochssare wählen dazu Couchsurfing, ...

Dies ist ein Buch der Superlative. Ein Pärchen möchte per Anhalter auf dem Landweg von Hamburg durch die Türkei, den Iran und Pakistan nach Indien reisen. Morten und Rochssare wählen dazu Couchsurfing, übernachten  bei Einheimischen, denn nur so kann man wirklich gut Land und Leute kennenlernen. Die Beiden sind 224 Tage unterwegs, haben 19207 Kilometer zurückgelegt und dabei 185 Mitfahrgelegenheiten genutzt. In wirklich guter Sprache, fast romanmäßig erzählen sie uns über ihre Reise, ihre Abendteuer, über die Sehenswürdigkeiten und natürlich auch über die politischen Verhältnisse des jeweiligen Landes. Nichts wirkt hier bei diesem Buch oberlehrerhaft oder gar wissenschaftlich. Sie bringen uns die Naturschönheiten näher, wir dürfen einen Sandsturm miterleben, eisige Kälte wie auch angenehmes Klima. Sie sind dabei, als illegaler Alkohol hergestellt wurde, in einem Land, wo Alkohol unter Höchststrafe verboten ist. Das Paar wurde von Polizeibeamten in die Wache genommen und am Weiterreisen gehindert, Leute, die fast selbst nichts zum Leben haben, haben mit ihnen das Essen geteilt. Übernachtungen an Tankstellen, Bekanntschaft mit Mafiosi und korrupte Beamte haben ihre Reiseerlebnisse um einiges bereichert. Am Anfang des Buches ist eine Landkarte, die die ganze Tour ab Hamburg zeigt, später ist eine genaue Karte von dem jeweiligen Land abgedruckt. So kann der Leser mit dem Finger die Reise nachspielen. Besonders schön sind die Fotos in der Mitte des Buches. Unbeschadet kommt dann das Paar in Indien an. Für jeden Leser ist das Buch eine Bereicherung. So brillant geschrieben, dass das Kopfkino ohne Schwierigkeiten abläuft. Nicht nur für Reisende interessant, sondern auch die Daheimgebliebenen haben viel Spaß an dem Buch.