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Veröffentlicht am 17.07.2018

Knisternde Erotik in eiskalter Finanzwelt

King of New York
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Bei dem Buch „King of New York“ von Louise Bay geht es einerseits um Max King, dem die Finanzwelt New Yorks zu Füßen liegt und Harper Jayne, die die Ehre hat, für ihn arbeiten zu dürfen, womit sich eigentlich ...

Bei dem Buch „King of New York“ von Louise Bay geht es einerseits um Max King, dem die Finanzwelt New Yorks zu Füßen liegt und Harper Jayne, die die Ehre hat, für ihn arbeiten zu dürfen, womit sich eigentlich ihr größter Traum erfüllt. Doch Max lebt nicht nur für die Firma, es gibt auch noch seine Tochter Amanda. Auf keinen Fall will er eine Vermischung von Privatem und Beruflichem und dann kommt Harper. Das Knistern zwischen ihnen ist fast greifbar, die Erotik spürbar, der Zwiespalt unvermeidlich.
Schon beim Blick aufs Cover kann man sich vorstellen, dass es in dem Buch um einen superaussehenden Mann geht, smarter Geschäftsmann, aber eben nicht unbedingt ein Held in Gefühlsdingen. Und man wird nicht enttäuscht. Von Anfang an wird klar, dass Harper sich ihren Job gewünscht hat, um ihr Können zu beweisen und natürlich wegen ihres Chefs, der sie allerdings schlecht behandelt. Es fällt schon sehr oft, das böse A-Wort, aber es verdeutlicht auch den Zwiespalt ihrer Gefühle. Sie fühlt sich magnetisch zu ihm hingezogen. Dass es Max auch so geht, er aber um keinen Preis dienstliches und privates vermischen will und natürlich erst recht keine Beziehung haben möchte, denn privat gibt es für ihn nur seine Tochter Amanda, wird durch die Teilung in die Sichtweisen beider Personen gut hervorgehoben. Was zunächst amüsant ist und auch die erotischen Szenen haben mir sehr gefallen, wird dann aber schon ein wenig nervig, denn anscheinend können beide Protagonisten an nichts anderes als an Sex mit dem anderen denken. Auflockernd sind die Szenen mit der Tochter, die eine typische Vertreterin ihrer Art ist. Da ich selber eine Tochter habe, konnte ich einiges sehr gut nachvollziehen und habe mehr als einmal geschmunzelt.
Nicht so gut herausgearbeitet fand ich den Konflikt zwischen Harper und ihrem Vater. Man versteht zwar, warum sie sich verhält wie sie es tut, aber die Versöhnung und Aussprache kommt zu kurz. Da hätte ich mir mehr gewünscht.
Insgesamt war es aber ein sehr unterhaltsamer Roman, durchaus auch zum gemeinsamen Vorlesen vor dem Kaminfeuer als Vorgeschmack für sinnliche Stunden.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 09.01.2018

Auf der großen Suche,,,,

Der Fluch des Feuers
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Das Buch „Der Fluch des Feuers“ von Marc de Jager ist ein Fantasieroman und das Erstlingswerk des Autors. Es erschien im November 2017 im Bastei-Lübbe Verlag.
Der Einband zieht einem sofort in seinen Bann ...

Das Buch „Der Fluch des Feuers“ von Marc de Jager ist ein Fantasieroman und das Erstlingswerk des Autors. Es erschien im November 2017 im Bastei-Lübbe Verlag.
Der Einband zieht einem sofort in seinen Bann und die Inhaltsangabe verspricht ein spannendes Lesevergnügen und macht neugierig auf den Inhalt. Erzählt wird von Stratus, der sich mitten auf einem Feld wiederfindet – bewegungsunfähig und ohne jede Erinnerung. Leicht angeknabbert von den Geiern wird er von ein paar Menschen gerettet. Einer von ihnen schafft es, dass Stratus sich wieder bewegen kann, kann aber dessen Erinnerung nicht zurückholen.
Der Weg von Stratus ist zunächst fesselnd, denn man erfährt immer mehr wie z. B. dass er ungewöhnlich groß und stark ist und seine Stärke zunächst selbst falsch einschätzt, was natürlich zu Verwicklungen führt. Er fühlt selbst, dass er auch magische Kräfte hat, aber die nützen ihm nichts – zunächst zumindest, außerdem hat das Gefühl, er könnte ein Dämon sein, denn er fühlt zwei Herzen in seiner Brust. Je weiter er voran kommt, desto mehr lernt er mit seinen Fähigkeiten umzugehen und desto sicherer ist er sich, dass er zwar im Körper eines Menschen steckt, aber kein Mensch ist.
Mich hat die Leseprobe neugierig gemacht, wer er ist und wie er herausfindet, wie er in diese Lage gekommen ist und warum und und und.
Der Anfang ist wirklich super geschrieben, aber jetzt nach Beendigung des Buches bin ich etwas enttäuscht – zum ersten Mal. Ich habe das Gefühl gehabt, es handelt sich um den Mittelteil einer Triologie. Es fehlen Informationen vom vorher und es fehlt das Weitergehen. Die Randgeschichten im Buch kommen etwas zu kurz. Er trifft tatsächlich auch auf Menschen, die ihm freundlich gesinnt sind, meistens ist das Gegenteil der Fall, was mit Sicherheit nicht nur an seiner Auffälligkeit liegt. Er findet ein paar wenige Freunde – zumindest hat man den Eindruck, dass es welche sind. Er lernt eine Frau kennen, die Leibwache bei einem Adeligen ist. Wer jetzt mit einer Liebesgeschichte rechnet, wird aber enttäuscht. Es ist eine starke Frau, die kämpfen kann und es auch tut. Sie hilft Stratus und er ihr ebenfalls mehrfach. Diese Zusammenarbeit ist wunderbar herausgearbeitet. Mir fehlt aber die Geschichte drumherum. Warum arbeitet sie dort? Wie kam es zu dem Krieg der gerade tobt? Welche Feinde gibt es und warum?
Mir fehlen einfach eine Menge Informationen und auch ein wenig mehr Randgeschichte. Stratus ist mehr daran interessiert seine Erinnerung zurück zu bekommen als zu helfen oder zwischenmenschliche Kontakte zu pflegen. Er ist zwar kein Dämon, aber was auch immer in ihm ist, wenn es gereizt ist, kann er nicht mehr klar denken. Bei so einem Anfall in einer Krisensituation zwar, tötet er einen seiner „Freunde“ und es kommt nicht einmal ein Bedauern. Die Reaktion darauf ist mehr wie ein „upps, tatsächlich?“. Die Brutalität in dem Buch ist manchmal sehr hart zu ertragen, aber ein Krieg ist nunmal brutal.
Der Autor schreibt wirklich gut und der Anfang des Buches ist super gelungen, leider kann er das nicht halten und das macht es dann sehr schwer bis zum Ende zu lesen. Am Ende ist es wieder super geschrieben. Er findet was er gesucht hat und doch habe ich nicht das Gefühl, dass die Geschichte wirklich zu Ende ist.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Angst und Trauer können viel verändern

Der Nachtläufer
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"Der Nachtläufer" von Karin Fossum ist ein Kriminalroman, der 2024 bei SAGA Ermont erschienen ist.
Nachts versetzt ein Mann eine norwegische Kleinstadt in Angst und Schrecken, denn bisher wurde er nicht ...

"Der Nachtläufer" von Karin Fossum ist ein Kriminalroman, der 2024 bei SAGA Ermont erschienen ist.
Nachts versetzt ein Mann eine norwegische Kleinstadt in Angst und Schrecken, denn bisher wurde er nicht gefasst und jeder kann das nächste Opfer sein und vielleicht das Leben verlieren. Bisher blieb es beim Einbruck und Berdrohen mit einer Waffe, aber irgendwann könnte es tödlich enden. Einziger Hinweis auf den "Nachtläufer" ist ein Zahlencode, den dieser am Tatort zurücklässt. Kann Kommissar Eddie Feber dieses Code knacken, bevor das erste Opfer sterben muss? An anderer Stelle zittert der junge Meidel Jonsson vor der Rückkehr seines brutalen Vaters aus dem Gefängnis, für ihn das Böse in Person.
Das wunderschöne düstere Cover passt hervorragend zu einem norwegischen Krimi und versetzt den Leser gleich in die richtige Stimmung, doch leider halten Cover und Inhaltsangabe nicht was sie versprechen. Schon der Anfang ist ungewöhnlich, den es beginnt mit dem Tod eines alten Mannes, desses Enkel die Polizei ruft, sich dann aber doch sehr ungewöhnlich benimmt. Dieser Mann ist Meidel Jonsson und er wirkt zunächst wie paralysiert vom Tod dieses Mannes, der der Vater seines Vaters war. Vor diesem Vater hat er eine panische Angst, warum erfährt der Leser im Laufe des Buches. Der Kommissar sieht hier keinen Handlungsbedarf. Kommissar Eddie Feber ist ungewöhnlich - er ist Vater von sieben Kindern und seine Frau schreibt Kriminalromane. Zudem hat er eine wirklich gute Kombinationsgabe. Obwohl die Geschichte einige überraschende Wendungen nimmt, kommt dennoch keine wirklich Spannung auf. Vieles ist offensichtlich und durchschaubar. Das einzig Überraschende war für mich die Lösung des Zahlencodes. Dem Kommissar fehlt ein Partner oder eine Partnerin, die etwas Lockerheit in die Geschichte gebracht hätte.
Es ist zwar eine ansprechende Geschichte und sie unterhält den Leser wirklich gut, es wird also bestimmt Leser geben, die sie mögen, aber für mich hat sie zu wenig Spannung.

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Veröffentlicht am 09.04.2018

Zweifel und Misstrauen oder doch nicht?

Im Dunkel deiner Seele
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Das Buch "Im Dunkel deiner Seele" von George Harrar erzählt von Professor Evan Birch, der an der Uni Philosopie unterrichtet und plötzlich unter den Verdacht gerät, einen Teenager entführt zu haben. Welche ...

Das Buch "Im Dunkel deiner Seele" von George Harrar erzählt von Professor Evan Birch, der an der Uni Philosopie unterrichtet und plötzlich unter den Verdacht gerät, einen Teenager entführt zu haben. Welche Auswirkungen hat ein solcher Verdacht auf die Familie, den Beruf und seine unmittelbare Umwelt - von ihm selbst ganz zu schweigen.
Aufgrund der Inhaltsangabe hatte ich einen spannenden Thriller erwartet, obwohl die Leseprobe schon vermuten lies, dass auch die Philosopie nicht zu kurz kommen würde. Ich hatte es mir wirklich spannend vorgestellt, wie der friedliche Professor alles daran setzt, seine Unschuld zu beweisen, wie sehr seine Ruhe auf die Probe gestellt werden würde. Nichts davon traf zu. Der Professor bleibt ruhig, seine Frau nicht ganz so und bei den Kinder gibt es dann mal Streit, aber im großen und ganzen bleibt es philosophisch ruhig. Dieses Buch war eine echte Herausforderung für mich, denn Spannung habe ich nicht gefunden. Da der Autor jedoch wirklich einen guten Schreibstil hat, kann es dem einen oder anderen doch gefallen. Für mich fehlte die Spannung zu sehr und auch der Schluss hat mir nicht gefallen.

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