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Veröffentlicht am 01.07.2018

Ein historisches Highlight

Das Mätressenspiel
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Es ist das Jahr 1682 in Hannover.Die junge Helena von Minningerode lebt mit ihrer verwitweten Mutter und den zwei jüngeren Schwestern auf einem alt angesehenen Gut.Helenas Zwillingsbruder Laurentz hat ...

Es ist das Jahr 1682 in Hannover.Die junge Helena von Minningerode lebt mit ihrer verwitweten Mutter und den zwei jüngeren Schwestern auf einem alt angesehenen Gut.Helenas Zwillingsbruder Laurentz hat sich den Truppen des Kaisers angeschlossen. Alles ist sehr harmonisch und friedvoll, bis die Familie eine Schreckensnachricht ereilt.Laurentz ist bei einem Unfall ums Leben gekommen.Diese Nachricht verändert das komplette Leben der Frauen, denn ein Erbe ging damals nicht auf die Frauen einer Familie über.Ihre Existenz war bedroht, denn Helenas Onkel, Baron Roderik von Brünneck, erhielt somit alle Ländereien .Das Gut war verschuldet und bei nicht zahlen der Schulden, würde es auch in seine Hände fallen.
Kaum schwindet das Geld, so schwindet auch das Ansehen.Helenas Verlobung wird gelöst und es ist keine Aussicht auf eine andere Person, die die Schulden begleichen könnte in Sicht.
In ihrer Verzweiflung fährt Helena mit ihrer Mutter an den herzoglichen Hof , um Herzogin Sophie von Braunschweig um Hilfe zu bitten, einen geeigneten Ehemann für Helena zu finden.
Damit beginnt das Spiel, denn bei Hofe herrschen ganz eigene Regeln.Helena gilt plötzlich als Anwärterin zur neuen Mätresse vom frisch vermählten Georg Ludwig von Braunschweig. Sie gerät mitten in das Machtspiel der zwei einfussreichsten Frauen bei Hof.Clara Elisabeth von Platen und die Herzogin Sophie kennen nur ihr eigenes Interesse und benutzen Helena für ihre Zwecke.

Martha Sophie Marcus hat mit ihrem zweiten historischen Roman ein Meisterwerk erschaffen, was mich als Leser wie in einen Film versetzt hat.Die Schreibweise war trotz der vielen verschiedenen Personen, gerade bei Hofe, gut verständlich und ließen mich einfach nur so wegtauchen in diese Geschichte.Besonders gut haben mir die bildlichen Beschreibungen der prunkvollen Gärten und Gebäude gefallen.Zwischendurch glaubte ich die Düfte der Pflanzen wahrzunehmen.Überraschend und fesselnd fand ich auch die damaligen Sitten und Rechtsregelungen.Als Frau in der heutigen Zeit finde ich sie einfach nur unglaublich ungerecht.Auch das intrigante Ausspielen und Flechten der Intrigen bei Hofe ließen mich mit der absolut sympathischen Protagonistin Helena mitkämpfen.Sie verkörperte eine Person, die jede Frau gerne als Freundin an ihrer Seite haben möchte.

Mein Fazit zu diesem Roman ist, dass dies mein absolutes Lesehighlight seit langem ist.Jeder Fan von historischen Romanen sollte sich mit Helena in den Kampf gegen Intrigen und Verschwörungen begeben.Auch wenn die Geschichte ein tolles Ende hat, hätte ich sehr gerne sofort weitergelesen.
Von mir eine begeisterte und uneingeschränkte Leseempfehlung für "Das Mätressenspiel".

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Lesespaß
  • Thema
Veröffentlicht am 05.05.2018

Iron Flowers - Der Kampf gegen die Unterdrückung

Iron Flowers – Die Rebellinnen
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Tracy Banghart hat mit ihrem Auftakt zu "Iron Flowers" einen Serienstart geschaffen, in dem es um den Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen geht. Verpackt in eine beinahe Märchenhafte Geschichte kämpfen ...

Tracy Banghart hat mit ihrem Auftakt zu "Iron Flowers" einen Serienstart geschaffen, in dem es um den Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen geht. Verpackt in eine beinahe Märchenhafte Geschichte kämpfen die Schwestern Serina und Nomi ungewollt für ihre Rechte, die Freiheit und das blanke Überleben.


Inhalt:
In einer Welt, in der die Menschheit in Armut und schwerer Arbeit lebt, ist es das Hauptziel vieler Familien, eine ihrer Töchter als zukünftige Grace zu erziehen. Eine Grace lebt in absolutem Luxus als Frau an der Seite des Regenten, der das Land regiert und beherscht.Kommt ein Mädchen in die engere Auswahl zur Grace, könnte das für die Familie eine Rettung aus dieser Armut bedeuten.
So wuchsen die Schwestern Serina und Nomi total unterschiedlich auf. Serina wurde im Tanzen, Handarbeiten und Harfespielen auf das Leben einer gehorsamen und glänzenden Ehefrau vorbereitet, während Nomi, die rebellischere der beiden, auf das Leben als Dienerin ihrer Schwester in praktischen Arbeiten ausgebildet und erzogen wurde.
In dieser Zeit hatten Frauen keine Rechte und mussten sich allem, was ihnen gesagt wurde unterordnen. Auch der Zugang zu jeglicher Bildung wurde ihnen untersagt, ja sogar bestraft.

Am großen Tag der Entscheidung , an denen 3 Frauen in die nähere Auswahl zur Grace kamen, brachte das Schicksal die beiden Schwestern auf eine Reise zu Malachi, dem Thronfolger.
Doch dort geschieht etwas Schreckliches.Die Schwestern werden auseinandergerissen und in einer Welt ausgesetzt, auf die keine der beiden vorbereitet war.Sie leben nun in Angst und Sorge zueinander, aber auch ihr Zorn und der rebellische Überlebensinstinkt ist geweckt.

Schreibstil und Charaktere:
Die Geschichte wird im Wechsel aus der Sicht von Nomi und Serina geschrieben, was einen guten Einblick in deren augenblickliche Gefühle gibt.Der Schreibstil ist passend für ein Jugendbuch leicht und flüssig zu lesen.
Um ein passendes Wort für den Verlauf der Geschehnisse zu finden, fällt mir spontan "rasant" ein. Auf wenigen Seiten überschlagen sich quasi die Ereignisse und die Geschichte rast vorran. Das erhöht den Spannungsbogen ungemein und lässt einen das Buch kaum aus der Hand legen.
Jedoch habe hat dies zum Nachteil, dass viele Dinge für meinen Geschmack zu kurz gekommen sind.Ich hätte mir etwas mehr Tiefgang in den Erzählungen um das Land, die Menschen und deren Lebensumstände gewünscht.Auch einige wichtige Charaktere, wie zum Beispiel der Thronfolger Malachi, der Regent oder Nomis und Serinas Bruder, bleiben dabei leider etwas auf der Strecke.

Dagegen finde ich Serina und Nomi als Protagonisten sehr gelungen.Durch ihre Erziehung können sie vom Charakter her kaum unterschiedlicher sein und das wurde sehr gut beschieben.Beide sind mir als Leser sehr ans Herz gewachsen und haben mich mit ihrem Wesen gefesselt.

Fazit:
Für mich ist "Iron Flowers" ein grandioser Serienauftackt mit kleinen Schwächen.Dennoch warte ich ganz ungeduldig auf die Weiterführung dieser Geschichte.Ein absolut empfehlenswertes Jugendbuch, was mit viel Spannung und überraschenden Wendungen den Leser fesselt.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Eine starke Frau im Hintergrund der Familie Karl Marx

Revolution im Herzen
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Dieses Buch ist eine phantastische Erzählung über das Leben von Helena "Lenchen" Demuth.Eine Frau, die wusste wie man mit dem Herzen kämpfen kann.
Sie führte in den damaligen harten Zeiten eine ...

Dieses Buch ist eine phantastische Erzählung über das Leben von Helena "Lenchen" Demuth.Eine Frau, die wusste wie man mit dem Herzen kämpfen kann.
Sie führte in den damaligen harten Zeiten eine eigene Revolution.

Lenchen war noch ein Kind, als sie sich aus der Not des Überlebens auf den Weg nach Trier machte um Dienstmädchen zu werden.
Durch einen glücklichen Zufall trifft sie dort auf die junge Baronesse Jenny, die in einer Notsituation steckte, aus der ihr Lenchen hilft.
Die zwei Mädchen, die vom Stand unterschiedlicher kaum sein konnten, empfanden sofort Symphatie füreinander.So kam es, dass Lenchen im Haus der Baronesse eine Anstellung erhält.
Dies war für das Mädchen in damaliger Zeit ein riesen Glück, denn ohne Ausbildung und Empfehlung wäre dies sonst kaum möglich gewesen.
Lenchen wird gut behandelt und mit allen sittlichen Gepflogenheiten eines Dienstmädchens vertraut gemacht.
Als die junge Baronesse Jenny nach vielen Umwegen und langer Verlobungszeit, den jungen Karl Marx heiratet, ergibt es sich, dass Lenchen mit in deren Haushalt geht und zur guten Seele der Familie wird.

Sie begleitet die Marxens von nun an in all ihren Umzügen und wird zu Jennys bester Freundin.Durch sie lernt Lenchen lesen und schreiben.Auch über politische Themen sich Gedanken zu machen gehört ab nun zu ihrem Leben dazu, denn in den Revulutionären Zeiten zählt dies zu dem Hauptlebensziel von Karl Marx und seinem Freund Friedrich Engels, der Dauerhaft bei der Familie ist.
Doch in dieser Zeit geschieht auch einiges zwischen Lenchen und Karl Marx, was deren Leben verändert.

Auf über 460 Seiten haben die Beinert Schwestern ein historisches Meisterwerk geschaffen, welches eine tolle Mischung aus belegbaren Fakten und herzergreifender Geschichte ist.
Der Schreibstil ist anschaulich und einfach zu lesen.Durch ausführliche Beschreibungen des damaligen harten Lebens und den Inhalten, die uns in eine heutige moderne Arbeitswelt mit Rechten und Schutz für die Arbeitnehmer gedanklich führen, fasziniert dieses Werk von Seite zu Seite.
Komplexere Inhalte sind so gut in die Geschichte eingearbeitet, dass man sie einfach so weglesen kann.

Das bezaubernde Cover, bei dem man sofort weiß, in welchem Genre man sich befindet und die alte Stadtkarte von London im inneren des Buches, haben mir besonders gut gefallen.
Da diese Geschichte sehr emotionsgeladen ist, finde ich auch den Abdruck des Liedes vom Knotenpelz und von den flotten Bienen als schönen Abschluss des Buches.

Da viele Worte aus einer vergangenen Zeit verwendet werden, haben die Beinert Schwestern noch eine Worterklärung mit eingebracht.Wirklich sehr interessant, wie sich unsere Sprache entwickelt hat.

Für mich war es ein historischer Genuss, hinter die Kulissen der Familie Marx zu schauen und das Leben Lenchen mitzuerleben.
Für historische Fans und solche die es vielleicht werden wollen, erhält "Revolution im Herzen" von mir 5 von 5 Sternen und ein absolutes Must Read.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Eine grandiose Fortsetzung

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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In kämpferischer Anmut ist die Protagonistin Scythe Anastasia auf dem golden glänzenden Cover abgebildet.Sehr passend zum ereignisŕeichen Inhalt des Bandes.Ein Motiv mit absolutem Wiedererkennungswert.Mir ...

In kämpferischer Anmut ist die Protagonistin Scythe Anastasia auf dem golden glänzenden Cover abgebildet.Sehr passend zum ereignisŕeichen Inhalt des Bandes.Ein Motiv mit absolutem Wiedererkennungswert.Mir gefällt das Cover genauso gut wie das Vorherige.


Als erstes gibt es wohl zu sagen, dass ich jedem empfehlen würde den ersten Band vorweg zu lesen.Die Geschichte baut aufeinander auf und wäre daher nicht gut als Quereinsteiger zu lesen.
Außerdem würde dem Leser ein phantastischer Auftakt entgehen.

Nach einem Jahr der Ausbildung wurde Citra nun zu Scythe Anastasia ernannt.Als Jung-Scythe macht sie sich unter den anderen Scythe nicht nur Freunde mit ihrer besonderen Art der Nachlese, die man schon beinahe als sanft bezeichnen kann.Jedenfalls bildet sie mit ihrer Mentorin Scythe Curie eine harmonische Einheit.Doch in den schwierigen Zeiten, in denen die Scythe der alten und neuen Generation aufeinanderstoßen, ist das Leben der Beiden in großer Gefahr.Wer steckt hinter dieser Bedrohung? Rowan wurde nach der Ausbildung offiziell nicht als Scythe anerkannt.Doch auch er geht seiner eigenen Berufung nach.Allerdings ist auch er ein Gejagter und seine Berufung wird alles andere als richtig angesehen.

Wie in Band 1 hat Neal Shusterman einen Schreibstil, der es einem leicht macht die Seiten nur so dahinfliegen zu lassen.Die Protagonistin Citra ist eine systematische Person, die mit Kampfgeist, aber auch Gefühl die Herzen der Leser erobert.
Neue Charaktere bereichern die Geschichte und lassen noch ganz viel Raum für den großen Abschluss des Ganzen im nächsten Teil.
In diesem Band nimmt der Thunderhead eine ganz spezielle Rolle ein, die mich unentschlossen zurücklässt.Ein Computer über alles erhaben, aber mit menschlichen Zügen, wie es ja eigentlich nicht sein kann.Dieses Merkmal könnte positiv, oder aber auch negativ für die Menschen sein.

Mein Fazit zu Scythe-Der Zorn der Gerechten ist absolut positiv.M ich konnte das Buch absolut überzeugen.Keinerlei Ansätze von einem manchmal schwächelnden Mittelband.Ein Buch, was mir kaum Zeit zum Luftholen gelassen hat.Doch nun geht leider die Wartezeit zum letzten Teil los, den ich kaum erwarten kann.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Krimi mit Suchtfaktor

Totenweg
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Eine absolut fesselnde Kriminalgeschichte auf gut 400 Seiten werden hier mit einem interessanten neuen Ermittlerteam geboten.Von Anfang an konnte mich die Geschichte in der Elbmarsch gefangen nehmen.


Es ...

Eine absolut fesselnde Kriminalgeschichte auf gut 400 Seiten werden hier mit einem interessanten neuen Ermittlerteam geboten.Von Anfang an konnte mich die Geschichte in der Elbmarsch gefangen nehmen.


Es ist Herbst , also Erntezeit in der Gegend der Obstbauern.Die Elbmarsch ist Fridas Heimat.Doch aus dieser Heimat ist sie vor vielen Jahren geflüchtet, als dort ihre beste Freundin Marit ermordet wurde.Das kleine idyllische Dorf war damals erstarrt vor Angst und diese hat sich bis heute nicht so recht gelöst, denn Marits Mörder wurde nie gefasst.
Betraut mit den Ermittlungen war damals der Kriminalkommissar Haverkorn, der es nie verwunden hat, diesen Fall nicht aufklären zu
können.Wie ein belastender Schatten ruht diese Geschichte seit 20 Jahren auf seiner Seele.
Nun werden Frida und Haverkorn genau wieder an diesen Ort geführt, denn Fridas Vater wurde brutal niedergeschlagen und befindet sich seitdem im Koma.
Da Frida ihrer Mutter mit dem total heruntergewirtschafteten Hof beiseite stehen muss, hilft sie gleichzeitig Haverkorn bei den Ermittlungen, denn auch sie ist Anwärterin für den Dienst bei der Kriminalpolizei. Nur weiß noch niemand, was sie seit 20 Jahren verheimlicht.


Dies ist ein Buch , was den Leser tief in die Familiengeheimnisse des idyllischen Örtchens blicken lässt.Die Geschichte bleibt durchgehend spannend durch die so langsam preisgegeben Geheimnisse der verwickelten Personen.
Das Privatleben der Protagonisten wird sehr ausführlich mit eingebracht, was gerade für die übermittelnden Gefühle der Personen wichtig und interessant ist.Es erzeugt meiner Meinung nach keinerlei Längen.
Zwischendurch wechselt die Zeit in dem Geschehen zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit, was mir das Gefühl gegeben hat in zwei äußerst spannenden Mordermittlungen zu stecken, mit exakt den gleichen Personen.


Mein Fazit ist, dass dieses Buch der Beginn eines ganz tollen und besonderen Eritterduos ist, was noch viel Raum für neue Ideen lässt.
Ich bin total gespannt, wie es weiter geht mit Frida und Haverkorn in der Elbmarsch.