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Veröffentlicht am 14.04.2018

Wut

MUTIG
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Rose McGowan berichtet wie es ihr in einer männerdominierten Welt ergangen ist. Und dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und sagt offen ihre Meinung.

Rose McGowan hat mit ihrem Buch „Mutig“ und den ...

Rose McGowan berichtet wie es ihr in einer männerdominierten Welt ergangen ist. Und dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und sagt offen ihre Meinung.

Rose McGowan hat mit ihrem Buch „Mutig“ und den darin beschriebenen Ereignissen und Ansichten etwas geschaffen, das aufrütteln soll. Ein Buch das einen ganz anderen Blick auf Dinge wirft, die einem als ganz normal, alltäglich erscheinen und es doch nicht sind, was Rose' Aussagen nur noch mehr Gewicht geben, und einen nachdenklich werden lässt.
Sie berichtet aus einer Welt in der es immer noch normal zu seien scheint Frauen als Menschen zweiter Klasse zu betrachten und die nur für die Unterhaltung der Männer da sind. Eine Welt in der man weg sieht, denn es sind ja „nur“ Frauen, Mädchen, die schlecht behandelt werden. Eine Welt in der Frauen und Mädchen einem Idealbild hinterherhetzen, denn nur wenn man der Norm entspricht ist man (vielleicht) etwas wert und findet einen Mann der sich um einen kümmert.

Voller Wut schreibt Rose über diese und andere Ungerechtigkeiten und stellt die Mächtigen von Hollywood und die Männer im Allgemeinen an den Pranger und mit ihnen Jeden der wegsieht und nicht versucht Belästigung, Missbrauch und Gewalt zu verhindern und wissentlich billigt.

Auch schreibt sie über Beziehungen, Abhängigkeiten und Sekten und darüber was passiert, wenn doch mal Jemand den Mut hat den Mund auf zu machen und sich zu wehren.

Ein Buch das daran appelliert man selbst zu sein, sich nicht klein halten, sich nichts diktieren zu lassen und seinen ganz eigenen Weg zu gehen, nach seinen eigenen Vorstellungen und Träumen. Daran Mutig zu sein.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Entwicklungen

Fliegende Hunde
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Während Lena in Shanghai ihr Glück als Model versucht ist ihre beste Freundin in Krylatowa zurückgeblieben. Beide müssen jetzt ihren eigen Weg finden – ohne den jeweils Anderen.

Das Cover ist eigentlich ...

Während Lena in Shanghai ihr Glück als Model versucht ist ihre beste Freundin in Krylatowa zurückgeblieben. Beide müssen jetzt ihren eigen Weg finden – ohne den jeweils Anderen.

Das Cover ist eigentlich nicht meins, aber trotzdem fällt es einem ins Auge. Fliegende Hunde sind nun mal nichts alltägliches.

Die Geschichte wird abwechselt von Oksana und Lena erzählt – beste Freundinnen seit Kindertagen. Nun müssen Beide zum ersten mal alleine Erfahrungen sammeln und mit dem, was das Leben ihnen zu bieten hat, zurechtkommen.
Oksana versucht sich an einer Diät, die dem Nahrungsangebot während der Belagerung Leningrads nachempfunden ist. Hier gibt es so leckere Sachen, wie Tapetenkleisterpudding, Pappmaché-Buletten oder Senfkornbratlinge, über die im Internet ein reger Austausch stattfindet.
Lena hingegen bezieht in Shanghai ein Apartment, in dem schon sieben andere Models wohnen und versucht sich bei den unzähligen Castings durchzusetzen und einen Job zu ergattern.
Beide sind gut gezeichnet und zusammen mit ihrer jeweiligen Umgebung in Szene gesetzt. Man möchte mehr über sie erfahren, ihre Entwicklung, ihre Entscheidungen, ihre Gefühle.

Auch der Schreibstil hat mich schnell in seinen Bann gezogen und mich durch mich durch die Seiten fliegen lassen. Und plötzlich ergab auch der Titel Sinn, der zuerst etwas seltsam anmutete und nun einen Hintergrund hatte und sehr gut zum Buch passte.
Die Autorin hat hier ein Buch vorgelegt in dem es darum geht sich selbst zu finden, um seine Träume, um Freundschaft und Familie, aber auch um Gruppenzwang. Und auch darüber wie man sich selbst sieht, und wie andere einen wahrnehmen. Ob man sich so akzeptieren kann wie man ist, oder ob man etwas ändern will. Was ist man bereit zu tun um seine Träume wahr machen zu können und was bleibt von einem selbst dabei vielleicht auf der Strecke.

„Fliegende Hunde“ hat mit gut gefallen, auch weil es sich von der Masse abhebt.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Russisches Jahrzehnt

Blasse Helden
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Anton macht sich Anfang der 90er auf nach Russland, genauer Moskau. Er ist auf der Suche nach Leichtigkeit, einem Leben ohne Zwänge. In seiner Zeit in Moskau lernt er die russische Mentalität und auch ...

Anton macht sich Anfang der 90er auf nach Russland, genauer Moskau. Er ist auf der Suche nach Leichtigkeit, einem Leben ohne Zwänge. In seiner Zeit in Moskau lernt er die russische Mentalität und auch sich selbst kennen.

Das Cover ist recht nichtssagend und unspektakulär. Dadurch passt es aber auch gut zum Titel, denn blassen Helden bedürfen nicht viel Farbe.

In diesem Buch folgt man Anton durch seine Erlebnisse in Russland. Man erfährt einiges über dieses Land, das sich in den 90ern erst wieder selbst finden musste und über die Menschen die darin leben.
Anton selbst wirkt dabei vielleicht etwas unscheinbar, blass eben, und auch wenn ich lange brauchte um mit ihm als Hauptcharakter warm zu werden, passt er sehr gut in dieses Buch. Denn dies ist in erster Linie eine Geschichte über Russland und seiner Menschen und weniger eine über Anton. Genau wie das Land, macht auch Anton eine Entwicklung durch, steht dabei aber nicht im Mittelpunkt, auch wenn sich alle Ereignisse um ihn drehen, aus seiner Sicht betrachtet werden.
Man erhält hier Einblick in reale und fiktionale Geschehnisse im Russland der Neunziger. Man erlebt wie es zwischen Vergnügen und Macht aussieht. Lernt die schönen Seiten des Landes kennen, aber auch seine Schattenseiten.

Dies und noch mehr hat der Autor präsentiert der Autor sprachlich gut verpackt. So kann die Sprache hier gehoben wirken und dort durchdrungen von Wortschöpfungen nahezu poetisch daherkommen. „Blasse Helden“ war für mich kein Buch, das man einfach mal eben so weg liest, man muss schon etwas mehr Zeit einplanen, aber es lohnt sich durchaus es zu lesen. Diese Buch ist alles andere als Mainsteam und regt zum Nachdenken an. Trotz einiger kleiner Abstriche, hat es mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Magie - Macht und Schatten

Schatten der Magie
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New York. In der magischen, der Ungesehenen Welt wird der Umschwung verkündet. Eine Zeit voller Duelle um die Vorherrschaft in dieser Welt. Und mittendrin Sydney, die ihren eigenen Plan verfolgt.

Das ...

New York. In der magischen, der Ungesehenen Welt wird der Umschwung verkündet. Eine Zeit voller Duelle um die Vorherrschaft in dieser Welt. Und mittendrin Sydney, die ihren eigenen Plan verfolgt.

Das Cover ist ein Traum und ein richtiger Hingucker. Es ist eins dieser Cover, das man sieht und gleich wissen will was sich dahinter verbirgt.

Erzählt wird die Geschichte aus wechselnden Perspektiven und ohne viel Vorgeplänkel, was mir den Einstieg zuerst etwas schwer machte, bis ich alles auseinandersortiert hatte. Aber als ich erst mal in der Geschichte angekommen war, wollte ich wissen wie es weitergeht.
Die Charaktere haben alle ihren eigenen Kopf, ihre eigenen Pläne. Und wie es sich für einen Kampf um Macht gehört, sind sie teils nicht gerade zimperlich in ihren Methoden um zu erreichen was sie erreichen wollen.
Sydney hat noch eine Rechnung zu begleichen. Grey will zurück haben, was ihm zusteht. Laurent möchte sein eigenes Haus gründen. Harper will ein Versprechen einlösen. Und nicht zu vergessen, da ist auch noch das Haus der Schatten. Dies sind nur einige der Charaktere, die in diesem Buch zu Wort kommen.

Die Sprache des Buches ist sehr lebendig und bildhaft. Hier wird eine Welt gezeichnet, die parallel zu der normalen Welt besteht und die demnach auch nach ihren eigenen Regeln spielt und Recht auf ihre ganz eigene Art spricht. Magie ist Macht. Und somit auch das was alle wollen – mehr Magie, mehr Macht. Die Autorin nimmt uns mit in diese Welt in der nicht alles immer so ist wie es vielleicht scheint und der ein oder andere hakenschlagene Magiefunke, der Geschichte vielleicht eine ganz andere Richtung gibt.

Ein gelungener Fantasyroman über Magie, Macht und Familie.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Problemlöser

Mit einem Bein im Grab
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Phineas Troutt verdient sein Leben in dem er die Probleme anderer Leute löst. Und er ist gut in seinem Job, würde ihm momentan nur Earl nicht mit ganz eigenen Problemen versorgen.

Das Cover lässt auch ...

Phineas Troutt verdient sein Leben in dem er die Probleme anderer Leute löst. Und er ist gut in seinem Job, würde ihm momentan nur Earl nicht mit ganz eigenen Problemen versorgen.

Das Cover lässt auch ohne Titel gleich auf spannende Unterhaltung schließen. Das Design wirkt düster und etwas trostlos, spricht dadurch aber Thriller- und Krimi-Fans gleich an.

Erzählt wird dieser Thriller durch den Ich-Erzähler Phineas Troutt, der sich in seinem vorliegenden Fall nicht nur um die Probleme seiner Auftragsgeberin kümmern muss, sondern auch um seine eigenen, auch wenn er versucht sich ihnen auf seine Art und Weise zu entziehen.
Phin wirft gerne mit Sakasmus und einer etwas derberen Sprache um sich, hingt technologisch vielleicht etwas hinterher und ist manchmal möglichweise etwas leichtsinnig, aber er ist nicht auf den Kopf gefallen und versteht sich auf seinen Job.
Phin ist mit all seinen Qualitäten und Problemen gut in Szene gesetzt worden und nimmt den Leser mit auf eine Reise durch seine Welt.
Auch alle anderen Charaktere, sei es Harry mit seinem losen Mundwerk, Jack, die das Gesetz als Polizistin im Auge behalten sollte oder Bipasha, die einfach nur anderen Frauen helfen möchte, sind sehr gut gezeichnet und haben alle ihren eigenen Kopf.

Sprachlich kommt das Buch, wie schon erwähnt, auch mal etwas derber daher, was mir aber gut gefallen hat. Nichts ist schlimmer als wenn sich die Protagonisten eines Buches gestelzt lesen, was hier definitiv nicht der Fall ist. Vielmehr unterstreicht die nicht immer Salonfähige Sprache, die Individualität der einzelnen Charaktere und ihre Eigenarten.

Der Autor hat es in diesem Buch verstanden Spannung aufzubauen und gleichzeitig einen guten Blick ins Innere seines Hauptcharakters zu ermöglichen. Dies war das erste Buch von J. A. Konrath, das ich gelesen habe, aber bestimmt nicht das letzte.