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Veröffentlicht am 14.06.2018

Starkge Frauen, Große Träume

Die Ärztin: Das Licht der Welt
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Ricarda wächst behütet auf Schloss Freystetten auf. Sie ist die Tochter des Gärtners und der Köchin. Als sie 13 Jahre alt ist, entscheidet ein einschneidendes Erlebnis ihren weiteren Lebensweg. Die Tochter ...

Ricarda wächst behütet auf Schloss Freystetten auf. Sie ist die Tochter des Gärtners und der Köchin. Als sie 13 Jahre alt ist, entscheidet ein einschneidendes Erlebnis ihren weiteren Lebensweg. Die Tochter des Grafen verunglückt und Ricarda kann ihr das Leben retten. Komtess Henriette beschließt daraufhin, das junge Mädchen mit nach Berlin zu nehmen und für ihre Ausbildung zu sorgen. Für Ricarda beginnt ein völlig neues Leben. Sie erlebt eine Welt im Überfluss und gleichzeitig bitterste Armut. Der Wunsch, in ihrem Leben einiges zu ändern wächst schnell.

Gleich vorweg, der Roman „Die Ärztin Das Licht der Welt“ ist der erste Band von zwei Bänden. Hier wird die Jugend von Ricarda erzählt und umfasst den Zeitraum von 1876 – 1890. Es wird geschildert, wie sie auf Freystetten lebte, wie sie nach Berlin kam, und wie aus einem Kind eine junge Frau mit vielen Träumen wurde. Im Grunde ist man als Leser von Anfang an mitten dabei. Es hat mir Spaß gemacht zu lesen, wie sich das Leben dieser jungen Frau gestaltet hat. Sie ist eine eigenwillige Protagonistin, die nicht immer so handelt, wie es für sie gut wäre, aber gerade das macht sie zu einem sympathischen Charakter. Auch wenn natürlich einige andere Protagonisten ihren Weg kreuzen und sie so einige Begleiter in ihrem Leben hat, ist der Hauptaugenmerk auf Ricarda gerichtet. Ihr Leben wird ausführlich geschildert, mit vielen Höhen und Tiefen, und gerade als es richtig spannend wurde, war die letzte Seite gelesen!

Gut gefallen hat mir, wie Helene Sommerfeld Ricardas Umfeld geschildert hat. Sie beschreibt, wie es für Frauen überhaupt möglich war, Medizin zu studieren. Sie erzählt von den Schwierigkeiten und von den Hoffnungen. Dabei nimmt sie die Leser einfach mit in eine turbulente Zeit. Eine Zeit, die von Umbrüchen und Umdenken geprägt ist. Es ist spürbar, wie gerade Frauen in dieser Epoche aus ihrem vorherbestimmten Leben ausbrechen wollen. Sie beginnen zu hinterfragen, ob ihr Leben so richtig läuft. Sie fangen an, sich gegen die Männerwelt zu behaupten. Ich finde, Frau Sommerfeld hat dies gut herausgearbeitet. Sie zeigt aber auch deutlich, wie groß der Unterschied zwischen Arm und Reich war. Sicherlich war es für eine Frau aus gutem Haus einfacher zu studieren und einen Beruf zu ergreifen. Ein Mädchen ohne Einkommen hatte es da eher sehr schwer und ohne Unterstützung war es schlicht nicht möglich. Aber auch bei den Männern läuft es nicht immer glatt. Auch ihre Probleme werden geschildert.

Der Erzählstil hat mir dabei gut gefallen. Die Autorin wechselt zwischen den Protagonisten hin und her und lässt den Leser an allem teilhaben. Es hat sich flüssig lesen lassen und war dabei authentisch. Auch der Berliner Dialekt hat seinen Weg in dieses Buch gefunden und verleiht ihm noch eine extra Portion Charme.
„Die Ärztin Das Licht der Welt“ hat mich in das 19. Jahrhundert mit nach Berlin und darüber hinaus mitgenommen. Ich habe es gern gelesen und warte nun gespannt auf die Fortsetzung und darauf wie es mit Ricarda weitergeht. Werden sich ihre Träumer erfüllen? Wird sie ihr Leben so leben können, wie sie es möchte?

Veröffentlicht am 17.05.2018

Eine Feder im Sturm

Die fremde Prinzessin
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„Die fremde Prinzessin“ ist der vierte und letzte Band der Buchreihe von Sabrina Qunaj, der ihre Leser mitnimmt in die Zeit der Geraldines im 12. Jahrhundert Groß Britanniens. Der Schwerpunkt liegt diesmal ...

„Die fremde Prinzessin“ ist der vierte und letzte Band der Buchreihe von Sabrina Qunaj, der ihre Leser mitnimmt in die Zeit der Geraldines im 12. Jahrhundert Groß Britanniens. Der Schwerpunkt liegt diesmal auf Irland. Die Autorin erzählt davon, wie die Insel erobert wurde. Davon wie die Normannen sich hier ihr Reich weiter ausbauten. Aber vor allem erzählt sie von den Frauen dieser Zeit. Von einer Prinzessin, die alles für ihr Volk gegeben hat. Sie erzählt davon, wie wenig Frauen in dieser rauen, harten Zeit, zu sagen hatten. Wie viel sie dann eben doch, zu sagen hatten und die Geschicke der Männer lenkten.
Ein Personenregister zu Beginn sorgt für den Überblick der vielen Protagonisten und klärt auch gleichzeitig, wer historisch belegt ist und wer der Fantasie der Autorin entsprungen ist. Eine Karte zeigt, wo die Geschichte spielt und ein Umfangreiches Nachwort klärt noch einmal Fiktion und Wahrheit.

Aoife und Basilia sind diese beiden Frauen, die das Schicksal zusammengeführt hat. Die eine Prinzessin von Irland und später Ehefrau von Richard FitzGilbert de Clare, die andere die illegitime Tochter desselben Mannes. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch soviel gemeinsam haben. Sie sind es, die dieser Geschichte ein Gesicht geben. Mir hat gut gefallen, wie Sabrina Qunaj gerade das Leben dieser Frauen geschildert hat. Sie hat von ihren Ängsten und Sorgen erzählt, davon, wie sie sich in dieser Männerwelt behaupten konnten. Gleichzeitig habe ich erfahren, wie sich dieser Kampf um die grüne Insel gestaltet hat. Und auch wenn sicher nicht alles der Wahrheit entspricht, so hat die Autorin doch einen Weg gefunden, die Geschichte glaubwürdig zu erzählen. Ich habe ihr jedenfalls jedes Wort geglaubt.

Außerdem ist „die fremde Prinzessin“ eine Liebesgeschichte, die ans Herz geht. Während Aoife sich mit ihrem Leben eingerichtet hat, fällt es Basilia schwer, ihr Schicksal anzunehmen. Die Liebe zu einem Mann treibt sie an, gibt ihr Hoffnung und Trost. Mir hat gerade gut gefallen, wie Qunaj das Leben von Basilia geschildert hat.
Überhaupt hat die Autorin ihre Charaktere wunderbar gezeichnet. So manche Szene hatte ich deutlich vor Augen und Bilder im Kopf. Ich konnte mit den Protagonisten leiden, bangen, hoffen und ja auch lieben. Alles dank einer Erzählerin, die ihr Handwerk einfach versteht.

Leider ist dieser vierte Band nun der letzte Band der von den starken Frauen und Männern der Geraldines aus der Zeit des Mittelalters Groß Britanniens erzählt. Die Reihe hat mir richtig gut gefallen, ich konnte abtauchen in eine längst vergangene Zeit und dabei sein, wie Geschichte geschrieben wurde.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Spannender Krimi

Tiefe Havel
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„Tiefe Havel“ ist nun der dritte Fall für Toni Sanftleben oder zu mindestens der dritte Fall, den ich als Leser miterleben darf. Auf einem Binnenfrachter im Havelkanal wird der Kapitän Jürgen Seitz Tod ...

„Tiefe Havel“ ist nun der dritte Fall für Toni Sanftleben oder zu mindestens der dritte Fall, den ich als Leser miterleben darf. Auf einem Binnenfrachter im Havelkanal wird der Kapitän Jürgen Seitz Tod aufgefunden. Er wurde ermordet. Alles deutet darauf hin, dass hier ein Profi am Werk war. Noch viel schlimmer für Toni, es war keine Einzeltat. Der Hauptkommissar beginnt mit den Ermittlungen. Aber es geht nicht nur noch darum, den Mord aufzuklären, auch sein eigenes Leben, seine eigene Zukunft stehen auf dem Spiel.

Wie schon in den Vorgängern „Dunkle Havel“ und „Kalte Havel“ geht der Hauptkommissar Toni Sanftleben strukturiert an seine Fälle heran. Er ermittelt professionell und lässt sich von seiner eigenen privaten Lage nicht aus der Ruhe bringen. So scheint es zu nächst jedenfalls. Aber je weiter der Fall voranschreitet, umso mehr wird klar, hier geht es an die Substanz des Ermittlers. Dies ist wohl sein emotionalster Fall.

Dieser Krimi war nicht einfach nur spannend, sondern neigt dazu, süchtig zu machen. Eigentlich ist es kaum möglich, das Buch aus der Hand zu legen, ich musste einfach immer weiter lesen, um zu erfahren, was Toni herausbekommen hat, oder wie es in seinem Privatleben weitergeht. Tim Pieper hat es geschickt verstanden, die Krimihandlung mit dem Privatleben von Toni, in Einklang zu bringen und beides miteinander zu verbinden. Herausgekommen ist dabei ein wirklich packender Krimi, der mich gut unterhalten hat.

Der Erzählstil ist dabei wie gewohnt, angenehm zu lesen. Die Handlung logisch aufgebaut und die Spuren so gelegt, dass nicht sofort klar wurde, um was es eigentlich geht, beziehungsweise wer hier Täter ist. Die Informationen zur Aufklärung des Falles bekommt man als Leser erst so nach und nach. Gerade das macht das Buch so spannend. Auch wenn dies ein dritter Band ist, man könnte ihn auch einzeln lesen, der Fall an sich ist abgeschlossen, nur würde man vermutlich Toni nicht so gut verstehen, würde man als Leser seine Vorgeschichte nicht kennen. Ich empfehle daher, doch die beiden Vorgänger zu lesen.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Spannend bis zur letzten Seite

Mehr als nur ein Traum
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„Mehr als nur ein Traum“ beginnt mit einem Prolog, der von einem einsamen Mord erzählt. Es ist das Jahr 1961, ein kleiner Ort im Bundesstaat Mississippi. 2 Jahre später setzt dann die eigentliche Handlung ...

„Mehr als nur ein Traum“ beginnt mit einem Prolog, der von einem einsamen Mord erzählt. Es ist das Jahr 1961, ein kleiner Ort im Bundesstaat Mississippi. 2 Jahre später setzt dann die eigentliche Handlung ein. Felicitas ist eine junge Frau, die schon einiges in ihrem Leben erdulden musste. Sie kommt in die USA mit dem Traum, ein neues Leben beginnen zu können. Die Erbschaft eines kleinen Hauses ermöglicht der Fotografin diesen Wunsch. Doch was sie nicht ahnt, ihre Vergangenheit holt sie schnell ein. Gerade hier könnte die Kluft zwischen Schwarz und Weiß nicht größer sein. Der Kampf um Gleichberichtigung ist im vollen Gange, Martin Luther King ruft zu Frieden und Vernunft auf, doch der Rassenhass steckt viel zu Tief in den Menschen fest. Felicitas gerät hinein in diesen Kampf um Gleichheit und Freiheit.

Elisabeth Büchle erzählt eine berührende Geschichte von Menschen, die mitten in diese Unruhen geraten. Das Schicksal von Felicitas und ihren Freunden geht unter die Haut. Nicht nur, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, es hat mich tief berührt. Es gab so einige Stellen, wo mir das Lesen etwas schwer viel und ich Tränen in den Augen hatte. Dazu beigetragen hat sicherlich der schöne Erzählstil der Autorin. Geschickt hat sie es verstanden von dem Schicksal der Menschen zu erzählen, gleichzeitig aber auch die wunderbare Landschaft so detailreich geschildert, dass man direkt Bilder im Kopf hatte. Ich jedenfalls konnte Felicitas deutlich auf der Veranda ihres Hauses sitzen sehen.

Die einzelnen Charaktere der Geschichte haben mich gar nicht mehr losgelassen. Nicht nur Felicitas ist mir mit ihrer Art ans Herz gewachsen, auch die vielen anderen Protagonisten, wie der Deputy Landon Brown, oder Lily, die so verzweifelt nach ihrem Bruder gesucht hat, dass es mich zu Tränen rührte. Ich konnte ihre Stimme deutlich hören, wie sie nicht mehr ruft, sonder aus lauter Verzweiflung zu singen beginnt. Einfach nur wunderbar erzählte Szenen, die das Buch zu etwas Besonderem machen. Natürlich ist die Handlung nicht so leicht zu verarbeiten, es geht hier um Rassenhass und einiges mehr, aber trotzdem ist es der Autorin gelungen, ihre Geschichte so zu verpacken, dass man sie gern liest und mit den Protagonisten mitfühlen und leben kann. Der Erzählstil zieht einen regelrecht in den Bann und die Spannung steigt von Seite zu Seite.

Am Ende gibt es ein kleines Personenregister, der wichtigsten historischen Charaktere und in einem Anhang werden verschiedene unklare Begriffe erklärt.

„Mehr als nur ein Traum“ ist eine wunderbare, tiefgründige Geschichte aus der Mitte der 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts. Sie ist spannend, bis zur letzten Seite, erzählt glaubhaft von den Ereignissen dieser Zeit und lässt den Leser aber auch ein wenig nachdenklich zurück. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, vielleicht ist es sogar das bis jetzt beste Buch der Autorin. Ich mag ihren Erzählstil schon lange, aber hier hat sie unglaubliche Arbeit geleistet, und auch wenn die Geschichte von Felicitas fiktiv ist, genau so könnte sie sich trotzdem ereignet haben.

Veröffentlicht am 13.02.2018

„Der große Sturm“ hält was er verspricht

Legenden des Krieges: Der große Sturm
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Thomans Blackstone befindet sich wieder in Frankreich. Es ist das Jahr 1360. Er hat die Aufgabe, die Städte rund um Paris zu erobern, und zwar um jeden Preis. Der Ritter ist von dem Vorgehen der Truppen ...

Thomans Blackstone befindet sich wieder in Frankreich. Es ist das Jahr 1360. Er hat die Aufgabe, die Städte rund um Paris zu erobern, und zwar um jeden Preis. Der Ritter ist von dem Vorgehen der Truppen wenig begeistert, aber er hat keine Wahl. Er steht treu zu seinem König. Doch dann bekommt er einen unerwarteten Auftrag und sieht seine Chance gekommen, endlich Rache nehmen zu können. Sein Weg führt ihn ein weiteres Mal in Richtung Mailand.

Mit dem Teil „der Große Sturm“ liegt bereits der 4. Band der „Legenden des Krieges“ vor. Das Leben des Ritters Thomas Blackstone aus England wird hier gründlich beleuchtet. Es ist jetzt das Jahr 1360, England befindet sich mitten im 100 jährigen Krieg gegen Frankreich. Die Schlachten werden nicht weniger. Im Gegenteil. Eigentlich sollte man denken, so langsam wäre alles erzählt und die Taten wiederholen sich, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Die Geschichte wird immer spannender und nervenaufreibender. Die Schwerter haben sozusagen keine Zeit Rost anzusetzen.

Gerade in diesem Teil geht die Handlung rasant voran. Wobei der Augenmerk nicht unbedingt nur auf dem Ritter liegt. Auch seine Gefährten haben ihre Momente. Momente, in denen sie alles zeigen, was in ihnen steckt. Aber auch Moment die einen beim Lesen auch mal schlucken lassen und man sich fragt, musste das jetzt wirklich sein? Der Autor hat eben das Leben dieser Männer so geschildert, wie es gewesen sein könnte. Er hat dabei alle Höhen und Tiefen ausgelotet und Spannung erzeugt. Thomas und seine Gefährten haben viel durchzustehen, aber sie meistern alles gemeinsam. Diese Truppe ist so richtig zusammen gewachsen und führen die Leser gemeinsam durch diese Tage in Frankreich. Der Erzählstil Gilmanns ist dabei angenehm und flüssig zu lesen, auch wenn die Sprache schon reichlich derb ist. Sie passt aber einfach zu der Geschichte und den Menschen.

Mir hat dieser Teil richtig gut gefallen. Ich halte ihn sogar für den bis jetzt besten Teil dieser Reihe. Ich konnte das Buch eigentlich gar nicht aus der Hand legen und war dann doch überrascht, wie schnell ich wieder am Ende angekommen war. Ich freue mich schon jetzt darauf, wenn es im Sommer mit Band 5 weitergeht und Thomas wieder sein Schwert schwingen darf.