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Veröffentlicht am 07.05.2018

So viel Klufti gab´s noch nie – echt primulant!

Kluftinger
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Meine Meinung:
Im zehnten Band um ihren Kult-Kommissar A. „Klufti“ Kluftinger kredenzen die Erfolgsautoren Volker Klüpfel und Michael Kobr ihrem markigen Helden einen ganz besonderen Fall zum Jubiläum: ...

Meine Meinung:
Im zehnten Band um ihren Kult-Kommissar A. „Klufti“ Kluftinger kredenzen die Erfolgsautoren Volker Klüpfel und Michael Kobr ihrem markigen Helden einen ganz besonderen Fall zum Jubiläum: Irgendjemand scheint es auf Klufti höchstpersönlich abgesehen zu haben. Es beginnt mit einem Holzkreuz auf dem Friedhof, auf dem Kluftis Name prangt, geht über eine eindeutige Todesanzeige und noch viel weiter, bis aus der makabren und eher diffusen Bedrohung eine ganz ernste Sache wird. Schnell wird klar, dass die Hintergründe dieses Falles ganz weit zurück in Kluftingers Vergangenheit reichen. Durch viele Rückblenden, die bis zu seinen Jugendtagen und seiner sehr heterogenen Clique reichen, lernen wir als Leser in diesem Band Klufti so intensiv kennen wie noch nie zuvor. Sein Werdegang, seine Sorgen und Nöte, sein prägender und sehr anstrengender Vater – all dies kommt in „Kluftinger“ schonungslos ans Tageslicht. Und sogar noch das ein oder andere dunkle Geheimnis, das man als Leser dem Klufti so gar nicht zugetraut hätte.

Während zu Beginn der eigentliche Kriminalfall noch ein wenig vor sich hindümpelt, besticht die Story mal wieder durch ihren „Star“, der sowohl in den Rückblenden, als auch im aktuellen Handlungsstrang für viele wunderbar schräge und humorvolle Situationen sorgt. Wollten Sie schon immer mal wissen, wie sich der Klufti und der Dr. Langhammer kennengelernt haben? Oder welchem Jugendschwarm er verfallen war? Wie seine Verlobung mit Erika gelaufen ist? Warum Klufti damals einen Bewerber namens Oliver von Bodenstein (na, klingelt´s?) nicht einstellen wollte (S. 227)? Dies alles und noch viel mehr erfahren wir in diesem wunderbaren zehnten Band. Darüber hinaus dürfen wir den Klufti zum Autokauf für Sohn Markus und Schwiegertochter Yumiko begleiten, was bei mir für mehr als nur einen herzhaften Lacher gesorgt hat („Aber klingt ein bisschen komisch in Rechtskurven, wenn man gleichzeitig links blinkt“ - S. 272), oder auch beim verzweifelten Versuch des Babysittens, wenn das „alte Butzele“ ratlos versucht, das „neue Butzele“ zum Einschlafen zu bringen – urkomisch! Daneben gibt es natürlich wie immer reichlich Allgäu-Feeling, insbesondere durch den wunderbaren Dialekt, seien es nun die Schimpfworte („Zefixhimmelkreuzdreck“ - S. 253) oder auch das technische Fachvokabular („Dann grotzgert es oder es rottelt was. Wenn´s ganz schlimm ist, dann hulaint es sogar.“ - S. 272).

Im Verlauf der Geschichte nimmt die Krimihandlung dann immer weiter an Fahrt auf und sorgt durchaus für die ein oder andere Überraschung und auch wirklich dramatische Elemente. Am Ende bleiben Klüpfel / Kobr aber doch noch ein paar Antworten schuldig, was für mich einen kleinen Abzug in der B-Note zur Folge hat. Ich bin mir aber sicher, dass sie diese in folgenden Bänden nochmal aufgreifen werden, aber zumindest eine der Antworten hätte ich jetzt gerne schon gehabt.

FAZIT:
Echt priml! Mehr Klufti hat es noch nie gegeben - Ein absoluten MUSS für alle Fans!

Veröffentlicht am 03.05.2018

Ein atmosphärischer Portugal-Krimi mit viel Lokalkolorit und tollen Charakteren

Spur der Schatten
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„Je Dümmer die Leute sind, desto mehr weichen sie aus. Je klüger sie sind, desto mehr gehen sie auf das Fremde zu.“ (CD 2 / Track 17)

Meine Meinung:
„Spur der Schatten“ ist der zweite Portugal-Krimi um ...

„Je Dümmer die Leute sind, desto mehr weichen sie aus. Je klüger sie sind, desto mehr gehen sie auf das Fremde zu.“ (CD 2 / Track 17)

Meine Meinung:
„Spur der Schatten“ ist der zweite Portugal-Krimi um den deutschen Kommissar Leander Lost, der durch ein Austauschprogramm im Städtchen Fuseta am südlichsten Zipfel Portugals gelandet ist. Obgleich ich den ersten Band noch nicht kenne, hatte ich keine Schwierigkeiten, in die Geschichte hinein und mich bei den Charakteren zurechtzufinden.

Die eigentliche Krimi-Handlung startet recht unaufgeregt mit dem Prolog, der aus Sicht eines Killers von den Vorbereitungen für einem bevorstehenden Auftrag berichtet, ohne dass man als Leser schon genauer erfahren würde, was das für ein Auftrag ist. Fahrt nimmt die Krimihandlung dann auch erst auf, als die Polizistin Graciana Rosado das spurlose Verschwinden ihrer Kollegin Teresa Fiadeiro bemerkt, nachdem diese nicht zum Dienst erschienen ist. Von hier aus entwickelt sich ein Plot, der zunächst von der emotionalen Suche nach Teresa und einer ganzen Menge akribischer Ermittlungsarbeit geprägt ist. Erst ganz langsam lüften sich die Schleier und verdichten sich die Hinweise, dass Teresas Verschwinden vielleicht mit etwas viel Größerem zu tun haben könnte. Spätestens ab hier wird es dann auch richtig spannend und die Krimihandlung schaukelt sich zu einem großen, dramatischen Finale auf, das diesem Krimi einen ersten passenden Schlusspunkt setzt.

Die eigentlichen Stärken dieses Krimis liegen für mich aber nicht in der soliden Krimihandlung, sondern im ganzen „Drumherum“. Insbesondere die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, allen voran der Protagonist Leander Lost, „ein überkorrekter, pedantischer, humorloser Deutscher“ (S. 31), der auch im portugiesischen Sommer stets korrekt im schwarzen Anzug gekleidet ist und als Asperger-Autist und Eidetiker für seine Kollegen sowohl Herausforderung als auch „Wunderwaffe“ zugleich ist. Mir war „Senhor Lost“ auf jeden Fall von Anfang an grundsympathisch und sein logisches Denken war immer wieder bewundernswert. Aber auch die anderen Charaktere sind Gil Ribeiro für meinen Geschmack sehr gut gelungen, sei es nun die taffe Subinspektorin Graciana Rosado, der stets hungrige Carlos Esteves oder der „spanische Pfau“ Miguel Duarte, ein blasierter und zur Selbstüberschätzung neigender Polizist.

„Lost in Fuseta“ bietet über dies aber auch jede Menge Lokalkolorit und sommerliche „Portugal Atmosphäre“ durch die Beschreibung der Orte und Landschaften, die immer wiederkehrende Erwähnung der portugiesischen Cuisine (was manchmal schon etwas zu viel war) und immer wieder Wissenswertes rund um dieses Land und dessen (teils unrühmlicher) Geschichte. Obwohl ich noch nie in Portugal war, konnte ich mir beim Zuhören die Orte und Landschaften dank der bildreichen Beschreibungen stets gut vorstellen.

Last but not least möchte ich gerne noch den feinen Humor erwähnen, der für mich bei diesem Krimi das „Salz in der Suppe“ war, wie beispielsweise die (zur Ablenkung Losts dienenden) „Geistermöwen“ oder auch das häufig zitierte „Kompendium sinnloser Sätze“, das im Lauf der Geschichte schon zu einem regelrechten Running Gag geworden ist.

Zur Hörbuchproduktion:
Das Hörbuch des Argon Verlags ist gewohnt professionell. Die Gesamtspieldauer von rund 7 Stunden teilt sich auf 6 Audio-CD´s auf. Sprecher Andreas Pietschmann zuzuhören, macht wirklich Spaß. Sein Lesetempo und die Betonung sind stets passend und er verleiht den Hauptfiguren einen ganz eigenen, unverwechselbaren Charakter. Seine Aussprache der vielen portugiesischen Namen und Begriffe hört sich für mich sehr authentisch an. Lediglich die Pausen zwischen den einzelnen Abschnitten / Kapiteln innerhalb der Audiotracks hätten für meinen Geschmack ein bisschen länger sein dürfen, damit man den Wechsel in der Handlung beim Zuhören gleich mitbekommt.

FAZIT:
Ein extrem atmosphärischer Regionalkrimi mit tollen Charakteren, der mich sehr gut unterhalten hat und Lust auf einen Urlaub in Portugal macht.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Cosy Crime in Cornwalls prächtigen Gärten

Je tiefer man gräbt
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„Sehen Sie sich um, horchen Sie, riechen Sie, fühlen Sie. Gärten sind wie Menschen, sie haben ein Gesicht, einen Charakter, sie verändern sich im Laufe der Jahre, bekommen vielleicht die ein oder andere ...

„Sehen Sie sich um, horchen Sie, riechen Sie, fühlen Sie. Gärten sind wie Menschen, sie haben ein Gesicht, einen Charakter, sie verändern sich im Laufe der Jahre, bekommen vielleicht die ein oder andere Falte mehr, oder auch das ein oder andere Fettpolster, aber ihr Wesen bleibt gleich.“ (S. 72)

Meine Meinung:
Es ist ein regelrechter Wohlfühlen-Start in die Geschichte, wie die junge Gärtnerin Megs in ihrem alten Bulli namens „PuckPuck“ durch die frühlingshafte Landschaft Cornwalls fährt. Mary Ann Fox beschreibt dies so bildlich, dass ich die Szenerie fast vor mir sehen und die frische Frühlingsluft fast riechen konnte beim Lesen. Zu Beginn nehmen die Beschreibungen der Personen, Orte, Landschaften und Gärten breiten Raum ein. Der blumige Schreibstil vermittelt dabei das wohlige Gefühl, stets mitten drin zu sein („Der Duft der blühenden Weißdornhecke, die salzige Meerluft und der Blick auf die weißen Segel der Yachten, die auf dem Helford River trieben, verdrängten endgültig alle schlechten Gedanken.“ - S. 12).

Wie von einem klassischen whodunit Krimi gewohnt, führt Mary Ann Fox nach und nach einige Charaktere ein, und in diesem bunten Reigen ist alles dabei, was das Krimileser-Herz erfreut - von der fürsorglichen Vermieterin, einem wettergegerbten Fischer, einem arrogant auftretenden Oxford-Schnösel bis hin zu den feinen Herrschaften mit einem alten Landsitz und einem unglaublichen Garten. Erst nach rund einem Drittel nimmt die eigentliche Krimihandlung dann an Fahrt auf. Normalerweise hätte mich das gestört, hier habe ich bis dahin aber das authentisch anmutende Südengland-Flair genossen. Sehr moderat entwickelt sich der Krimi-Plot im weiteren Verlauf der Geschichte, hält aber doch die ein oder andere Überraschung und kleine Spitze bereit und schaukelt sich langsam aber sicher zu seinem wirklich spannenden Finale auf. Bis zuletzt hatte ich dabei keine wirkliche Theorie, wer der Täter sein könnte und warum. Die Auflösung am Ende kam für meinen Geschmack ein bisschen zu „hopplahopp“. Hier hätten es ruhig ein paar Seiten mehr sein dürfen. Letztendlich war die Lösung aber insgesamt in sich rund, auch wenn ich nicht alle Details zur Motivation so nachvollziehen konnte. Aber so ist das reale Leben ja auch... nicht alle Handlungsweisen sind immer rational und bis ins letzte Detail nachvollziehbar.

Dieser Krimi besticht durch sein authentisches Südengland-Feeling und insbesondere durch seine gelungenen Charaktere, allen voran natürlich die sehr sympathische Protagonistin. Margaret „Mags“ Blake liebt Gärten und Pflanzen und so nehmen diese hier auch breiten Raum ein. Aber auch einige der anderen Charaktere wussten durchaus zu überzeugen und sind mir im Verlauf der Geschichte wirklich sympathisch geworden, beispielsweise die Polizistin Mary Shifter oder auch die liebenswerte Miss Clara.

FAZIT:
Wie ein kleiner Leseurlaub - Ein Krimi mit viel Wohlfühlatmosphäre und einem bunten Strauß verschiedenster Charaktere.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Ein überzeugender Abenteuer-Auftakt mit viel Fantastik und maritimem Flair

Die drei Opale 1: Über das tiefe Meer
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„Erinnerst du dich,
Als das Meer lag da
Ganz still und wartend auf mich.
Ja, erinnerst du dich?“ (S. 79)

Meine Meinung:
„Die drei Opale 1: Über das tiefe Meer“ ist der Auftakt einer Trilogie – und das ...

„Erinnerst du dich,
Als das Meer lag da
Ganz still und wartend auf mich.
Ja, erinnerst du dich?“ (S. 79)

Meine Meinung:
„Die drei Opale 1: Über das tiefe Meer“ ist der Auftakt einer Trilogie – und das beachtliche Debüt der britischen Schriftstellerin Sarah Driver. Ohne großes Vorgeplänkel wirft sie ihre Leser mitten hinein in das turbulente Seefahrerleben auf der „Jägerin“ – und in einen Angriff der gefährlichen Terrodyle („tötestirbertrinkeversinkestirb!“ – S. 17). Regelrecht atemlos ist das erste Kapitel „weggelesen“ und man steckt als Leser schon mitten drin in dieser abenteuerlichen und im wahrsten Sinne des Wortes fantastischen Geschichte, auf einem Schiff voller unerschrockener Seefahrer. Ab hier begleitet man die zwölfjährigen Protagonistin Maus (ja, hier haben fast alle Charaktere „tierische“ Namen!) auf ihrer Odyssee durch die Fantasywelt von Trianukka, die mich immer wieder zum Staunen gebracht hat. Es ist eine wilde Welt, voller unbekannter Kreaturen, phantastischer Orte und Geheimnisse. Auf der Suche nach einem sagenumwobenen und mächtigen Artefakt begegnet man den Schrecken der Meere und vielen geheimnisvollen Wesen, seien es nun die anscheinend allgegenwärtigen, Angst einflößenden Terrodyle, verschwiegene Mystiker, die gefährlichen „Fangzähne“ mit ihren geifernden Polarhunden oder aber auch der hilfsbereite Käpt’n Klapperknochen. Es ist eine wahrlich fantastische Reise zu Eiswüsten und Knocheninseln, die uns Leser hier erwartet. Lediglich das Ende dieses Buches war mir persönlich ein bisschen ZU offen, aber das ist mit Sicherheit dem Wesen der Trilogie geschuldet.

Aber nicht nur im „Großen“ sondern auch im „Kleinen“ weiß diese Geschichte zu überzeugen, wie etwa durch Maus´ Talent des „Tierschnack“, wodurch sie die Sprache der Tiere verstehen kann, oder auch durch ihren getreuen Adler Tauschmelzerin. Besonders gut gefallen haben mir dabei auch die leisen Untertöne zum Thema Umweltschutz, insbesondere Walschutz – haben diese majestätischen Tiere und ihre Gesänge doch eine ganz besondere Rolle in dieser Geschichte.

Komplettiert wird dieses sehr überzeugende Debüt von einer sehr schön gestalteten Karte der Welt Trianukka sowie einer Zeichnung der „Jägerin“.

FAZIT:
Ein fesselndes Abenteuer für Klein und Groß – voller fantastischer Schauplätze, geheimnisvoller Kreaturen und mit einer ordentlichen Portion maritimem Flair.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Ein spannender Genre-Mix mit viel Potenzial für den Folgeband

Das dunkle Herz
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„Es brodelte und kochte in allen Zwischentönen von Schwärze. Mal schimmernd und schuppig, mal glatt. Kalt glänzend oder in düsteren Schwaden.“ (S. 231)

Meine Meinung:
Autor Lukas Hainer gilt als einer ...

„Es brodelte und kochte in allen Zwischentönen von Schwärze. Mal schimmernd und schuppig, mal glatt. Kalt glänzend oder in düsteren Schwaden.“ (S. 231)

Meine Meinung:
Autor Lukas Hainer gilt als einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Liedtexter (u.A. für Santiano) und konnte mit den Kinderbüchern der „König der Piraten“-Reihe bereits sein Talent als Buchautor unter Beweis stellen. „Das dunkle Herz“ ist nun sein erster Roman für Jugendliche und Erwachsene (offizielle Altersempfehlung ab 14 Jahre – der würde ich mich anschließen) und dieses beachtliche Debut lässt sich keinem Genre zuordnen. Es finden sich Elemente von Mystery, Dystopie, Abenteuer, Thriller, Coming of Age und für meinen Geschmack auch ein kleines bisschen Horror (keine Angst, nicht zu viel!).

Mitten in der Gedenkfeier für ihren vor 10 Jahren spurlos verschwundenen Bruder Ben verliert die Jugendliche Anna das Bewusstsein – und erwacht in einer lebensfeindlichen Wüste unter einer sengenden Sonne. In einer nahen, dem Verfall anheim gegebenen kleinen Stadt trifft sie auf ein paar Dutzend Menschen jeglichen Alters, die anscheinend das gleiche Schicksal teilen. Es entbrennt ein Kampf um Macht, Lebensmittel, Wasser und gegen ein namenloses Schrecken, dessen sich Anna und die Anderen noch lange nicht bewusst sind.

Diese Geschichte hat mich durch ihren rasanten und zugleich extrem rätselhaften Start sowie ihre über alle Genre-Grenzen hinweg mäandernde Storyline vom Start weg in ihren Bann gezogen, gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Von der Atmosphäre und der phantastischen Grundidee, auf der sie fußt, erinnert mich Lukas Hainers Roman sehr positiv an die früheren Werke Stephen Kings. Geschickt positioniert er seine Charaktere in einem kleinen, überschaubaren und sehr lebensfeindlichen Mikrokosmos. Etwas gestört hat mich dabei nur, dass er seine Geschichte sehr gradlinig in nur einem Handlungsstrang erzählt. Ein oder zwei weitere Stränge aus Sicht unterschiedlicher Charaktere hätte ich als Bereicherung empfunden. So begleiten wir als Leser die Protagonistin Anna auf der Suche nach einer Lösung für die geheimnisvollen Geschehnisse. Anna war mir dabei von Beginn an sehr sympathisch und im Verlauf der Story gesellen sich weitere angenehme Charaktere hinzu. Selbstverständlich wartet Hainer aber auch mit klassischen Antagonisten auf, die in Teilen schon fast ein bisschen „überzeichnet“ scheinen (wie insbesondere die Figur des Álvaro).

Wenn man sich auf diese spannende und extrem atmosphärische literarische Reise ins Ungewisse einlassen möchte, sollte man eine gehörige Portion Mystery / Fantasy mögen und sich nicht davon abschrecken lassen, dass weitere Bände geplant sind. Denn das bedeutet, dass dieses Buch am Ende zwar schon mit einer passenden Auflösung daher kommt, aber bei Weitem nicht alle offenen Fragen geklärt werden. Ich jedenfalls freue mich schon jetzt auf Band zwei, für den sich Lukas Hainer die Latte selbst sehr hoch gelegt hat!

FAZIT:
Ein überzeugender Reihen-Start mit einem gelungenen Mix aus Mystery, Fantasy, Thriller, Abenteuer und Coming of Age. Ich bin gespannt auf Band 2!