Nichts ist wie es scheint
Inhalt:
Das Buch beginnt mit einer Rückblende ins Jahr 1970 bei dem ein Flugzeug in Laos an der Grenze zu Nordvietnam abstützt. An Bord als erfahrener Flieger der Vater der Hauptdarstellerin, William „Wild ...
Inhalt:
Das Buch beginnt mit einer Rückblende ins Jahr 1970 bei dem ein Flugzeug in Laos an der Grenze zu Nordvietnam abstützt. An Bord als erfahrener Flieger der Vater der Hauptdarstellerin, William „Wild Bill“ Maitland, zwei weitere Angestellte der Fluggesellschaft Air America sowie ein unbekannter Laotse mit geheimnisvoller Fracht. Der amerikanische Geheimdienst ist bemüht Gras über die Sache wachsen zu lassen und beseitigt mit dem Wrack alle Beweise. Zwanzig Jahre später macht sich Wilone „Willy“ Maitland, den letzten Wunsch ihrer sterbenskranken Mutter erfüllend, auf der Suche nach ihrem Vater.
Mit dem typischen Tess-Gerritsen-Schreibstil werden die Hauptpersonen einem schnell sympathisch: die zierlich aber zähe und beharrliche Einzelkämpferin Wilone „Willy“, der man ihre Hartnäckigkeit und Ehrgeiz bereits an den Augen ansieht und der etwas undurchsichtige, aber offensichtlich gutherzige Guy, der aber eigene Ziele verfolgt (von der Ariel Group erpresst, Friar Tuck, einen abtrünnigen Piloten zu finden), bei deren Erreichen Willy ihm behilflich sein kann, was er ihr als Unterstützung ihrer Interessen verpackt anbietet. Willy stößt nämlich in Saigon rasch an ihre Grenzen und eine Mauer des Schweigens. Und wirbelt mit ihren Nachforschungen Staub auf, den einige durch ihre beauftragte Ermordung wieder gelegt haben wollen. Hier erscheint Guy als der rettende Ritter und Willys ablehnende Haltung beginnt langsam zu bröckeln. Tatsächlich erhält sie mit seiner Hilfe einige Informationen, die sie allein nicht erhalten hätte, so aber bestimmt nicht hören wollte: Friar Tuck soll ihr vermisster Vater sein. Enttäuscht von Guy hintergangen worden zu sein, bricht sie mit ihm. Guy’s beharrliche Hartnäckigkeit überzeugt sie letztendlich jedoch doch seine Hilfe anzunehmen…und es wird komplizierter (und auch absehbar), Gefühle füreinander mischen sich ins Geschehen ein. Die Handlung nimmt rasch an Geschwindigkeit zu und ebenfalls wird bald deutlich, dass Willy und Guy verschiedenen Gegenspielern gegenüberstehen: der vietnamesischen Regierung, der CIA und noch weiteren, vorerst Unbekannten. Und der Krieg war nur ein Vorwand…
Bewertung:
Das Cover in düsteren und kalten Blau- und Schwarztönen gehalten, mit der Abbildung einer mit leuchtend rotem Blut besudelten „Hundemarke“ ist sehr passend zu dem Buch gewählt. Es liest sich sehr flüssig und Dank der gut beschriebenen und spannenden und in sich schlüssigen Handlung sind die einzelnen Kapitel auch keinesfalls zu lang. Da ich vor kurzen erst selbst in Saigon und Südvietnam war, kann ich die sehr wirklichkeitsnahe Beschreibung des Landes und der Leute, mit ihrer Schönheit und Eigenheiten, aber auch ihren bürokratischen Hürden und Problemen nur bestätigen. Diese Schilderungen ergänzen die Handlung perfekt ohne übertrieben oder konstruiert zu wirken und runden damit den Thriller gelungen ab.
Fazit:
Weil das Buch so spannend und gut zu lesen war, habe ich es an einem Tag gelesen, so das gar keine Zeit war, die einzelnen Abschnitte dem Lesefortschritt nach zu beurteilen. Das spricht in meinen Augen für das Buch, Tess Gerritsen hat meine Erwartung nicht enttäuscht - also eine klare Leseempfehlung !!!