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Veröffentlicht am 27.10.2017

Ein interessantes Debüt mit einigen Schwächen

Außer sich
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Inhalt:
Sie sind zu zweit, von Anfang an, die Zwillinge Alissa und Anton. In der kleinen Zweizimmerwohnung im Moskau der postsowjetischen Jahre verkrallen sie sich in die Locken des anderen, wenn die Eltern ...

Inhalt:
Sie sind zu zweit, von Anfang an, die Zwillinge Alissa und Anton. In der kleinen Zweizimmerwohnung im Moskau der postsowjetischen Jahre verkrallen sie sich in die Locken des anderen, wenn die Eltern aufeinander losgehen. Später, in der westdeutschen Provinz, streunen sie durch die Flure des Asylheims, stehlen Zigaretten aus den Zimmern fremder Familien und riechen an deren Parfumflaschen. Und noch später, als Alissa schon ihr Mathematikstudium in Berlin geschmissen hat, weil es sie vom Boxtraining abhält, verschwindet Anton spurlos. Irgendwann kommt eine Postkarte aus Istanbul – ohne Text, ohne Absender. In der flirrenden, zerrissenen Stadt am Bosporus und in der eigenen Familiengeschichte macht sich Alissa auf die Suche – nach dem verschollenen Bruder, aber vor allem nach einem Gefühl von Zugehörigkeit jenseits von Vaterland, Muttersprache oder Geschlecht.
Wer sagt dir, wer du bist? Davon und von der unstillbaren Sehnsucht nach dem Leben selbst und seiner herausfordernden Grenzenlosigkeit erzählt Sasha Marianna Salzmann in ihrem Debütroman Außer sich. Intensiv, kompromisslos und im besten Sinn politisch.

Meine Meinung:
"Außer sich" von Sasha Marianna Salzmann ist ein interessanter Debütroman mit einigen Schwächen.

Die Geschichte an sich ist eigentlich interessant, allerdings erlebt man hier nicht viel von Alissas Suche nach ihrem Bruder, sondern eher ihre Suche nach sich selbst, nach ihrem eigenen Ich.
Das Buch wird überwiegend aus Alissas Sicht geschrieben, nur am Ende gibt es ein wenig aus der Perspektive ihres Bruders Anton.

Der Einstieg in die Erzählung fiel schon schwer, da der Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig ist und es sehr viele Personen gibt.
Immer wieder wird die Handlung von Geschichten aus der Vergangenheit unterbrochen. Diese sind zum Teil zwar super spannend und interessant, andererseits aber auch sehr in die Länge gezogen, sodass ich es am liebsten überlesen hätte und mich teilweise schon fragte: Was soll das eigentlich alles?

Man lernt hier das Schicksal jüdischer Russen kennen, die von Russland nach Deutschland zogen. Das wird wahrscheinlich recht authentisch rübergebracht, größtenteils geht es aber um etwas ganz anderes: Alis (Alissas) Findung zu sich selbst, zu der Person, die sie eigentlich ist und den Schwierigkeiten dabei.
Ali ist keine typische Protagonistin, die man gut versteht und in die man sich gut hineinversetzen kann. Im Gegenteil: Ihre Handlungen und Reaktionen auf Erlebnisse sind teilweise sehr unverständlich.
Das macht es auch so schwer, in das Buch hineinzufinden.

Fazit:
Meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen, da der Schreibstil mir nicht zusagte und manche Stellen einfach zu lang gezogen waren. Zudem hätte ich mir gewünscht, mehr von Anton zu erfahren.
Daher kann ich das Buch leider nicht weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 29.05.2017

Bitter im Abgang

Sweetbitter
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Inhalt:
Eigentlich wollte Tess nicht Kellnerin werden. Sie wollte ihrer provinziellen Herkunft entkommen, in die Großstadt eintauchen und endlich herausfinden, wofür sie geschaffen ist. Doch dann landet ...

Inhalt:
Eigentlich wollte Tess nicht Kellnerin werden. Sie wollte ihrer provinziellen Herkunft entkommen, in die Großstadt eintauchen und endlich herausfinden, wofür sie geschaffen ist. Doch dann landet sie in einem edlen New Yorker Restaurant und es ist wie der Eintritt in ein neues Universum, in dem ganz eigene Regeln und Gesetze herrschen, in dem der falsche Wein im falschen Moment zum Verhängnis werden kann. Oder die Ignoranz gegenüber der Einzigartigkeit einer Auster. Sweetbitter ist ein großer Roman über den Genuss und die Obsession – darüber, dass man manchmal besessen sein muss, um wirklich genießen zu können.

Meine Meinung:
"Sweetbitter" von Stephanie Danler konnte meine Erwartungen leider keineswegs erfüllen und hat mich sehr enttäuscht.

Das Buch ist in vier große Abschnitte (Sommer, Herbst, Winter, Frühling) gegliedert, die jeweils in sechs Kapitel unterteilt sind.
Soweit hört es sich eigentlich sehr übersichtlich und angenehm an.
Allerdings werden diese Kapitel jeweils von kurzen, aneinander gereihten Abschnitten dominiert, die teilweise sehr zusammenhanglos erscheinen. Ein Gedanke wird aufgenommen und zack endet er wieder und etwas Neues kommt, was gar nichts mit dem davor zu tun hat.
Der Schreibstil ist somit sehr unangenehm zu lesen, sehr bruchstückhaft und absolut nicht flüssig. In der zweiten Hälfte des Buches wird das etwas angenehmer. Es ist nicht mehr ganz so zerstückelt, die Erzählungen hängen mehr miteinander zusammen und man erkennt zumindest ein wenig einen roten Faden.

Die Geschichte wird in Ich-Erzählung aus der Sicht von Tess geschildert, deren Namen ich zwischendurch sogar vergessen habe, weil sie von den anderen Kellnern meist nur "die Neue" genannt wird. Tess ist ein Charakter mit dem ich absolut nicht mitfühlen und mitfiebern konnte, da ich weder ihre Handlungen noch ihre Art nachvollziehbar finde. Sie ist eine typische Mitläuferin, die als kleines Mäuschen in die Großstadt kommt und von den anderen mit in ein berauschtes Leben gezogen wird.

Viele Abschnitte des Buches handeln von Essen und Wein, welcher die richtige Wahl ist, welche Trauben welchen Geschmack haben, welche Auster man woran erkennt und ähnliches. Das ist an sich zwar interessant, hat aber einen sehr großen Raum eingenommen.

Am Ende stellte ich mir bloß eine Frage: Was wollte die Autorin mir bloß mit diesem Buch sagen?
Sollte es ein kulinarisches Erlebnis sein? Oder ein Einblick in die Drogenszene der Kellnerwelt in New York?
Ich kann es wirklich nicht beantworten.

Fazit:
Für mich war das Buch leider eine große Enttäuschung und ich kann es definitiv nicht weiter empfehlen. Da es allerdings zum Schluss hin etwas angenehmer zu lesen wurde, weil es nicht mehr so zerstückelt und ohne roten Faden war, kann ich insgesamt noch gerade so 2 Sterne geben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider sehr vorhersehbar

Seelenblau
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Inhalt:
Mias Leben scheint perfekt. In wenigen Monaten wird sie heiraten. Doch sie spürt eine Leere im Herzen, die sie versucht zu verdrängen. Ihre Zweifel an der Hochzeit wachsen. Ihre beste Freundin ...

Inhalt:
Mias Leben scheint perfekt. In wenigen Monaten wird sie heiraten. Doch sie spürt eine Leere im Herzen, die sie versucht zu verdrängen. Ihre Zweifel an der Hochzeit wachsen. Ihre beste Freundin Lisa überredet sie zu einer Reise nach Kanada – nicht ohne Hintergedanken. In einem abgelegenen Dorf in den Rocky Mountains glauben die Bewohner an alte indianische Ideale: die Einheit von Mensch, Natur und Tieren. Dort erfährt Mia, dass jemand nur wirklich glücklich sein kann, wenn er einen Seelenpartner gefunden hat. Ihre gesamte Weltanschauung wird auf den Kopf gestellt. Zudem lernt sie Jace kennen, einen arroganten Einzelgänger, der unerwartet eng mit der Natur verbunden ist. Unfreiwillig müssen sie Zeit miteinander verbringen und Mias Gefühlswelt gerät völlig aus den Fugen. Als Jace spurlos verschwindet, führen ihr Kopf und ihr Herz einen bitteren Kampf gegeneinander, der nicht nur Mia in Gefahr bringt.

Meine Meinung:
Das Buch "Seelenblau" von Manu Brandt hat mich leider nicht überzeugen können.
Es wird aus der Perspektive von Mia in Ich-Erzählung geschrieben. Doch leider konnte ich mit der Protagonistin nicht warm werden. Sie wirkte für mich wie ein Mensch, der selbst nicht alleine im Leben klar kommt, schwach ist, sich von einer Abhängigkeit in die nächste stürzt und unbedingt einen Menschen braucht, der sich um sie sorgt.
Zwischendurch schien es, als würde sie stärker werden und wachsen, sich ändern, was zum Teil vielleicht auch geschehen sein mag, aber insgesamt war sie für mich überwiegend naiv, nervig und undankbar.
Ihre Freundin Lisa dagegen empfand ich als viel sympathischer.
Jace war für mich in dem Buch die interessanteste Figur, die auch die größten Entwicklungen durchgemacht hat.
Der Schreibstil an sich ist angenehm und flüssig zu lesen.
Allerdings wurde es für meinen Geschmack, besonders zum Ende hin, viel zu kitschig.
Das ganze Buch hat eine gute Grundidee und auch gute Botschaften in sich, die wirklich interessant sind und einen zum Nachdenken bringen können.
Schön fand ich auch, dass jedes Kapitel mit Sprüchen/Weisheiten eingeleitet wurde.
Dennoch war das Buch für mich insgesamt viel zu vorhersehbar, was einem die große Spannung genommen hat. Im Grunde genommen habe ich schon fast von Anfang an gemerkt, wie es enden wird.
Zwischendurch waren mal ein paar spannende und überraschende Entwicklungen, aber insgesamt konnte man das Ende schon vorausahnen.

Mein Fazit:
Für meinen Geschmack war das Buch viel zu vorhersehbar und wegen der Protagonistin, mit der ich nicht wam wurde, etwas anstrengend.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Buch konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen

True Love Blue
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Inhalt (laut Klappentext):
Auf einem Konzert lernt Colleen den Musiker Graham kennen und verliebt sich in ihn. Auch Graham entwickelt rasch Gefühle für sie, die er jedoch zu unterdrücken versucht. Er kämpft ...

Inhalt (laut Klappentext):
Auf einem Konzert lernt Colleen den Musiker Graham kennen und verliebt sich in ihn. Auch Graham entwickelt rasch Gefühle für sie, die er jedoch zu unterdrücken versucht. Er kämpft noch immer gegen Schatten der Vergangenheit und will Colleen nicht in Gefahr bringen. Doch als ein mysteriöser Todesfall eintritt, und Colleen und Graham gezwungen sind, auf eigene Faust zu ermitteln, müssen sie erkennen, dass die Ursache für ihre derzeitigen Probleme in der Vergangenheit liegt.

Meine Meinung:
Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen, denn es war ganz anders als ich mir durch den Klappentext vorgestellt habe.
"True Love Blue" ist in 3 Teile geteilt. Der erste fängt stark und spannend an, aber von Teil zu Teil wurde es - meiner Meinung nach - immer schwächer.
Im ersten Teil wird in den Zeiten gesprungen. Einerseits liest man die Geschichte von Colleen und Graham in der Gegenwart, andererseits die von Roderick und Brianna in der Vergangenheit.
Während ich mit Roderick und Brianna mitfühlen und mitfiebern konnte, bin ich mit Colleen und Graham leider nicht warm geworden. Sie konnten mich nicht berühren.
Zudem war auch unklar, warum hier immer wieder Roderick und Brianna auftauchen. Das wurde dann später aber deutlich.
Im zweiten Teil der Geschichte reisen Colleen und Graham in die Vergangenheit und das ist etwas, womit ich laut Klappentext überhaupt nicht gerechnet habe und was mich daher sehr überrascht hat.
Der dritte Teil ist wieder in der heutigen Zeit. Hier geschahen für meinen Geschmack zu viele "Zufälle" und das ganze wurde recht vorhersehbar und für meinen Geschmack viel zu kitschig.
Meiner Meinung nach passt auch das Cover nicht zu der Geschichte.
Es ist schade, dass hier durch Cover und Klappentext ganz andere Erwartungen geweckt wurden. Vielleicht hätte ich das Buch sonst mit ganz anderen Augen gelesen. So war ich leider nur enttäuscht bis auf ein paar spannende Elemente, die sich immer wieder durch das Buch zogen.

Fazit:
Das Buch ist anders als erwartet und ich konnte mit den Protagonisten nicht warm werden. Daher ist es trotz starker und spannender Momente zwischendurch insgesamt leider nur etwas enttäuschend.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat meine Erwartungen leider nicht erfüllen können

Entfachte Glut
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Inhalt:
Tanja Smith fällt es schwer, anderen zu vertrauen. Zu schmerzhaft sind die Narben aus ihrer Vergangenheit. Ihre Wunden verbirgt die junge Frau geschickt hinter der Fassade der fleißigen Studentin. ...

Inhalt:
Tanja Smith fällt es schwer, anderen zu vertrauen. Zu schmerzhaft sind die Narben aus ihrer Vergangenheit. Ihre Wunden verbirgt die junge Frau geschickt hinter der Fassade der fleißigen Studentin. Erst als sie den attraktiven Kane kennenlernt, kommt ihr feuriges Temperament zum Vorschein. Doch auch Kane hat ein dunkles Geheimnis. Eines Morgens wacht Tanja mitten in der Wüste auf. Kane hat sie entführt, um ein altes Versprechen einzulösen. Tanjas Wut kennt keine Grenzen. Dennoch fühlt sie sich auf unerklärliche Weise zu Kane hingezogen. Als sie schließlich von seiner wahren Natur erfährt, muss Tanja sich entscheiden. Ist ihre Liebe stark genug, um alle Grenzen zu überwinden?

Meine Meinung:
Das Buch konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen.
Eigentlich hat die Geschichte viel Potential, allerdings war die Umsetzung für meinen Geschmack eher hinderlich, denn die Ereignisse gehen nur sehr schleppend voran. In den ersten zwei Dritteln des Buches passiert nicht wirklich viel. Eine Reise durch die Wüste wird zäh in die Länge gezogen und immer wieder durch übermäßige Lustwellen der Protagonisten unterbrochen. So liest man ständig den Satz "Sie/Er gehört mir!". Zudem wird auch sehr oft die Phrase "der andere Mann/die andere Frau" benutzt und das bei bekannten Charakteren. Teilweise geriet die Benutzung der Personalpronomina durcheinander, sodass einfach nur "sie/er" dort stand, obwohl nicht der letzte Akteur gemeint war, sondern jemand anderes. Das hat das Lesevergnügen sehr geschwächt.
Im letzten Drittel des Buches passiert allerdings wesentlich mehr, die Handlungen werden spannender, neue und interessante Charaktere treten auf und es geht mit der Geschichte voran. Auch der Schreibstil war dort wesentlich angenehmer zu lesen und die eben genannten "Phrasen" kamen nicht mehr so häufig vor.
Allerdings konnte mich das Buch insgesamt leider nicht überzeugen, da es für meinen Geschmack einfach viel zu langatmig war.

Mein Fazit:
Wer gerne Bücher liest, bei denen die Handlung sehr in die Länge gezogen wird und wo die Protagonisten am liebsten ununterbrochen übereinander herfallen, für den ist "Entfachte Glut" sicherlich ein guter Fantasy Roman.
Für mich persönlich war es allerdings leider viel zu zäh und schleppend.