Gute Idee - furchtbare Umsetzung
Im Dunkel deiner SeeleRezension: „Im Dunkel deiner Seele“ von George Harrar
Allgemein:
„Im Dunkel deiner Seele“ von George Harrar ist ein Thriller, welcher im Jahr 2018 im Bastei Lübbe Verlag erschienen ist. Das Buch umfasst ...
Rezension: „Im Dunkel deiner Seele“ von George Harrar
Allgemein:
„Im Dunkel deiner Seele“ von George Harrar ist ein Thriller, welcher im Jahr 2018 im Bastei Lübbe Verlag erschienen ist. Das Buch umfasst 400 Seiten und ist als Taschenbuch für 10 Euro sowie als eBook für 8,99 Euro erhältlich.
Der erste Satz:
„Evan Birchs nasse Schuhe verursachten quietschende Geräusche auf den Holzstufen.“
Klappentext:
Wenn das Gift des Zweifels seine zerstörerische Macht entfaltet.
Als Professor Evan Birch eines Tages von der Polizei angehalten wird, gerät sein geordnetes Leben plötzlich aus den Fugen. Die Polizisten stellen ihm rätselhafte Fragen zu einem sechzehnjährigen Mädchen, das vor einiger Zeit spurlos verschwand. Fassungslos angesichts ihres ungeheuerlichen Verdachts, vertraut sich Birch seiner Frau an, die hinter alldem ein Missverständnis vermutet. Doch dann wird der Lippenstift des Mädchens in Birchs Wagen gefunden - und es gibt niemanden mehr, der seiner Geschichte jetzt noch Glauben schenkt.
Meine Meinung:
Cover: Das Cover fand ich wirklich ansprechend. Es hatte etwas Mysteriöses, Geheimnisvolles an sich, was mich wirklich neugierig auf die Geschichte gemacht hat. Dass man nur die Silhouette des Mannes erkennt, gefällt mir deshalb so gut,
weil es nicht zu viel verrät. Das Cover war wohl das Beste am ganzen Buch.
Schreibstil: Der Schreibstil war furchtbar. Teilweise wirkten die Sätze wie eine Aneinanderreihung von Worten ohne jeglichen Zusammenhang. Das Buch war wirklich verwirrend, man kam irgendwann komplett raus und der Schreibstil hat mir nicht sonderlich dabei geholfen, das Buch irgendwie zu beenden. Dabei hat mich besonders gestört, dass gefühlt ein Drittel des Buches nur von der Philosophie gehandelt hat und somit absolut unpassend zum eigentichen Thema war. Das Thema Philosophie war viel zu ausgeschmückt und beinahe detaillierter und ausführlicher als die eigentliche Handlung – nämlich der Tod der Studentin. Davon bekam man als Leser aber irgendwie kaum mal etwas vernüntiges zu lesen. Stattdessen beschäftigte George Harrar sich lieber mit der Philosophie, was für mich keinen guten Thriller ausmacht.
Charaktere: Evan: Wenn ihr mich fragt, dann ist Evan vor lauter Philosophie absolut krank im Kopf. Er bekommt kaum etwas von der Außenwelt mit, ständig befasst er sich mit irgendfwelchen Philosophen und fragt sich, wie diese in seinen Situationen gehandelt, gesagt oder getan hätten. Wie dieser Mann ernsthaft Professor werden konnte ist mir ein Rätsel.
Ellen: Für mich war es ein absolutes Rätsel wie Ellen als Ehefrau tatsächlich annehmen konnte, dass Evan als ihr Ehemann etwas mit dem Verschwinden und dem Tod der Studentin zu tun hatte. Also wenn ich so wenig Vertrauen zu meinem eigenen Mann hätte, dann würde ich mich wirklich fragen, was in der Ehe schief läuft. Ich konnte sie als Charakter auch überhaupt nicht einschätzen, ihre Stimmungsschwankungen haben mich teilweise wirklich rasend gemacht und waren oft absolut nicht nachvollziehbar.
Adam und Zed: Die Zwillinge waren so ziemlich die einzigen Charaktere, denen ich wenigstens ein klein wenig abgewinnen konnte. Ich fand ihren Humor klasse und sie wirkten für ihr Alter wahnsinnig reif, was mich wirklich positiv überrascht hat.
Fazit:
Die Idee hinter diesem Thriller war wirklich gut, die Umsetzung hingegen eine reine Katastrophe. Das Buch ist mit Abstand eines der Schlechtesten, das ich je gelesen habe und das soll was heißen. Ich frage mich beim besten Willen, wieso dieses Buch verfilmt wird, da gibt es weitaus bessere Bücher, die wirklich ein wahnsinnig hohes Potenzial haben – Dieses hier hat meiner Meinung nach kein Potenzial für eine Verfilmung.
Ich habe mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut und wurde bitter enttäuscht. Und ich glaube, dass ich das Buch im Leben nicht zu Ende gelesen hätte, wenn es nicht für eine Leserunde gewesen wäre.
Das Buch bekommt nur gut gemeinte 2 Sterne von mir.
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an die Lesejury und den Verlag für das Manuskript.