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Veröffentlicht am 13.04.2018

Fesselnder Krimi mit Ökobotschaft

Das stille Gift
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"...natürlich weiß jeder Landwirt von der Gefahr von Leichengift, Sie wissen sicher auch, dass Sie eine tote Maus in ein Sieb legen und austropfen lassen können. Mit dem Gift könnten Sie problemlos ihren ...

"...natürlich weiß jeder Landwirt von der Gefahr von Leichengift, Sie wissen sicher auch, dass Sie eine tote Maus in ein Sieb legen und austropfen lassen können. Mit dem Gift könnten Sie problemlos ihren Nachbar töten." Zitat S. 66

Dieser Alpenkrimi hat mich mit seiner politisch aktuellen Brisanz umgehauen. Es dreht sich um die Geschichte des Bauern Kilian Schwaiger und seiner Familie, die ein schlimmes Schicksal ereilte. Erst kam der kleine behinderte Sohn ums Leben und als die Milchkühe nach und nach an einer rätselhaften Krankheit starben, stand die Existenz der Familie auf dem Spiel. Schwaiger hielt die Agrarmafia für schuldig, kontaminiertes Futter ließ wahrscheinlich seine Tiere an Botulismus sterben und auch beim Menschen reichert sich Glyphosat im Körper an.

Bei dieser Thematik eines Giftskandals stellen sich mir die Nackenhaare auf, die Menschheit vergiftet sich selbst, weil Interessen der Agrarwirtschaft nur auf Gewinne aus sind.

Agrogifte im Wasser, Glyphosat im Körper der Menschen und das nur wegen Unkrautvernichtungsmitteln! "...eine Todesspirale aus vergiftetem Boden, der ins Tierfutter und über die Ausscheidungen in einen Kreislauf gelangt." Seite 117

Doch die Politik schweigt und streicht die Gewinne ein.

"Drum haben wir doch die Politiker, die wir haben. Das ist eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für solche, die man sonst nirgend brauchen kann. So tauchen die schon nicht in der Arbeitslosenstatistik auf!" Zitat Seite 141

Diese Zitate zeigen die volle Wirkung der Schreibkraft Nicola Förgs.

Dieser Krimi ist eine Wucht, ein echtes Leseerlebnis mit einigen kritischen Themen, aber auch viel schwarzem Humor.
Der Leser erfährt eine Menge über Massentierhaltung, Monokulturen mit Mais und das der Bau von vielen Biogasanlagen nicht aufzuhaltende Gefahren mit sich bringt, die nachfolgenden Generationen noch Schwierigkeiten bereiten werden.

Die Ermittlerinnen Irmi und Kathi sind persönlich sehr verschieden, aber dennoch ein toughes, eingespieltes Team. Sie gehen mit viel Fingerspitzengefühl bei den Betroffenen vor, aber unbeirrbar und mit harten Bandagen bei den Verantwortlichen der Sache und stellen sich diesem von den Oberen heruntergespielten Ökoskandal. Es kommt einem Kampf gegen Windmühlenflügeln gleich, doch die Frauen beißen sich durch.

Gerade die eingebaute Kritik verleiht dem Krimi eine aktuelle Brisanz und die Ermittlung verläuft voller Spannung. Durch die eingebauten Dialektszenen passt sich der Krimi der bayrischen Umgebung an. Einige dieser Sätze musste ich sehr genau lesen, um sie zu verstehen. Das Privatleben der Ermittlerinnen bietet entspannende Ruhepole und erhöht den Unterhaltungswert.
Bei diesem Alpen-Krimi lernt man so einiges dazu. Botulismus, Informationen über das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, über Biogasanlagen und andere umweltrelevante Probleme. Das zeigt die gründliche Rechercheabeit der Autorin, die mich sehr beeindruckt hat. Sie zeigt ihren Umweltaktivismus für die breite Lesermasse verständlich aufbereitet und das imponiert mir.




Ein sehr nachdenklich machender Krimi mit umweltpolitischer Brisanz, der den Leser sein alltägliches Verbraucherverhalten überdenken lässt. Aber auch eine sehr interessante Handlung, die mit Dialekt und Humor gut unterhält.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Ein wunderbares Familienepos! Unterhaltsam und fesselnd bis zum Schluss!

Die langen Tage von Castellamare
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Dieser Roman wird ganz wundervoll erzählt und es eröffnet sich dem Leser ein tiefgründiger Einblick in das Leben auf dieser Insel, eine Zeitspanne von fast einem Jahrhundert umfassend, beginnend 1914.


Um ...

Dieser Roman wird ganz wundervoll erzählt und es eröffnet sich dem Leser ein tiefgründiger Einblick in das Leben auf dieser Insel, eine Zeitspanne von fast einem Jahrhundert umfassend, beginnend 1914.


Um diese Zeit gibt es noch Eselskarren, die Menschen leben vom Fischfang und der Conte beherrscht die Insel. Als Arzt nimmt Amedeo Esposito aus Florenz auf der Insel seinen Platz. Er selbst ist ein Findelkind, fühlt sich auf Castellamare heimisch und beginnt, die alten Legenden aufzuschreiben. Als er die Frau des Conte von einem Jungen entbindet, bekommt seine Frau gleichzeitig einen Sohn. Zwillingsbrüder nennen die Dorfbewohner sie, weil sie mit Esposito den gleichen Vater haben. Doch dieser Seitensprung kostet Esposito seine Stellung als Arzt und so eröffnet er ein kleines Café, das seine Familie ernähren muss. Trotzdem kommen die Menschen zu ihm, wenn sie ärztliche Hilfe brauchen. Er wird dadurch zum Mittelpunkt der Insel.


Auf Castellamare ist es Brauch, sich alte Legenden und Sagen weiter zu erzählen. Dabei nimmt die Schutzheilige Santa Agata eine besondere Stellung ein, hat sie doch der Legende nach die Bewohner vor einem Erdbeben und anderen Katastrophen stets geschützt. Ihr Andenken wird über die Jahrzehnte stets bewahrt und ihr Name in Ehren gehalten. Bei drohender Gefahr ist sie die Erste, die die Bewohner in einem Gebet um ihren Beistand bitten. Dieser Zustand scheint sich auf der Insel nicht zu verändern. Auch wenn die Modernisierungswelle mitsamt Eismaschine und Tourismus und sogar eine Bank auf der Insel Einzug halten, so werden doch die alten Bräuche stets beibehalten.


Kriege und Krisen gehen über die Insel hinweg, verändern die Bewohner, auch die Modernisierung hält Einstand, nur die Schutzheilige Santa Agata bleibt bestehen.

Es ist ein Roman, der mich abtauchen lässt in eine wunderschöne Geschichte. Hier spielt das Dorfleben eine große Rolle, man sieht die Menschen auf die Welt kommen, älter werden, Familien gründen, wegziehen und einige wenige bleiben auf der Insel und bewahren die alten Legenden. Zu ihnen gehört auch die Tochter Espositos Maria-Grazia, denn von seinen 3 Söhnen überlebt nur Flavio psychisch angeschlagen den Krieg. Maria-Grazia gründet mit Robert, einem desertierten amerikanischen Soldaten, eine Familie. Jedoch erst mit ihrer Enkelin Maddalena wird die Familientradition auf der Insel weiter geführt.

Die Beschreibungen der jeweiligen Zustände im Laufe des Jahrhunderts sind so lebendig und authentisch, dass man meint, die Menschen und die Insel gut zu kennen. Die Charaktere werden mit ihren Gedanken, Sorgen und Ängsten gut geschildert und die Einflüsse der Kriege werden spürbar.


Catherine Banner beschreibt mit viel Einfühlungsvermögen das Leben der Familien auf dieser kleinen Insel und verknüpft ihr Schicksal mit den politischen Ereignissen und zeigt so auf, was im Großen und im Kleinen in dieser Zeit passierte.


Wer ein beeindruckendes Familienepos aus Italien lesen möchte, sollte sich dieses Buch näher anschauen. Es hat mir schöne Lesestunden bereitet und mich in fremde Schicksale eintauchen lassen.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Alt, aber nicht tot

Eierlikörtage
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"Biologisch gesehen sei ein Mensch ab dem vierzigsten Lebensjahr überflüssig, denn dann sind die Kinder erwachsen und brauchen keine Eltern mehr. Der köperliche Verfall setze zu dieser Zeit ein, mit Haarausfall ...

"Biologisch gesehen sei ein Mensch ab dem vierzigsten Lebensjahr überflüssig, denn dann sind die Kinder erwachsen und brauchen keine Eltern mehr. Der köperliche Verfall setze zu dieser Zeit ein, mit Haarausfall und Lesebrille.Auch auf Zellniveau gehe es bergab." Zitat Seite 50

Herrlich trocken betrachtet Hendrik Groen die Welt der über 80-Jährigen. Er beginnt am ersten Tag des Jahres ein Tagebuch zu führen und lässt uns damit an seinem Alltag und seinen Gedanken teilhaben. Am Anfang klingt er noch ziemlich negativ und steht seinen Altersgenossen recht ablehnend gegenüber, doch am Jahresende ist er um viele Erfahrungen und Freundschaften reicher und macht sogar Pläne für die Zukunft.


In diesem Buch geht es natürlich inhaltlich um das Leben von alten Menschen, aber sie werden mit sehr viel Herz beschrieben, ihre Probleme werden klar benannt und ihr Alltag erscheint trist und grau. Doch als der Club Alanito (Alt-aber-nicht-tot) ins Leben gerufen wird, haben die Menschen wieder Freude und Hoffnung, denn die gesellige Gemeinschaft und ihre Unternehmungen lassen sie wieder positiv am Leben teil haben.
Es entwickelt sich ein funktionierendes Sozialgefüge, das man mit einer Wohngruppe vergleichen könnte. Es ist schade, dass hier nicht alle alten Menschen in diesen Genuss kommen können. Die Pflege und allgemeine Versorgung im Stift/Heim/Residenz kann die innersozialen Strukturen dieser Gemeinschaft nicht leisten. Hierzu bedarf es schon engerer sozialer Bindungen, die sich positiv auf das Lebensgefühl der alten Menschen auswirkt. Hendrik und sein Club Alanito zeigen das sehr deutlich.


Ich habe Hendrik durch seine Tagebücher näher kennen gelernt und mag es, wie er den Nagel auf den Kopf trifft und besonders seinen trockenen Humor. Ich fühle mich mit ihm regelrecht bekannt und finde seine lebenserfahrenen Bemerkungen einfach nur gut. Zu gerne würde ich seine echte Bekanntschaft machen, denn er ist mir regelrecht ans Herz gewachsen. Ich freue mich über seine liebenswerten Bemühungen um seine Bekannten, die sich an der Grenze zur Demenz befinden und über die gelungenen Ausflüge des Clubs Alanito, die den alten Leutchen noch einige frohe Erlebnisse bescheren.


"Von allen Sinnesorganen arbeitet meine Nase immer noch am besten. Das ist hier nicht immer ein Segen. Es riecht nach alten Menschen." Zitat Seite 73

Solche realisitischen Bemerkungen Hendriks lassen mich schmunzeln und man merkt, dass er noch klar denken kann und die Nachteile nicht einfach nur bejammert, sondern aktiv wird und das Beste daraus machen will.

"Wenn der Tod zu lange auf sich warten lässt, endet man als unverständlich brabbelndes, greises Kleinkind mit Windel und Rotznase." Zitat Seite 86

Gemeinsam mit anderen Bewohnern erstellt er zum Beispiel einen Notfallplan für eine Freundin, die langsam aber sicher an Demenz erkrankt.

Die Eintragungen lesen sich neben dem eintönigen Leben von Hendrik sehr locker. Er nimmt das Leben wie es ist und sein Aktivismus steckt andere Bewohner an. Spielerunden, Umtrunk mit Freund Evert, Spaziergänge mit einer neuen Liebe und Ausflüge mit Alanito. So kann man Spaß haben.

"Endlose Ströme nutzloser Wörter, die alles überwuchern wie erstickendes Unkraut." Zitat S. 245
Genauso erlebt Hendrik manche Gespräche der Mitbewohner mit.


Es geht hier um die allgemeinen Themen, die im Altenheim kursieren wie Inkontinenz, selbstbestimmtes Sterben oder die fehlende Mobilität, die Hendrik kurzerhand durch den Kauf eines Scooters wiederherstellt.
Interessant sind auch die Einbindungen der aktuellen politischen Situation wie der Lehmann Krise oder allgemeiner Nachrichten. Hendrik vergleicht sie häufig mit dem Leben in seinem Mikrokosmos Seniorenheim. Doch dann wird schnell wieder zur Tagesordnung übergegangen, die Folgen werden für diese Altersklasse nicht mehr relevant sein.

Die Lektüre wird durch den eingebauten Humor zu einem echten Genuss und man freut sich über die herzliche Art einiger Charaktere und gewinnt sie einfach gern.

Es gibt viele witzige Szenen, über die ich richtig lachen oder mich gefreut habe. So zum Beispiel als Hendrik, endlich wieder mobil mit seinem Scooter, der natürlich frisiert ist, einen Strafzettel kassiert oder als er sich noch einmal verliebt.


Hendrik Groens Tagebuch ist eine wunderbare Lektüre, die nachdenklich macht, amüsiert und den Leser soweit bringt, das er Hendrik einen Besuch abstatten möchte.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Ein absolut gelungener Thriller

Der Traummacher
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Bei diesem Thriller hat Max Bentow alle Register der Thrillerkunst gezogen. Im Prolog lässt er den Leser teilhaben an einem irren Ritt auf einer fahrenden S-Bahn zu dem Simona ihren Bekannten Luis überredet. ...

Bei diesem Thriller hat Max Bentow alle Register der Thrillerkunst gezogen. Im Prolog lässt er den Leser teilhaben an einem irren Ritt auf einer fahrenden S-Bahn zu dem Simona ihren Bekannten Luis überredet. Was geht in ihnen vor, dieses Wagnis erleben zu wollen? Dieses riskante Unterfangen überleben sie, kurz darauf stirbt die junge Frau jedoch an einem Herzfehler.
Für ihre Mutter ist dieser Tod ein Trauma und sie wird verfolgt von Simonas Bild und Stimme, begleitet von einem gräßlichen Höllenhund. Ist sie verrückt geworden oder sind das die Folgen ihres Traumas? Auch im weiteren Verlauf erscheint Simona ihrer Freundin Alina und Freund Luis. Was wird hier gespielt? Gibt es eine Doppelgängerin oder erliegt der Leser hier seiner Phantasie? Max Bentow versteht es zu verwirren und man irrt durch die erschaffene Traumwelt und liest gespannt weiter, um endlich die Lösung zu wissen.


Nils Trojan kann sich keinen Reim auf die schrecklichen Vorkommnisse machen. Es sind Drogen im Spiel, so viel ist schnell klar. Da der Leser durch die Beschreibungen der Personen und die verstörenden Situationen allerdings immer ein wenig mehr weiß als Trojan, macht man sich auf die Suche nach den verbindenden und erklärenden Elementen. Doch hier hat der Autor mit geschickten Andeutungen und das Auslassen von Informationen an den entscheidenden Stellen einen raffinierten Handlungsverlauf geschaffen, der wirklich beeindruckt.

Um welche Art von Täter handelt es sich hier und warum werden an den Opfern grausame Bissspuren gefunden?

Trojan hat gerade auch private Probleme, seine Tochter Emily und seine Freundin Jana haben sich von ihm zurückgezogen und das macht ihm sehr zu schaffen.

Man befindet sich beim Lesen in einer traumatischen, unwirklichen Blase, einem Albtraum mit rätselhaften Ursachen und hat Mühe, Wahrheit und Traumwelt auseinanderzuhalten. Das hält den Spannungsbogen dauerhaft hoch angesetzt und macht für mich einen genialen Thriller aus.
Die Charaktere werden nicht zu intensiv erklärt, das vordergründige Anliegen legt der Autor auf die traumatischen Handlungsvorgänge. Was geschieht hier wirklich und was ist nur ein Traum?
Man ist hier gefangen in einer Welt, die in dunkle Abgründe führt und jenseits der normalen Vorstellungskraft zu liegen scheint.


Ein absolut gelungener Thriller, der mich gespannt lesen lies und bei dem ich erst am Ende wieder erleichtert aufatmen konnte. So muss ein Thriller sein!

Veröffentlicht am 13.04.2018

Toll geschilderte Schicksale

So wie die Hoffnung lebt
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Dieser Roman handelt von Kindern, die schwere Schicksalsschläge einstecken mussten und nun in einem Kinderheim aufwachsen. Dort sorgen sich liebevolle Heimeltern um die Kinder, doch an Katies Mutismus ...

Dieser Roman handelt von Kindern, die schwere Schicksalsschläge einstecken mussten und nun in einem Kinderheim aufwachsen. Dort sorgen sich liebevolle Heimeltern um die Kinder, doch an Katies Mutismus ändert das nichts. Sie zieht sich vor allen anderen in sich zurück und lässt nur ihre Freundin Hope näher an sich heran. Die versteht sie auch ohne Worte. Welche Therapie kann hier etwas bewirken?
Als Jonah, der bei einem Brand seine Familie verloren hat, einzieht, interessiert er sich für Katie. Es entwickelt sich dank seiner sensiblen Art erst Vertrauen, dann Freundschaft und Katie öffnet sich und verliert ihre Stummheit. Es ist der Beginn einer lebenslangen Freundschaft.

"Woran hältst du fest, wenn du alles verlierst?" Zitat

Der erste Teil dieses Romans beschreibt in berührender Weise die Kindheit von Jonah, Katie und Milow. Man taucht tief ein in ihre kleinen Kinderseelen, ist betroffen von ihren traurigen Schicksalen und freut sich darüber, wie sie im Kinderheim zueinander finden, sich weiter entwickeln und wie ihre Freundschaft sich immer mehr festigt. Auch jedes noch so kleine Glück, dass sie gemeinsam erleben, erfreut mich als wären sie meine eigenen Kinder. Doch dann schlägt das Schicksal erneut hart zu und die Wege der Kinder trennen sich.


Susanna Ernst gelingt es, ihren Figuren Leben einzuhauchen, man verschmilzt mit ihnen und erlebt alles gemeinsam. Dabei ist der Schreibstil in den Szenen, die die grausamen Erlebnisse zeigen, denen eines Kindes angepasst.

Der zweite Teil beschreibt dann die Zeit 17 Jahre später.
Hier ändert sich der Schreibstil, er ist weiterhin flüssig, zeigt jedoch in verschiedenen Szenen Erlebnisse aus Katies und Jonas Sicht als Erwachsene.


Durch einen Zufall, kommt Jonah Katie nach all den Jahren der Trennung auf die Spur. Das ist sicherlich für einige Leser absolut wunderbar, für mich unglaubwürdig, aber hinnehmbar. Es gibt in der Geschichte einen klischeehaften Touch, der mich an Rosamunde Pilcher- Filme erinnert.
Aus Freundschaft in Kindertagen wurde lebenslange Liebe, das liest man gern, auch wenn man nicht ganz so romantisch veranlagt ist.

Als sie aufeinander treffen, ergeben sich wieder tragische Umstände, die sie weiterhin trennen. Denn Katie ist seit 15 Jahren verheiratet. Wie Jonah es schafft, sich Katie zu nähern, ist wieder sehr unterhaltsam und sogar mit einer ordentlichen Portion Spannung beschrieben.

"Wir lieben einander – mit jeder einzelnen Narbe, die wir im Laufe der Zeit davongetragen haben. Zusammen ergeben die Scherben unserer Seelen ein wunderschönes Mosaik." Zitat

Dieser Roman zog mich in einen echten Lesesog. Ich bin der Handlung, trotz der kleinen Kritikpunkte, völlig verfallen. Ich wollte wissen wie die Schicksale enden und ob das Liebespaar wieder zueinander findet. Dabei bin ich in die Welt von Jonah und Katie eingetaucht und habe mit ihnen gebangt und gehofft.

"So wie die Hoffnung lebt" spielt mit allen Emotionen, man fühlt Traurigkeit, Freundschaft und Liebe und erlebt was Hoffnung bedeutet. Ein Roman, an den ich mich noch lange erinnern werde.