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Veröffentlicht am 13.04.2018

Eine krasse Figur, dieses Stinktier

Flätscher – Die Sache stinkt
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Flätscher ist ein echter Skunk, recht eingebildet, aber dennoch liebenswert und nur manchmal stinkig. Er ist ein wagemutiger Typ und denkt nicht lange nach, er handelt einfach. Denn sein großer Vorteil ...

Flätscher ist ein echter Skunk, recht eingebildet, aber dennoch liebenswert und nur manchmal stinkig. Er ist ein wagemutiger Typ und denkt nicht lange nach, er handelt einfach. Denn sein großer Vorteil liegt in seiner Waffe: Mit seiner Stinkepistole schiesst er sich den Weg in brenzligen Situationen frei. Glücklicherweise haben die Bücher keine Geruchsbeispiele auf Lager. Kumpel Theo wird schnell sein Assistent und Freund und gemeinsam verfolgen sie die Spur eines dreisten Zechprellers.

Die Aufklärung ist nicht wahnsinnig spannend zu nennen. Vom nicht gerade umfangreichen Text her kann man bei diesem Buch schon fast von einem Cartoon sprechen. Es gibt Wortbildungen, die Kindern im Ohr bleiben werden, Sprechblasen und keine lange Handlung, dafür aber actiongeladene Situationen, die die Hinterhof-Detektive perfekt meistern.
In erster Linie begeistern mich die fantastischen, dunkel gehaltenen Zeichnungen von Jan Birck, die ziemlich düster wirken und damit ein wenig Gruselstimmung verbreiten. Im Detail erschliessen sich dem Betrachter noch tolle Einblicke, die immer für eine Überraschung gut sind.
Die beiden Hauptfiguren sind witzig, die jungen Leser können sich mit Theo gut identifizieren. Die Verfolgung ist rasant und man fliegt förmlich durch das Buch. Es erstaunt, wie gut Text und Bilder hier aufeinander abgestimmt sind.

Für weitere Unterhaltung sorgen noch einige Nebendarsteller, die die Geschichte aufpeppen. Ein süßes lila Skunkweibchen namens Cloe verdreht Flätscher den Kopf und die kleinen Helfer der O-Clique sorgen als tierische Helfer bei der Ermittlung munter mit.


Dieses Buch überzeugt mit spaßigen Cartoonbildern und zeigt eine ungewöhnliche Freundschaft und eine temporeiche Handlung. Das Buch ist sehr stabil und enthält als besonderen Clou noch ein Lesezeichen mit Flätscher-Stickern. Genial, logissimo!

Veröffentlicht am 13.04.2018

Rittergeschichte mit Sagenursprung modern und unterhaltsam umgesetzt!

König Laurin
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Theodor, der Sohn des großen Königs Dietrich, ist viel zu klein für sein Alter. Trotz Streckbank wird er nicht größer, das macht seinem Vater großen Kummer, denn so kann Theo kein echter Ritter werden.
Als ...

Theodor, der Sohn des großen Königs Dietrich, ist viel zu klein für sein Alter. Trotz Streckbank wird er nicht größer, das macht seinem Vater großen Kummer, denn so kann Theo kein echter Ritter werden.
Als Theo dem geheimnisvollen Zwergenkönig Laurin begegnet, merkt er bald, dass auch Kleine Großes vollbringen können. Als das Königreich in großer Gefahr ist, beweist Theodor Stärke...


"Unheil lag in der Luft. Es war tiefste Nacht. Blau-schwarze Gewitterwolken hatten sich an den Spitzen der Berge verfangen und immer weiter aufgetürmt. Der Wind heulte durch die Täler."


Was mit einen richtigen Gewitter beginnt, wird schliesslich ein tolles Kinderbuch, ein Heldenepos für Kinder, wo die Kleinen am Ende die Gewinner sind.

Ewig hört Theodor von seinem Vater, König Dietrich, wie klein er ist und dass nur Großes gut ist.
Auch sein Vetter Wittich ärgert ihn damit und deswegen nimmt Theodor die Toutur der Streckbank auf sich, doch trotz dieser Qualen wird er einfach nicht größer. Als er auf den in die bleichen Berge verbannten Zwergenkönig Laurin trifft, beginnt für ihn ein großes Abenteuer und Theo tritt zu seinem ersten Ritterturnier an.



Die Grundlage dieses tollen Kinderbuchs ist die Südtiroler Sage um den Zwergenkönig Laurin, der einst einen echten Rosengarten versteinert haben soll.

Das Buch liest sich locker und sehr unterhaltsam, es enthält kurze Kapitel in großer Schrift und eignet sich dadurch gut zum selber lesen. Der Text ist bildhaft und sehr lebendig und spricht die heutigen Kinder an, dazu werden einige Dinge, wie z. B. Container, Flyer und Allergie die keinesfalls zur Ritterzeit existierten, mit eingebaut.

Man kann als Kind sich gut in die Rolle des kleinen Theo einfühlen und wird so beim Lesen zum Held.
Die hintergründige Botschaft gefällt mir gut. Hier wird deutlich gezeigt, wie auch im Kleinen die größte Kraft liegen kann und es nicht immer auf Körpergröße und Kraft ankommt.

Ein unterhaltsames Kinderbuch auf der Grundlage einer Südtiroler Sagenfigur, das auch Kleine groß rauskommen lässt.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Unterhaltsam geschriebener Amrumkrimi mit Inselflair

Jaspers letzter Flirt
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"Jaspers letzter Flirt" ist mal wieder ein Fall für die Kripo Wattenmeer. Dabei unterstützt Arne Zander seinen Kollegen Kuno Knudsen und ihre Zusammenarbeit passt perfekt. Gemeinsam machen sie sich auf ...

"Jaspers letzter Flirt" ist mal wieder ein Fall für die Kripo Wattenmeer. Dabei unterstützt Arne Zander seinen Kollegen Kuno Knudsen und ihre Zusammenarbeit passt perfekt. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem unbekannten Attentäter, der hinter dem notorischen Frauenhelden Jasper Erikson her ist. Dabei entdecken sie, dass Jasper die Steuerfahndung auf dem Hals hat und erfahren von seinen Frauengeschichten, die den ein oder anderen Ehemann verärgert haben könnten.

Ich bin seit Pfauenfedernmord Fan der Autorin und wieder schnell in die Geschichte eingetaucht. Die Handlung ist mit anschaulich beschriebenem Lokalkolorit untermalt, so bekommt man das Inselleben auf Amrum lebendig präsentiert und der Urlaubsneid wächst.

Die Charaktere sind vielfältig und der Erzählstil ist schön und sehr flüssig zu lesen. Besonders die Dialoge wirken sehr authentisch und gelungen. Die Frage nach dem Täter stellt sich schon früh, denn in einzelnen Szenen wird aus seiner Sicht erzählt. Man fragt sich die ganze Zeit, um wen es sich dabei wohl handeln könnte.



Der Spannungsbogen steigt mit jeder neuen kriminellen Tat, es gibt geschickt eingebaute Wechsel von Handlungsorten und Figuren, die die Situation der betroffenen Personen näher erklären und die unterschiedliche Motivlage darstellen. Leider hatte ich schon früh einen bestimmten Täter in Verdacht und lag richtig. Das hat mir etwas die Spannung genommen, die Lesefreude aber nicht wirklich getrübt.


Wer sich gern gedanklich auf die Urlaubsinsel Amrum in der Nordsee entführen lassen möchte und dabei einen unterhaltsamem Krimi folgen möchte, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Hat mich zwar gut unterhalten, aber es kommt nicht an die Vorgänger heran.

Der Palast der Meere
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Nachdem die Waringham-Reihe im Mittelalter begonnen hat, spielt das Geschehen des 5. Bandes im Höhepunkt der Renaissance, dem goldenen elisabethanischen Zeitalter. Dadurch verlassen wir die Gegend um Waringham ...

Nachdem die Waringham-Reihe im Mittelalter begonnen hat, spielt das Geschehen des 5. Bandes im Höhepunkt der Renaissance, dem goldenen elisabethanischen Zeitalter. Dadurch verlassen wir die Gegend um Waringham und erkunden die weite Welt. Die Seefahrerära hat jetzt ihre Hochzeit und macht sich zu neuen Ufern auf.
Wir tauchen ein in den Religionskonflikt zwischen Papisten und Reformierten, sehen das Leben bei Hofe Elisabeths mit kulturellen Höhepunkten, erleben die neue Welt mit ihren beeindruckenden Ansichten, erfahren Schreckliches über Sklaverei und Ausbeutung und begleiten die Protagonisten auf ihren abwechslungsreichen Lebenswegen mit ihren persönlichen Gedanken und Emotionen.
So kennt und liebt man die Romane von Rebecca Gablé.

Was ich aber kritisieren möchte, ist das Fehlen eines diese vielfältigen Figuren, Handlungen und Schauplätze mit einem übergeordneten Stranges. Es werden viele berühmte Persönlichkeiten der damaligen Zeit in den Roman eingebaut. Nicht alle werden so glorreich beschrieben, wie man sie kennt.
Daneben führen diverse Nebenhandlungen und Figuren durch den Roman. Diese haben mich zwar eindrucksvoll begleitet, aber vor lauter Wendungen der Geschehnisse und Verbindungen der Personen fühlte ich mich etwas verloren. Hier fehlte mir definitiv der rote Faden.


Mir hat der mitreißende Schreibstil von Rebecca Gablé wieder ausgesprochen gut gefallen, ihr gelingt es einfach, eine Atmosphäre zu erstellen, die zeitgemäß erscheint.
Mich erstaunt immer wieder, wie es ihr gelingt, hervorragend recherchierte historische Fakten mit Leben zu füllen und Fiktion und Realität lebendig zu vermischen.

Aufgrund der bisherigen Erfolgsromane liegt die Messlatte allerdings sehr hoch, gegen andere historische Romane gehört die Autorin immer noch zur Spitze und daher gebe ich diesem, auch unabhängig von den anderen Bänden der Reihe zu lesenden Roman, volle 4 Punkte.


"Der Palast der Meere" steht für großartige Erzählkraft und Unterhaltung, für Fans der Reihe ist es ein Muss. Andere finden einen bunten historischen Roman mit vielfältigen Figuren und Ereignissen vor, die diese Autorin immer wieder zum Leben erweckt.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Mal wieder ein toller Spaß mit Loretta!

Die Jutta saugt nicht mehr
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In dieser Folge muss sich Loretta als fleissige Putzfee betätigen, um ermittlungstechnisch der Sache auf den Grund zu gehen. Nicht nur, dass man dabei eine regelrechte Putzlitanei über sich ergehen lassen ...

In dieser Folge muss sich Loretta als fleissige Putzfee betätigen, um ermittlungstechnisch der Sache auf den Grund zu gehen. Nicht nur, dass man dabei eine regelrechte Putzlitanei über sich ergehen lassen darf/muss, die sicherlich manchem Leser durchaus helfen wird, nein, man sieht, wie Loretta sogar solche Aufgaben auf sich nimmt, um der Wahrheit näher zu kommen. Sie brennt förmlich für die Arbeit in ihrer kleinen Detektei und diesen Enthusiasmus merkt man ihr an. Schnell eignet sie sich das nötige Putzwissen an und putzt in der Höhle des Löwen, in diesem Fall bei einem netten Mann mit sanfter Stimme. Doch auch er kann ein Mörder sein!

Man fühlt mit den Figuren und kommt ihnen sehr nahe, denn sie sind mit ihrer einzigartigen Charakterisierung wirklich gut gelungen.
Wenn man schon Loretta-Bücher aus der Feder von Lotte Minck gelesen hat, ist man schnell wieder vertraut mit den Eigenarten ihrer Figuren. Es ist als ob man alte Freunde wieder trifft.

Wie gewohnt sorgen Loretta und ihre Bekannten mit ihrer schlagfertigen Schnodderschnauze und dem schön zu lesenden Ruhrpott-Slang von Frank für heiteres Lesevergnügen.
Besonders der freundschaftliche Zusammenhalt der Truppe gefällt mit so gut.
Die Krimihandlung hat mich dieses Mal nicht richtig mitgerissen, dafür haben mich Loretta und ihre Freunde wieder gut und sehr humorvoll unterhalten. Die Sprüche sind immer wieder erfrischend lustig und als Leser taucht man mit den Figuren gemeinsam ein in ein neues Ermittlungsabenteuer.


Diese Krimödie sorgt bei alle Loretta-Fans für ein tolles Wiedersehen mit ihrer Kultfigur und wie man richtig putzt, lernt man auch noch dabei! Heiterer Lesespaß mit Ruhrpottpflanzen der besonderen Art!