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Veröffentlicht am 13.04.2018

Wer jagt wen?

Das gestohlene Juwel
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Titel: Das gestohlene Juwel von Catherine Coulter und J.T. Ellison von Edition M -neues Imprint von Amazon Publishing für den Krimi & Thrillerbereich

Inhalt: Auftakt einer neuen internationalen Killer-Serie ...

Titel: Das gestohlene Juwel von Catherine Coulter und J.T. Ellison von Edition M -neues Imprint von Amazon Publishing für den Krimi & Thrillerbereich

Inhalt: Auftakt einer neuen internationalen Killer-Serie um Nicholas Drummond
Nicholas arbeitet bei Scotland Yard, als ihn die Nachricht erreicht, dass seine Kollegin Elaine, die sich in New York um die Sicherheit während der Ausstellung des Koh-i-Noor Diamanten (Juwel des Löwen), aus der Krone der Königinmutter, im Metropolitan Museum of Art gekümmert hat, tot aufgefunden wurde. Sofort reist er nach New York und macht sich mit dem dortigen Team und der FBI Agentin Michaela (Mike) Caine auf die Suche nach dem Dieb und geraten in ein verwirrendes Netz aus Mord, Diebstählen und dem Hintergrund des Diamanten.

Spannung: Die Spannung hält bis zum Schluss an, immer wieder denkt man, jetzt sind die Ermittler am Ziel, aber dann kommt wieder etwas, was sie zurück wirft, wo der Fuchs, der den Diamanten geschnappt hat, schlau war und vorausgeschaut hat und sie fangen wieder von vorne an oder drehen sich im Kreis, geraten selbst in die Schußlinie. Raffiniert aufgebaute Geschichte, wo immer noch etwas dazu kommt, womit man nicht gerechnet hat.

Humor: In einem Krimi/Thriller ist das zwar nicht vorherrschend und zu erwarten, aber ich fand die Mischung aus spritzigen, teilweise schon lustigen Dialogen, gerade zwischen Nicholas und Mike schon klasse und gut getroffen. Ein Krimi muss nicht immer trocken und steif sein, gerade diese Mischung aus Spannung und einer guten Prise Humor macht den Roman zu etwas besonderem.

Romantik: Man spürt ein gewisses Prickeln während des Lesens, dieses gegenseitig kennenlernen, dennoch stecken beide tief in den Ermittlungen, haben kaum Zeit, um wirklich mal ihren Gefühlen Lauf zu lassen und gerade der Tod seiner Kollegin und Freundin machen Nicholas auch ganz schön zu schaffen. Da dies aber ja der Auftakt weiterer Ermittlungen von Nicholas ist, hoffe ich, dass vielleicht in den folgenden Teilen ein bißchen mehr Romantik zu spüren ist.

Autor und Umsetzung: Es war mein erstes Buch dieses Autorenteams und ich muss sagen, ich war angenehm überrascht. Das ist kein Thriller, den man einfach so wegliest, auch nicht überfliegen kann. Gerade weil er so knifflig ist, muss man genau aufpassen, welche Personen auftauchen, welche Funktion sie haben und wie alles zusammen hängt. Auf jeden Fall gute Recherche, gerade um den Diamanten, den es scheinbar wirklich gegeben hat, auch wenn in diesem Teil nicht alles geschichtlich zutrifft und einiges frei erfunden ist. Aber überhaupt auf diese Idee zu kommen und es so umzusetzen, war schon klasse und ich bin schon gespannt auf die nächsten Teile.

Personen: Hier kommen wirklich viele Personen drin vor, die auf die eine oder andere Weise eine wichtige Rolle spielen, als Team funktionieren und jeder sein Wissen und seine Fähigkeiten zeigen kann. Nicholas, der Scotland Yard Ermittler ist trotz seiner Herkunft aus einer Grafenfamilie bodenständig und ein Teamplayer. Wenn es drauf ankommt, ist er höchst konzentriert, reagiert unglaublich schnell und hat empfindliche Sensoren für Gefahr. Mike, seine FBI Kollegin ist eine tapfere Frau, die einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat, auch ordentlich einstecken kann, aber sich nie was drauf einbildet. Beide sind mir sehr symphatisch genau wie das restliche Team um Nicholas Onkel Bo, Lacey Sherlock und Dillon Savich, beide ein Paar, die eine tolle Begabung haben zu recherchieren und einen Tathergang noch vor Ort zu rekonstruieren,
Aber es gibt ja auch noch den Fuchs, raffiniert, durchtrieben, im Laufe der Geschichte lernt man auch den Hintergrund kennen, wie der Fuchs dazu geworden ist und wer der Lehrmeister ist und welche Verbindung zwischen beiden besteht und natürlich auch den etwas merkwürdigen Auftraggeber - auch hier wurden die Charaktere sehr gut dargestellt und beschrieben, der Leser kann sofort nachvollziehen, welch Gier oft hinter solchen Morden und Diebstählen steckt.

Fehler, Grammatik,Rechtschreibung: Ich finde das Buch, trotz des umfangreichen Stoffes von 560 Seiten wirklich gut und flüssig geschrieben. Grammatikalisch sind oft mal etwas andere Wörter benutzt worden, so dass mir oft die Frage in den Sinn kam, ob es diese Wörter wirklich auch im englischen gibt, oder es eher am deutschen Übersetzer lag, da es einige eingedeutschte Wörter gab. (z.B. eindrosch usw.)

Besonderes: Der Grund, warum der Diebstahl des Diamanten in Auftrag gegeben wird, ist etwas kurios und an einigen Stellen so dargestellt, was ein wenig an ein Märchenbuch oder Fantasy Geschichte erinnert. Das hat mich ein wenig irritiert und ist leider nicht so ganz mein Geschmack, da hätte ich persönlich einen verständlicheren Grund gewählt, gerade wenn ein Beispiel demonstriert wird, was für mich doch etwas unverständlich ist. Das ist der einzige Grund, bei dem ich hoffe, dass es in den nächsten Geschichten um Nicholas nicht mehr in diese Richtung geht.

Seitenanzahl/Länge: 560 Seiten- viel Lesestoff, dennoch aufgrund der vielen Wendungen und immer neuer Verwirrungen, Opfer usw. wirklich kurzweilig und gut zu lesen.

Cover: Toll getroffen- passend zur Geschichte, die Jagd nach dem Fuchs vom Scotland Yard Ermittler, der auch wirklich kaum Zeit zum Ausruhen hat, weil der Fuchs immer einen Schritt schneller ist.

Preis: 7,99€ als Taschenbuch oder 2,49€ als Ebook finde ich absolut passend und gerechtfertigt, einerseits für die Geschichte, aber auch die Länge des Buches.

Gesamtbewertung: Ich fand die Geschichte gelungen, interessant geschrieben, es war mein erstes Buch dieses Autorinnen-Duos und ich werde mit Sicherheit Ausschau nach den weiteren Büchern um Nicholas Drummond halten. Bis auf dieses eine Manko in Verbindung mit dem Grund des Diebstahls und der Darstellung hat es mir wirklich sehr gefallen, es ist nicht oberflächlich, man muss gut aufpassen und die Spannung hält sich bis zum Schluss. Gute Recherche, selbst die Hintergrundinformationen zu dem Fuchs, seinem Ausbilder und dem Auftraggeber- nicht ein Stück langweilig und sehr interessant, die Protagonisten passten genau zu ihren Rollen, der Leser kommt voll auf seine Kosten- deshalb klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.04.2018

Eine bezaubernde Nanny

Ein Kindermädchen zum Verlieben
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Ein tolles Buch, es entführt in eine Zeit und Welt der Privilege und des Klassendenkens, aber dass man Gefühle einfach nicht ausschalten kann. Gefühle unterliegen keinem Klassendenken, so sehr man sich ...

Ein tolles Buch, es entführt in eine Zeit und Welt der Privilege und des Klassendenkens, aber dass man Gefühle einfach nicht ausschalten kann. Gefühle unterliegen keinem Klassendenken, so sehr man sich das auch einreden mag.

Alle Protagonisten gefallen mir in ihrer Rolle sehr gut, es passt und weckt sämtliche Emotionen beim Lesen, worauf es bei einem guten Buch ankommt.
Ob es das Verhältnis von Millie zu den Kindern ist; diese Achterbahnfahrt der Gefühle bei Everett und wie beide auf Berührungen reagiert haben und sich doch selbst im Weg stehen, weil sie so sehr von dem Klassendenken geprägt sind.
Man kann den Unterschied zwischen echter und falscher Freundschaft feststellen, das Verhältnis zwischen Millie, Abigail und Lucetta ist wirklich toll, auch wenn Abigail mit ihren Kuppelversuchen einfach nicht aus ihrer Haut kann.
Toll auch, wie manche ihr Denken ändern, Dorothy und Fletcher,Everetts Eltern.
Auch die Rolle von Caroline ist perfekt gewählt, sie hat wirklich alle Steigerungen,Furie, Diva und Intrigantin- man kann gar nicht so viel aufzählen, wie einem dazu einfällt.

Es ist einfach eine süsse Story mit einer tollen Mischung aus Spannung, Humor, toller Charaktere, Mitfiebern und mitleiden, und immer wieder fließt mit ein, wie wichtig der Glaube und das Vertrauen zu Gott ist und wie jeder zu diesem Thema eingestellt ist und Wert darauf legt.

Der Schreibstil von Jen Turano ist flüssig und auch wenn es mein erstes Buch von ihr ist, so ist sie für ihren Humor in ihren Büchern bekannt, was man deutlich merken kann, ohne dass es übertrieben wirkt. Bin schon gespannt auf weitere Bücher dieser Art..

Den Preis finde ich ein wenig zu hoch für ein Buch mit 319 Seiten (17€), aber ansonsten würde ich auf jeden Fall verdiente 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Annie und Vince- Teil 2 der Enforcement Reihe

Law Enforcement: New York
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Inhalt: Annie leidet schon so lange unter den Gewaltausbrüchen und Vergewaltigungen ihres Mannes, dass sie Hilfe gar nicht zulassen will, weil sie es eh als hoffnungslos ansieht. Officer Vince Carter schafft ...

Inhalt: Annie leidet schon so lange unter den Gewaltausbrüchen und Vergewaltigungen ihres Mannes, dass sie Hilfe gar nicht zulassen will, weil sie es eh als hoffnungslos ansieht. Officer Vince Carter schafft es Stück für Stück, sie aus der Hölle rauszuholen, doch ihr Mann lässt nicht locker und setzt alles daran, dass sie auch kein anderer bekommt.

Spannung: Wenn man bedenkt, wie vielen Frauen es so geht wie Annie, entweder so oder so ähnlich, dann hat man beim Lesen wirklich Gänsehaut und wird so mitgerissen, zwischen diesem ewigen Gefühlschaos, dass Annie empfindet, gerade weil sie auch total abgeschottet ist und immer die Angst über ihr schwebt, wieder etwas falsch gemacht zu haben. Ich war wirklich mitgerissen von all diesen Erlebnissen, die wirklich spannend bleiben bis zum Schluss!

Humor: Der eine oder andere Schlagabtausch zwischen den Kollegen lockert das doch sehr ernste Thema ab und zu mal auf und ist genau richtig portioniert.

Romantik: Süss zu lesen, wie Vince und Annie aufeinander zugehen, wie die Gefühle da sind, auch wenn sie nicht sein dürfen, Annie immer wieder versucht, sie zu unterdrücken, es aber doch nicht schafft. Und auch für Vince ist es eher ungewöhnlich, weil er eher als der Playboy und Draufgänger bekannt ist und nun in eine solch schwierige Situation kommt.

Autor und Umsetzung: Das Autorenduo hat wieder mal gute Arbeit geleistet, eine tolle, spannende Geschichte geschaffen, wo sämtliche Protagonisten sehr authentisch rüberkommen und man sich in jede einzelne Person super einfühlen kann. Der Spannungslevel wird bis zum Schluss gehalten. Tolle, tiefgründige Story, gut entwickelt.

Personen: Annie möchte man am liebsten für all das, was sie erlebt, ganz fest in die Arme nehmen und am liebsten einmal den Vergessen-Knopf drücken. Sie ist so tapfer und so mutig und man kann ihre Reaktionen so nachvollziehen, zwischen Hoffnung und wieder Hoffnungslosigkeit, bis sie in Vince doch jemanden sieht, der ganz anders ist, als sie es bisher kennt. Auch ihre Schwester ist so lieb und besorgt und das Team von der Wache ist einfach nur klasse, wie eine große Familie, wo jeder füreinander da ist.

Fehler, Grammatik,Rechtschreibung: Flüssig geschrieben, nicht holprig, stockend oder mit vielen Fremdwörtern durchsetzt. Genau wie man es bisher auch von beiden Autorinnen kennt und mag.

Besonderes: Toll ist, dass das Pärchen aus Underground Fights (Sean und Carrie) hier ihre Geschichte weiter erleben. Da alle miteinander befreundet sind, ist es schön zu lesen, was aus ihnen wird und wie sie alle zueinander stehen.

Seitenanzahl/Länge: ca.190 Seiten in der Printausgabe für 7,99€ oder 2,99€ als Ebook sind für die Story und Länge gerechtfertigt.

Cover/Titel: Ich war der Meinung, dass ich die Story schon mal gelesen habe, aber unter einem anderen Cover oder sogar Titel? Die neue Aufmachung gefällt mir besser, gerade die Reihe ist ja ziemlich einheitlich mit einem Bild der Stadt und dem Foto des Officers, um den es in der Story geht und trotzdem so ausdrucksstark. Gefällt mir sehr gut und ist toll getroffen.

Gesamtbewertung: Mir gefällt der zweite Teil besser als der erste, obwohl ich die Bücher von Nadine Kapp und Freya Miles sowieso gerne mag, eben weil die Geschichten spannend, tiefgründig und emotional aufgebaut sind. Und jede auf ihre Weise schön. Hier ist auch ein Werk vollbracht worden, was den Leser mit sämtlichen Empfindungen abholt, auch wenn es teilweise schon ganz schön heftig ist, aber das Verstehen, wie so eine Person sich fühlt und durchlebt ist klasse umgesetzt worden und man hat nicht einmal das Gefühl gehabt, da ist irgendetwas übertrieben gewesen. Ich hab mich gut unterhalten gefühlt und kann es deshalb sehr empfehlen.

Veröffentlicht am 04.06.2024

das große Karlsbad Finale mit einer sympathischen Hotelangestellten

Die Hotelerbin
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Das große Finale der Karlsbad-Trilogie um eine junge Hotelangestellte, die durch Fleiß, Herzlichkeit und Mut ihren Weg geht.

Nach dem unschönen Ende im Hotel Adonis hat Eva eine neue Bleibe im Hotel Janker ...

Das große Finale der Karlsbad-Trilogie um eine junge Hotelangestellte, die durch Fleiß, Herzlichkeit und Mut ihren Weg geht.

Nach dem unschönen Ende im Hotel Adonis hat Eva eine neue Bleibe im Hotel Janker gefunden, die sie sofort ins Team integrieren und durch ihre Art wird sie nicht nur rechte Hand der Chefin, sondern ist auch bei den Kunden und Gästen sehr beliebt, was sich am Ende in einer besonders überraschenden, aber berührenden Geste äußert.

Allerdings bleiben auch Hindernisse nicht aus und immer wieder sieht sie sich mit den verschiedensten Problemen, traurigen Anlässen und Widerständen konfrontiert, nicht nur mit dem Nachbarhotel, sondern auch aus der eigenen Familie. Die Wege des Adonis kreuzen sich jedoch schneller als gedacht, weil sie die kleine Tochter ihres ehemaligen Arbeitgebers vor dem Ertrinken rettet. Hier entwickelt sich sehr viel an Dramatik mit etlichen weiteren Geschehnissen, die dem Hotel zum Verhängnis werden könnten.

Evas Entwicklung hat mir gut gefallen, hatte ich sie im 1.Teil noch für etwas zu übermotiviert und naseweis gehalten, so merkt man, dass sie bei so vielen Geschwistern schnell auf eigenen Beinen stehen und fleißig sein musste, damit die Großfamilie über die Runden kommt, was sie auch jetzt wieder deutlich und teilweise erschütternd zu spüren bekommt. Ihrer Aufmerksamkeit und dem Interesse an anderen ist es zu verdanken, dass so manche Gefahr entschärft werden kann.

Insgesamt war es ein schöner Abschluss dieser Reihe, viele berührende Momente, auch das kleine Mädchen Otti schleicht sich ins Leserherz und so erlebt man einen schönen Wohlfühlroman, der vielleicht ein wenig mehr an Spannung vertragen hätte und sich manches leider auch etwas zu schnell und offensichtlich entwickelt hat. Auch der Schluss war mir im Vergleich zur Gesamtlänge der Reihe etwas zu gerafft, da hätte ich mir dann doch etwas mehr gewünscht.

Aber dennoch gebe ich gern eine Leseempfehlung und hab die Zeit in Karlsbad mit den Dialekten, der damaligen Vorgehensweise und den Einblicken ins Hotelwesen genossen.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Eine junge Frau zwischen zwei Brüdern - Band 10 der christlichen Regency-Reihe

Die Ehre der Sophie Dupont
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Nachdem Captain Stephen Overtree kurz vor Ablauf seines Regimentsurlaubs ins malerische Küstenörtchen Lynmouth in Devon reist, um seinen Bruder Wesley, der sich als Maler betätigt, an seine Pflichten zu ...

Nachdem Captain Stephen Overtree kurz vor Ablauf seines Regimentsurlaubs ins malerische Küstenörtchen Lynmouth in Devon reist, um seinen Bruder Wesley, der sich als Maler betätigt, an seine Pflichten zu Hause zu erinnern, findet er hier die junge Sophie Dupont vor.

Sich der Liebe Wesleys sicher, muss sie feststellen, dass sich dieser nach Italien aufgemacht hat, ohne an die Folgen seines Handelns zu denken. Der ehrenhafte Captain nimmt sich Sophies an, bietet Ihr Schutz und möchte sie vor einem Skandal bewahren. Völlig zerrissen zwischen Schuldgefühlen, Verantwortung und ihren Gefühlen lässt sie sich auf sein Angebot ein.

Hier treffen zwei grundverschiedene Brüder aufeinander, der eine Künstler, Lebemann und Charmeur, der andere ernsthaft, verantwortungsbewusst und ganz Gentleman, auch wenn er eine leicht finstere Ausstrahlung hat. Dies macht die Entscheidung für Sophie schwer, allerdings bleibt ihr angesichts der ablehnenden Art ihrer Stiefmutter und den penetranten Avancen ihres Cousins kaum eine andere Wahl. Nichts deutet darauf hin, dass Wesley bald wieder zurückkehrt, weiß er doch auch gar nichts um die Umstände, in denen Sophie steckt.

Die Entwicklung der Geschichte hat mir gut gefallen, zumal die ersten Eindrücke wirklich täuschen können und man vieles im Verlauf der Erzählung viel besser verstehen und nachvollziehen konnte.
Das misstrauische, teils ablehnende Verhalten der Familie baut gewisse Spannung auf, ebenso wie die Ankündigungen des alten Kindermädchens Winnie, scheint sie doch immer eine Ahnung für künftige Geschehnisse zu haben. Doch gerade ihre Verbindung zu dem zurückhaltenden Stephen, der immer im Schatten seines Bruders stand, ist von Kindheit an etwas ganz Besonderes und am Ende versteht man, was wirklich dahintersteckt. Ich hab mich immer wieder köstlich über diese besondere, wenn auch etwas unheimlich wirkende Frau amüsieren können, obwohl mir ihr Schicksal im Haus Overtree sehr leidtat.

Am Ende gab es eine Situation an den Klippen, die ich ein wenig zu dramatisch und merkwürdig fand, aber insgesamt ein schönes Buch, was in vielen kleinen Details darüber spricht, die Sorgen und Ängste in die liebevollen Hände Gottes zu legen, in vollem Vertrauen darauf, dass er weiß, was gut ist.

Mich hat aber auch begeistert, wie durch die beiden Brüder die Pflicht der Verantwortung herausgestellt wurde, welche Folgen das eigene Handeln hat und wozu Egoismus führt. Freundschaft, Familie, Hoffnung, Selbstvertrauen und Zusammenhalt sind weitere wichtige Themen und wer Julie Klassens Bücher kennt, weiß, dass zu einer guten Geschichte auch immer eine Prise Dramatik aufkommt.

Ich hatte gute Unterhaltung, auch wenn es nicht das beste Buch war, das ich bisher gelesen habe. Es ist der 10.Teil der speziellen Regency-Reihe, auch wenn alle Bände unabhängig voneinander gelesen werden können.

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