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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2018

Absolut faszinierend und fesselnd!

Erebos
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In einer Schule geht ein Computerspiel um. Beim Spielen vergessen die Schüler schnell alles um sich und das Spiel scheint sich auszubreiten wie ein Lauffeuer. Doch je länger die Spieler das Spiel spielen, ...

In einer Schule geht ein Computerspiel um. Beim Spielen vergessen die Schüler schnell alles um sich und das Spiel scheint sich auszubreiten wie ein Lauffeuer. Doch je länger die Spieler das Spiel spielen, umso deutlicher wird, dass es dabei nicht mit rechten Dingen zugeht. Denn das Spiel beginnt, die Schüler auch in ihrer Realität zu beeinflussen und bald geschehen die ersten Unfälle...

Dieses Buch hat mich wirklich fasziniert und mich nicht aufhören lassen zu lesen! Die Handlung spinnt sich von der ersten Seite an perfekt bis zum Ende durch und ist super durchdacht. Spannung wird von Anfang bis Ende aufgebaut und durchgehalten. Auch Leser, die sonst nicht gerne PC-Spiele spielen, werden am Plot ihre Freude haben. Vor allem die Passagen, die im Spiel stattfinden, haben mir besonders gut gefallen. Hier kann sich der Leser wirklich tief in eine andere Welt träumen und gleichzeitig wird plausibel, wieso viele Menschen einen so großen Gefallen an Videospielen finden.

Ein wirklich faszinierendes und vor allem fesselndes Buch! Ein absolut großartiger Pageturner und nicht nur für Jugendliche zu empfehlen!

Veröffentlicht am 13.04.2018

Das düsterste Kapitel der deutschen Geschichte ganz neu erzählt

Bis ans Ende der Geschichte
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Sage Singer ist keine glückliche junge Frau! Sie hat eine Affäre mit einem verheirateten Mann, ihre Eltern sind beide Tod, für den Tod ihrer Mutter gibt sie sich die Schuld. Sie fühlt sich entstellt und ...

Sage Singer ist keine glückliche junge Frau! Sie hat eine Affäre mit einem verheirateten Mann, ihre Eltern sind beide Tod, für den Tod ihrer Mutter gibt sie sich die Schuld. Sie fühlt sich entstellt und arbeitet nachts, um mit keinen Menschen reden zu müssen. Nur wenn sie backt, ist sie glücklich. Doch dann trifft sie Josef, der sie bittet, ihr beim Sterben zu helfen, denn er hat ein Geheimnis: Er war ein hoher Offizier während des Zweiten Weltkriegs und im KZ in Auschwitz stationiert - wo Sages Großmutter inhaftiert war...

Jodi Picoult schafft mit diesem Roman erneut ein Meisterwerk!! Das Thema wirkt zunächst erschlagend und bedrückend, man denkt: Oje, schon wieder Nationalsozialismus. Aber sie macht etwas völlig Neues daraus, denn sie lässt auch Josef zu Wort kommen und schafft mit der Geschichte des upiors eine Metapher, die plötzlich auch die Perspektive derer verständlich macht, die mitgemacht haben. Wie immer lässt Picoult alle Beteiligten zu Wort kommen und wie immer schafft sie es, selbst in einem so düsteren und unnachvollziehbaren Schicksal das Menschliche hervorzuheben und dem Leser die Gefühlswelt nahezubringen, die er bisher nie nachvollziehen konnte! Ein Buch, das zu Tränen rührt, trotzdem warmherzig ist und sicherlich dazu beiträgt, dass die Opfer des Holocaust nie vergessen und ihre Geschichten in Erinnerung bleiben werden. Wie immer ist ihre Geschichte wunderbar recherchiert und glaubhauft bis zum gewohnt überrraschenden Ende!

Veröffentlicht am 15.03.2018

Ein absoluter Page-Turner!

Passagier 23
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Martin Schwartz verlor seine Frau und seinen Sohn auf tragische Weise, während diese auf einer Kreuzschifffahrt waren: Seine Frau tötete erst ihren Sohn und dann sich selbst. Martin hat diese Geschichte ...

Martin Schwartz verlor seine Frau und seinen Sohn auf tragische Weise, während diese auf einer Kreuzschifffahrt waren: Seine Frau tötete erst ihren Sohn und dann sich selbst. Martin hat diese Geschichte völlig zerstört, völlig skrupellos geht er seinem Job als verdeckter Ermittler nach und scheut dafür absolut kein Risiko! Doch plötzlich bekommt er einen Anruf, der ihn zum Ort seiner persönlichen Hölle ruft: Auf das Kreuzfahrtschiff, auf dem seine Familie starb. Denn der Selbstmord seiner Frau ist kein Einzelfall: Jährlich verschwinden weltweit ungefähr 23 Passagiere spurlos während einer Kreuzfahrt. Doch dieses Mal ist wieder einer aufgetaucht - mit dem Teddy von Martins Sohn im Arm...

Von der ersten Seite an ist man mitten in einem klassischen Fitzek: Wir lernen eine verschrobene Hauptfigur kennen, die an ihrer Vergangenheit gewaltig zu knabbern hat und die fast etwas überzeichnet und übertrieben wirkt. Diese Figur wird sofort ohne viel Blabla mitten hineingeworfen in eine Welt voller Geheimnisse, wo nichts zusammenzupassen scheint, wo jeder der Täter sein könnte und man nicht weiß, wem man trauen kann. Dass die Figur sich dabei ihren schlimmsten Ängsten stellen muss, ist selbstredend. Was jetzt wie ein lamgweiliger Thriller von der Stange klingt, den man so schon 1000 mal gelesen hat, entpuppt sich aber als regelrechter Page-Turner, denn Fitzek weiß einfach, was er tut!!
Da ist zunächst sein Schreibstil. Der ist nicht sonderlich eindrucksvoll oder kompliziert, man kann das Buch also schnell und flüssig lesen. Dann ist da die Sache mit den Perspektiven: Fitzek erzählt nämlich immer aus mehreren Perspektiven, spitzt die Situation, in der sich die Figur befindet, bis zum Höhepunkt zu und wechselt dann, während die Figur sprichwörtlich an der Klippe hängt, die Perspektive zu einer anderen Figur. Das führt natürlich unweigerlich dazu, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen, die Spannungsbögen geben sich regelrecht die Klinke in die Hand, man bekommt als Leser kaum eine Pause. Dazu wird in die Handlung noch ein bisschen Wissen eingeflochten, das der Leser als Laie nicht wissen kann.
Die Story gipfelt schließlich in einem Finale, bei dem wieder ein Höhepunkt den anderen jagt. Schon 100 Seiten vor Ende dachte ich: Was soll da denn jetzt noch passieren, es ist doch schon alles klar!? Weit gefehlt, denn wieder wird ein Ereignis und eine Auflösung nach der anderen regelrecht rausgehauen. Hier muss man sagen, dass man diese Art der Auflösung schon mögen muss, denn es fehlt auch nicht an Übertreibungen und möglichst großer, fast schon ins Kitschige rutschender Tragik! Ich persönlich finde es großartig!! Wenn ich Fitzek lese, weiß ich, dass nichts ist wie es scheint und dass ich nicht nur einmal überrascht sein werde! Hier ist fast nichts vorhersehbar.
In "Passagier 23" bringt Fitzek noch einen besonderen Kniff, er hat nämlich am Ende noch eine Überraschung parat, die ich ebenso super gelungen finde!!!!

Also wirklich ein großartiger Psychothriller, der manchmal etwas überzogen daherkommt - aber das ist eben Fitzek und ich finde es toll zu wissen: Wo Fitzek drauf steht ist - meistens - auch Fitzek drin.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Absolut fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite - Großartig

Stiefkind
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Rachel hatte keine leichte Kindheit, doch dies scheint alles unwichtig, als sie David kennenlernt und kurz darauf heiratet. Er ist charmant, gutaussehend und reich. Nach der Hochzeit nimmt er Rachel mit ...

Rachel hatte keine leichte Kindheit, doch dies scheint alles unwichtig, als sie David kennenlernt und kurz darauf heiratet. Er ist charmant, gutaussehend und reich. Nach der Hochzeit nimmt er Rachel mit in das Haus, das seiner Familie seit Jahren gehört. Rachel soll dieses riesige Gebäude herrichten, eine Arbeit, die zuvor Davids tragisch verstortorbene Frau begonnen hatte. Doch in einem so riesigen Haus fühlt man sich schnell einsam. Gut, dass Jamie da ist, Davids Sohn, für den Rachel ein Mutterersatz sein will. Doch mit Jamie stimmt etwas nicht, er benimmt sich merkwürdig, sagt seltsame Dinge. Und schließlich sagt er Rachel ihren Tod voraus...

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt! Nur sehr selten habe ich ein Buch gelesen, dass wirklich von Beginn an eine so große Spannung aufbauen und dann auch halten konnte. Ich war wie im Wahn und musste unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgehen wird. Ständig fragt man sich als Leser, welcher Figur man trauen kann, man ist sich nie sicher, wer die Wahrheit erzählt. Die Figuren sind sehr plastisch und echt beschrieben, was diesen Prozess stark unterstützt.
Die Spannung entlädt sich schließlich in einem tollen Finale!
Dieses Buch hat die Bezeichnung "Psychothriller" wirklich verdient!!!

Veröffentlicht am 19.07.2017

Außergewöhnlich!

Raum
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Der kleine Jack kennt nichts anderes, als den 16 qm großen Raum, in dem er geboren und aufgewachsen ist. Hier hat er seine Freunde: Tisch, Schrank, Bett, Zudeck und natürlich das Mädchen im Fernseher, ...

Der kleine Jack kennt nichts anderes, als den 16 qm großen Raum, in dem er geboren und aufgewachsen ist. Hier hat er seine Freunde: Tisch, Schrank, Bett, Zudeck und natürlich das Mädchen im Fernseher, Dora. Und seine Mama. Aber als Jack 5 Jahre alt wird, erzählt ihm seine Mama, dass es noch ein "Draußen" gibt, dass "Raum" nicht alles ist, was existiert. Sie erzählt ihm, dass sie von einem bösen Mann entführt wurde und seither in Raum lebt. Es ist an der Zeit, zu fliehen...

Ein wirklich außergewöhnliches Buch! Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, das ich nicht mehr beiseite legen konnte.

Die Erzählperspektive ist zunächst recht gewöhnungsbedürftig: Erzählt wird aus der Sicht von Jack. Dazu wählt Emma Donoghue auch die Sprache eines Fünjährigen, einfach und grammatikalisch nicht immer ganz korrekt. Wenn man sich daran gewöhnt hat, stört das aber überhaupt nicht mehr. Vielmehr macht das gerade das Besondere des Buches aus! Denn Emma Donoghue schafft es auf bemerkenswerte Weise, die Sichtweise eines Kindes auf eine ihm völlig fremde Welt einzufangen, die - herausgerissen aus der Gewohnheit und der Routine, wie wir die Welt sehen - völlig befremdlich ist. Stellenweise beginnt man, die Dinge zu hinterfragen, denn Jack deckt die Scheinheiligkeit und die Oberflächlichkeit unseres Lebens schonungslos auf und führt sie uns vor Augen. Mitleid mit dem Jungen kommt dabei kaum auf, denn letztendlich findet er sich wunderbar zurecht.

Emma Donoghue ist mit diesem Werk ein außergewöhnliches Meisterwerk gelungen, das schonungslos die Widersprüche unseres Lebens aufdeckt und den Leser dabei in die längst vergessene Weltsicht eines Kindes rückt - eines Kindes, das gar nicht wunderbarer sein kann und das trotz der Dinge, die ihm passiert sind, für seine besondere Weltsicht zu beneiden ist. Ich bezweifle, dass für einen Charakter wie Jack die Welt jemals so selbstverstädnlich sein könnte, wie sie es für uns ist...