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Veröffentlicht am 28.04.2018

Drei starke Frauen haben...den Mut zur Freiheit!

Der Mut zur Freiheit
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Wir schreiben die 1940er Jahre in Madrid. Die Hauptstadt Spaniens. Ein Land das zu dieser Zeit von Franco regiert wird. Es ist eine sehr aufwühlende Zeit mit vielen grausamen Ereignissen. Margarita erlebte ...

Wir schreiben die 1940er Jahre in Madrid. Die Hauptstadt Spaniens. Ein Land das zu dieser Zeit von Franco regiert wird. Es ist eine sehr aufwühlende Zeit mit vielen grausamen Ereignissen. Margarita erlebte ebensolches. Die junge Spanierin wurde von ihrem Vater verstoßen auf Grund ihrer Schwangerschaft. Sie wurde davon gejagt wie ein räudiger Hund. Völlig auf sich allein gestellt mach sie sich auf die Reise zu ihrer Tante Leonora. Später gebar sie ihre Tochter Valentina. Sie wird eine erfolgreiche Frau die im Arbeitsleben steht. Genau wie ihre tüchtige Mutter. Auch Valentina wird eines Tages schwanger und Olivia erblickt das Licht der Welt. Sie wächst zu einer schönen Frau heran und wird eine weltbekannte Tänzerin der spanischen Folklore. Alle drei Damen verbindet aber noch viel mehr. Sie sind nicht verheiratet und sind alle unehelich auf die Welt gekommen. Zu dieser Zeit ein voller Hohn in der Gesellschaft. Aber sie sind stark, haben Temperament, Mut und Selbstbewusstsein aber auch leider das falsche Händchen für die Liebe. Jede erlebt ihre eigene Geschichte mit allen Höhen und Tiefen. Katja Maybach schreibt hier einen warmen und sehr gefühlvollen Roman mit extrem viel spanischem Temperament. Ihre Einteilung der Abschnitte für jede der Damen ist sehr harmonisch und ausgewogen dargestellt. Keiner kommt zu kurz oder es gerät aus den Fugen. Alles läuft wunderbar ineinander über. Jede Situation wird von den Damen auf ihre Weise beurteilt. Jede zeigt ihren Blickwinkel auf. Sie lässt ihre Protagonisten dadurch sehr lebendig wirken. Ebenso ist ihr Schreibstil sehr bildhaft. Wer Madrid kennt, wird viele Stationen wieder entdecken und sich sofort dahin versetzt fühlen. Auch die politische Situation des Landes wird schonungslos dargestellt genau wie die Tradition des Stierkampfes. Maybach schreibt sehr betont ehrlich und das lässt die Figuren auch authentisch wirken. Der Auftritt Evita’s beispielsweise oder eben genau diese Stierkampfszenen. Ich hatte das Gefühl dass dieser Roman eher von einer Spanierin geschrieben wurde aber nicht von einer Deutschen! Maybach hat es geschafft das spanische Flair wunderbar zu beschreiben. Da gehört viel Auffassungsgabe dazu! Ich bin wirklich restlos begeistert von diesem Roman! Er ist einfach nur wunderschön und großzügig gespickt mit der spanischen Leidenschaft! Er hätte mehr als 5 Sterne verdient! Ich hoffe auf eine Fortsetzung! Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.04.2018

Hörbuch „Kranichland“

Kranichland
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1960er Jahre in Deutschland. Genauer gesagt Ostberlin. Die beiden Schwestern der Familie Groen wachsen hier in einer geteilten Stadt, in einem geteilten Deutschland auf. Und nicht nur hier gibt es gewaltige ...

1960er Jahre in Deutschland. Genauer gesagt Ostberlin. Die beiden Schwestern der Familie Groen wachsen hier in einer geteilten Stadt, in einem geteilten Deutschland auf. Und nicht nur hier gibt es gewaltige Unterschiede, denn die beiden Schwestern könnten wahrlich unterschiedlicher nicht sein. Zum einen ist da Charlotte, die große und ältere Schwester. Genau wie ihr Vater eifert sie dem Sozialismus hinterher der das Land führt. Charlottes Vater arbeitet bei der Staatssicherheit, kurz Stasi. Und bringt es da zu einer recht anschaulichen Karriere. Marlene hingegen, die jüngere Schwester, ist eben anders. Sie mag die Kunst und ist auch noch künstlerisch begabt und mit ihrer Art eckt sie leider Gottes überall an. Und dann kommt auch noch ihre große Liebe Wieland in ihr Leben. Wieland ist nicht nur Pfarrerssohn sondern auch ein Mann der das sozialistische System der DDR hinterfragt. Kritisch hinterfragt. Vielleicht auch zu sehr hinterfragt... dadurch zieht er natürlich Marlene mit. Die beiden planen ihre Flucht aus der DDR. Doch da ist noch Marlenes Vater... Eine sehr bewegende Geschichte die sehr ans Herz geht. Dieses Hörbuch ist ein richtige Bereicherung! Die Geschichte ist extrem fesselnd und bewegend. Die Sprecherin, Beate Rysopp erzählt Anja Baumheier’s Geschichte „Kranichland“ mit einer gewissen Stoischkeit die im ersten Moment seltsam wirkt aber den Charakteren der Geschichte verdammt gut unterstreicht. Ihre Erzählart ist für jede Person perfekt interpretiert. Sie betont nur da wo es nötig ist und das lässt einen als Hörer sehr bewusst die Geschichte verfolgen. Man folgt ihr dadurch gern als Zuhörer. Manko waren leider die, z.T., langen bzw. unnötigen Pausen zwischen den Tracks. Aber das tut der Geschichte ja nun keinen Abbruch. Dieses Hörbuch hat mich sehr dazu angeregt nach jeder Höreinheit das Hörbbuch zu bewusst zu beenden und erstmal über das alles nachzudenken. Diese Story kann man nicht am Stück hören. Kurzum, dieses Hörbuch hallt lange nach. Ebenso reizt mich nun die Printvariante des Romans. Diese Geschichte ist ein absolutes Highlight und bekommt eine klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 22.04.2018

Michalsky redet über Style

Lass uns über Style reden
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Wer sich ein wenig in der Modebranche auskennt, kommt an ihm nicht vorbei: Michael Michalsky. Bekannt als Juror bei Germanys Next Topmodel aber eben auch als außergewöhnlicher Designer mit Stil. Und genau ...

Wer sich ein wenig in der Modebranche auskennt, kommt an ihm nicht vorbei: Michael Michalsky. Bekannt als Juror bei Germanys Next Topmodel aber eben auch als außergewöhnlicher Designer mit Stil. Und genau um dieses Thema geht es ihm in seinem neuen Buch „Lass uns über Style reden“. Wunderbar erzählt, so wie man ihn eben kennt, berichtet Michalsky aus seinem Leben und eben über seine Sichtweise zum Thema Stil. Dieses Buch lässt sich wunderbar verschlingen aber es eignet sich auch gut wenn man nur ab und an etwas lesen möchte. Die Kapitel sind knackig kurz und eben kurzweilig mit gewissem Pfiff. Durch seine Erfahrungen ist es zum einen eine kleine Biografie aber eben nicht ganz. Seine Auffassung von Style ist erstaunlich. Für ihn ist Stil nicht nur gute und passende Kleidung, sondern bei Stil geht es um viel mehr wie eben die Sprache, der Wohnungsstil, das Äußern der eigenen Meinung, das Aussehen im Ganzen und natürlich die Art und Weise es zu leben. Er schreibt unverblümt was er denkt und was er auch lebt. Ich habe mich oft erwischt wie ich immer wieder schmunzeln musste oder völlig in Gedanken genickt habe bei dem was ich gerade gelesen habe. Michalsky hat so recht mit seiner Meinung und spiegelt auch ebenso meine wieder. Ich hatte oft das Gefühl das er mir diese Story erzählt. Ich hatte beim lesen oft seine besondere Stimme im Ohr. Dieser Mann kann definitiv geschmackvoll über Stil reden, denn er hat ihn. Stil hat jeder, nur eben auf seine eigene Art. Und Stil ist es diese immer wieder so zu leben und auch bei anderen zu akzeptieren. Der größte Fehler wäre hierbei nach Perfektion zu streben. Denn die gibt es hier nicht. Perfektion macht nur noch mehr Fehler und ist völlig stillos. Absolute Leseempfehlung für alle die ihn haben oder der Meinung sind sie müssten sich eine Starthilfe in Sachen Stil holen...

Veröffentlicht am 13.04.2018

Das Lied des Nordwinds

Das Lied des Nordwinds
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Wir schreiben Anfang des 20. Jahrhunderts in Norwegen. Das Land steht an einem politischen Wendepunkt. Es ringt um seine Unabhängigkeit. Da gibt es aber noch Liv, die ebenfalls ihren Weg im Leben finden ...

Wir schreiben Anfang des 20. Jahrhunderts in Norwegen. Das Land steht an einem politischen Wendepunkt. Es ringt um seine Unabhängigkeit. Da gibt es aber noch Liv, die ebenfalls ihren Weg im Leben finden muss und in Stavanger eine Stelle als Dienstmädchen annimmt. Dabei lehnt sie sich weit für den kleinen Jungen des Dienstherren aus dem Fenster und gefährdet somit alles. Es wird eine schwere Entscheidung für sie werden sich zu entscheiden. Und dann ist da noch die Gräfin Karoline in Schlesien die ebenfalls um ihre Existenz kämpft. Sie muss einen Erben gebären sonst ist ihr kompletter Privatbesitz bald in anderen Händen. Karolines Mann war aber vor ihrer Ehe kein Kind von Traurigkeit und sie erfährt das er in Norwegen ein Kind hat. Die waghalsige Reise beginnt! Christine Kabus hat mit ihrer Geschichten einen wunderbaren Roman geschaffen. Ihre beiden Protagonisten sind einem auf Anhieb sympatisch. Das mag am flüssigen und klarem Schreibstil liegen. Ohne Umschweife erzählt sie aus dem Leben der beiden Damen die unterschiedlicher nicht sein könnten aber dennoch etwas Besonderes verbindet. Die Anschaulichkeit der Landschaft ist umwerfend beschrieben. Ebenso die politische Lage der damaligen Zeit. Es ist äußerst spannend was damals alles in Norwegen geschehen ist. Das Netz der Damen spinnt sich im Laufe des Buches immer weiter zusammen und ergibt zum Schluss ein riesiges Makramé. Es ist wahnsinnig erstaunlich wie Kabus hier erzählt. Das Buch hat 620 Seiten und die verfliegen im Nu. Plötzlich war die Geschichte zu Ende. Leider, obwohl das Ende ein wunderbarer runder Abschluss war, war es wirklich erstaunlich so schnell durch damit zu sein. Dieser Roman ist kurzweilig, spannend, gefühlvoll und emotional und spielt zudem in einem wunderschönen Land. Ich werde defintiv weitere Bücher von Christine Kabus lesen. Dieser Roman erhält eine klare Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 10.04.2018

Spuren im kalten Sand

Kalter Sand
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Richard Gruben reist an die Ostsee. Er will dort seinen alten Freund Philipp Stöbsand treffen. Gruben ist ein bekannter Kunsthistoriker und Stöbsand mittlerweile ein recht bekannter Fotograf. Stöbsand ...

Richard Gruben reist an die Ostsee. Er will dort seinen alten Freund Philipp Stöbsand treffen. Gruben ist ein bekannter Kunsthistoriker und Stöbsand mittlerweile ein recht bekannter Fotograf. Stöbsand hütet aber ein größeres Geheimnis was sein Freund Richard noch nicht weiß...denn ein Mörd der vor Jahren geschah überschattet immer noch den kleinen Ort Gellerhagen. Und der Hauptverdächtige damals war Philipp Stöbsand. Für Richard ein Schock! Er taucht immer tiefer in sein altes Leben ein, nur das er sich selbst dabei in Gefahr begibt, ahnt er noch nicht. Anja Behn hat einen wunderbaren verwirrenden und packenden Krimi geschaffen. Ihre beiden Protagonisten erleben wir Leser sehr schnell und sind ebenso rasant in der Story. Der Fall den Behn hier schildert geht in die Richtung Cold-Case. Und dabei spielt sie mit den Lesern ein Katz und Maus Spiel, denn es tauchen immer wieder neue Möglichkeiten auf und man vermutet den Fall gleich gelöst zu haben aber merkt dann das es doch nicht so ist. Der Lokalkolorit, egal ob Fantasie oder Realität ist hier wunderbar gelungen. In ihrem flüssigen Schreibstil findet man sich gedanklich schnell an der Ostsee ein und das Kopfkino kann beginnen. Ebenso Emotionen und Gefühle werden so extrem anschaulich beschrieben das man meinen könne, man sieht was man liest. Zum Teil sehr unheimlich aber genau das macht einen guten Krimi aus. Aber das Highlight ist der Fall im Fall. Behn hat recht weit am Ende einen weiteren Fall eingebettet und das Verwirrspiel beginnt aufs Neue. Somit muss man unbedingt diesen Krimi aufmerksam und am Besten in einem Rutsch lesen, denn hier besteht große Suchtgefahr! Ein riesiges Kompliment an die Autorin und eine absolute Leseempfehlung von mir!