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Veröffentlicht am 13.04.2018

Das Lied des Nordwinds

Das Lied des Nordwinds
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Wir schreiben Anfang des 20. Jahrhunderts in Norwegen. Das Land steht an einem politischen Wendepunkt. Es ringt um seine Unabhängigkeit. Da gibt es aber noch Liv, die ebenfalls ihren Weg im Leben finden ...

Wir schreiben Anfang des 20. Jahrhunderts in Norwegen. Das Land steht an einem politischen Wendepunkt. Es ringt um seine Unabhängigkeit. Da gibt es aber noch Liv, die ebenfalls ihren Weg im Leben finden muss und in Stavanger eine Stelle als Dienstmädchen annimmt. Dabei lehnt sie sich weit für den kleinen Jungen des Dienstherren aus dem Fenster und gefährdet somit alles. Es wird eine schwere Entscheidung für sie werden sich zu entscheiden. Und dann ist da noch die Gräfin Karoline in Schlesien die ebenfalls um ihre Existenz kämpft. Sie muss einen Erben gebären sonst ist ihr kompletter Privatbesitz bald in anderen Händen. Karolines Mann war aber vor ihrer Ehe kein Kind von Traurigkeit und sie erfährt das er in Norwegen ein Kind hat. Die waghalsige Reise beginnt! Christine Kabus hat mit ihrer Geschichten einen wunderbaren Roman geschaffen. Ihre beiden Protagonisten sind einem auf Anhieb sympatisch. Das mag am flüssigen und klarem Schreibstil liegen. Ohne Umschweife erzählt sie aus dem Leben der beiden Damen die unterschiedlicher nicht sein könnten aber dennoch etwas Besonderes verbindet. Die Anschaulichkeit der Landschaft ist umwerfend beschrieben. Ebenso die politische Lage der damaligen Zeit. Es ist äußerst spannend was damals alles in Norwegen geschehen ist. Das Netz der Damen spinnt sich im Laufe des Buches immer weiter zusammen und ergibt zum Schluss ein riesiges Makramé. Es ist wahnsinnig erstaunlich wie Kabus hier erzählt. Das Buch hat 620 Seiten und die verfliegen im Nu. Plötzlich war die Geschichte zu Ende. Leider, obwohl das Ende ein wunderbarer runder Abschluss war, war es wirklich erstaunlich so schnell durch damit zu sein. Dieser Roman ist kurzweilig, spannend, gefühlvoll und emotional und spielt zudem in einem wunderschönen Land. Ich werde defintiv weitere Bücher von Christine Kabus lesen. Dieser Roman erhält eine klare Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 10.04.2018

Spuren im kalten Sand

Kalter Sand
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Richard Gruben reist an die Ostsee. Er will dort seinen alten Freund Philipp Stöbsand treffen. Gruben ist ein bekannter Kunsthistoriker und Stöbsand mittlerweile ein recht bekannter Fotograf. Stöbsand ...

Richard Gruben reist an die Ostsee. Er will dort seinen alten Freund Philipp Stöbsand treffen. Gruben ist ein bekannter Kunsthistoriker und Stöbsand mittlerweile ein recht bekannter Fotograf. Stöbsand hütet aber ein größeres Geheimnis was sein Freund Richard noch nicht weiß...denn ein Mörd der vor Jahren geschah überschattet immer noch den kleinen Ort Gellerhagen. Und der Hauptverdächtige damals war Philipp Stöbsand. Für Richard ein Schock! Er taucht immer tiefer in sein altes Leben ein, nur das er sich selbst dabei in Gefahr begibt, ahnt er noch nicht. Anja Behn hat einen wunderbaren verwirrenden und packenden Krimi geschaffen. Ihre beiden Protagonisten erleben wir Leser sehr schnell und sind ebenso rasant in der Story. Der Fall den Behn hier schildert geht in die Richtung Cold-Case. Und dabei spielt sie mit den Lesern ein Katz und Maus Spiel, denn es tauchen immer wieder neue Möglichkeiten auf und man vermutet den Fall gleich gelöst zu haben aber merkt dann das es doch nicht so ist. Der Lokalkolorit, egal ob Fantasie oder Realität ist hier wunderbar gelungen. In ihrem flüssigen Schreibstil findet man sich gedanklich schnell an der Ostsee ein und das Kopfkino kann beginnen. Ebenso Emotionen und Gefühle werden so extrem anschaulich beschrieben das man meinen könne, man sieht was man liest. Zum Teil sehr unheimlich aber genau das macht einen guten Krimi aus. Aber das Highlight ist der Fall im Fall. Behn hat recht weit am Ende einen weiteren Fall eingebettet und das Verwirrspiel beginnt aufs Neue. Somit muss man unbedingt diesen Krimi aufmerksam und am Besten in einem Rutsch lesen, denn hier besteht große Suchtgefahr! Ein riesiges Kompliment an die Autorin und eine absolute Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 29.03.2018

Elster-Morde

Die Morde von Pye Hall
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Susan Reyland ist Lektorin bei Cloverland Books. Und das schon seit einigen Jahren. Sie hat die Ehre mit dem großen Bestseller-Autor Alan Conway zusammen zu arbeiten. Sein Protagonist, Atticus Pünd pflegt ...

Susan Reyland ist Lektorin bei Cloverland Books. Und das schon seit einigen Jahren. Sie hat die Ehre mit dem großen Bestseller-Autor Alan Conway zusammen zu arbeiten. Sein Protagonist, Atticus Pünd pflegt seine Fälle wie der berühmte Hercule Poirot zu lösen. Doch der neue Fall von Conways Protagonisten Pünd läuft nicht so wie gedacht. Nichts ist wie es scheint... denn in Pye Hall gibt es zwei Leichen, und das ist die pure und wahre Realität, und eben auch einige Verdächtige aber eben das letzte und natürlich wichtigste Teil des Manuskriptes fehlt. Verdächtig! Und dazu ist der Autor noch verschwunden! Darauf hin erscheint ein Brief der erklärt das der Autor sich das Leben genommen hat. Ryeland muss nun also selbst in die Rolle der Detektivin schlüpfen und allen Mut zusammen nehmen um ihren berühmten Autor wieder zu finden, in der Hoffnung das er lebt... Dieser Krimi ist mal wieder ein Meisterwerk aus der Feder von Anthony Horowitz. Mit seiner Artikulierung verwirrt er die Leser gekonnt und wickelt sie um den Finger. Er erzählt raffiniert was sein könnte oder eben doch nicht?! Die Spur die man glaubt zu ahnen ist dann doch irgendwann in Luft aufgelöst und es geht von vorn weiter. Seine Geschichte in der Geschichte ist unheimlich clever gestaltet und als Leser fragt man sich irgendwann was ist hier jetzt eigentlich Realität und was das Manuskript. Mit seiner Sprachgewandtheit fliegen die über 600 Seiten regelrecht dahin. Horowitz beschreibt eine wunderschöne Landschaft gepaart mit einer ganzen Reihe an Personen die irgendwie ihre Berechtigung in der Story haben. Aber sie bereichern diese Geschichte ungemein, denn darauf hin beginnt das große Verwirr-Spiel das Horowitz eben will. Ein absolut genialer Krimi! Aber der eigentliche englische Titel „Magpie Murders“ also „Elster-Morde“ passt doch irgendwie besser zum Cover...das generell eine absolute Augenweide darstellt. Also in diesem Buch stimmt einfach alles. Das Cover, die Story und eben auch der Autor! Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.03.2018

Cold-Case Marit

Totenweg
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Achtzehn Jahre hat sie nicht darüber gesprochen - bis der Albtraum erneut beginnt ... Sie ist eine junge Polizistin. Und dann ist da noch ein Kriminalhauptkommissar der kurz vor der Pensionierung steht. ...

Achtzehn Jahre hat sie nicht darüber gesprochen - bis der Albtraum erneut beginnt ... Sie ist eine junge Polizistin. Und dann ist da noch ein Kriminalhauptkommissar der kurz vor der Pensionierung steht. Nichts verbindet die beiden - außer dem nie aufgeklärten Mord an einem jungen Mädchen. Für ihn ist es ein Cold Case - „Cold Case Marit“, der ihn bis heute nicht loslässt. Für sie: der absolute Alptraum ihrer Kindheit. Denn sie fand damals die Leiche und verbirgt seither ein furchtbares Geheimnis. Achtzehn Jahre hat sie geschwiegen - bis ein weiteres Verbrechen geschieht und die Vergangenheit sie einholt. Die Suche nach dem Mörder beginnt erneut! In einer Herbstnacht wird der Vater der Polizistin Frida Paulsen brutal niedergeschlagen und liegt seither im Koma. Ein Mordversuch? Sie kehrt in ihr Heimatdorf in der Elbmarsch zurück, auf den Apfelhof ihrer Eltern, mit denen sie kaum Kontakt hat. Dort trifft sie auch Kriminalkommissar Bjarne Haverkorn wieder. Beinahe zwanzig Jahre sind seit ihrer letzten Begegnung vergangen, seit dem Mord an Fridas bester Freundin Marit, die im alten Viehstall am Totenweg erdrosselt wurde. Der Täter wurde nie gefunden. Frida fällt die Rückkehr in ihr Heimatdorf schwer: die Herbststürme, die Abgeschiedenheit, das karge Landleben zwischen Deichen, Marsch und Reetdachhäusern. Ihre alte Schuld scheint sie hier zu erdrücken: dass sie Marits Mörder kennt, aber niemandem davon erzählte ... Romy Fölck erzählt mit ihren beiden neuen Protagonisten einen extrem spannenden Krimi! Ab der ersten Seite fesselt die Story den Leser an dieses Buch. Mit ihrem Schreibstil nimmt sie die Leser sofort ein und schafft es einen immer wieder auf falschen Fährten zu locken. Der Lokalkolorit lässt das Gesamtbild sehr anschaulich wirken. Fölck beschreibt sehr detailliert das Leben auf den Apfelhöfen. Es ist karg, hart und bescheiden. Jeder Darsteller erhält ein Gesicht das anschaulicher nicht sein könnte. Fölck weiß von was sie schreibt. Die beiden Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ermitteln harmonisch miteinander. Jeder hat so seine Theorie zum Fall „Cold Case Marit“. Und eben diese Cold Case-Story ist unheimlich real von Fölck erzählt. Der Fall von vor 20 Jahren wird wieder zum Leben erweckt. Extreme Spannung ist hier vorprogrammiert. Denn der Rückblick von vor 20 Jahren gibt sein Quäntchen dazu bei. Dieser Krimi ist ein absoluter Knaller! Ich bin restlos begeistert von Fölcks beiden neuen Ermittlern und hoffe sehr das wir in Bälde wieder etwas von ihnen lesen werden! Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 25.03.2018

Die Geschichte von Gabrielle „Coco“ Chanel

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
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Wir schreiben das Jahr 1919. Coco Chanel hat es geschafft ein florierendes Modeunternehmen aufzubauen. Ihr Name hat Gewicht in der Modewelt. Doch als ihr große Liebe Boy bei einem tragischen Unfall stirbt ...

Wir schreiben das Jahr 1919. Coco Chanel hat es geschafft ein florierendes Modeunternehmen aufzubauen. Ihr Name hat Gewicht in der Modewelt. Doch als ihr große Liebe Boy bei einem tragischen Unfall stirbt ist ihr Leben nicht mehr wie es war. Sie steht am seelischen Abgrund. Alles ist schwarz und leer...aber durch ihre Freundin Misia erfährt sie wieder was es heißt das Leben zu leben und zu genießen. Sie lernt den äußerst charmanten Dimitri Romanov kennen und lieben. Durch eine Reise nach Südfrankreich bringt er sie mit allen wichtigen Personen der Parfum-Industrie in Bekanntschaft. Der Traum und Weg für ihren Duft ist geebnet. Durch verschiedene Zufälle wird dann daraus der weltberühmte Duft „Chanel No. 5“ geboren. Coco erfährt dadurch wieder zu ihrem alten Ich zu finden. Michelle Marly hat mit diesem Buch eine wunderbare Geschichte aufgeschrieben, die zum einen hochinteressant ist aber eben auch einen Einblick in Seele Coco Chanels gibt. Ihr Schreibstil ist unheimlich flüssig. Man fliegt regelrecht durchs Buch. Marly bringt einem die damalige Zeit sehr gut verständlich rüber das man das Gefühl hat man kennt sie alle - Picasso, Strawinsky, Romanov. Alles waren Chanels Liebhaber. Sie hat nie geheiratet und bestand bis zum Schluss auf die Anrede „Mademoiselle“. Eine unglaubig berührende Geschichte mit vielen Emotionen. Ob Liebschaften oder die Entstehung des Duftes, alles wird wunderbar beschrieben das ich es wie einen Schwamm aufgesogen habe. Wir lernen zudem noch Coty, den Parfum-König Frankreichs kennen und lernen ein wenig über die Brüder Guerlain. Eine sehr spannende Zeit damals. Wie bereits erwähnt hat Marly ein wunderbares Werk geschaffen, das sich eben nicht nur wie eine Biografie liest sondern eben auch zum Teil romanartige Züge hat. Keine Seite wirkt langweilig oder erfunden. Alles entspricht der Wahrheit. Zudem fällt auf das Marly einen großen Respekt vor dieser Person hat und ihr das Schreiben nicht leicht viel, denn leider ist bis jetzt zuviel erschienen was leider nicht immer alles der Wahrheit entspricht. Michelle Marly zeigt hier eine sehr zerbrochene Gabrielle „Coco“ Chanel, die nicht nur im Selbstkonflikt steht sondern auch den Kampf mit den großen Designern aufgenommen hat. Sie war eine großartige Frau mit großen Visionen und Ideen. Ihre Art der Interpretation von Stil ist bis heute unangefochten. Und wer den Duft „Chanel No. 5“ kennt, weiß was es heißt stilsicher zu sein. Dieses Buch ist eines meiner absoluten Lesehighlights 2018. Und um es mit den Worten Chanels zu sagen „Um unersetzbar zu sein, muss man immer anders sein.“ Chanel ist eben Chanel- Mercie!