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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2018

Enttäuschen und langweilig :(

Im Licht der Nebensonnen
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Ich habe dieses Buch für eine Leserunde gelesen und mich unheimlich darauf gefreut. Vor allem, da ich Theodor Storm schon in der Schule faszinierend fand und es liebe, Bücher zu lesen, in denen seine Werke ...

Ich habe dieses Buch für eine Leserunde gelesen und mich unheimlich darauf gefreut. Vor allem, da ich Theodor Storm schon in der Schule faszinierend fand und es liebe, Bücher zu lesen, in denen seine Werke auf die eine oder andere Weise adaptiert werden.


Leider habe ich hier nicht ganz das bekommen, was ich mir erhofft habe.


Der Schreibstil der Autorin ist definitiv nicht unangenehm, aber unheimlich pathetisch, blumig und weitschweifig. Dies ist für mich persönlich auch das größte Manko.
Natürlich ist es toll, wenn die norddeutsche Landschaft durch alle Jahreszeiten hinweg wunderbar anschaulich beschrieben wird. Wenn man darüber allerdings immer mehr das Gefühl bekommt, die Geschichte hat kein Vorankommen, ist dies nicht unbedingt das, was mich als Leser glücklich macht.
Ich möchte nicht zwingend seitenweise etwas über Naturschauspiele lesen, wenn als Pedant dazu ein Geschichtsstrang, der gerade wichtig ist, in wenigen Sätzen abgehandelt wird. Das sorgt bei mir persönlich für Frustration.


Leider bleibt deshalb vieles einfach zu wenig beleuchtet - oft wird nur an der Oberfläche gekratzt, ich vermisse ein wenig Tiefgang.


Die Protagonistin ist für mich seltsam blass geblieben, ihre Handlungen konnte ich kaum nachvollziehen, sie blieb mir fremd und leider auch recht unsympathisch.
Ich konnte mich allerdings - wenn ich ehrlich bin - mit kaum einem Charakter identifizieren.


Es fällt mir wirklich schwer, diese Rezension zu schreiben. Die meiste Zeit über war ich in einem Zwiespalt. Ich fühlte mich nicht direkt gelangweilt und musste mich auch nicht zwingen, das Buch zu lesen ... Allerdings ist es eben dieses Gefühl, als Leser nicht vollkommen zufrieden zurück gelassen zu werden.
Auch fehlt mir bei vielen Dingen leider die Ursachenforschung. Geschehnisse werden geschildert, der Leser fragt sich, wie es wohl mit diesem Strang der Geschichte weiter geht und stellt dann diverse Seiten später ernüchtert fest - gar nicht. Er verläuft im Sande und wird nicht mehr aufgegriffen.
Natürlich gibt es Bücher, in denen eben dies so gewollt ist. Da wird der Leser gefordert, sich eigenständig Gedanken zu machen. Den Eindruck hatte ich hier allerdings nicht. Es wirkt vieles einfach nicht zu Ende gedacht.


Das Ende ist dann leider ebenso unbefriedigend. Es ist offen. Unpassend in meinen Augen, gerade wegen oben genannter Punkte.


Alles in allem okay, aber leider, leider kein Buch, welches man unbedingt gelesen haben sollte.
Es tut mir wirklich Leid, dies so ehrlich sagen zu müssen. :(