Eine sehr spannende Geschichte, mit einem doch eher einfachen Ende
Ein anderer MorgenHier haben wir eine Geschichte, die ich nach Beenden erst mal sacken lassen musste, weil ich nicht wirklich wusste, wie ich sie jetzt finden soll.
Es geht um die 42 jährige Eva, glücklich verheiratet ...
Hier haben wir eine Geschichte, die ich nach Beenden erst mal sacken lassen musste, weil ich nicht wirklich wusste, wie ich sie jetzt finden soll.
Es geht um die 42 jährige Eva, glücklich verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Alles war, bis zu Beginn dieser Geschichte, perfekt. Doch irgendein Gefühl in ihr sagt, dass sie so nicht glücklich ist. Wünscht man aber dann gleich seinem Ehemann den Tod an den Hals? Attackiert man verbal, aufs Übelste, dann die Arbeitskollegin? Setzt man einfach so den Hamster der Tochter deswegen aus, nur weil die sich nicht kümmert?
Ihre Familie merkt anfänglich gar nichts von ihrer Unzufriedenheit, doch eines Tages lernt sie Anna kennen, die neue Freundin von ihrem Chef und in Anna wächst ein neues Gefühl heran…
Ich wollte diese Geschichte unbedingt lesen, weil mir Carolin Hageböllings Art zu Schreiben schon aus dem Vorgänger „der Brief“ so gut gefiel.
Im Gegensatz zu „der Brief“ klang dieser Klappentext eher „normal“. Wir haben hier eine Familienmutter, die sich plötzlich in eine Frau verliebt. So dachte ich und deswegen wollte ich wissen, wie die Autorin diese Geschichte umsetzt.
Eins schon vorweg. Carolin Hagebölling ist ihrer Art zu Schreiben treu geblieben. Kaum hat man die ersten Seiten gelesen konnte man nicht mehr aufhören. Die Geschichte nahm eine ganz andere Form an, als ich es vermutet hatte. Das lag mit Sicherheit daran, dass sie den ersten Teil dieser Geschichte aus einer Perspektive geschrieben hat, die unheimlich wirkte. Gone Girl ähnlich, um nur einen Vergleich zu nennen. Ich hatte keine Ahnung wohin mich diese Geschichte führt, was wiederum dazu führte, zu lesen und zu lesen und zu lesen. Ich war versunken in diesem Buch.
Nachdem der erste Teil, nach 125 Seiten von 238, beendet war, begann mit dem zweiten Teil eine andere Perspektive. Ich gebe zu, dass dadurch ein wenig dieses unheimliche Gefühl in mir, etwas Schlimmes wird passieren, verloren ging. Das war es, was mir am ersten Teil nämlich so gut gefiel.
Das Ende ließ mich dann auch leider enttäuscht zurück. Ich selbst hatte mir schon einiges in meinem Kopf zusammengesponnen, wie alles zusammenhängt, aber mit dem tatsächlichen, doch eher „normalen“ Ausgang habe ich nicht gerechnet. Nicht bei Carolin Hagebölling.
Deswegen auch mein Anfangssatz, dass ich noch darüber nachdenken musste.
Jetzt, mit ein bisschen Abstand, nachdem meine Enttäuschung ein bisschen verflogen ist, kann ich sagen, dass es ein unheimlich spannendes Buch ist, mit einer doch eher simplen Auflösung. Meiner Meinung nach, gab es diverse Möglichkeiten, wie man den Spannungsbogen, auch bis zum Ende, hätte aufrechterhalten lassen können.
Trotzdem vergebe ich gut gemeinte 4 Sterne, wegen der Sucht weiter lesen zu wollen.