Dem viktorianischen London wird neues spannendes Leben eingehaucht
Clockwork AngelMeine Meinung
Story und Charakter
Ich dachte es könnte nicht mehr besser werden, doch dann kam der erste Band von den Chroniken der Schattenjäger. Nach dem ich City of Fallen Angels beendet hatte, wollte ...
Meine Meinung
Story und Charakter
Ich dachte es könnte nicht mehr besser werden, doch dann kam der erste Band von den Chroniken der Schattenjäger. Nach dem ich City of Fallen Angels beendet hatte, wollte ich die Schattenwelt nicht mehr verlassen. Clockwork Angel gab mir die perfekte Gelegenheit in das frühere da sein der Schattenjäger einzutauchen. Dabei hat es mich nicht enttäuscht, sondern viel mehr überrascht. Denn es war in bestimmten Sachen einfach vollkommener als die Chroniken der Unterwelt.
Will könnte man aus einigen Erinnerungen von den Chroniken der Unterwelt kennen. (kann spoilern: die bisherig ausführlichste Erinnerung ist als Alec und Magnus sich in CoFA über Magnus´Liebhaber streiten und irgendwie hatte Alec die Information über Will von Camille) Denn wie sich erahnen lässt, ist William in den Chroniken der Unterwelt bereits tot. Woran sich das Weiterhin erkennen lässt: die Geschichte spielt im viktorianischen London um das Jahr 1880 und leider sind Schattenjäger nicht Immun gegen den Tod.
Jedenfalls beginnt es mit einer Mission von William und Jem. Beide werden in eine kurzen Prolog nicht wirklich Nah gebracht. Aber es ist direkt einleuchtend, das dem Leser die beiden in den folgenden Seiten wieder über den Weg laufen werden. Denn zunächst wird Tessa, die eigentliche Protagonistin, in ihrer gegenwärtigen Situation vorgestellt. Sie befindet sich in einem älteren großen Haus, wo sie von den Dunklen Schwestern gefangen gehalten wird. Kurz darauf eilt ihr ein Fremder, Will, ihr zur Hilfe, um sie aus den Fängen zu befreien. Tessa ist am Anfang sehr verwirrt, aber nutzt trotzdem ihre Chance aus dem Haus zu fliehen. Nicht zu guter letzt, treten noch einige Komplikationen auf.
Cassandra Clare hat mal wieder den perfekten Einstieg geliefert: auf eine Art und Weise Ernst, aber zugleich den Humor nicht außer Acht gelassen. Im weiteren Verlauf habe ich festgestellt, das auch Bücher als wichtige Mittel im Zeitalter ohne dem Digitalem gelten. Dabei fand ich den Aspekt sehr amüsant, das Will Tessa mit ihrem Lesegeschmack aufgezogen hat. Schließlich ist Tessa beim Schattenjägerkodex angelangt.
„ Will grinste. „Manche dieser Bücher sind gefährlich. Es empfiehlt sich also, vorsichtig zu sein", entgegnete er. „Bei Büchern empfiehlt es sich immer, vorsichtig zu sein" konterte Tessa, „denn Worte haben die Macht, uns zu verändern.“ – S. 108
Dadurch das Tessa eher ins kalte Wasser der Schattenwelt geschmissen wurde, habe ich erneut bzw. die Entstehungszeit der Schattenjäger genauer kennengelernt. Man merkt wie alles noch im Aufbau und den Anfangszeiten ist. Der Vertrag zwischen den Schattenwältlern und Schattenjägern ist noch ganz frisch, sodass alles noch nicht ganz Reibungslos abläuft. Zu spüren bekommt das auch Tessas Bruder Nathaniel, weswegen sie eigentlich den langen Weg von Amerika nach London auf sich genommen hat. Doch was hat dieser mit dem Magister zu tun und wieso erscheint er seit Tagen nicht mehr auf seiner Arbeit? Hierbei, wie könnte es auch anders sein, werden hauptsächlich die Vampire beschuldigt bzw. mischen sich selber mit ein. Zu viel möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, nur so viel sei noch gesagt, das er ein entschiedenen Wendepunkt darstellt. Bis zum Schluss war für mich eher rätselhaft, wer der Magister sein könnte. Ich hatte zwar eine Vermutung, aber immer wieder wurde ich von neuen Wendungen überrascht.
Charlotte und Henry, die jungen Leiter des Londoner Instituts waren mir sehr sympathisch und sind mir direkt ans Herz gewachsen. Nicht viel Älter als Tessa, Will, Jem und Jessamine kümmern sie sich wie eine Familie umeinander. Jem ist das genaue Gegenteil seines Parabatais. Er ist höflich, zuvorkommend und sorgsam. Will hingegen ist der impulsive und eher unnahbare Hitzkopf. Wo ein Kampf oder eine spannende Mission stattfindet, ist er nicht weit weg und stürzt sich ohne Nachzudenken in die gegebene Situation. Meistens ist Jem auch nicht fern, denn was würde Will ohne seine Rückendeckung tun. Zu Anfang erscheint Jessamine ebenfalls eher als unfreundlich, doch im Laufe der Geschichte lernt man ihren eigentlichen Willen auf das normale menschliche Leben kennen.
Cover und Schreibstil
Angepasst an die Chroniken der Unterwelt erinnert das Cover an ein eher unheimliches London - also passend zur Story. Bereits am Schreibstil merkt man, wie sehr sich Cassandra Clare mit dem alten viktorianischen London auseinandergesetzt hat. Im Gegensatz zu den Chroniken der Unterwelt hat Clockwork Angel die typisch ältere gehobenere Sprache, welche natürlich das perfekte Sahnehäubchen für die Geschichte darstellt. Es lässt die Begebenheiten noch seriöser und realer wirken.
Fazit
Ein weiteres faszinierendes Buch von Cassandra Clare beweist mir, was für eine geniale Autorin sie ist. Ihren starken Bezug auf das alte London und die Sichtweise auf den Beginn der Beziehungen in der Schattenwelt haben mir erneut gezeigt, wie viel Herzblut in ihren Geschichten stecken. Besonders die Verbindungen zu ihren anderen Büchern aus den Schattenjäger Universum sind grandios und einfach zum verweilen in der fiktionalen Welt bestimmt. Dennoch bleibt die Spannung durch überraschende Wendungen an einzelnen Handlungspunkten erhalten.