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Veröffentlicht am 05.09.2018

Die Abenteuer von Lockwood &Co

Lockwood & Co. - Die Seufzende Wendeltreppe
1

Eine Geisterepidemie wabert über England und die einzigen die sie wahrnehmen und somit gegen sie kämpfen können sind Kinder und Jugendliche.
Im Laufe der Zeit haben sich viele Agenturen gegründet die gegen ...

Eine Geisterepidemie wabert über England und die einzigen die sie wahrnehmen und somit gegen sie kämpfen können sind Kinder und Jugendliche.
Im Laufe der Zeit haben sich viele Agenturen gegründet die gegen die Geister kämpfen, verjagen bzw. einschließen können.

Eine dieser Agenturen ist Lockwood & Co.
Lockwood ist der Gründer und wirkt auf mich nicht nur wie ein typischer Geisterjäger, sondern auch wie ein Detektiv. Zu jedem Fall sollten ausgiebige Recherchen voran gestellt werden, dies wiederum ist die Aufgabe von George. Zu Letzt in das Team kam Lucy, wie sich heraus stellt ist sie hochsensibel, sie hört die Geister sehr gut und spürt auch deren Gefühle.

Leider passiert dem Team ein fatales Missgeschick bei einem Fall und die Agentur steht sogar kurz vor dem aus. Ein unwiderstehliches und merkwürdiges Angebot erreicht die Agentur und Lockwood nimmt es an. Ob die drei in eine Falle laufen? Und was hat die Kette einer Toten mit dem Angebot zu tun?

Ich mochte den Schreibstil sehr gerne, ich habe mich sogar tatsächlich gegruselt zwischendurch, da Jonathan Stroud die Stimmungen sehr gut einfangen und darstellen kann.
Die drei Hauptfiguren passen sehr gut zusammen auch wenn George und Lucy das noch nicht wissen und sich lieber wie zwei typische Teenager anzicken.

Ich bin sehr gespannt was es mit dem Geist im Glas auf sich hat und ob man am Ende der Reihe erfährt wie es zu dieser ungewöhnlichen Epidemie kam.

Veröffentlicht am 01.07.2018

Die Königinnen von San Miguel

San Miguel
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T.C. Boyle ist mal wieder eine Meisterwerk gelungen. Er schreibt über drei Frauen die auf der Insel San Miguel leben.

Zuerst begleiten wir Marantha auf die Insel. Von ihrem Mann und ihr wurde die Idee ...

T.C. Boyle ist mal wieder eine Meisterwerk gelungen. Er schreibt über drei Frauen die auf der Insel San Miguel leben.

Zuerst begleiten wir Marantha auf die Insel. Von ihrem Mann und ihr wurde die Idee als gut empfunden, da Marantha Schwindsucht hat und zur Zeit des endenden 19. Jahrhunderts kaum eine Heilung möglich ist und die Luft auf der Insel ihr gut tun würde.
Mit ihrer Adoptivtochter und dem Hausmädchen Ida versuchen die drei in einer "Bretterbude" ein zu Hause zu schaffen. Während die Männer auf der Insel sich um die Schafszucht kümmern. Marantha ist sehr unglücklich und die Krankheit verbessert sich auch nicht, es kommt auch immer mehr zu Spannungen in der Ehe. Letztlich verlässt die Familie die Insel, aber glücklich werden sie nicht mehr.
Die zweite Frau der Insel ist die Adoptivtochter von Marantha, Edith. Sie hasst die Insel und wird von ihrem Stiefvater, nachdem Tod der Mutter, wieder auf die Insel gebracht und muss sich nun allein um den Haushalt kümmern.
Sie bittet jeden der auf die Insel kommt, sie mitzunehmen und ihr zur Flucht zu verhelfen. Immer geht etwas schief, aber irgendwann gelingt ihr die Flucht.
Als letzte führt es Elise nach San Miguel. Mit ihrem Mann Henri, will sie dort eine ruhiges Leben führen und sich um die Farm und die Schafe kümmern. Sie bekommen zwei Kinder und es scheint alles gut. Auch für die beiden ist es natürlich nicht einfach auf der Insel. Erst kurz vor Ausbruch des 2.Weltkrieges bekommen die beiden eine Generator und Radio, sowie zwei "Aufpasser" von der Navy die sie beschützen sollen. Henri gefällt das ganz und gar nicht.

Ich habe diese Geschichte wieder sehr gerne gelesen, auch die Sichtweisen und Leben der drei Frauen hat mich begeistert und mitfühlen lassen.
Spannend ist, das dies die Vorgeschichte des Romans Wenn das schlachten vorbei ist ist. In diesem Buch stehen die Inseln schon unter Naturschutz und keiner lebt mehr dort.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Die Geister von London

Memory. Stadt der Träume
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Jude, wird als ein mausgrauer Junge beschrieben, der seine Mutter nie kennen gelernt hat und sich auch nicht sehr gut mit seinen Vater versteht. Dieser erzählt ihm auch nie etwas über seine Mutter, nur ...

Jude, wird als ein mausgrauer Junge beschrieben, der seine Mutter nie kennen gelernt hat und sich auch nicht sehr gut mit seinen Vater versteht. Dieser erzählt ihm auch nie etwas über seine Mutter, nur soviel, Jude lag eines Tages in einer Tasche vor der Tür, mit einem Zettel darin, dass Jude sein Sohn ist und er sich um ihn kümmern muss und er wisse warum.
Jude langweilt sich in der Schule und hat auch kein großes Interesse am Unterricht, die Lehrer verstehen ihn auch nicht wirklich.

Interessant sind Jude's Freunde, die Geister vom Highgate Friedhof. Warum er Geister sehen kann, weiß Jude nicht, nachdem er sich daran gewöhnt hat, schleicht er sich immer wieder gerne auf den Friedhof.
Auf dem Weg zu einer Party, die der Geist von Quentin Gaskill gibt, entdeckt Jude ein Mädchen, das irgendetwas anders ist, merkt er sofort.
Sie scheint auch ein Geist zu sein aber dennoch kein richtiger, viel eher wie ein "Zwischending", sie kann sich an nichts erinnern, auch an ihren Namen nicht.
Jude nimmt sie mit zur Party, dort erhofft er Hilfe von Gaskill und der Füchsin.

Das Mädchen, welches erstmal Story genannt wird, und Jude machen sich nun auf die Suche nach dem Geheimnis. Es ist klar, dass Story noch nicht tot ist, der Geist sich dennoch vom Körper gelöst hat, diesem müssen sie nun finden bevor es zu spät ist.

Ab hier führt, Christoph Marzi den Leser näher in die Welt der Geister, die glorreichen Sieben und deren Geschichten ein. (Die glorreichen Sieben sind die größten Friedhöfe Londons.)

Den Atem habe ich angehalten, als Story und Jude zum Abney Park Friedhof gehen um mit Lady Lovlace, die den Ruf eines Orakels hat, zu sprechen. Der Friedhof ist leer, keine Geister, auch keine Lady Lovelace. Es tauchen Gesichtslose Männer auf und Jude und Story müssen hilflos mit ansehen, was diese Männer grausames anrichten. Die Verfolgungsjagd mit den Gesichtslosen Männern, sowie auch mit den Steinengeln, auf dem Friedhof, ist sehr spannend geschrieben, ich war beim lesen dieser Seiten angespannt und habe gehofft, dass die beiden sich retten können.

Mein Fazit, auch hier versteht es Christoph Marzi, den Leser in eine Geschichte abtauchen zulassen, aber auch mit fiebern zulassen. Er lenkt in seinen Büchern den Blick auf die eher unscheinbaren Menschen, in denen aber sehr viel Besonderes steckt!

Veröffentlicht am 14.04.2018

Der leere Himmel über London

Heaven - Stadt der Feen
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Ich lese die Bücher von Christoph Marzi wahnsinnig gerne, auch dieses hat mich nicht enttäuscht.

Es geht um David, der aus der unerträglichen Enge seines Elternhauses, nach London abgehauen ist. Er hat ...

Ich lese die Bücher von Christoph Marzi wahnsinnig gerne, auch dieses hat mich nicht enttäuscht.

Es geht um David, der aus der unerträglichen Enge seines Elternhauses, nach London abgehauen ist. Er hat nach einigen Umwegen, eine Unterkunft und einen Job bei einer Buchhändlerin gefunden, für die er auch Auslieferungen erledigt. Für diese Wege benutzt er sehr ungern die U-Bahn, da ihn diese an die Enge zu Hause erinnert, er läuft lieber über die Dächer Londons. Dieses London ist aber anders, der Stadt fehlt ein Teil des Nachthimmels, es sind keine Sterne oder ähnliches zu sehen und keiner weiß warum dies geschehen ist.

Auf einer seiner Touren über die Dächer, läuft David regelrecht in ein Mädchen hinein, sie erzählt ihm eine unglaubliche Geschichte.
Heaven, so heißt das Mädchen, wurde das Herz gestohlen, von zwei zwielichtigen Gestalten, sie kann es sich selbst nicht erklären, aber sie konnte aufstehen und wegrennen. Sie bittet David um Hilfe, er kann nicht Nein sagen und nimmt sich ihrer an, obwohl er Anfangs die Geschichte mit dem Herzen sehr unglaubwürdig findet. Das aber etwas mit ihr nicht stimmt fällt auch David nach kurzer Zeit auf, da sie immer eiskalt ist, als hätte sie keine Körperwärme mehr in sich, außerdem hält sie es nicht sehr lange in warmen Räumen aus, was schon merkwürdig ist.

Die beiden gehen dem Ganzen auf dem Grund und versuchen herauszufinden was mit Heaven los ist und wer die zwei Gestalten waren, die ihr das Herz gestohlen haben und Heaven und David weiterhin verfolgen. Sie stoßen auf viele unheimliche Geschichten und Geheimnisse, auch Heavens Mutter betreffend, die Heaven nie kennen lernen konnte. Sie bekommen Hilfe von einem Geist auf dem Highgate Friedhof, erhoffen sie aber auch Hilfe von Heavens Vormund, der eigentlich eine Komet ist, dieser aber die Situation in der Heaven steckt, sowie für den leeren Himmel verantwortlich scheint.

Dieses Buch, ist ein ganz typischer Marzi, er besitzt die Gabe, neben der eigentlichen Geschichte noch viele kleine spannende einzuflechten, ohne abzulenken oder abzuschweifen. In seine Romane tauche ich immer wieder gerne ab, sie bedeuten aber auch, dass eine enorme Suchtgefahr besteht...

Veröffentlicht am 26.03.2018

Happy End?

1Q84. Buch 3
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Das Buch 3 habe ich noch schneller verschlungen, als die Vorgänger. Ich wollte einfach wissen wie es mit Aomame und Tengo weitergeht und ob es ein Happy End gibt oder nicht?

Die beiden befinden sich immer ...

Das Buch 3 habe ich noch schneller verschlungen, als die Vorgänger. Ich wollte einfach wissen wie es mit Aomame und Tengo weitergeht und ob es ein Happy End gibt oder nicht?

Die beiden befinden sich immer noch in der bizarren Welt von 1Q84, der Leader ist tot und seine Sekten Anhänger suchen Aomame da sie ihn vermutlich umgebracht hat.

Aomame versteckt sich vor der Sekte und sehnt sich weiterhin nach Tengo, der so nah ist, aber die beiden es nicht schaffen sich über den Weg zu laufen. Aomame entdeckt, dass sie schwanger ist, obwohl dies eigentlich nicht sein kann. Es muss aber in der Nacht geschehen sein, als sie beim Leader war und es ist Tengos Kind, das ist sie sich sicher.

Tengo hingegen trauert um seinen Vater und hat eine bizarre Begegnung mit einer der Pflegerinnen seines Vaters. Es ist sehr interessant, was sie über ihr Gefühl, schon mal gelebt zu haben, erzählt. Leider konnte Tengo mit seinen Vater nicht mehr über seine Mutter reden, die er nie richtig kennengelernt hat

Murakami bringt in diesem Teil einen dritten Erzähler mit ins Spiel, Ushikawa, dieser ist schon aus Buch zwei bekannt, da er Tengo mehrfach aufsucht und nahezu belästigt. An dessen Sicht auf die Dinge, musste ich mich erst gewönnen, er wird als sehr unansehnlich beschrieben und ich finde sein Verhalten steht dem in nichts nach. Er ist Detektiv und soll für die Sekte herausfinden wo sich Aomame befindet, dies versucht er über Tengo und spioniert diesen aus. Ushikawa nimmt allerdings kein gutes Ende.

Letztlich treffen Aomame und Tengo sich wieder, sie verlassen die Welt von 1Q84, aber wo sie genau gelandet sind und wie es weitergeht, verrät uns Murakami nicht.