Großartig
Der Schwarze Thron 2 - Die Königin„Die Schwestern“ war ein grandioser Auftakt, aber kann „Die Königin“ da mithalten? Definitiv, ja! Kendare Blake begeistert wieder mit ihrem düsteren Fantasyepos. Eine unvorhersehbare, dunkele und emotionale ...
„Die Schwestern“ war ein grandioser Auftakt, aber kann „Die Königin“ da mithalten? Definitiv, ja! Kendare Blake begeistert wieder mit ihrem düsteren Fantasyepos. Eine unvorhersehbare, dunkele und emotionale Handlung, die 500 Seiten wie im Flug vergehen lassen. Am Ende bleibt die Freude, dass es nun vier statt zwei Bücher geben wird.
Die drei Königinnen Mirabella, Katherine und Arsinoe kämpfen weiterhin um die Krone. Die schrecklichen Ereignisse bei der Beltante-Zeremonie entfachen die Feindseligkeit auf ein Neues. Wer wird gegen die Krone rebellieren und wer schreckt vor nichts zurück?
Es fällt mir schwer, über dieses Buch zu schreiben, ohne dabei auch nur einen Teil der Handlung zu verraten, aber ich kann sagen, dass „Die Königin“ noch düsterer, noch spannender und noch gefühlvoller ist.
Eine Achterbahnfahrt im Dunkeln
Es hat einen Moment gedauert, bis ich mich wieder in die Welt um Fennbirn eingefunden habe. Die vielen Charaktere und die Orte haben es in sich, so dass ich mich beim Lesen sehr konzentrieren musste. Danach konnte ich aber wieder die Handlung genießen. Diese hält viele Überraschungen bereit. Ich hatte immer wieder eine Vorstellung vom Fortlauf der Geschichte im Kopf, doch jedes Mal riss Kendare Blake die Zügel in eine völlig andere Richtung. So wird das Lesen des Buches zu einer wahren Achterbahnfahrt im Dunkeln, denn man weiß nie, was kommt.
„Wie können wir dann wissen, ob wir das Richtige tun?“ „Das können wir nicht. Wir tun unser Bestes, in dem Wissen, dass uns keine andere Wahl bleibt. Am Ende wird sich alles so fügen, wie sie es will.“ (S. 320)
Besonders beeindruckend sind die Königinnen und ihre persönlichen Entwicklungen. Kendare Blake macht alle Protagonistinnen zu einzigartigen Persönlichkeiten. Man spürt die innere Zerrissenheit zwischen der Pflicht und dem Wunsch, dass alles ein Ende hat. Arsinoe ist wieder einmal mein unangefochtener Liebling. Sie behält ihren Humor, ihre Loyalität und zeigt, was für eine starke Person sie ist. Ebenso hat mich Katherine fasziniert.
„Einst war ich eine kleine Maus“, stellt Katherine fest und zieht einen Handschuh aus. […] „Aber das bin ich nicht mehr.“ (S. 21)
Nachdem Pietyr sie in die Brecciaspalte stößt, passiert mit ihr etwas, dass ich so nie erwartet hätte. Und Mirabelle ist zum ersten Mal in ihrem Leben nicht die brave, gehorsame Königin.
Auch wenn ich (wie eingangs erwähnt) manchmal mit den vielen Namen überfordert war, ist es beeindruckend, welche wichtigen Rollen die Nebencharaktere erhalten. Im Hintergrund der Königinnen spinnen sie Intrigen, schließen Bündnisse und sorgen damit für viel Wirbel in dem ohnehin gnadenlosen Kampf.
Aufwühlendes Finale
Dank der Mischung aus unvorhersehbarer Handlung und starken Charakteren habe ich quasi an den Seiten geklebt. Mit jeder Seite wird die Geschichte spannender und emotionaler, um mal wieder in einem aufwühlenden Finale zu enden, bei dem meine Augen leicht feucht wurden.
Was soll ich groß sagen? Ich liebe diese Reihe einfach und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung, zu der es bisher leider noch keine Informationen gibt.