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Veröffentlicht am 05.05.2018

Offen und detailgetreue Schilderungen eines schlimmen Lebensabschnittes ...

Hanna
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Sandra Jungens Werk „Hanna – Kriegsjahre einer Krankenschwester“ ist im Rhein-Mosel Verlag bereits im Februar 2018 erschienen. Auf 332 Seiten erzählt sie die Geschichte ihrer Großmutter, welche als Krankenschwester ...

Sandra Jungens Werk „Hanna – Kriegsjahre einer Krankenschwester“ ist im Rhein-Mosel Verlag bereits im Februar 2018 erschienen. Auf 332 Seiten erzählt sie die Geschichte ihrer Großmutter, welche als Krankenschwester im Zweiten Weltkrieg dienen musste.

Hanna gehört im Jahr 1942 als fertige Krankenschwester nur zur Wehrmacht und muss ihren Dienst im Lazarett antreten. In Russland angekommen sieht sie all das Grauen der Soldaten und muss am Ende selbst um ihr Leben fürchten. Doch auch in Deutschland macht der Angriff der Gegenmächte nicht Halt. Und so müssen Hanna und ihre Freundinnen in den Fliegernächten weiterhin um ihr Leben fürchten …

Als ich eine Rezension zum Buch bei „Buchbahnhof“ von Yvonne gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf Sandra Junges Werk. Denn in letzter Zeit lese und schaue ich wieder viel über die Medizingeschichte und ihre Entwicklung.
Hannas Handlung ist klar für den Zweiten Weltkrieg definiert. Endlich konnte ich mal aus deutscher Sicht eine Handlung erleben, da es derzeit viele Geschichte aus Alliierter, aber nicht aus deutscher Seite, zu kaufen gibt, die auch noch ansprechend ist.
Besonders angetan ist man dann natürlich, wenn man liest, dass die Enkelin in Teilen die Geschichte ihrer Großmutter wiedergibt, was heutzutage ein wertvolles Gut ist. Und ich habe neue Dinge erfahren, die mir bis dato noch nie zu Ohren gekommen sind.
Doch beginnen wir mit Hanna. Denn diese ist es, die der Leser durch ihre Geschichte folgt. Sie ist jung, frisch von der Ausbildung und wird mitten ins Abenteuer gestoßen, dachte doch alle Welt noch an einen Sieg aufseiten der Deutschen. Auch empfand ich ihre Herangehensweise immer sehr fruchtlos, ja manchmal auch sehr naiv. Aber so bekam man mit, dass es doch viele Menschen gab, die einfach nicht wahrhaben wollten, was wirklich um sie herum passierte.
Da die Handlung zu Beginn nach Russland verlagert wird und der Leser eigentlich schon in der Schule gelernt haben sollte, was dort für Grausamkeiten auf die Soldaten wartete, hatte diese Sequenz ein unterschwelliges Grauen anhaften. Hinter jeder Ecke erwartete man Gefahren für Hanna und ihren Mitschwestern. Und auch die Zerrüttung untereinander, besonders von der Figur Gerda ausgehend, war immer wieder gefährlich für die junge Frau.
Hanna lies aber auch es sich nicht nehmen sich zu verlieben. Denn es waren schließlich keine Maschinen, die dieser sogenannte Führer sich herbeigewünscht hatte. Sondern junge Menschen, die ein Leben voller Träume vor sich sahen. Dass aus dieser Zeit des Elends und des allgegenwärtigen Todes unsere Zukunft hervorging – dafür möchte ich mich an dieser Stelle mal bei meinen Ur – und Großeltern bedanken!
Wenn man Hanna in diesen Schreckensstunden verfolgte, so dachte man doch selbst immer wieder nach, was man wohl selbst gefühlt hätte. Und darüber, wie sie diese schreckliche Zeit schilderte, war ich dankbar. Denn es gibt viele nüchterne Geschichten, die nur Fakten liefern, nicht aber die Gefühle der Menschen berücksichtigen.
Sandra Jungen hat sich hingegen für eine Gefühlvolle und doch alles umschreibende Variante entschieden, über die ich nicht nur geschockt, sondern auch froh war. Man beginnt die Figuren so sehr ins Herz zu schließen, da man jedwede Gefühlswendung mit ihnen durchlebt.

„Hanna – Kriegsjahre einer Krankenschwester“ beschönigt nicht und spricht offen und detailgetreu über das Leben einer jungen Frau im Zweiten Weltkrieg.

Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 03.05.2018

Ein ernstes Thema in toll geformter Handlung ...

#loveyourself
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Jennifer Waschkes Werk erschien im bookshouse Verlag bereits im April 2018. Auf 204 Seiten erzählt sie mit ihren Figuren eine ernste Geschichte, die über Freundschaft und dem wahren Finden von sich selbst ...

Jennifer Waschkes Werk erschien im bookshouse Verlag bereits im April 2018. Auf 204 Seiten erzählt sie mit ihren Figuren eine ernste Geschichte, die über Freundschaft und dem wahren Finden von sich selbst handelt.

Cleo ist das angesagteste Mädchen an ihrer Schule. Als Terisa an dieser angenommen wird, bekommt sie jedoch eine andere Seite dieser Cleo zu spüren – eine heuchlerische und erniedrigende.
Aber das Schicksal bringt die beiden zwei Jahre später auf anderer Augenhöhe zusammen und Cleo muss erkennen, wie schrecklich sie anderen gegenüber war. Nun wendet sich ihre erniedrigende Art gegen sie selbst und nur durch Freundschaft kann sie lernen, ihr Äußeres und ihr Inneres lieben zu lernen ...

Man sagt ja immer, dass man das im Leben zurückbekommt, was man säht. So wird sich wohl auch die Protagonistin gefühlt haben, welche man in Jennifer Waschkes Roman kennenlernt.
Ihre Cleo ist das absolute Partygirl und angesehen auf ihrer Schule. Dich diese Medaille hat zwei Seiten, denn durch Terisa, einem blinden Mädchen, bekommt der Leser gleich Cleo hautnah zu spüren. Sie wirkt überheblich und abwertend allem gegenüber, was für sie unter ihrer Würde liegt. Doch ist es klar, dass sie sich damit keine Freunde macht. Und auch das Schicksal hat mehr mit der Protagonistin vor. Auch wenn der Leser erst nach und nach erfährt, was hinter ihrem Unfall steckt.
Der Fokus der Geschichte richtet sich hier ganz klar auf das veränderte Aussehen von Cleo und ihren Weg, erkennen zu können, was wirklich im Leben zählt.
Die Autorin zeigt unverschönt auf, wie sehr verletzend Cleos Art vor ihrem Unfall war und wie andere darunter zu leiden hatten.
Gerade Terisa beginnt sie aufzufangen, denn das blinde Mädchen sieht nur äußerlich schwach aus, innen drin hat sie eine starke Seite, die es vermag wie eine Löwin zu kämpfen.
Und auch Simon, der beste Freund von Terisa, darf hier nicht außer Acht gelassen werden. Denn er musste auch unter Cleos Früherem ich leiden. Gerade ihn fand ich am bedeutendsten für Cleo, er ist ein Außenseiter, aber hat dennoch Mut sich ihr zu stellen.
Mobbing beherrscht hier die Seiten und Grundstimmung. Ist es doch in allen Lebensschichten allgegenwärtig. Vor allem aber an den Schulen.
Jennifer Waschke hat sich eine leichte Geschichte dazu ausgedacht, die aber in vielem Tagtäglichen genauso unter den Jugendlichen ausgeführt wird.
Diese Handlung regt zum Nachdenken an und hat dennoch den Aspekt der Freundschaft nicht außer Acht gelassen.

„#loveyourself“ ist eine Jugendgeschichte über einen tiefen Fall, der nur mit Freundschaft aufgehalten werden kann.

Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 15.04.2018

Sommerlich leicht, mit ernstem Hintergrund ...

Nur um dich lächeln zu sehen
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Mit seinem sommerlichen Cover erschien Emery Lords Werk „Nur um dich lächeln zu sehen“, am 26. März 2018, im cbj-Verlag. 352 Seiten erzählen eine tief berührende Geschichte mit zahlreichen Tabuthemen. ...

Mit seinem sommerlichen Cover erschien Emery Lords Werk „Nur um dich lächeln zu sehen“, am 26. März 2018, im cbj-Verlag. 352 Seiten erzählen eine tief berührende Geschichte mit zahlreichen Tabuthemen.

Vivi kommt wie ein Wirbelsturm in Jonahs Leben. Sie ist flippig und überzeugt ihn zu zahlreichen Dingen, die ihn aus seinem Schneckenhaus herauslocken.
So beginnt nicht nur eine tiefe Freundschaft, auch sieht er, wie sehr er in dem Strudel aus Arbeit und Aufopferung festhängt. Aber Jonah bemerkt nicht, dass Vivi sehr viel zu verbergen hat ...

Sommerlich und frisch, so überkam mich das Gefühl, als ich Emery Lords Geschichte hineingegangen war. Allein das tolle Cover tat schon sein Übriges und als ich dann auch noch Vivi, dass aufgewecktestes Mädchen in Verona Cove, kennengelernt hatte, war Urlaubsstimmung vorprogrammiert.
Vivi ist eine dynamische Figur, die ein „Nein“ nicht gelten lässt und Jonah aus seiner Lethargie reißt, dass man schon von ihrem Tatendrang mit angesteckt wird.
Aber auch vor Jonah muss man seinen Hut ziehen, denn der junge Mann hat einiges in der Vergangenheit gemeistert, ohne je ein positives Wort dafür erwarten zu wollen. Er ist immer für seine Geschwister, Mutter und das Restaurant da, und merkt nicht, wie sehr er sich selbst verloren hatte.
Durch das Auftauchen von Vivi, die auch schon in ihren jungen Jahren viel durchgemacht hat, findet er den Spaß am Leben wieder. Eine nochmalige Steigerung, der gut umgesetzten Handlung.
Man merkte dennoch wie bemüht Vivi ist, ihr wahres Inneres vor der Welt verstecken. Doch man kommt nicht so recht dahinter, um was es sich genau handeln mag.
Ich genoss es derweil Vivi und Jonah dabei zuschauen zu können, wie sie ihre Sommerromanze beginnen. Vor allem in dieser herrlichen Umgebung und zwischen all den tollen Leuten.
Jonah ist auch ein Typ, der ganz viel wiedergibt und seine Freunde nicht einfach fallen lässt. Aber beide Figuren haben etwas gemeinsam und das ist das verschließen vor der Zukunft. Beide leben lieber im Hier und Jetzt, obwohl sie so viel Talent besitzen diese zu formen.
Emery Lord überzeugte mich mit einer Wort witzigen Vivi und bodenständigen Jonah, verpackt in spannungsgeladener und familiären Umgebung.
Dennoch spricht sie ernste Themen, wie Verlust und Depressionen an und macht klar, dass diese nicht unter den Teppich gekehrt gehört.

„Nur im dich lächeln zu sehen“ ist eine sommerlich, leichte Geschichte, mit einem ernsten Hintergrund.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 13.04.2018

Voller Spannung, Intrigen und natürlich Liebe ...

Der fremde Reiter
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Bereits im Januar 2018 erschien Marion Johanning Werk „Der fremde Reiter“ im Tinte & Feder Verlag. Auf 489 historische Seiten wir der Leser in eine spannende Reise entführt.

Lioba kam noch nie weit vom ...

Bereits im Januar 2018 erschien Marion Johanning Werk „Der fremde Reiter“ im Tinte & Feder Verlag. Auf 489 historische Seiten wir der Leser in eine spannende Reise entführt.

Lioba kam noch nie weit vom elterlichen Bauernhof weg, doch als sie einen fremden Mann findet, ändert sich ihr ganzes Denken.
Für ihn begibt sie sich in zahlreiche Gefahren und tritt einen steinigen Weg an. Dieser führt sie zu Intrigen, Gefahr und der ganz großen Liebe ...

Ab und an bin ich einem historischen Roman nicht abgeneigt und freue mich besonders, wenn er so gut ausgearbeitet ist, wie der von Marion Johanning.
Sie hat sich nicht nur die Umgebung des Rheins zur Hand genommen, sondern geht auch ins Jahr 1188 zurück.
Die Protagonistin ist das junge Mädchen Lioba, welche als Bauerntochter stets ihre Stiefmutter zur Hand geht und deren Unmut immer wieder aufs Neue auf sich lenkt.
Nach und nach eröffnet Lioba dem Leser ihre Vergangenheit, wegen deren sie bei ihrer Stiefmutter einen gewissen Ruf innehat.
Mit dem Auftauchen eines Fremden, den sie Thomas nennen, ändert sich Liobas Ansicht, denn mit ihrem vierzehn Jahren reift sie immer mehr zur Frau heran.
Und auch durch die Sichtwechsel kann Thomas das Wort ergreifen und seine Sicht der weiteren Geschichte wiedergeben.
Marion Johanning hat dem Edelmann sein Gedächtnis, aber nicht sein Erbe genommen und so kommt Dynamik in die Handlung hinein.
Es war ein Genuss Liobas Lebensweg mit verfolgen zu können, denn gerade die Liebe zu Thomas ist es, die sie aufrecht durch die Handlung trägt.
Natürlich lauerten in den Zeiten der Kriegszüge viele Gefahren, vor allem für die Burgen und deren Bewohner.
Diese Zeit hat die Autorin mit sehr viel Spannung untermalt und so konnte sie auch pausenlos den Leser an die Seiten fesseln.
Man lernt bei ihr nicht nur einiges über das damalige Leben auf einem Bauernhof oder der Burg, sondern auch zahlreiches der Naturheilkunde wurde wiedergegeben. Auch fand ich das Nachwort interessant, insbesondere das Thomas Charakter und Erbe nach einem wahren Vorbild entstanden ist.

„Der fremde Reiter“ ist ein authentischer, historischer Roman, voller Spannung und natürlich einer Liebesgeschichte.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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Veröffentlicht am 11.04.2018

Eine starke Liebesgeschichte ...

Milchkaffee – Das Glück der Liebe
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Susanna Ernst Werk „Milchkaffee – Das Glück der Liebe“ ist bereits im Dezember 2017 beim Knaur Verlag erschienen. Auf 350 Seiten wird nicht nur die Nachkriegszeit, sondern auch zahlreiche andere Themen ...

Susanna Ernst Werk „Milchkaffee – Das Glück der Liebe“ ist bereits im Dezember 2017 beim Knaur Verlag erschienen. Auf 350 Seiten wird nicht nur die Nachkriegszeit, sondern auch zahlreiche andere Themen von ihr deutlich in den Fokus gerückt.

Ganz allein in der zerbombten Stadt Erfurt findet der US-Soldat Sam den schwer verletzten Jungen Erik. Doch obwohl seine Chancen auf Genesung gutstehen, will sein Körper einfach nicht heilen. Der Soldat hat eine Idee und bittet die kleine Sophie für den Jungen zu tanzen.
Aus diesem schicksalhaften Tanz entspringt eine Freundschaft, die vieles überwinden wird, aber auch einiges zu ertragen hat ...

Wenn man bereits Werke von Susanna Ernst gelesen hat, so weiß man, dass sie es versteht, mit tiefen Gefühlen wie Liebe und Verlust umzugehen.
So begibt sie sich auch in ihrem neuen Werk auf diesen Weg und verbindet in den schweren Zeiten der Nachkriegszeit zwei junge Leute miteinander. Erik und Sophie lernt man bereits im Kindesalter kennen und als Leser ist es eine wahre Freude sie aufwachsen zu sehen. Denn gerade Sophie, die kleine Ballerina, hat es nicht gerade leicht.
Susanna Ernst nimmt noch den afroamerikanischen US-Soldaten Sam mit in die Geschichte. Denn er ist das Schicksal, das Sophie und Erik beflügelt zu kämpfen.
Aber hier geht es nicht nur um die Liebe, auch das Leid findet einen großen Fokus.
So empfand ich es als wichtig, die Verhältnisse innerhalb der Armee darzulegen und zu zeigen, dass der Rassenhass auch bei den alliierten Streitkräften und eigentlichen Kameraden, eine große Rolle spielte. Und wie wichtig es ist zu zeigen, dass sich die Männer nach der Kriegszeit, durch Kämpfe und Gefangenschaft sehr veränderten.
Mit diesen neuen Konfrontationen mussten sich auch die Heranwachsenden auseinandersetzen, kannten manche nicht einmal ihren Vater persönlich.
Die Autorin hat eine dynamische Verbindung herstellen können und erzählt so keine kitschige Liebesgeschichte, sondern fordert auch mit harten Fakten heraus. Denn das Leben und die Liebe bekommt meist sehr viele Steine in den Weg gelegt. Sophie und Erik sind zwei starke Protagonisten , die in der Geschichte nicht untergehen, sondern lernen sich dem zu stellen, was das Schicksal ihnen entgegen wirft. So gehen sie zwischen all den Trümmern nicht unter, sondern fügen sich gekonnt ein und formen ihre Geschichte in neue Bahnen.
Susanna Ernst hat eine bunte Mischung an Gefühlen zusammenbinden können, die unterhalten und authentisch die damalige Zeit widerspiegeln.

„Milchkaffee – Das Glück der Liebe“ erzählt eine Liebesgeschichte in der Nachkriegszeit mit all seinen Höhen und Tiefen.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
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