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Veröffentlicht am 28.06.2018

Lavendelträume

Lavendelträume
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Nach dem Tod von Mutter Barbara entdeckt Julia ein geheimes Schließfach. Darin befindet sich Barbaras Lieblingsparfum und eine Karte mit einer zauberhaften Liebeserklärung auf französisch.
Sie beschließt ...

Nach dem Tod von Mutter Barbara entdeckt Julia ein geheimes Schließfach. Darin befindet sich Barbaras Lieblingsparfum und eine Karte mit einer zauberhaften Liebeserklärung auf französisch.
Sie beschließt nach Südfrankreich zu fahren, den Parfumeur Antoine Lefort zu suchen - und herauszufinden, was diesen mit ihrer Mutter verbindet.
Auch braucht sie etwas Abstand zu ihrem Verlobten Frank. Denn Julia fühlt sich mitschuldig am Unfall der Mutter und Frank sagt ihr für ihr Gefühl zu häufig, sie solle endlich "abschließen".
In dem kleinen Ort Roquefort-les-Pins in der Nähe von Grasse trifft sie aber nur noch Nicolas Lefort, den Sohn von Antoine. Er ist ein bekannter Maler, hat aber lange Zeit ebenfalls als Parfumeur gearbeitet.
Mit Nicolas lernt Julia die Welt der Düfte kennen und lernt dabei viel über die Entwicklung und den spannenden Herstellungsprozess der Parfums.
Und in der traumhaften Landschaft der Provence, und unter den sympathischen Menschen dort, fühlt Julia sich endlich wieder etwas freier und auch verstanden. Denn schließlich hat auch Nicolas gerade einen geliebten Menschen verloren.
Und gemeinsam entdecken die beiden die Verbindung von Barbara und Antoine, die weit in die Vergangenheit zurück reicht und ihrer beider Leben grundlegend verändert!

In "Lavendelträume" schreibt die Autorin so bildhaft, dass man beim lesen schon fast meint den Lavendel zu riechen, den Wind und die Sonne auf der Haut zu spüren, so sehr fühlte ich mich in die berühmte Parfumstadt Grasse "entführt".
Mit hat es auch sehr gefallen (quasi nebenbei und unaufdringlich) sehr viel über Parfum zu erfahren und ich werde jetzt sicher mein eigenes Parfum anders wahrnehmen und außerdem zukünftig mit neuen Gedanken eine Parfümerie betreten.
Die Protagonisten waren durchweg unglaublich sympathisch. Ich habe mich mit Julia sofort identifizieren können und in Nicolas habe ich mich mehr oder weniger schockverliebt.
Aber auch Julias Freundin Maren war einfach süß. Ihre Art macht sie zu einer perfekten Freundin für alle Lebenslagen
Natürlich kommt es zu dem erwarteten Happy-End. Der Weg dahin ist geheimnisvoll, emotional, romantisch und am Ende sogar spannend.
Die Geschichte ist einfach schön, liest sich mit einem Lächeln - und weckt Urlaubgsgefühle!

Veröffentlicht am 15.04.2018

Eine Erbschaft auf Mallorca

Die Insel der Zitronenblüten
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Die aus Mallorca stammende Marina lebt mit ihrem deutschen Freund in Äthiopien - beide arbeiten bei "Ärzte ohne Grenzen". Seit einem Streit mit ihrem schrecklichen Schwager vor 14 Jahren, bei dem ihre ...

Die aus Mallorca stammende Marina lebt mit ihrem deutschen Freund in Äthiopien - beide arbeiten bei "Ärzte ohne Grenzen". Seit einem Streit mit ihrem schrecklichen Schwager vor 14 Jahren, bei dem ihre Schwester Anna ihr nicht beigestanden hatte, hat sie mit dieser keinen Kontakt mehr.
In dieser Situation erben die Schwestern gemeinsam ein Haus, eine Getreidemühle und eine Bäckerei von der ihnen völlig fremden Maria Dolores.
Marina kehrt nach Mallorca zurück um die Umstände der Erbschaft zu ergründen und dabei vielleicht auch das Verhältnis zur Schwester zu verbessern.

Marina und Anna sind sehr unterschiedlich. Auch sind sie sehr verschieden groß geworden.
Anna war immer das Lieblingskind der Mutter - Marina dagegen wurde sogar auf ein Internat "abgeschoben".
Anna heiratet (den unsympathischen) Armando, bekommt Tochter Anita, ist aber eigentlich immer mehr oder weniger unglücklich.
Marina hat nie ein wirkliches Zuhause gefunden und reist rund um die Welt zu den Kriesenherden der Welt. Irgendwann begleitet von ihrem Lebensgefährten Mathias. Sie ist im Prinzip zufrieden, aber rastlos.

Die Beschreibungen der Lebensumstände der beiden Schwestern sind sehr detailliert und bildhaft beschrieben.
Man erlebt sowohl die Gluthitze und die teils dramatischen Situationen von Marina in Äthiopien, als auch den traurigen, ja trostlosen Alltag von Anna, hautnah mit.
Nach Marinas Ankunft in Valdemossa taucht man in die ruhige Schönheit Mallorcas ein.
Beim lesen kann man die Bäckerei direkt vor Augen sehen, das frisch gebackene Brot riechen!

Die Charaktere sind realistisch beschrieben, die Handlung ist in einem eher ruhigen Erzählstil geschrieben.
Das ist passend zur Geschichte, in der Marina langsam hinter das Geheimnis von Maria Dolores und ihrer ganzen Familie kommt.

Das Ende ist etwas traurig, denn Anna stirbt (wie man bereits im allerersten Absatz des Buches im Prolog erfährt).
Marina aber hat ihr persönliches Zuhause gefunden - auch wenn sie es sich in der Vergangenheit so wahrscheinlich in der nie vorgestellt hatte....

Veröffentlicht am 27.03.2018

Schwestern der Lüfte

Töchter der Lüfte
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"Töchter der Lüfte" erzählt von zwei Frauen, die zur Zeit des 2. Weltkrieges zufällig aufeinandertreffen und die, trotz ihrer Unterschiede, gemeinsam für sich und andere stark sein müssen.

Isa ist eine ...

"Töchter der Lüfte" erzählt von zwei Frauen, die zur Zeit des 2. Weltkrieges zufällig aufeinandertreffen und die, trotz ihrer Unterschiede, gemeinsam für sich und andere stark sein müssen.

Isa ist eine junge Holländerin, die von einem Soldaten der deutschen Wehrmacht schwanger wird. Ihre Eltern werfen das "gefallene" Mädchen aus dem Haus, sodass Isa plötzlich auf sich gestellt ist.
Über dramatische Umwege landet sie im Zirkus Neuhoff und wird dort Trapez-Artistin.
Johanna ist Mitte 30, stammt aus einer jüdischen Zirkusfamilie, lebt aber mit ihrem Ehemann in Berlin. Als dieser sich aufgrund der Rassengesetze von ihr scheiden lässt, kehrt sie in die Welt des Zirkus zurück.
Nachdem von ihrer Familie niemand mehr da zu sein scheint, wird sie unter dem neuen Namen Astrid Mitglied des Zirkus Neuhoff und arbeitet auch dort wieder am Trapez.


Der Roman lebt von den unterschiedlichen Charakteren der beiden Frauen.
Isa ist zu Beginn ein naives junges Mädchen. Erst nachdem man ihr das neugeborene Kind weggenommen hat und sie kurz darauf ein (öffentlich jüdisches) Baby vor dem Tod rettet, ändert sich das. Viel zu schnell muss sie erwachsen werden und für sich und den kleinen Theo sorgen. Dafür braucht sie viel Kraft und Mut und sie wächst nach und nach über sich hinaus.
Astrid lebt in ständiger Angst entdeckt zu werden. Dabei braucht sie nicht nur am Trapez das Vertrauen der anderen. Aber gerade das fehlt ihr ab und zu, denn zu oft wurde sie schon enttäuscht!


Mit "Töchter der Lüfte" hat Pam Jenoff einen spannenden und flüssig zu lesenden Roman geschrieben, der mir einen kleinen, und bis dahin unbekannten, Einblick in die Welt und die Probleme des europäischen Zirkus zur Zeit der Nazis gewährt hat.
Ungewöhnlich ist, dass die Kapitel abwechselnd aus der Sicht von Isa und Astrid in der jeweiligen Ich-Form erzählt sind. Dies verstärkt umsomehr die Identifikation mit den zwei Frauen, da man von beiden die Gedanken und Gefühle sehr intensiv miterlebt.
Mir haben aber auch die "Nebencharaktere" sehr gefallen. Gerade das vorurteilsfreie Miteinander im Zirkus fand ich beeindruckend.
"Töchter der Lüfte" ist ein Roman über Freundschaft und über Vertrauen in Zeiten des Krieges und der Verfolgung. Wir könnten alle davon lernen....

Veröffentlicht am 15.03.2018

Ein Rätsel in der Toscana

Der Mitternachtsgarten
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In "Der Mitternachtsgarten" reist die junge Engländerin Lucy spontan in die Toscana um dort als Haushälterin zu arbeiten.
Sie lässt eine zunächst nicht näher beschreibene persönliche Katastrophe hinter ...

In "Der Mitternachtsgarten" reist die junge Engländerin Lucy spontan in die Toscana um dort als Haushälterin zu arbeiten.
Sie lässt eine zunächst nicht näher beschreibene persönliche Katastrophe hinter sich.
In dem alten und abgeschiedenen Castillo Barbarossa trifft Lucy zuerst nur auf die Assistentin ihrer mysteriösen Auftraggeberin, der ehemals berühmten Hollywood-Diva Vivien Lockhart.
So richtig zur Ruhe kommt die junge Frau aber nicht, zu sehr halten die vergangenen Geschehnisse sie noch gefangen.
Nach und nach erfährt der Leser Einzelheiten sowohl aus Lucys, als auch aus Viviens Vergangenheit.
Vivien stammt aus einem gläubigen Elternhaus und leidet unter ihrem selbstgerechten, strengen und leider auch brutalen Vater.
Über Umwege macht sie, nachdem sie sich seinem Zugriff entziehen konnte, Karriere in Hollywood und verliebt sich dort in den attraktiven italienischen Arzt Giovanni.
Als die beiden Amerika verlassen um in der Nähe von Florenz in der Familienvilla der Morettis zu leben, reisen die beiden nicht allein. Sie werden von Isabella, der stummen Schwester von Gio begleitet.
Die scheint ein dunkles Geheimnis zu haben, aber Giovanni will davon nichts hören, haben die Geschwister doch ein sehr inniges Verhältnis zueinander - und so entfernen sich Vivien und ihr Mann immer mehr voneinander!
Nachdem Lucy ein altes Tagebuch von Vivien findet kommt ein großes Familiengeheimniss und das ganze Ausmaß einer Tragödie ans Tageslicht!
Und auch Lucy kann sich von den Fesseln ihrer eigenen Vergangenheit befreien.

Durch die zuerst nur unklar umrissenen Umstände von Lucys Reise nach Italien bin ich etwas holprig in die Geschichte eingestiegen.
Lediglich Viviens Leben wurde durchgehend interessant und spannend beschrieben. Auch wenn ich viele ihrer Entscheidungen nicht nachvollziehen könnte, fand ich sie sehr faszinierend.
Die Handlung in Italien waren irgendwann fast wie ein Krimi und ich habe sehr oft mitgefiebert, was wohl als nächstes passiert!

Der Schreibstil war, nachdem ich in der Geschichte angekommen war, wirklich fesselnd - wobei ich Vivien um ein vielfaches interessanter fand als Lucy.
Die finale Auflösung, bei der Adalina, Viviens Assistentin, eine wesentliche Rolle zukommt, war überraschend!

Veröffentlicht am 25.02.2018

Historischer Berlin-Krimi

Nachts am Askanischen Platz
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Kommissar Leo Wechsler ermittelt wieder im historischen Berlin in den 1920er Jahren.
Diesmal geht es um einen unbekannten Toten auf einem Schulgelände, und um das in unmittelbarer Nähe angesiedelte Theater ...

Kommissar Leo Wechsler ermittelt wieder im historischen Berlin in den 1920er Jahren.
Diesmal geht es um einen unbekannten Toten auf einem Schulgelände, und um das in unmittelbarer Nähe angesiedelte Theater "Das Cabaret des Bösen".
Der Fall erweist sich als schwierig - wer ist das Opfer? Was geht im Theater vor sich? Und was wissen und verschweigen die Schüler?
Der sympathische Kommissar wird auch hier wieder tatkräftig von seinem Team unterstützt, allen voran der ruhige und besonnene Jude Jakob Sonnenschein!
Hinweise zu Opfer und Motiv scheinen in der Vergangenheit zu liegen und als sich die Lösung anbahnt wird es plötzlich gefährlich!
Aber auch in der Familie Wechsler geht es turbulent zu, denn Sohn Georg scheint mit der HJ zu sympathisieren.

Auch wenn "Nachts am Askanischen Platz" der mittlerweile sechste Roman der Reihe ist, kann er aber trotzdem sehr gut allein gelesen werden.

Die Protagonisten sind allesamt sehr realistisch dargestellt.
Ihre Handlungen und Äußerungen sind dem zeitlichen Rahmen perfekt angepasst. Auch die Beschreibung der Polizeiarbeit zeugt von einer akribischen historischen Recherche und erzeugt ein wunderbares s/w-Kopfkino im Stil alter Kriminalfilme.
Das Miträtseln ist für den Leser wieder sehr spannend. Und auch wenn man einen Verdächtigen ausgemacht hat, ist die finale Auflösung eine kleine Überraschung.
Sehr gut gefallen hat mir, dass auch die vermeintlichen "Nebenfiguren" ein wichtiger Teil des Buches sind und zum stimmigen Gesamteindruck beitragen.

Es handelt sich hier um einen Krimi und der Mord steht natürlich im Vordergrund der Handlung. Aber eingebettet in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, liest sich der Roman auch ein klein wenig wie ein Stück Zeitgeschichte.

Da ich die Vorgänger alle mit Freude gelesen hatte, war es wieder wie ein Treffen mit guten alten Freunden.
Ich freue mich auf hoffentlich noch viele weitere Leo Wechsler - Bücher der sympathischen Autorin Susanne Goga.