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Veröffentlicht am 28.04.2018

Gegensätze ziehen sich an

Mit Herz, Mut und Verstand
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1875 Ohio. Auf dem Weg zum College möchte Susanna Hanby noch einen kurzen Besuch bei ihrer Schwester Rachel und ihrer Familie einschieben, doch dann muss sie feststellen, dass ihre Schwester verschwunden ...

1875 Ohio. Auf dem Weg zum College möchte Susanna Hanby noch einen kurzen Besuch bei ihrer Schwester Rachel und ihrer Familie einschieben, doch dann muss sie feststellen, dass ihre Schwester verschwunden ist. Schwager George, der lieber dem Alkohol zuspricht, als sich um seine Familie zu kümmern, gibt er außerdem zu verstehen, dass die sechs Kinder im Waisenhaus sind. Susanna kann sich das alles nicht erklären und macht sich in großer Sorge auf die Suche nach Rachel und den Kindern, wobei sie auch durch ihre Tante Ann und ihrem Onkel Will, einem Prediger, tatkräftig unterstützt wird. Immer wieder läuft ihr Johann Giere über den Weg, Sohn des Brauereibesitzers, der lieber der schreibenden Zunft als Journalist dienen würde, als im Betrieb seines Vaters zu arbeiten. Susanna, die aufgrund ihres Schwagers riesige Vorbehalte gegen Alkoholkonsum und seine Auswirkungen hat, steht Johann sehr skeptisch gegenüber und möchte seine Hilfe bei der Suche ihrer Schwester eigentlich nicht annehmen. Doch Johann lässt es sich nicht nehmen…
Rosslyn Elliott hat mit ihrem Buch „Mit Herz, Mut und Verstand“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der als Teil einer Trilogie gilt, aber gut allein für sich gelesen werden kann. Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser schnell in eine ehemalige Zeit eintauchen, um durch die wechselnden Perspektiven zwischen Susanna und Johann deren Gedanken, Gefühle und Tun zu beobachten und die durch die Autorin vermittelte Szenerie zu begleiten. Die Spannung wird gemächlich aufgebaut, flacht aber immer mal wieder ab oder wird durch kleine Längen unterbrochen. Die Autorin hat den historischen Hintergrund schön in ihre Handlung eingebaut, so dass der Leser die damaligen Lebensbedingungen sowie die gesellschaftlichen Normen gut vor Augen geführt werden. Das Thema Alkohol steht hier zentral im Mittelpunkt, ebenso dessen Auswirkungen sowie die Verdammung durch die einzelnen Glaubensgruppen, die teilweise zu radikalen Mitteln greifen, um eine Salooneröffnung zu verhindern, ohne dabei an die Folgen zu denken.
Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und mit Leben versehen. Sie wirken real und authentisch, wobei es sich die Autorin nicht hat nehmen lassen, ihre Hauptprotagonistin etwas überspitzt darzustellen. Susanna ist eine junge Frau, die sich um ihre Familie sorgt und alles für diese tut. Sie ist sehr impulsiv, stur und emotional. Sie lässt sich oftmals von ihren Gefühlen beherrschen und handelt immer wieder vorschnell und ohne viel zu überlegen. Sie pflegt ihre Meinung zu haben und weicht kaum einen Millimeter davon ab, was sie leider auch recht zickig und selbstgerecht erscheinen lässt. Johann ist ein sehr sympathischer Mann, der das Herz am rechten Fleck hat und sich hilfsbereit um seine Mitmenschen kümmert. Er ist ehrlich, offen und vor allem hat er eine Engelsgeduld in Bezug auf Susanna und ihr Verhalten. Tante Ann und Onkel Will sind warmherzige und gläubige Menschen, die einen starken Rückhalt in der Not bieten. Auch die Nebenprotagonisten sind schön gezeichnet und bieten mit ihren eigenen Geschichten weitere Spannung.
Der christliche Aspekt wurde ebenfalls schön in die Handlung eingeflochten. Die verschiedenen Ansichten über bestimmte Dinge ebenso wie angesprochene Beispiele aus der Bibel sowie differenzierte Glaubensansichten werden innerhalb der Geschichte thematisiert und geben Möglichkeiten zur Selbstreflexion.
„Mit Herz, Mut und Verstand“ ist ein historischer Roman mit eingewebter Liebesgeschichte, der gute Unterhaltung bei kurzweiliger Lektüre bietet. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.04.2018

Romantische Brautschau

Bräute auf Abwegen
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„Das Ehemann-Manöver“ von Karen Witemeyer
Marietta lebt mit ihrem Vater auf einer Farm. Als dieser eine Tiertransport begleitet, soll sie eigentlich in dieser Zeit bei ihrer Tante in der Stadt bleiben, ...

„Das Ehemann-Manöver“ von Karen Witemeyer
Marietta lebt mit ihrem Vater auf einer Farm. Als dieser eine Tiertransport begleitet, soll sie eigentlich in dieser Zeit bei ihrer Tante in der Stadt bleiben, doch sie lässt sich auf die Farm zurückbringen, denn sie verfolgt ein ganz bestimmtes Ziel. Der Vorarbeiter Daniel hat es ihr seit Jahren angetan und den will sie zum Ehemann. Daniel hat bereits eine Farm in der Nähe gekauft und bei ihrem Vater gekündigt. Da bleibt ihr nicht viel Zeit, ihre Netze auszuwerfen…
„Der Bräutigam, der sich nicht traut“ von Regina Jennings
Während ihre Eltern unterwegs sind, bleibt Katie Ellen allein auf der Farm zurück und wird von einem starken Regenguss überrascht, der das Wasser über die Ufer treten lässt. Josiah, der sich Sorgen um die Jugendfreundin macht, steht auf einmal auf der Türschwelle, was Katie gar nicht recht ist, denn seit einigen Jahren gehen sich die beiden aus dem Weg. Doch sie kann ihn auch nicht wegschicken, der Rückweg ist abgeschnitten. Als sich dann auch noch ein unheimlicher Fremder ungefragt im Haus einnistet, ist Katie ganz froh, nicht allein zu sein…
„Eine Braut auf der Flucht“ von Mary Connealy
Als ihr Vater Carrie über ihren Kopf hinweg mit einem Schurken verheiraten will, damit er seine Spielschulden los ist, flüchtet diese mit ihrem Bruder Isaac. Doch der Gläubiger ihres Vaters ist ihnen auf den Fersen. So müssen sie auf die Hilfe des Texas Rangers John vertrauen, der sie vor dem Unhold und vor ihrem Vater beschützen soll. Ist Carrie bei John in Sicherheit?
Das Buch „Bräute auf Abwegen“ ist eine Sammlung von drei Liebesgeschichten verschiedener Autorinnen, die alle für sich abgeschlossen sind und vor historischen Hintergrund stattfinden. Der Schreibstil ist durchweg flüssig und leicht zu lesen, der Leser taucht schnell in das jeweilige Setting ein und lässt sich auf recht humorvolle und warmherzige Art gut unterhalten, wobei auch ein Hauch Kitsch nicht fehlen darf. Aber Romantik ist hier die Hauptsache. Bei der Geschichte von Karen Witemeyer wird jedem Kapitel ein Auszug aus einem Groschenroman vorangestellt mit einem Helden, den die Hauptprotagonistin als Vorlage für ihre Träume nimmt. Die Aufmachung ist zwar geglückt, es hätte ihrer aber nicht bedurft, da die Geschichte auch gut für sich allein stehen konnte und die Auszüge eher eine Ablenkung der eigentlichen Handlung waren. Alle drei Geschichten handeln von starken jungen Frauen, die ihren eigenen Kopf haben und sich insgeheim nach Liebe und Geborgenheit sehnen.
Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet und mit Leben versehen. Sie wirken sehr individuell und authentisch, der Leser kann mit ihnen hoffen und fühlen. Marietta ist eine sympathische junge Frau, die eine Menge Ideen entwickelt, um das Herz ihres Auserwählten zu gewinnen. Sie ist patent und einfallsreich, dabei drängt sie sich nicht auf. Daniel ist ein netter und fleißiger Mann, dem ein Versprechen viel Wert ist und an das er sich halten wird, solange es dauert. Katie Ellen ist eine energische und störrische Frau, die eine Menge Talent für Erfindungen hat. Ihr Herz wurde vor einigen Jahren gebrochen und seither ist sie akribisch darauf bedacht, alles allein zu können und vor allem perfekt zu sein. Josiah ist ein abenteuerlustiger Mann, hilfsbereit und vor allem recht geduldig. Carrie ist eine freundliche Frau, die in einer ausweglosen Situation steckt und gleichzeitig die Verantwortung für ihren Bruder trägt. Sie ist mutig und will ihr Leben selbst bestimmen. John ist ein starker Mann, der sich um die kümmert, die in Not sind.
„Bräute auf Abwegen“ ist eine schöne und unterhaltsame Sammlung von historischen Liebesgeschichten, die wunderbare Lesestunden bescheren. Alle Romantikerinnen werden ihre Freude daran haben. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung wert!

Veröffentlicht am 22.04.2018

Die Liebe in Zeiten der Pest

Die Liebenden von Siena
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Beatrice Trovato lebt in New York und arbeitet sehr erfolgreich als Neurochirurgin. Ihr älterer Bruder Ben, der sie nach dem Tod ihrer Eltern großgezogen hat, lebt seit Jahren im italienischen Siena und ...

Beatrice Trovato lebt in New York und arbeitet sehr erfolgreich als Neurochirurgin. Ihr älterer Bruder Ben, der sie nach dem Tod ihrer Eltern großgezogen hat, lebt seit Jahren im italienischen Siena und betreibt dort als bekannter Historiker und Mikrobiologe Forschungen über die Pest im Mittelalter. Schon lange wollte Beatrice ihren Bruder besuchen, doch immer wieder hat sie diese Reise verschoben. Dann bekommt sie den Anruf, dass Ben verstorben ist und sie als seine einzige Erbin den Nachlass regeln soll. Beatrice ist völlig erschüttert und macht sich auf den Weg nach Siena, wo sie sich in seinem Haus niederlässt und sich in seine Forschungsunterlagen vertieft, an denen anscheinend auch andere interessiert sind. Als sie in den Aufzeichnungen den Namen Medici entdeckt, wird Beatrice hellhörig. Ein altes Tagebuch des Malers Gabriele Accorsi aus dem 14. Jahrhundert, das sie in einem Archiv findet, lässt sie dermaßen in die damalige Zeit eintauchen, dass sie sich tatsächlich bei einem Kirchenbesuch selbst auf einmal in jener Zeit wieder findet. Die Zeitreise stellt Beatrice vor eine große Herausforderung, denn sie weiß nicht, wie sie dorthin gelangt ist, sie hat vor allem keine Ahnung, wie sie wieder in die Gegenwart zurückkehren kann. So muss sich Beatrice den Gegebenheiten anpassen und landet als Schreiberin in einem Konvent, wo sie Gabriele Accorsi persönlich kennenlernt…
Melodie Rose Winawer hat mit ihrem Buch „Die Liebenden von Siena“ einen sehr unterhaltsamen und fesselnden Roman vorgelegt, der in der Gegenwart beginnt, um sich dann aufgrund einer Zeitreise in eine historische Handlung zu verwandeln. Der Schreibstil ist flüssig, leicht und bildhaft, so dass dem Leser der Einstieg in die Geschichte schnell gelingt und an der Seite von Beatrice die Reise ins mittelalterliche Siena antritt, um dort so einige Geheimnisse herauszufinden und gleichzeitig die Stadt zur damaligen Zeit zu erleben. Der Autorin gelingt es sehr gut, den historischen Hintergrund mit ihrer Handlung zu verweben. Die Lebensgewohnheiten und geschäftlichen Gepflogenheiten werden ebenso thematisiert wie der Ausbruch der Pest, die begrenzten medizinischen Möglichkeiten oder die Verbindung der Familie Medici zur Stadt Siena. Die Landschafts- und Stadtbeschreibungen sind sehr farbenfroh und lassen während der Lektüre vor dem inneren Auge ein faszinierendes Umfeld entstehen. Der Spannungsbogen ist gemächlich angelegt, steigert sich dann aber im Verlauf immer mehr, da es so einige undurchsichtige Charaktere gibt, denen nicht zu trauen ist und auch die „neuzeitige“ Beatrice sich dem Mittelalter anpassen muss, ohne sich selbst zu verraten.
Die Charaktere sind gut ausgestaltet, wirken lebendig und sehr real. Manche von ihnen sind geheimnisvoll oder haben auch nichts Gutes im Sinn, sie fügen sich sehr schön in den historischen Hintergrund ein und lassen das Gesamtbild authentisch erscheinen. Beatrice ist eine Frau der Gegenwart: eine begabte Neurochirurgin, die sich auch aufgrund der Förderung ihres Bruders immer schon für Geschichte interessiert hat. Beatrice ist hilfsbereit, sympathisch, offen und gleichzeitig auch sehr mutig. Sie steckt in einer ausweglosen Situation und muss das Beste daraus machen. Gabriele ist ein talentierter Maler, der zwar in seiner Kunst aufgeht, sich allerdings auch liebevoll um seine Familie kümmert und einmal mehr verdeutlicht, wie sehr eine italienische Familie zusammenhält und wie gastfreundlich die Menschen sind. Er ist charmant und kann seine Neugier gut verstecken. Die Nebenprotagonisten wie z.B. die Äbtissin, Clare, der schillernde Händler Lugani oder auch die Medici lassen die Spannung der Handlung durch ihr Auftreten und ihre Verwicklungen weiter ansteigen.
„Die Liebenden von Siena“ ist ein rundum gelungener Roman über eine Zeitreise ins 14. Jahrhundert, der alle Fans historischer Romane sehr kurzweilig unterhalten wird. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 21.04.2018

Die Liebe schlägt gleich dreimal zu

Das Sommerhaus des Glücks
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Das Sommerhaus „Rainshadow Lodge“ steht auf der Insel Spruce Island und ist der ideale Ort für Ferien, Strandläufe und den Blick aufs Meer. Gleichzeitig ist es auch der Ausgangspunkt für die ganz eigenen ...

Das Sommerhaus „Rainshadow Lodge“ steht auf der Insel Spruce Island und ist der ideale Ort für Ferien, Strandläufe und den Blick aufs Meer. Gleichzeitig ist es auch der Ausgangspunkt für die ganz eigenen Liebesgeschichten von drei verschiedenen Autorinnen, an dem ihre Protagonisten sich an einem einschneidenden Punkt in ihrem Leben befinden und sich hier die Weichen für ihre Zukunft stellen. Die erste Geschichte findet im Jahr 1997 statt und handelt von Catherine mit ihren Kindern, die hier Michael begegnen. 1998 trifft dann Beth auf John, die mit großer Hilfeleistung ihrer Kinder zueinander finden. In der dritten Geschichte laufen sich Rosie und Mitch über den Weg.
Debbie Macomber, Susan Wiggs und Jill Barnett haben mit dem Buch „Das Sommerhaus des Glücks“ einen Gemeinschaftsband rund um die Liebe vorgelegt. Der Schreibstil einer jeden Autorin ist flüssig, gefühlvoll und sommerlich leicht, so dass der Leser schnell in die jeweilige Geschichte eintauchen kann und sich an der Seite der einzelnen Protagonisten wiederfindet, wo er aus erster Hand von ihren Eindrücken und Gefühlen erfährt. Die drei Geschichten sind jeweils in sich abgeschlossen und greifen nicht über in eine der anderen. Die Landschaftsbeschreibungen sind farbenfroh und bildgewaltig, so dass der Leser sich die Örtlichkeiten wunderbar vor dem inneren Auge vorstellen kann und bei der Lektüre das Gefühl bekommt, selbst den Seewind in den Haaren und die salzige Meerluft auf dem Gesicht zu spüren. Da alle Geschichten mit Abstand an ein und demselben Ort stattfinden, bekommt der Leser das Gefühl, dass gerade das Umfeld viel dazu beiträgt, das Schicksal der einzelnen Menschen zu verändern, da sie hier endlich mal Zeit haben, sich auf sich selbst zu fokussieren und ihren Gedanken freien Lauf zu lassen, da sie genügend Abstand zu ihrem täglichen Leben haben.
Die Charaktere wurden von den einzelnen Autorinnen liebevoll ausgestaltet und mit Leben versehen. Sie wirken durchweg sympathisch, realitätsnah und authentisch. Der Leser kann sich gut mit ihnen identifizieren und so fällt es leicht, mit ihnen zu fiebern, zu leiden, zu hoffen und zu träumen.
„Das Sommerhaus des Glücks“ ist eine schöne Auswahl an Liebesgeschichten, die beim Lesen einfach Freude und ein Gefühl der Zufriedenheit vermitteln. Ein tolles Buch für den nächsten Urlaub oder einen Nachmittag in der Hängematte. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.04.2018

Der Wunschzettel

Eine Schachtel voller Glück
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Die knapp 40-jährige Ann Marie ist seit einem Jahr Witwe. Ihr Mann Robert war wesentlich älter als sie und hat aus einer früheren Ehe zwei Kinder mit in die Ehe gebracht. Ann Marie trauert noch immer um ...

Die knapp 40-jährige Ann Marie ist seit einem Jahr Witwe. Ihr Mann Robert war wesentlich älter als sie und hat aus einer früheren Ehe zwei Kinder mit in die Ehe gebracht. Ann Marie trauert noch immer um ihren Mann und um die vertane Chance, selbst Mutter zu werden. Sie führt einen kleinen und gutgehenden Buchladen in der Blossom Street, aber auch der kann sie von ihren trüben Gedanken nicht ablenken. So kann es nicht weitergehen, deshalb erstellt sie für sich einen Wunschzettel über alles, was sie machen möchte. Dabei wird sie von ihren Freundinnen tatkräftig unterstützt und schon bald entdeckt Ann Marie die Welt neu und erlebt die eine oder andere Überraschung, mit der sie nicht gerechnet und die ihr Leben wieder lebenswert macht…
Debbie Macomber hat mit ihrem Buch „Eine Schachtel voller Glück“ einen gefühlvollen unterhaltsamen Roman vorgelegt. Es ist bereits 5. Band der Blossom-Street-Serie. Der Schreibstil ist flüssig und leicht, teilweise sehr emotional. Der Leser gleich zu Beginn schon an die Seite von Ann Marie gestellt und kann ihre Gedanken- und Gefühlswelt hautnah miterleben. Die Autorin punktet mit schönen Dialogen, Schilderungen des normalen Tagesgeschehens sowie mit dem Frauenfreundeskreis, die bei der Lektüre ein Gefühl des Miterlebens erzeugen. Ebenso gelingt es ihr, die zwischenmenschlichen Beziehungen sowohl zwischen Anne Marie und ihrer Stieftochter als auch innerhalb des Freundinnenkreises sehr schön und glaubhaft abzubilden. Durch geschickte Wendungen kann sie den Leser immer wieder überraschen und so eine gewisse Spannung erzeugen, die zum Weiterlesen animiert.
Die Charaktere sind sehr liebevoll in Szene gesetzt und mit Leben versehen worden. Durch ihre Individualität wirken sie überzeugend real und authentisch. Der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen, leiden oder hoffnungsvoll nach vorn sehen. Ann Marie ist eine sympathische Frau, die mit Freude ihren Buchladen führt und dort eine heimelige Atmosphäre geschaffen hat. Seit einem Jahr ist sie Witwe und trauert immer noch um ihren Mann Robert, obwohl die Ehe nicht mehr so optimal lief. Sie zieht Bilanz aus ihrem alten Leben und wagt sich langsam aber stetig nach vorn zu neuen Ufern, wobei ihre Lebensfreude zum Ausdruck kommt. Dabei hilft ihr die Unterstützung ihrer Freundinnen und auch die kleine Ellen, mutig immer weiter voran zu gehen. Ellen ist ein kleines Mädchen, die bei ihrer Oma lebt. Sie ist schüchtern und zurückhaltend, aber Ann Marie findet nach und nach Zugang zu ihr. Die Nebenprotagonisten stützen mit ihren eigenen kleinen Episoden die Handlung und machen sie rund.
„Eine Schachtel voller Glück“ ist ein sehr fesselnder Frauenroman über die Liebe, die Freundschaft und alte Träume, die man sich noch erfüllen möchte. Gelungene Unterhaltung, die eine Leseempfehlung verdient.