Cover-Bild Die Ausreißer – Sehnsucht nach Meer
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Fontis
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 08.02.2018
  • ISBN: 9783038481409
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Melissa C. Feurer

Die Ausreißer – Sehnsucht nach Meer

Jugendroman
Nele wird in der Schule wegen ihrer Schüchternheit und ihres Übergewichts gemobbt. Dass ihre Familie religiös und ihre Patentante ausgerechnet ihre Religionslehrerin ist, hilft natürlich auch nicht gerade. Lars’ Mutter ist vor Jahren gestorben. Seitdem hat er nur noch seinen Vater, und der investiert alles Geld und alle Zeit in Alkohol. Noah ist von zu Hause abgehauen und hält es nirgendwo lange aus. Seine einzige Gefährtin ist die Hündin Cassiopeia. Angel gibt nicht viel von sich preis – nicht, warum sie wegläuft, nicht, woher die Narben an ihren Unterarmen stammen, und schon gar nicht, warum sie solche Angst vor ihrem Stiefvater hat.
Vier Jugendliche. Vier Gründe, alles hinter sich zu lassen. Ein Ziel: das Meer.
Nele will ihren Vater suchen, Lars seinem endlich entkommen. Als die beiden den Aussteiger Noah kennen lernen, ergreifen sie ihre Chance und machen sich mit ihm und seiner Hündin Cassiopeia auf den Weg an die Nordsee. Unterwegs stößt die verschlossene Angel zu ihnen und macht die Gruppe komplett. Doch die Reise ans Meer läuft nicht ganz so glatt, wie die vier sich das zu Beginn vorgestellt haben, zumal nicht nur Trampen, Containern und Nächte unter freiem Himmel dazugehören, sondern auch der schmerzhafte Weg zu sich selbst ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2019

Unterwegs mit Freunden

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In dem Buch "Die Ausreißer - Sehnsucht nach Meer" beschreibt die Autorin Melissa C. Feurer wie die Schülerin Nele sich eines Tages mit Lars ihrem Mitschüler und dem geheimnsivollen Noah und seinem Hund ...

In dem Buch "Die Ausreißer - Sehnsucht nach Meer" beschreibt die Autorin Melissa C. Feurer wie die Schülerin Nele sich eines Tages mit Lars ihrem Mitschüler und dem geheimnsivollen Noah und seinem Hund aufmacht, um aus dem süddeutschen Karlstadt zur Nordesse zu gelangen. Mit ein paar Klamotten im Rucksack und kaum Geld in der Tasche machen sie sich zu Fuß auf den Weg.
Natürlich nicht einfach so. Neles Vater hat die Familie verlassen und Lars, der unter der Gewalttätigkeit seines alkoholkranken Vaters leidet, bittet sie mit zukommen. Sie, die sonst kaum Freunde hat und von den anderen Mitschülerinnen gehänselt wird. Eigentlich würde Nele soetwas nicht tun, nicht ihre kleine Schwester und ihre alleinerziehende Mutter einfach so zurücklassen und sich auf ein unebkanntes Abenteuer einlassen. Aber ihr Mutter hatte ihr angekündigt, dass in der nächsten Woche im Religionsunterricht das Thema Mobbing dran wäre. Initiiert von der Lehrerin, die Neles Tante ist. Dem möchte sie sich auf keinen Fall aussetzen und lässt sich auf das Abenteuer ein. Sie will ihren Vater in Glückstadt finden und wieder anch Hause holen.
Auf dem Weg lernen sich die Jugendlichen Stück für Stück besser kennen und als dann noch Angel zu ihnen stößt, Noahs frühere Freundin, wird klar, jeder von ihnen hat ein großes Paket zu schleppen. Wie werden sie es schaffen? Kommen sie am Ziel an und bewältigen sie dabei ihre Last? Nele ist gläubig aufgewachsen, hilft der Glaube in solchen schwierigen Situationen und Lebenskrisen? Wird sie ihren Vater finden und was wird dann geschehen?
Mir hat der Jugendroman sehr gut gefallen. Die Themen betreffen viele von uns und jeder hat etwas anderes mit dem er sich auseinandersetzen muss. DIe Autorin beschreibt sehr schön die widerstrebenden Gedanken und Gefühle der vier Ausreisser und als Leserin und Mutter frage ich mich wieviel wir als Eltern oder Erwachsene wohl von den Sorgen unserer Kinder mitbekommen und ob wir es durch unser gutgemeintes Eingreifen nicht manchmal noch schlimmer machen, wie in Neles Fall.
Wie können wir für sie da sein, so wie Nele es sich wünscht: "Aber das ist genau das was sie sich wünscht: Jemanden der sie auch dann tröstet, wenn sie selbst schuld ist. Wie bei dem Schaf in Noahs Geschichte". Noah hatte die Geschichte vom verlorenen Schaf aus der Bibel erzählt. So bringt die Autorin den christlichen Glauben mit ins Spiel, der uns einen Gott zeigt, der seine Geschöpfe so liebt wie sie sind. Auch wenn sie von sich aus weg laufen geht er ihnen nach und sucht nach ihnen, um sie wieder in seine shcützende Geborgenheit zu holen.
Eine sehr nachdenklich machende Geschichte, bei der einem die Protagonisten ans Herz wachsen und man mit ihnen bangt und für sie hofft, dass alles gut ausgeht.
Empfohlen für Jugendliche ab 14 Jahren.

Veröffentlicht am 05.05.2018

"Im Gehen spricht es sich so gut, weil man sich nicht anschauen muss".

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Das Jugendbuch "Die Ausreißer - Sehnsucht nach Meer" von Melissa C. Feurer war innerhalb weniger Wochen das 2. außergewöhnliche Buch aus dem fontis Verlag, das ich gelesen habe. Ganz sicher werde ich die ...

Das Jugendbuch "Die Ausreißer - Sehnsucht nach Meer" von Melissa C. Feurer war innerhalb weniger Wochen das 2. außergewöhnliche Buch aus dem fontis Verlag, das ich gelesen habe. Ganz sicher werde ich die Neuerscheinungen dieses Verlages von nun an im Blick behalten.

Doch zurück zu diesem Buch.

Was treibt junge Menschen dazu, von zu Hause wegzulaufen? Wie schlimm muss es sich für einen Jugendlichen anfühlen, wenn dieser glaubt, dem Alltag in der Schule oder seiner Familie entfliehen zu müssen? Das Gefühl Unerträgliches auszuhalten, ist in diesem Jugendbuch das Thema.

Für Nele ist die Scheidung ihrer Eltern, das Verlassenwerden von ihrem Vater, mehr als sie ertragen kann. Nichts ist nach seinem Weggang mehr so, wie es einmal war. Als ob das nicht schon genug wäre, wird sie von ihren Mitschülerinnen in der Schule auch noch ihrer überflüssigen Pfunde wegen gemobbed. Ihre Schwachpunkte sind von Mitschülerinnen schnell ausgemacht und um sich selbst gut und mächtig zu fühlen, wird Nele täglich von bestimmten Mädchen verbal attackiert. Sie selbst ist zu schwach, als dass sie sich dagegen wehren könnte. Niemand scheint zu sehen, wie sie leidet. Bis es eines Tages zuviel wird und Lars, ein bisher unsichtbarer Mitschüler, diesem Treiben ein Ende bereitet.

Dabei hat Lars selbst Probleme genug. Sein Vater, der den frühen Tod seiner Frau nie verkraften konnte ertränkt seinen Schmerz seit Jahren in immer mehr Alkohol. War er früher mal ein liebevoller Vater? Lars Erinnerung kennt nur dessen Alkoholexzesse, in denen sich sein Vater bis zur Bewusstlosigkeit betrinkt. Doch damit nicht genug. Er beschimpft seinen Sohn aufs Übelste, schlägt auf ihn ein und wenn Lars zu Boden geht, versetzt er ihm auch noch schmerzhafte Tritte mit seinen Schuhen. Doch die Scham über dieses schäbige Zuhause und die Erniedrigungen durch seinen Vater, lässt nicht zu, dass Lars jemandem Einblick in seinen Alltäg gewährt. Aushalten. Er sorgt dafür, dass niemand die blauen Flecken der ewigen Schläge zu sehen bekommt und womöglich Verdacht schöpft.

Und da ist Joshua, der mit seiner getreuen Hündin auf einem Weg ohne Ziel ist. Laufen - egal wohin. Nur weg. Doch die Hündin wird von einem Auto erfasst und verletzt. Was nun? Wohin?

Genau an diesem Punkt kreuzen sich die Wege von Joshua und Lars, der Mitleid mit dem blutenden Hund hat und ohne groß zu überlegen Joshua zu sich nach Hause mitnimmt um die Wunde des Hundes zu verbinden. Als Joshua nach einigen Tagen weiter zieht fragt er Lars, ob er nicht mitkommen will. Und Lars steht mit einem Rucksack auf dem Rücken vor Neles Tür, fragt ob sie mit ihm und Joshua weglaufen möchte. Sie will, hat die Hoffnung ihren Vater überreden zu können, wieder zu seiner Familie zurück zu kommen.

So machen sie sich zu dritt auf die Reise. Meist zu Fuß, aber auch per Anhalter. "Im Gehen spricht es sich gut, weil man sich nicht anschauen muss", heißt es an einer Stelle. Mit jedem Schritt wächst das Vertrauen untereinander und die Jugendlichen können loslassen, endlich aussprechen was bisher unaussprechlich war.

Die Autorin schafft es, dem Leser die Sorgen und Nöte der jungen Menschen nahe zu bringen. Die üblichen Floskeln, "das wird schon wieder", helfen da nicht. Automatisch fragt man sich, sind Erwachsene tatsächlich so sehr mit sich selbst beschäftigt und dadurch blind ihren Kindern gegenüber? Ja, das gibt es.

Später lernen wir noch Angel kennen, die zu der Gruppe stößt, sich so gar nicht arrangieren will und mit ihrer Schnodderigkeit nur die Unordnung in ihrem Inneren verbirgt. Sie ritzt sich bis das Blut über die Arme läuft, um den anderen Schmerz, tief innen, zu überdecken.

Vier verlorene Seelen unterwegs Richtung Meer.

Dies ist ein Jugendbuch der besonderen Art. Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Ich würde es nicht nur Heranwachsenden sonder auch Eltern empfehlen zu lesen. Automatisch überdenkt man als Elternteil sein Verhalten und fragt sich, "höre ich wirklich immer richtig hin"?

Veröffentlicht am 19.04.2018

Vier Jugendliche aus vier kaputten Familien, so verschieden wie Feuer und Wasser, unterwegs zum Meer

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Vier Jugendliche aus vier kaputten Familien, so verschieden wie Feuer und Wasser, unterwegs zum Meer

„Es gibt so viel Mist auf der Welt. Und die schlimmsten Dinge passieren in Familien. Diese glücklichen, ...

Vier Jugendliche aus vier kaputten Familien, so verschieden wie Feuer und Wasser, unterwegs zum Meer

„Es gibt so viel Mist auf der Welt. Und die schlimmsten Dinge passieren in Familien. Diese glücklichen, netten Familien mit Vater, Mutter und zwei Musterkindern, die sich alle anstrahlen, als gäbe es nichts Schöneres auf der Welt – die gibt es doch nur auf Müslipackungen!“ (Lars)

Der Halbwaise Lars glaubt nicht an eine heile Familienwelt. Er lebt bei seinem gewalttätigen alkoholkranken Vater, ist ein unscheinbarer und feinfühliger Junge, der sich hart und abweisend gibt und keine Freunde hat. In der Schule vermeidet er es konsequent, aufzufallen und wird von den meisten einfach übersehen. Lars ist ruhig, mag keinen Lärm, und hält sich tunlichst aus allem raus.

Nele Zimmermann ist unsportlich und mollig, hat ebenso wie Lars keine Freunde und wird als unbeliebte Schülerin in ihrer Klasse gemobbt. Als braves Mädchen aus christlichem Elternhaus, deren Vater kürzlich die Familie verlassen hat und mit seiner neuen Freundin im Norden des Landes lebt, stellt sie ein begehrtes Zielobjekt für die Schikanen ihrer Mitschüler dar. Das Selbstbewusstsein des warmherzigen und einfühlsamen Scheidungskindes leidet fürchterlich unter dieser Situation, und als sie wieder einmal von ihren Mitschülerinnen grausam gehänselt und gekränkt wird, kommt ihr völlig unerwartet Lars zu Hilfe.

Der ruhelose Einzelgänger Noah ist bereits seit seinem achtzehnten Geburtstag auf der Straße unterwegs. Eine zottige Mischlingshündin namens Cassiopeia begleitet ihn auf seiner Wanderschaft. Als der Hund in Karlstadt von einem Auto angefahren wird, ist Lars zufällig Zeuge dieses Zwischenfalls. Er hilft Noah, das Tier zu verarzten und besorgt den beiden eine Unterkunft. Der charismatische und stets gut gelaunte Noah erzählt Lars von seinem nächsten Ziel und lädt Lars spontan ein, ihn auf seiner Wanderschaft zur Nordsee zu begleiten. Durch einen Zwischenfall in der Schule eskaliert schließlich die Lage in Karlstadt und Lars packt tatsächlich seinen Rucksack. Er beschließt, abzuhauen und sich dem gewalttätigen Einfluss seines Vaters zu entziehen. Zugleich spitzen sich jedoch auch bei Nele die Dinge zu, bei ihr bahnt sich ebenfalls eine Katastrophe an. Als sich unterwegs auch noch Noahs Bekannte Angel zum Trio gesellt, sind kurz darauf vier Jugendliche und ein Hund unterwegs zum Meer.

Melissa C. Feurer erzählt in diesem beeindruckenden Jugendbuch die traurigen Geschichten von vier jungen Menschen, deren hervorragende Charakterisierung sie dem Leser sofort ans Herz wachsen lässt. Die vier Protagonisten sind grundverschieden, haben jeder für sich einen Grund, abzuhauen. Die Wanderschaft stellt sich alles andere als einfach heraus. Nicht nur mangelnder Komfort, Hunger und die Suche nach Schlafplätzen machen ihnen zu schaffen, sondern auch ihre seelischen Wunden. Während ihrer Reise unterwegs zum Meer müssen sie sich ihren Gefühlen stellen. Das Verarbeiten ihrer Probleme und der damit einhergehende Veränderungsprozess werden von der Autorin eindrucksvoll beschrieben. Die handelnden Figuren sind vielschichtig dargestellt. Noah hält die ganze Gruppe zusammen und trägt dazu bei, eine Vertrauensbasis aufzubauen. Die harten Fassaden der Jugendlichen bröckeln langsam, und der Weg zum Meer wird zugleich auch zu einem Weg der Selbstfindung und Heilung.

Der Schreibstil der Autorin ist äußerst einnehmend. Behutsam und mit viel Feingefühl tastet sie sich nach und nach an die Probleme ihrer Figuren heran, offenbart in kleinen Schritten deren seelische Verletzungen. In Form von beeindruckenden und sehr tiefsinnigen Dialogen dürfen die traumatisierten Teenager gegenseitige Verständnis und Wertschätzung erfahren.

„Die Ausreißer - Sehnsucht nach Meer“ ist ein sehr berührender Jugendroman, der schwierige familiäre Situationen und das Mobbing in Schulen zum Kernthema hat. Melissa C. Feurer legt zudem großes Gewicht auf den christlichen Glauben und wartet darüber hinaus mit einer Fülle von Lebensweisheiten auf. Sie plädiert dafür, die Hoffnung niemals aufzugeben und führt ihre Protagonisten letztendlich zur Erkenntnis, dass Zeit zwar nicht alle Wunden heilt, manche schmerzhaften Erfahrungen im Leben jedoch zur persönlichen Entwicklung beitragen.

„Vielleicht geht es Menschen im Bezug auf Gott manchmal auch so. Sie sind wütend und enttäuscht, weil Gott ihnen eine schmerzhafte Erfahrung nicht erspart hat, und erkennen einfach nicht, dass er es gut mit ihnen meint.“

Veröffentlicht am 15.04.2018

Wenn der Weg das Ziel ist

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Nele leidet darunter, dass sie in der Schule nicht dazugehört. Sie wird wegen ihrem Übergewicht verspottet, außerdem fühlt sie sich wegen ihrem Glauben als Außenseiterin. Obwohl sie Kirchgänger sind, hat ...

Nele leidet darunter, dass sie in der Schule nicht dazugehört. Sie wird wegen ihrem Übergewicht verspottet, außerdem fühlt sie sich wegen ihrem Glauben als Außenseiterin. Obwohl sie Kirchgänger sind, hat ihr Vater die Familie verlassen, und lebt nun mit einer anderen Frau zusammen. Die Mutter ist überfordert, da sie nun allein für die kleine Familie sorgen muss. Als Neles Tante, die Religionslehrerin der Klasse, auch noch Nele bei einem Gespräch über das Thema Mobbing als Beispiel nehmen will, reicht es Nele. Sie hat den Eindruck sie muss weg, denn das wäre einfach nur peinlich.

Lars hat ganz andere Probleme. Seine Mutter starb als er noch klein war. Sein Vater kam damit nicht zurecht, also griff er zur Flasche. Inzwischen ist er fast immer betrunken, und dabei wird er auch Lars gegenüber gewalttätig.

Noah ist ein Reisender. Er hat schon vor einer Weile, kurz vor dem Abitur, sein Zuhause verlassen. Unterwegs traf er auf einen Hund, der ihn von da an begleitet. Er ist gerade in Karlstadt, der Heimat von Lars und Nele, als sein Hund angefahren wird. Lars hilft ihm den Hund zu verarzten, und entschließt sich Noah auf seiner Reise zu begleiten, denn er hält es in seinem von Gewalt geprägtem Zuhause nicht mehr aus. Mit Nele bekommt die Reise ein Ziel. Sie möchte ihren Vater zurückholen.

Unterwegs stößt noch eine Freundin von Noah dazu, die auch ihre Gründe hat auszureißen. Ihre Kälte und Unnahbarkeit zeigen wie tief sie verletzt wurde. Gemeinsam macht sich das Gespann auf den Weg nach Glücksstadt, um Neles Vater aufzusuchen, und danach ans Meer.

Die Härten des Vagabundenlebens werden anschaulich beschrieben; die Sehnsucht nach einer Dusche oder einer warmen Mahlzeit, das lange Warten auf eine Fahrgelegenheit, aber auch die Streitigkeiten unterwegs. Auf dieser Reise kommen sich die vier Jugendliche näher. Schlafmangel und Hunger tragen ihren Teil dazu bei, dass die Vier schonungslos offen miteinander umgehen. Sie tauschen sich auch über Gott und die Welt aus. Dabei entdecken sie viel über sich selbst.

In diesem Jugendbuch werden viele Themen angesprochen, die Jugendliche bewegen. Es geht um körperlichen und sexuellen Missbrauch, das Ritzen, die Sehnsucht nach Liebe, Vernachlässigung, Scheidung, Freundschaft und Familie. In den Gesprächen geht es auch immer wieder um Gott, der auch in den schweren Zeiten bei uns ist. Eine packende Geschichte, mit einer wertvollen Botschaft.

Veröffentlicht am 07.04.2018

Berührender Jugendroman über vier Jugendliche auf der Reise zu sich selbst

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Cover:
Das Cover passt hervorragend zum Inhalt des Buches. Am unteren Rand sehen wir die vier Jugendlichen und die Hündin Cassiopeia, um die es in diesem Buch geht. Im oberen Abschnitt ist das Meer zu ...

Cover:
Das Cover passt hervorragend zum Inhalt des Buches. Am unteren Rand sehen wir die vier Jugendlichen und die Hündin Cassiopeia, um die es in diesem Buch geht. Im oberen Abschnitt ist das Meer zu sehen, wohin sie die gemeinsame Reise führt. Es gefällt mir sehr.

Inhalt:
Die schüchterne Nele wird von ihren Mitschülern wegen ihres Übergewichts und weil ihr Vater die Familie wegen einer anderen Frau verlassen hat gemobbt. Zudem wird ihre Situation zum Teil auch dadurch, dass sie Christin und ihre Patentante ihre Religionslehrerin ist, noch erschwert. Ihr Mitschüler Lars lebt bei seinem Vater. Dieser ist nach dem Tod der Ehefrau der Alkoholsucht verfallen und schlägt und erniedrigt seinen Sohn.
Als die beiden auf den Aussteiger Noah und dessen Hündin Cassiopeia treffen, reißen Nele und Lars von zu Hause aus und wollen mit Noah ans Meer fahren. Unterwegs treffen sie auf Angel, Noahs Ex-Freundin, die sich ihnen auf ihrer Reise anschließt. Jeder hat seine Gründe, wieso er nur noch von zu Hause weg will.
Auf ihrer Reise trampen sie, übernachten im Freien und versorgen sich mit Lebensmitteln aus den Containern von Supermärkten. Sie werden auf diesem Road Trip nicht nur Freunde, sondern finden auch den Weg zu sich selbst.

Meinung:
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Die Geschichte ist in der Gegenwartsform geschrieben, was ich sehr passend fand, denn dadurch hatte ich das Gefühl live dabei zu sein. Das Buch ist aus der dritten Erzählperspektive von Nele, Lars und Noah geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann. Hier hätte ich mir auch gerne die Perspektive von Angel gewünscht, denn sie ist eine sehr verschlossene und nach außen hin eiskalte Persönlichkeit. Dies ist für sie jedoch lediglich eine Schutzmaßnahme, mit der sie ihre verletzliche Seite, nach den Geschehnissen in ihrer Vergangenheit, versteckt. Sehr gerne hätte ich mehr von ihr erfahren.
Jeder der vier Aussteiger hat mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen und weist eine andere Persönlichkeit auf. Dadurch ist es möglich, dass jeder Leser eine Person findet, mit der er sich identifizieren kann. Das Buch hat für mich eine solche Sogwirkung entwickelt, so dass ich es nicht aus der Hand legen konnte und die vier Ausreißer sehr gerne auf ihrer Reise zum Meer begleitet habe. Vor allem die Gefühle, Sorgen und Gedanken der Charaktere wurden für mich sehr authentisch beschrieben, so dass ich sie schweren Herzens wieder habe gehen lassen.

Ein großartiges Buch, das so realitätsnah beschrieben ist, dass ich das Gefühl hatte mit den Jugendlichen unterwegs zu sein. Die Probleme des Trampens, etc. werden nicht beschönigt, sondern sehr wirklichkeitsgetreu dargestellt. Das Ende ist etwas offen gehalten, aber man kann das Buch definitiv mit ruhigem Gewissen schließen.

Fazit:
Ein sehr berührender und wunderbarer Jugendroman mit sympathischen Charakteren, von denen jeder sein Päckchen zu tragen hat. Es geht um Freundschaft, Vertrauen, Zusammenhalt, Familie, Hoffnung und der Suche nach sich selbst. Der Glaube spielt für zwei der Charaktere eine wichtige Rolle, doch das Buch war in keiner Weise belehrend. Das Buch enthält wichtige Botschaften, unter anderem dass wir uns gegenseitig mit Achtung und Respekt begegnen sollten. Absolute Leseempfehlung.